Jonathan Franzen - Freiheit

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Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

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Katz hatte sich eingehend mit populärer Soziobiologie befasst, und den depressiven Persönlichkeitstypus und dessen scheinbar widernatürliches Verharren im menschlichen Genpool verstand er so, dass Depression eine erfolgreiche Anpassung an endlose Mühsal und Entbehrungen war. Pessimismus, ein Gefühl der Wertlosigkeit und mangelndes Anspruchsdenken, die Unfähigkeit, aus Freude Zufriedenheit zu schöpfen, ein quälendes Bewusstsein der grundlegenden Beschissenheit der Welt: Für Katz' jüdische Vorfahren väterlicherseits, von unversöhnlichen Antisemiten von einem Schtetl zum nächsten gejagt, ebenso wie für die alten Angeln und Sachsen mütterlicherseits, die sich in den kurzen Sommern Nordeuropas mit dem Anbau von Roggen und Gerste auf kargen Böden abgeplagt hatten, waren dauerhaft schlechte Stimmung und die Erwartung des Schlimmsten natürliche Reaktionen gewesen, um mit der Erbärmlichkeit ihres Daseins ins Reine zu kommen. Und schließlich stellt einen Depressiven kaum etwas so zufrieden wie eine richtig miese Nachricht. Sicher, eine optimale Lebensweise war das nicht, aber sie hatte ihre evolutionären Vorteile. Depressive in trostlosen Lebensumständen gaben, wie verzweifelt sie auch waren, ihre Gene weiter, während die Selbstverbesserer zum Christentum übertraten oder in sonnigere Gefilde zogen. Trostlose Lebensumstände waren auf eine Weise Katz' Milieu, wie es für einen Karpfen trübes Wasser ist. Seine besten Jahre mit den Traumatics waren mit Reagan I, Reagan II und Bush I zusammengefallen; Bill Clinton (zumindest prä-Lewinsky) hatte für ihn eine gewisse Belastung dargestellt. Nun kam Bush II, das schlimmste Regime von allen, und da hätte er mit der Musik gut wieder anfangen können, wäre nicht der Erfolgsunfall gewesen. Karpfengleich flappte er auf dem Boden herum, und seine psychischen Kiemen mühten sich vergeblich, aus einer Atmosphäre von Beifall und Fülle dunkle Nahrung zu ziehen. Er war freier, als er es seit der Pubertät gewesen war, und dem Selbstmord zugleich näher denn je. In den letzten Tagen des Jahres 2003 machte er sich wieder an den Bau von Dachterrassen.

Bei seinen ersten beiden Kunden, zwei schwulen Private-Equity-Knaben, die auf die Chili Peppers standen und Richard Katz nicht von Ludwig van Beethoven unterscheiden konnten, hatte er Glück. Auf ihren Dächern sägte und druckluftnagelte er in relativer Ruhe. Erst bei seinem dritten Auftrag, der im Februar begann, ereilte ihn das Pech, für Leute zu arbeiten, die ihn zu kennen meinten. Das Haus stand in der White Street zwischen Church Street und Broadway, und der Kunde, ein unabhängiger, reicher Verleger von Kunstbüchern, besaß das gesamte Traumatics-OEuvre in Vinyl und schien gekränkt, dass Katz sich nicht erinnerte, in all den Jahren, im spärlichen Publikum des Maxwell's in Hoboken, mehrmals sein Gesicht gesehen zu haben.

«Es gibt so viele Gesichter», sagte Katz. «Gesichter kann ich mir schlecht merken.»

«An dem Abend, als Molly von der Bühne gefallen ist, waren wir danach alle noch was trinken. Ich habe irgendwo noch ihre blutige Serviette. Wissen Sie das nicht mehr?»

«Da regt sich nichts. Sorry.»

«Na, jedenfalls ist es super, dass Sie endlich etwas von der Anerkennung kriegen, die Sie verdienen.»

«Ich möchte eher nicht darüber sprechen», sagte Katz. «Reden wir lieber übers Dach.»

«Im Grunde möchte ich, dass Sie kreativ sind und mir dann die Rechnung schicken», sagte der Kunde. «Ich möchte eine Dachterrasse, die Richard Katz gebaut hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie das länger machen werden. Als ich hörte, dass Sie so eine Arbeit machen, konnte ich es nicht fassen.»

«Trotzdem wäre eine ungefähre Vorstellung von Gesamtgröße und bevorzugten Materialien nützlich.»

«Ach, machen Sie irgendwas. Seien Sie einfach kreativ. Ist nicht so wichtig.»

«Aber, mit Verlaub, dann tun Sie einfach so, als wäre es wichtig», sagte Katz. «Denn wenn es wirklich nicht so wichtig ist, dann weiß ich nicht, ob — »

«Bauen Sie eine Terrasse aufs Dach, ja? Und zwar eine riesige.» Der Kunde schien sich über ihn zu ärgern. «Lucy will hier oben Partys feiern. Ein Grund, warum wir das überhaupt gekauft haben.»

Der Kunde hatte einen Sohn, Zachary, der in seinem letzten Jahr an der Stuy High war, ein angehender Hipster und anscheinend eine Art Gitarrist; an Katz' erstem Arbeitstag kam er nach der Schule aufs Dach und löcherte ihn, als wäre Katz ein Löwe an der Kette, aus sicherer Entfernung mit Fragen, die sein Wissen über klassische E-Gitarren demonstrieren sollten, für Katz ein besonders öder Warenfetisch. Das sagte er auch, worauf der Junge verstimmt abzog.

