Jonathan Franzen - Freiheit

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Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

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Für die Verteidigung: Aber Liebe kommt von allein. Es war ja nicht ihre Schuld, dass noch die kleinste Kleinigkeit an Joey ihr so viel Freude bereitete.

Für die Anklage: Es war ihre Schuld. Man kann nicht begeistert Kekse und Eiscreme in sich hineinstopfen und dann behaupten, es treffe einen keine Schuld, wenn man am Ende hundertfünfzig Kilo wiegt.

Für die Verteidigung: Aber das wusste sie nicht! Sie glaubte, das Richtige zu tun, indem sie ihren Kindern die Aufmerksamkeit und Liebe schenkte, die ihre Eltern ihr vorenthalten hatten.

Für die Anklage: Sie wusste es sehr wohl, denn Walter sagte es ihr, er sagte es ihr immer und immer wieder.

Für die Verteidigung: Aber auf Walter war kein Verlass. Sie glaubte, sie müsse für Joey eintreten und der gute Bulle sein, weil Walter der böse Bulle war.

Für die Anklage: Das Problem lag nicht bei Walter und Joey. Das Problem lag bei Patty und Walter, und auch das wusste sie.

Für die Verteidigung: Sie liebt Walter!

Für die Anklage: Alle Indizien sprechen dagegen.

Für die Verteidigung: Na schön, wenn das so ist, dann liebt Walter sie auch nicht. Er liebt nicht den Menschen, der sie wirklich ist. Er liebt eine falsche Vorstellung von ihr.

Für die Anklage: Das könnte ihr so passen, wenn es denn stimmen würde. Das Dumme für Patty ist nur, dass er sie nicht geheiratet hat, obwohl, sondern gerade weil sie so ist, wie sie ist. Nette Menschen verlieben sich nicht notgedrungen in nette Menschen.

Für die Verteidigung: Zu behaupten, dass sie ihn nicht liebt, ist unfair!

Für die Anklage: Wenn sie sich nicht benehmen kann, spielt es keine Rolle, ob sie ihn liebt oder nicht.

Walter wusste, dass Patty die Reifen des grässlichen Trucks ihres grässlichen Nachbarn zerstochen hatte. Sie sprachen nie darüber, aber er wusste es. Eben weil sie nie darüber sprachen, wusste sie, dass er es wusste. Der Nachbar, Blake, war dabei, auf der Rückseite des Hauses seiner grässlichen Freundin, der grässlichen Mutter von Connie Monaghan, einen grässlichen Anbau zusammenzuzimmern, und Patty ließ es sich in jenem Winter geraten sein, jeden Abend eine Flasche oder mehr Wein zu trinken, um dann mitten in der Nacht vor Angst und Wut schweißgebadet aufzuwachen und mit dem hämmernden Herzen einer Wahnsinnigen durchs Erdgeschoss zu pirschen. Blake legte eine dumme Selbstgefälligkeit an den Tag, die sie in ihrem Zustand des Schlafentzugs nicht nur mit der dummen Selbstgefälligkeit jenes Sonderermittlers gleichsetzte, der Bill Clinton dazu gebracht hatte, in Sachen Monica Lewinsky zu lügen, sondern auch mit der dummen Selbstgefälligkeit der Kongressmänner, die deshalb kürzlich ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn angestrengt hatten. Bill Clinton war einer der seltenen Politiker, die Patty nicht scheinheilig vorkamen — die nicht vorgaben, Herr Saubermann zu sein — , und sie war eine der Millionen amerikanischen Frauen, die auf der Stelle mit ihm geschlafen hätten. Dem grässlichen Blake die Reifen platt zu machen war noch der harmloseste der Schläge, die sie zur Verteidigung ihres Präsidenten gern ausführen wollte. Was sie in keiner Weise exkulpieren, sondern nur ein Licht auf ihren Geisteszustand werfen soll.

Ein unmittelbareres Ärgernis war die Tatsache, dass Joey in jenem Winter so tat, als bewunderte er Blake. Joey war zu klug, um Blake wirklich zu bewundern, aber er machte gerade eine Phase der pubertären Rebellion durch und musste, um Patty vor den Kopf zu stoßen, genau die Dinge mögen, die sie am meisten hasste. Das hatte sie der tausend Fehler wegen, die ihr aus maßloser Liebe zu ihm unterlaufen waren, wahrscheinlich verdient, aber so fühlte es sich damals nicht an. Damals fühlte es sich an wie ein Peitschenhieb mitten ins Gesicht. Und da sie bei verschiedenen Gelegenheiten, wenn Joey sie aus der Reserve ihrer Selbstbeherrschung gelockt und zum Zurückschlagen verleitet hatte, imstande gewesen war, ihm ungeheuerliche Gemeinheiten zu sagen, tat sie nun ihr Bestes, ihren Schmerz und ihre Wut an Dritten auszulassen, bei denen es weniger schlimm schien, also etwa an Blake und Walter.

