Jonathan Franzen - Freiheit

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Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

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Er nickte und stand auf.

«Gibst du mir einen Gutenachtkuss?», sagte sie. Das tat er, und es war besser als Streiten, so viel besser, dass sie kurz darauf zusammen unter der Decke lagen und die Lampe ausschalteten. Tageslicht sickerte rings um die Vorhänge herum ins Zimmer — im Mai kam die Morgendämmerung im Norden des Landes früh.

«Ich weiß im Grunde nichts über Sex», gestand Walter.

«Ach», sagte sie, «so kompliziert ist das nicht.»

Und so begannen die glücklichsten Jahre ihres Lebens. Vor allem für Walter war es eine schwindelerregende Zeit. Er nahm die Frau in Besitz, die er hatte haben wollen, die Frau, die mit Richard hätte auf und davon gehen können, sich aber für ihn entschieden hatte, und dann, drei Tage später, endete in dem evangelischen Krankenhaus sein lebenslanger Kampf gegen seinen Vater mit dessen Tod. (Tot ist ein Vater so besiegt, wie er nur sein kann.) Patty war an jenem Morgen zusammen mit Walter und Dorothy im Krankenhaus und ließ sich von deren Tränen dazu hinreißen, selbst ein bisschen zu weinen, und als sie in nahezu völligem Schweigen zum Motel zurückfuhren, kam es ihr so vor, als wäre sie praktisch schon verheiratet.

Auf dem Motelparkplatz, Dorothy war bereits ins Haus gegangen, um sich hinzulegen, sah Patty Walter etwas Merkwürdiges tun. Er rannte von einem Ende des Parkplatzes zum anderen, machte im Laufen Sprünge und federte auf den Zehen ab, bevor er wendete und zurückrannte. Es war ein glanzvoll klarer Morgen, mit einer steten, starken Brise aus dem Norden, die die Kiefern am Bach wispern ließ — wie es der Name des Motels besagte. Am Ende eines seiner Sprints hüpfte Walter auf und ab, kehrte dann Patty den Rücken zu und lief die Route 73 entlang, immer weiter und in die Kurve, bis er außer Sichtweite war, und blieb eine Stunde fort.

Am Nachmittag desselben Tages, im Zimmer 21, bei helllichtem Tag und offenen Fenstern, vor denen sich die ausgeblichenen Vorhänge bauschten, lachten und weinten und vögelten sie mit einer Freude, an deren Ernst und Unschuld zurückzudenken der Autobiographin beinahe das Herz bricht, und weinten noch mehr und vögelten noch mehr und lagen dann mit schwitzenden Körpern und übervollen Herzen beieinander und lauschten dem Seufzen der Kiefern.

Patty fühlte sich, als hätte sie irgendeine starke Droge genommen, deren Wirkung nicht nachließ, oder als wäre sie in einen unglaublich plastischen Traum versunken, aus dem sie nicht wieder erwachte, und dabei war ihr vollkommen bewusst, Sekunde für Sekunde für Sekunde, dass es keine Droge und kein Traum war, sondern das Leben, das ihr da widerfuhr, ein Leben, in dem es nur die Gegenwart und keine Vergangenheit gab, eine Liebesgeschichte, anders als alle Liebesgeschichten, die sie sich jemals vorgestellt hatte. Denn mal im Ernst, Zimmer 21! Wie hätte sie sich denn Zimmer 21 vorstellen sollen! Es war so ein liebenswert sauberes, altmodisches Zimmer und Walter so ein liebenswert sauberer, altmodischer Mensch. Und sie war 21 und konnte ihre 21-Jährigkeit in dem frischen, sauberen, starken Wind spüren, der aus Kanada herunterwehte. Ihr kleiner Vorgeschmack auf die Ewigkeit.

Mehr als vierhundert Personen kamen zur Beerdigung seines Vaters. Obwohl Patty ihn gar nicht gekannt hatte, war sie seinetwegen stolz auf die enorme Anteilnahme. (Wenn man sich ein großes Begräbnis wünscht, ist es von Vorteil, früh zu sterben.) Gene war ein gastfreundlicher Mann gewesen, der gern angelte und jagte und Zeit mit seinen Kumpeln verbrachte, die meisten davon Veteranen, und der das Pech gehabt hatte, Alkoholiker zu sein, keine gute Ausbildung genossen zu haben und eine Frau an seiner Seite zu wissen, die nicht nur ihre Hoffnungen und Träume, sondern auch den größten Teil ihrer Liebe in ihren mittleren Sohn investierte anstatt in ihn. Walter würde es Gene nie verzeihen, dass er Dorothy so hart im Motel hatte arbeiten lassen, aber die Autobiographin muss ehrlicherweise sagen, dass Dorothy ihrer Meinung nach zwar ausgesprochen lieb, aber auch eindeutig ein Märtyrertyp war. Der Empfang nach der Beerdigung, in einem evangelischen Gemeindesaal, war Pattys Crashkurs in Bezug auf Walters Großfamilie, ein Fest des Gugelhupfs und der Entschlossenheit, alles von der heiteren Seite zu betrachten. Die fünf noch lebenden Geschwister von Dorothy waren da, ebenso Walters älterer Bruder, frisch aus dem Gefängnis entlassen, mit seiner nuttenhaft hübschen (ersten) Frau und ihren zwei kleinen Kindern, ebenso sein schweigsamer jüngerer Bruder in seiner Army-Ausgehuniform. Ohne Frage war die einzige wichtige Person, die fehlte, Richard.

