Jonathan Franzen - Freiheit

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Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

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In intellektueller Hinsicht war Walter eindeutig der große Bruder und Richard sein Schüler. Und doch war für Richard das Klugsein genau wie das Gutsein nur ein Nebenschauplatz ihrer eigentlichen Rivalität. Das war es, was Walter gemeint hatte, als er sagte, er vertraue seinem Freund nicht. Nie wurde er das Gefühl los, dass Richard ihm etwas verbarg; dass es eine dunkle Seite von ihm gab, die ihn aus Gründen, zu denen er sich nicht bekannte, Abend für Abend losziehen ließ; dass er Walter gern zum Freund hatte, solange außer Zweifel stand, wer der Platzhirsch war. Als besonders unzuverlässig erwies sich Richard immer dann, wenn ein Mädchen auf der Bildfläche erschien, und Walter grollte diesen Mädchen, weil sie für Richard vorübergehend interessanter waren als er. Richard selbst sah das nie so, weil er viel zu schnell genug von den Mädchen hatte und Schluss mit ihnen machte; zu Walter dagegen, von dem er nie genug hatte, kam er immer wieder zurück. Aber Walter fand es illoyal von seinem Freund, so viel Energie aufzuwenden, um Menschen hinterherzulaufen, die er nicht mal mochte. Er fühlte sich schwach und klein, weil er immer und ohne Ausnahme für Richard verfügbar war. Ihn quälte der Gedanke, dass Richard ihm womöglich mehr bedeutete als er Richard und dass er wesentlich mehr dafür tat, ihre Freundschaft am Leben zu erhalten.

Zur ersten großen Krise kam es während ihres letzten Jahrs am College — zwei Jahre bevor Patty die beiden kennenlernte — , als Walter sich in Nomi verguckt hatte, die Schreckschraube aus dem zweiten Studienjahr. Wenn man Richard die Situation schildern hörte (wie es Patty einmal vergönnt war), gab es keinen Zweifel: Sein sexuell unbedarfter Freund wurde von einer nichtswürdigen Frau ausgebeutet, der gar nichts an ihm lag, und Richard nahm es schließlich auf sich, ihre Nichtswürdigkeit unter Beweis zu stellen. Richard zufolge war das Mädchen es nicht wert, dass man sich um sie stritt, war bloß eine Mücke, die erschlagen werden musste. Aber Walter sah das ganz anders. Er wurde so wütend auf Richard, dass er wochenlang nicht mit ihm sprach. Damals teilten sie sich eine Zweizimmereinheit, wie sie höheren Semestern vorbehalten war, und jeden Abend, wenn Richard durch Walters Zimmer hindurchging, um in sein eigenes, abgeschiedeneres zu gelangen, blieb er stehen und fing ein einseitiges Gespräch an, das ein objektiver Beobachter wahrscheinlich amüsant gefunden hätte.

Richard: «Redest also immer noch nicht mit mir. Bemerkenswert. Wie lange soll das noch so gehen?» Walter: Schweigen.

Richard: «Wenn du nicht willst, dass ich mich setze und dir beim Lesen zuschaue, brauchst du nur einen Ton zu sagen.» Walter: Schweigen.

Richard: «Interessantes Buch? Scheinst es ja nicht gerade zu verschlingen.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Weißt du, wie du dich aufführst? Wie ein Mädchen. So benehmen sich Mädchen. Das ist doch bescheuert, Walter. Es kotzt mich allmählich an.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Wenn du willst, dass ich mich entschuldige, kannst du lange warten. Lass dir das gleich gesagt sein. Es tut mir leid, dass du verletzt bist, aber mein Gewissen ist rein.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Dir ist schon klar, dass du der einzige Grund bist, warum ich überhaupt noch hier bin, oder? Wenn du mich vor vier Jahren gefragt hättest, wie wahrscheinlich es ist, dass ich meinen Abschluss mache, hätte ich gesagt, kaum bis gar nicht.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Im Ernst, ich bin ein bisschen enttäuscht.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Na gut. Scheiß drauf. Sei ein Mädchen. Mir doch egal.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Pass auf. Wenn ich ein Drogenproblem hätte und du meine Drogen wegwerfen würdest, würde mich das auch ankotzen, aber ich würde verstehen, dass du mir einen Gefallen tun wolltest.»

Walter: Schweigen.

Richard: «Zugegeben, die Analogie ist nicht perfekt, weil ich die Drogen quasi selber genommen habe, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Aber wenn du nun schwer suchtanfällig wärst, wohingegen ich nur aus Zeitvertreib etwas genommen habe, weil ich der Meinung bin, dass es eine Schande ist, gute Drogen zu verschwenden…»

Walter: Schweigen.