An Katz' zweitem Arbeitstag, er schleppte gerade Bretter und WPC-Platten dachwärts, lauerte ihm auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock Zacharys Mutter Lucy auf und erzählte ihm ungefragt, die Traumatics seien für sie eine jener Boygroups mit pubertärer Depri-Pose gewesen, die sie nie interessiert hätten. Dann wartete sie ab, die Lippen leicht geöffnet, der Blick herausfordernd frivol, wie ihre Anwesenheit — das Drama, sie zu sein — wohl auf ihn wirkte. Typisch für solche Tussen, schien sie von der Originalität ihrer Provokation überzeugt. Dieselbe Provokation war Katz, praktisch wortwörtlich, schon hundertmal begegnet, was ihn nun in die lächerliche Lage versetzte, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil er sich nicht provoziert geben konnte: Lucys beherztes kleines Ego zu bedauern, wie es auf einem Meer aus Alternde-Frau-Unsicherheit schwamm. Er bezweifelte, dass er mit ihr etwas anfangen könnte, selbst wenn er es hätte versuchen wollen, aber er wusste, dass ihr Stolz verletzt sein würde, wenn er sich nicht wenigstens pro forma bemühte, ein Unsympath zu sein.

«Ich weiß», sagte er und lehnte die WPC-Platten an die Wand. «Deshalb war es für mich so ein Durchbruch, eine Platte mit authentischen Erwachsenenempfindungen zu machen, die auch Frauen schätzen können.»

«Wie kommen Sie darauf, dass mir Nameless Lake gefallen hat?», sagte Lucy.

«Wie kommen Sie darauf, dass mich das kümmert?», versetzte Katz. Er war den ganzen Vormittag die Treppe rauf und runter gegangen, aber richtig erschöpfte ihn erst, dass er sich produzieren musste.

«Ich fand es ganz okay», sagte sie. «Es war vielleicht nur einen Tick zu hoch gelobt.»

«Dem kann ich gar nicht widersprechen», sagte Katz. Worauf sie verstimmt abzog.

In den Achtzigern und Neunzigern hatte Katz, um sein bestes Werbeargument als Bauunternehmer nicht zu schwächen — dass er nämlich unpopuläre Musik machte, die finanzieller Unterstützung bedurfte — , sich fast schon unprofessionell verhalten müssen. Seine hauptsächliche Klientel waren Künstler und Filmleute aus TriBeCa gewesen, die ihm Essen und manchmal auch Drogen gaben und sein künstlerisches Engagement in Frage gestellt hätten, wenn er vor dem Nachmittag zur Arbeit erschienen wäre, vergebene Frauen nicht angemacht hätte oder innerhalb des Zeit- oder Budgetrahmens geblieben wäre. Nun, da TriBeCa vollends von der Finanzwirtschaft annektiert war und Lucy den ganzen Vormittag in Tanktop und hauchdünnem Bikinihöschen, die Times lesend oder telefonierend, im Schneidersitz auf ihrem DUX-Bett saß und ihm jedes Mal, wenn er vorbeiging, durchs Oberlicht zuwinkte, der kaum verhüllte Busch und die eindrucksvollen Schenkel beständig einsehbar, wurde er zu einem Ausbund an Professionalität und protestantischer Tugendhaftigkeit, begann pünktlich um neun und arbeitete noch Stunden nach Einbruch der Dunkelheit, um möglichst den einen oder anderen Tag von dem Projekt abzuzwacken und bald verschwinden zu können.

Nach seiner Rückkehr aus Florida verabscheute er Sex und Musik gleichermaßen. Eine solche Form der Abscheu war ihm neu, und er war vernünftig genug zu erkennen, dass das alles mit seinem Seelenzustand und wenig oder nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. So wie die prinzipielle Gleichheit weiblicher Körper in keiner Weise endlose Vielfalt ausschloss, gab es auch keinen vernünftigen Grund, an der Gleichheit der Bausteine populärer Musik zu verzweifeln, an den Powerchords in Dur und Moll, dem A-B-A-B-C. Zu jeder Tageszeit arbeitete irgendwo im Großraum New York ein energiegeladener junger Mensch an einem Lied, das, wenn man es wenigstens ein paarmal, wenn's hoch kommt, zwanzig- oder dreißigmal hörte, so frisch wie der Schöpfungsmorgen klang. Seit er in Florida aus der Bewährung entlassen worden war und sich von seiner großbusigen Dienstleiterin in der Parkbehörde, Marta Molina, verabschiedet hatte, war er außerstande gewesen, seine Anlage einzuschalten, ein Instrument auch nur anzufassen oder sich vorzustellen, dass er jemals wieder einen anderen Menschen in sein Bett ließ. Kaum ein Tag verging, ohne dass er aus einem Kellerübungsraum oder gar (selbst das geschah) dem Eingang eines Banana-Republic- oder Gap-Geschäfts einen erregenden neuen Sound hörte oder auf den Straßen von Lower Manhattan eine junge Tusse sah, die jemandes Leben verändern würde; doch dass dieser Jemand er sein könnte, daran glaubte er nicht mehr.

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