Walter hatte ihn natürlich angerufen, um ihn zu benachrichtigen, aber schon das war nicht einfach gewesen, weil er dafür erst Richards notorisch schwer erreichbaren Bassisten Herrera in Minneapolis hatte aufspüren müssen. Richard war gerade nach Hoboken, New Jersey, gezogen. Nachdem er Walter telefonisch sein Beileid bekundet hatte, sagte er, er sei finanziell abgebrannt und könne leider nicht zur Beerdigung kommen. Walter versicherte ihm, das sei völlig in Ordnung, trug ihm dann aber jahrelang nach, dass er sich nicht doch aufgerafft hatte, was nicht ganz fair erscheint, wenn man bedenkt, dass Walter insgeheim schon damals wütend auf Richard war und ihn gar nicht bei der Beerdigung hätte dabeihaben wollen. Aber Patty hütete sich, diejenige zu sein, die ihm das auseinandersetzte.

Ein Jahr später, als sie sich kurz in New York aufhielten, schlug sie Walter vor, er könne doch Richard besuchen und einen Nachmittag mit ihm verbringen, aber Walter erklärte, er habe ihn in den vergangenen Monaten zweimal angerufen, wohingegen Richard sich kein einziges Mal bei ihm gemeldet habe. Patty sagte: «Aber er ist doch dein bester Freund», und Walter sagte: «Nein, ich habe ja jetzt dich», und Patty sagte: «Na gut, dann ist er eben dein bester männlicher Freund, und ich finde, du solltest ihn besuchen.» Aber Walter blieb hartnäckig und sagte, so sei es immer gewesen — immer habe er sich mehr wie der Hofierer als der Hofierte gefühlt, ja es gebe eine Art Hochrisikopolitik zwischen ihnen, einen Wettstreit, bei dem es darum gehe, bloß nicht der Erste zu sein, der klein beigebe und sich bedürftig zeige — , und er habe die Nase voll davon. Es sei nicht das erste Mal, dass Richard einfach abtauche. Wenn er noch mit ihm befreundet sein wolle, dann könne ja wohl dieses eine Mal er derjenige sein, der sich die Mühe mache, zum Hörer zu greifen. Obwohl Patty vermutete, dass Richard immer noch ein mulmiges Gefühl wegen der Chicago-Geschichte hatte und Walters häusliches Glück nicht stören wollte, weshalb es womöglich an Walter war, ihm zu versichern, dass er weiterhin willkommen sei, hütete sie sich erneut zu insistieren.

Wo Eliza zwischen Walter und Richard etwas Schwules ausgemacht hatte, sieht die Autobiographin heute eher etwas Geschwisterliches. Als Walter aus dem Alter heraus war, da sein älterer Bruder auf ihm gekniet und ihm eins übergezogen und er auf seinem jüngeren Bruder gekniet und dem eins übergezogen hatte, gab es in seiner eigenen Familie keinen ernstzunehmenden Konkurrenten mehr für ihn. Er hatte noch einen weiteren Bruder gebraucht, den er lieben und hassen, mit dem er sich messen konnte. Und die Frage, die Walter ewig quälte, so jedenfalls sieht es die Autobiographin, war die, ob Richard der kleine oder der große Bruder war, der Versager oder der Held, der geliebte, angeschlagene Freund oder der gefährliche Rivale.

Walter behauptete, mit Richard sei es genau wie mit Patty Liebe auf den ersten Blick gewesen. Passiert war es an seinem ersten Abend am Macalester, nachdem sein Vater ihn abgesetzt hatte und schnell nach Hibbing zurückgefahren war, wo aus der Lounge der Canadian Club-Whisky nach ihm rief. Noch im Sommer hatte Walter Richard einen netten Brief geschrieben, an eine Adresse, die ihm von der Zimmer- und Wohnungsvermittlung genannt worden war, aber Richard hatte nicht geantwortet. Auf einem der Betten in ihrem gemeinsamen Zimmer fand Walter nun einen Gitarrenkasten, einen Pappkarton und einen Seesack vor. Den Eigentümer dieses Minimalgepäcks bekam er erst nach dem Abendessen zu Gesicht, bei einer Zusammenkunft der Bewohner ihres Flurs. Es war ein Moment, den er Patty später viele Male beschrieben hat: wie dort in einer Ecke, weitab von allen anderen, ein Typ stand, von dem er den Blick nicht abwenden konnte, ein sehr großer, pickeliger Mensch mit wilder Mähne und einem Iggy-Pop-T-Shirt, der den anderen Studienanfängern in nichts ähnelte und während des launigen Einführungssermons ihres Betreuers weder lachte noch auch nur höflich lächelte. Walter hatte viel Mitgefühl mit Leuten, die lustig zu sein versuchten, und lachte allein schon deshalb, um sie für ihre Anstrengungen zu belohnen, und doch wusste er sofort, dass er mit diesem großen ernsten Menschen befreundet sein wollte. Er hoffte, dass er sein Mitbewohner war, und so war es.

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