Richard: «Schon gut, dämliche Analogie.»

Walter: Schweigen.

Richard: «He, das sollte lustig sein. Kannst ruhig darüber lachen.»

Walter: Schweigen.

So jedenfalls stellt die Autobiographin es sich, auf der Grundlage späterer Aussagen der beiden Beteiligten, vor. Walter erhielt sein Schweigen bis zum Beginn der Osterferien aufrecht, in denen er allein nach Hause fuhr und Dorothy ihm den Grund entlocken konnte, warum er Richard nicht mitgebracht hatte. «Du musst die Menschen so nehmen, wie sie sind», sagte sie zu ihm. «Richard ist ein guter Freund, und du solltest ihm gegenüber loyal sein.» (Loyalität wurde bei Dorothy ganz großgeschrieben — das Wort verlieh ihrem nicht besonders angenehmen Leben Sinn — , und Patty hörte Walter ihre Ermahnung häufig zitieren, offenbar hatte sie fast biblische Gültigkeit für ihn.) Er wandte ein, Richard sei selbst extrem illoyal gewesen, immerhin habe er ihm ein Mädchen ausgespannt, das ihm etwas bedeutet habe, aber Dorothy, vielleicht ihrerseits in den Katz'schen Bann geraten, sagte, sie glaube nicht, dass Richard das eigens getan habe, um ihn zu verletzen. «Es ist gut, im Leben Freunde zu haben», sagte sie. «Wenn du Freunde haben möchtest, solltest du nicht vergessen, dass niemand vollkommen ist.»

Was das Mädchenproblem noch um einiges verzwickter machte, war die Tatsache, dass diejenigen, die Richard anzog, fast ausnahmslos große Musikfans (Anm.: Auf der Busfahrt von Chicago nach Hibbing kam Patty der Gedanke, dass Richard sie womöglich deshalb abgewiesen hatte, weil sie seine Musik nicht mochte und er sich darüber ärgerte. Nicht dass sie irgendetwas dagegen hätte tun können.) waren und Walter, als Richards ältester und größter Fan, in erbitterter Konkurrenz zu ihnen stand. Mädchen, die zu dem besten Freund ihres Liebhabers sonst vielleicht

freundlich gewesen wären oder ihn zumindest toleriert hätten, meinten, Walter die kalte Schulter zeigen zu müssen, weil leidenschaftliche Fans nun einmal das Bedürfnis haben, sich mit dem Objekt ihrer Leidenschaft auf einzigartige Weise verbunden zu fühlen; eifersüchtig wachen sie über jene Verbindungspunkte, die, egal wie winzig oder eingebildet sie auch sind, das Gefühl der Einzigartigkeit rechtfertigen. Die Mädchen glaubten natürlich, sie könnten nicht stärker mit Richard verbunden sein, als wenn sie sich im Koitus mit ihm vereinten, sodass sich ihre Flüssigkeiten mischten. Offensichtlich war Walter für sie nur ein lästiges kleines, unbedeutendes Insekt, dabei war es Walter, der Richard für Anton Webern und Benjamin Britten begeistert hatte, Walter, dem Richard den politischen Rahmen für seine zornigsten frühen Songs verdankte, Walter, für den Richard wirklich tiefgehende Gefühle hegte. Es war schlimm genug, von attraktiven Mädchen so kontinuierlich die kalte Schulter gezeigt zu bekommen, aber schlimmer noch war Walters Ahnung — die er Patty in den Jahren anvertraute, als sie keine Geheimnisse voreinander hatten — , dass er im Kern keinen Deut anders war als sie: dass auch er eine Art Parasit war, der sich durch seine einzigartige Verbindung zu Richard cooler und besser fühlen wollte. Und am allerschlimmsten war sein Verdacht, dass Richard das wusste und dadurch nur noch einsamer und unnahbarer war.

Als besonders toxisch entpuppte sich die Situation im Fall von Eliza, die sich nicht damit zufriedengab, Walter zu ignorieren, sondern alles daran setzte, ihn im Innersten zu treffen. Wie, fragte sich Walter, konnte Richard weiter mit jemandem schlafen, der sich seinem besten Freund gegenüber bewusst so garstig benahm? Walter war inzwischen erwachsen genug, um nicht noch einmal die Schweigenummer durchzuziehen, aber er hörte auf, für Richard Essen zu machen, und auf seine Konzerte ging er letztlich nur noch, um sein Missfallen über Eliza zu bekunden und ihn, später, durch seine Anwesenheit davon abzuhalten, das Koks zu nehmen, mit dem sie ihn am laufenden Band versorgte. Natürlich ließ sich Richard von gar nichts abhalten, wenn man ihm moralisch kam. Damals genauso wenig wie irgendwann sonst.

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