Jonathan Franzen - Freiheit

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Patty und Walter Berglund — Vorzeigeeltern und Umweltpioniere — geben ihren Nachbarn plotzlich Ratsel auf: Ihr halbwuchsiger Sobn zieht zur proletenbaften Familie nebenan, Walter lasst sich zum Schutz einer raren Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Haus-frau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, der Rockmusiker Richard, damit zu tun? Auf einmal fiihrt Patty ein Leben ohne Selbstbetrug — und ohne Rucksicht auf Verluste.
In diesem grossen Roman einer Familie erzahlt Jonathan Franzen von Freiheit — dem Lebensnerv der westlichen Kulturen — und auch von deren Gegenteil.

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Auf dem Nachhauseweg in der Bahn fragte Patty ihren Vater, auf wessen Seite er sei.

«Ha, gute Frage», antwortete er. «Du musst wissen, dass mein Mandant lügt. Das Opfer auch. Und auch der Kneipier. Die lügen allesamt. Natürlich hat mein Mandant das Recht auf eine engagierte Verteidigung. Aber man muss dabei auch versuchen, der Gerechtigkeit zu dienen. Manchmal arbeiten der Staatsanwalt, der Richter und ich genauso zusammen, wie der Staatsanwalt und das Opfer zusammenarbeiten oder ich und der Angeklagte. Du weißt doch, dass wir ein sogenanntes kontradiktorisches Rechtssystem haben, oder?»

«Ja.»

«Schön. Manchmal haben der Staatsanwalt, der Richter und ich alle denselben Gegner. Wir versuchen, die Fakten zu klären und ein Scheitern des Prozesses zu verhindern. Aber das — hm. Das schreibst du besser nicht.»

«Ich dachte, die Fakten zu klären ist die Aufgabe des großen Geschworenengerichts und der Geschworenen.»

«Genau. Schreib das. Prozess durch Geschworene deinesgleichen. Das ist wichtig.»

«Aber die meisten deiner Mandanten sind doch unschuldig, oder?»

«Nur wenige haben so schlimme Strafen verdient, wie man sie ihnen immer mal wieder aufzubrummen versucht.»

«Aber viele von ihnen sind doch vollkommen unschuldig, oder? Mommy sagt, sie haben Schwierigkeiten mit der Sprache, oder die Polizei passt nicht genug auf, wen sie verhaftet, und es gibt Vorurteile gegen sie, und sie haben zu wenig Chancen.»

«Das ist alles absolut richtig, Pattyschatz. Trotzdem, hm. Deine Mutter kann manchmal ein bisschen blauäugig sein.»

Patty hatte gegen seinen Spott weniger einzuwenden, wenn dessen Zielscheibe ihre Mutter war.

«Ich meine, du hast diese Leute doch gesehen», sagte er zu ihr. «Mannomann. El ron me puso loco.»

Ein wichtiger Aspekt von Rays Familie war ihr Reichtum. Seine Eltern wohnten auf einem großen ererbten Anwesen im hügeligen Nordwesten von New Jersey, in einem hübschen Steinhaus der klassischen Moderne, das angeblich von Frank Lloyd Wright entworfen worden war und voller unbedeutender Werke berühmter französischer Impressionisten hing. Jeden Sommer fand sich der gesamte Emerson-Clan dort am See zu Ferienpicknicks zusammen, an denen Patty meist nur wenig Freude hatte. Ihr Großvater August fasste seine älteste Enkelin gern um den Bauch und setzte sie sich auf den wippenden Oberschenkel — weiß Gott, was für einen kleinen wohligen Schauder ihm das verschaffte; Pattys körperlichen Grenzen zollte er jedenfalls nicht besonders viel Respekt. Seit sie in die siebte Klasse ging, musste sie außerdem mit Ray, seinem Juniorpartner und dessen Frau auf dem großelterlichen Sandtennisplatz Doppel spielen und sich in ihrem Tennisdress, knapp, wie er nun einmal war, von dem Juniorpartner begaffen und seiner Augengrapscherei durcheinanderbringen und verunsichern lassen.

Wie auch Ray hatte ihr Großvater sich das Recht, im Privaten exzentrisch zu sein, durch sein gemeinnütziges Wirken als Jurist erkauft; er hatte sich mit der Verteidigung prominenter Wehrdienstverweigerer und Deserteure während dreier Kriege einen Namen gemacht. In seiner freien Zeit, und davon hatte er viel, baute er auf seinem Grundstück Trauben an und ließ sie in einem seiner Schuppen vergären. Sein «Weingut» hieß, nach den weiblichen Wildhinterteilen, «Doe Haunch» und gab in der Familie dauerhaft Anlass für Gelächter. Bei den Ferienpicknicks schlappte August, eine seiner primitiv etikettierten Flaschen in der Hand, in Latschen und hängenden Badehosen herum und schenkte seinen Gästen, die ihre Gläser diskret ins Gras oder Gebüsch geleert hatten, nach. «Was meint ihr?», fragte er. «Ist der Wein gut? Schmeckt er euch?» Er hatte etwas von einem eifrigen kleinen Hobbywinzerjungen und etwas von einem Folterknecht an sich, dem daran liegt, jedes Opfer gleichermaßen zu bestrafen. Unter Berufung auf europäische Sitten fand er es richtig, Kindern Wein zu geben, und während die jungen Mütter damit beschäftigt waren, Maiskolben zu entblättern oder miteinander konkurrierende Salate zu garnieren, verdünnte er seinen Doe Haunch Reserve mit Wasser und flößte ihn selbst dreijährigen Kindern ein, indem er sie, wenn nötig, sanft am Kinn fasste und ihnen die Mixtur in den Mund goss, wobei er sehr darauf achtete, dass sie auch brav heruntergeschluckt wurde. «Wisst ihr, was das ist?», sagte er. «Das ist Wein.» Wenn ein Kind dann anfing, sich seltsam zu benehmen, sagte er: «Das, was du jetzt empfindest, nennt man betrunken sein. Du hast zu viel getrunken. Du bist betrunken.» Sagte das, bei aller Freundlichkeit, aufrichtig entrüstet. Patty, stets das älteste der Kinder, beobachtete solche Szenen mit stillem Entsetzen und überließ es ihren jüngeren Geschwistern oder den Cousins und Cousinen, Alarm zu schlagen: «Granddaddy macht die kleinen Kinder betrunken!» Während die Mütter angelaufen kamen, um mit August zu schimpfen und ihre Kinder wegzuzerren, und die Väter schmutzige Witze über Augusts Besessenheit von weiblichen Wildhinterteilen rissen, stieg Patty unbemerkt in den See und ließ sich auf den wärmsten Stellen treiben, wo das Wasser ihr die Ohren vor ihrer Familie verschloss.