Sie glaubte nicht, dass sie Alkoholikerin war. Sie war keine Alkoholikerin. Sie wurde wohl nur allmählich wie ihr Vater, der seiner Familie von Zeit zu Zeit entfloh, indem er zu viel trank. Früher einmal hatte Walter es sogar schön gefunden, dass sie gern ein, zwei Gläser Wein trank, nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht hatte. Damals in seinem Elternhaus, sagte er zu Patty, sei ihm vom Alkoholgeruch immer schlecht geworden, aber wenn ihr Atem nach Alkohol rieche, habe er es verzeihen und lieben gelernt, denn er liebe ihren Atem, weil ihr Atem tief aus ihrem Inneren komme und er ihr Inneres liebe. Derlei Dinge pflegte er zu ihr zu sagen — Geständnisse, die sie nicht erwidern konnte und die sie dennoch berauschten. Aber als aus den ein, zwei Gläsern sechs oder acht wurden, änderte sich alles. Für Walter war es dringend erforderlich, dass sie abends nüchtern war, damit sie ihm zuhören konnte, wenn er über die vermeintlichen moralischen Defizite ihres Sohnes sprach, während es für sie dringend erforderlich war, nicht nüchtern zu sein, um sich eben das nicht anhören zu müssen. Es war kein Alkoholismus, sondern Notwehr.

Und hierin, genau hierin liegt ein tatsächliches, schweres persönliches Versagen von Walter: Er konnte nicht akzeptieren, dass Joey nicht so war wie er. Wenn Joey Mädchen gegenüber schüchtern und zurückhaltend gewesen wäre, wenn es Joey Spaß gemacht hätte, die Rolle des Kindes zu spielen, wenn Joey einen Vater gebraucht hätte, der ihm Dinge beibrachte, wenn Joey aus tiefster Seele ehrlich gewesen wäre, wenn Joey Partei für die Benachteiligten ergriffen hätte, wenn Joey die Natur geliebt hätte, wenn Geld Joey gleichgültig gewesen wäre, dann wären er und Walter prächtig miteinander ausgekommen. Aber Joey war, von Kindesbeinen an, eher jemand vom Schlage eines Richard Katz — mühelos lässig, unerschütterlich selbstbewusst, völlig auf das konzentriert, was er erreichen wollte, unempfindlich gegen moralische Vorhaltungen, frei von Angst vor Mädchen — , und Walter kam mit all seiner Frustration und Enttäuschung über seinen Sohn zu Patty und legte sie ihr vor die Füße, als wäre sie schuld daran. Fünfzehn Jahre lang hatte er sie angefleht, ihn bei seinen Erziehungsversuchen zu unterstützen, ihm dabei zu helfen, das häusliche Verbot von Videospielen, exzessivem Fernsehen und Frauen verachtender Musik durchzusetzen, aber Patty konnte nicht anders, als Joey genauso zu lieben, wie er war. Den Einfallsreichtum, mit dem er Verbote umging, fand sie bewundernswert und erheiternd: Der Junge schien ihr ganz und gar unglaublich zu sein. Ein Einserschüler, hart arbeitend, in der Schule beliebt, unternehmerisch genial. Vielleicht hätte sie sich, wäre sie allein für ihn verantwortlich gewesen, mehr Sorgen um seine Erziehung gemacht. Aber diese Aufgabe hatte Walter übernommen, und sie hatte sich dem Glauben hingegeben, sie und ihren Sohn verbinde eine phantastische Freundschaft. Sie weidete sich an seinen bösartigen Nachahmungen von Lehrern, die er nicht mochte, sie gab schlüpfrige Klatschgeschichten aus der Nachbarschaft unzensiert an ihn weiter, sie saß, ihre Knie umfassend, auf seinem Bett und machte vor nichts halt, um ihn zum Lachen zu bringen; nicht einmal Walter war tabu. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie Walter hinterging, wenn sie Joey dazu anstiftete, über seine Marotten zu lachen — seine Abstinenz, sein Beharren darauf, bei einem Schneesturm mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, seine Wehrlosigkeit gegen Langweiler, seinen Hass auf Katzen, seine Missbilligung von Papierhandtüchern, seinen Enthusiasmus für schwierige Theaterstücke — , denn es waren ja alles Dinge, die sie selbst an ihm zu lieben gelernt hatte oder wenigstens liebenswert amüsant an ihm fand, und sie wollte, dass Joey Walter so sah wie sie. Das zumindest redete sie sich ein, denn, Hand aufs Herz, im Grunde wollte sie vor allem, dass Joey von ihr selbst begeistert war.

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