Denn die Sache war so: Bei jedem Picknick gab es, oben in der Küche des Steinhauses, ein oder zwei Flaschen eines fabelhaften alten Bordeaux aus Augusts Kellerregalen. Dieser Wein wurde auf Drängen von Pattys Vater hervorgeholt, wobei im Dunkeln blieb, wie viel Schmeichelei und Gebettel ihn das kostete, und Pattys Vater war es auch, der seinen Brüdern und etwaigen von ihm mitgebrachten Freunden mit einem dezenten Nicken bedeutete, sich vom Picknick fortzustehlen und ihm zu folgen. Ein paar Minuten später kamen die Männer dann mit großen, kugelbauchigen Gläsern in der Hand zurück, die bis zum Rand mit einem phantastischen Roten gefüllt waren, und Ray, der außerdem eine französische Flasche mit nach draußen brachte, teilte den Rest, vielleicht zweieinhalb Zentimeter, unter all den Ehefrauen und weniger beliebten Gästen auf. Kein noch so inständiges Bitten konnte August dazu bringen, eine weitere Flasche aus seinem Keller zu holen; stattdessen bot er noch mehr Doe Haunch Reserve an.

Und auch an Weihnachten war es jedes Jahr das Gleiche: Die Großeltern kamen in ihrem neuesten Mercedes-Modell (August gab seinen alten alle ein, zwei Jahre in Zahlung) aus New Jersey angefahren, trafen eine Stunde früher ein, als frühestens einzutreffen Joyce sie angefleht hatte, und verteilten in dem aus allen Nähten platzenden Bungalow beleidigende Geschenke. Unvergessen die zwei vielfach gebrauchten Geschirrtücher, mit denen Joyce eines Weihnachtens bedacht wurde. Ray erhielt typischerweise einen dieser großen Kunstbände vom Barnes & Noble-Wühltisch, manchmal noch mit einem $ 3,99-Schild darauf. Die Kinder bekamen irgendwelchen kleinteiligen, in Asien hergestellten Plastikschund: Mini-Reisewecker, die nicht funktionierten, Münzportemonnaies mit dem eingestanzten Namenszug einer Versicherungsagentur aus New Jersey, furchterregende, geschmacklose chinesische Fingerpuppen, diverse Rührstäbchen. Unterdessen wurde in Augusts Alma Mater eine Bibliothek errichtet, die seinen Namen trug. Da Pattys Geschwister die großelterliche Knauserigkeit empörend fanden und zur Rettung ihrer Weihnachtsausbeute empörende Forderungen an die Eltern stellten — Joyce war jeden Heiligabend bis drei Uhr morgens auf den Beinen und verpackte, was sie von den endlosen, äußerst detaillierten Wunschzetteln ausgewählt hatte — , schlug Patty die entgegengesetzte Richtung ein und beschloss, sich für nichts anderes mehr zu interessieren als Sport.

Ihr Großvater war früher einmal Leistungssportler gewesen, Leichtathletikstar und Football-Tight-End an einem College in Maine, was vermutlich erklärte, woher sie ihre Körpergröße und Behexe hatte. Auch Ray hatte Football gespielt, allerdings an einer Schule in Maine, die nur mit Mühe eine komplette Mannschaft aufs Feld bekam. Seine eigentliche Passion war Tennis, der einzige Sport, den Patty hasste, obwohl sie gut darin war. Björn Borg hielt sie für insgeheim schwach. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Joe Namath zum Beispiel), konnten männliche Sportler sie generell nicht beeindrucken. Ihre Spezialität waren Schwärmereien für beliebte Jungs, die so viel älter und attraktiver waren als sie, dass sie nicht die geringste Chance bei ihnen hatte. Da sie ein sehr umgänglicher Mensch war, verabredete sie sich dennoch mit praktisch jedem, der sie fragte. In ihren Augen hatten schüchterne oder unbeliebte Jungs kein leichtes Leben, und deshalb erbarmte sie sich ihrer, sofern es menschenmöglich schien. Aus irgendeinem Grund waren viele von ihnen Ringer. Nach Pattys Erfahrung waren Ringer unerschrocken, schweigsam, einfältig, knorrig und höflich und hatten keine Angst vor Sportlerinnen. Einer von ihnen vertraute ihr an, er und seine Freunde hätten sie in der Mittelstufe unter sich «die Äffin» genannt.

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