• Пожаловаться

Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen

Здесь есть возможность читать онлайн «Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. Город: Reinbek bei Hamburg, год выпуска: 2010, ISBN: 9783644106215, издательство: Rowohlt, категория: Современная проза / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

любовные романы фантастика и фэнтези приключения детективы и триллеры эротика документальные научные юмористические анекдоты о бизнесе проза детские сказки о религиии новинки православные старинные про компьютеры программирование на английском домоводство поэзия

Выбрав категорию по душе Вы сможете найти действительно стоящие книги и насладиться погружением в мир воображения, прочувствовать переживания героев или узнать для себя что-то новое, совершить внутреннее открытие. Подробная информация для ознакомления по текущему запросу представлена ниже:

Imre Kertész Roman eines Schicksallosen

Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Roman eines Schicksallosen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

Imre Kertész: другие книги автора


Кто написал Roman eines Schicksallosen? Узнайте фамилию, как зовут автора книги и список всех его произведений по сериям.

Roman eines Schicksallosen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Roman eines Schicksallosen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Möglich, dass dieses ungute Gefühl der Grund war, warum ich es nicht so eilig hatte, mich von meiner Mutter zu verabschieden. Sie hat dann beharrt: Es werde spät – mit Rücksicht darauf, dass man sich mit dem gelben Stern nur bis abends acht Uhr auf der Straße blicken lassen darf. Ich habe ihr aber erklärt, dass ich es jetzt, im Besitz des Ausweises, nicht mehr mit jeder einzelnen Vorschrift so fürchterlich genau nehmen muss.

Ich bin dann doch auf die allerhinterste Plattform im letzten Straßenbahnanhänger gestiegen, ordnungsgemäß nach der entsprechenden Vorschrift. Es ging auf acht Uhr, als ich nach Hause kam, und obwohl der Sommerabend noch hell war, wurden da und dort die Fenster schon mit den schwarzen und blauen Holztafeln verdunkelt. Auch meine Stiefmutter war schon ungeduldig, doch schon eher aus Gewohnheit, da ich ja schließlich den Ausweis habe. Den Abend haben wir wie gewohnt bei den Fleischmanns verbracht. Den beiden Alten geht es gut, sie liegen sich nach wie vor oft in den Haaren, aber dass ich arbeiten gehe, haben sie beide gleicherweise begrüßt, auch sie natürlich wegen des Ausweises. In ihrem Eifer haben sie sich aber dann doch noch ein bisschen gestritten. Meine Stiefmutter und ich kennen uns nämlich in der Gegend von Csepel nicht aus, und so haben wir beim ersten Mal bei ihnen nachgefragt. Der alte Fleischmann hat die Vorort-Straßenbahn empfohlen, während sich Herr Steiner für den Autobus ausgesprochen hat, weil dieser, wie er sagte, unmittelbar bei der Ölraffinerie halte, wohingegen man von der Straßenbahn aus noch ein Stück zu Fuß gehen müsse – und das ist auch so, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Da aber konnten wir das noch nicht wissen, und Herr Fleischmann war sehr aufgebracht: «Immer müssen Sie recht haben», polterte er. Schließlich mussten die beiden dicken Ehefrauen einschreiten. Annamaria und ich haben ganz schön über sie gelacht.

Mit ihr bin ich übrigens in eine komische Situation geraten. Es hat sich Freitagnacht während des Fliegeralarms zugetragen, im Luftschutzraum, genauer, in einem dunklen, verlassenen Kellergang, der von dort abgeht. Ursprünglich hatte ich ihr nur zeigen wollen, dass es von da aus viel interessanter ist, zu verfolgen, was draußen geschieht. Als wir dann aber nach einer kleinen Weile nicht weit entfernt eine Bombe hörten, da hat sie angefangen, am ganzen Körper zu zittern. Ich konnte es gut spüren, denn sie hat sich vor Schreck an mich geklammert, die Arme um meinen Hals, das Gesicht an meine Schulter gepresst. Und dann erinnere ich mich nur noch daran, dass ich irgendwie ihren Mund suchte. Ich spürte eine lauwarme, feuchte, einigermaßen klebrige Berührung. Ja, und dann war es auch so eine Art freudige Verwunderung, weil das eben doch mein erster Kuss mit einem Mädchen war und weil ich gerade da überhaupt nicht damit gerechnet hatte.

Gestern, im Treppenhaus, hat sich dann herausgestellt, dass auch sie ziemlich überrascht war. «Die Bombe ist an allem schuld», meinte sie. Im Grunde genommen hat sie ja recht. Danach haben wir uns wieder geküsst, und da habe ich von ihr gelernt, auf welche Weise man das Erlebnis noch eindringlicher gestalten kann, indem man nämlich bei dieser Gelegenheit auch der Zunge zu einer gewissen Rolle verhilft.

Auch heute Abend bin ich mit ihr in dem anderen Zimmer gewesen, um die Zierfische von Fleischmanns anzuschauen: Die betrachten wir nämlich auch sonst oft. Jetzt sind wir natürlich nicht nur ihretwegen hinübergegangen. Auch unsere Zungen haben Verwendung gefunden. Aber wir sind bald zurückgegangen, denn Annamaria hatte Angst, Onkel und Tante könnten von der Sache noch Wind bekommen. Später habe ich im Gespräch noch einige interessante Dinge von ihr erfahren, was ihre Gedanken über mich angeht: Sie sagte, sie habe sich nie vorgestellt, dass ich «einmal mehr für sie sein könnte» als einfach nur «ein guter Freund». Als sie mich kennenlernte, habe sie mich bloß als so einen Halbwüchsigen betrachtet. Später, so hat sie mir verraten, habe sie mich genauer beobachtet, und da sei bei ihr ein gewisses Verständnis für mich erwacht, vielleicht – so meint sie – weil wir beide ein ähnliches Schicksal mit unseren Eltern haben; und aus der einen oder anderen meiner Bemerkungen habe sie auch geschlossen, dass wir in gewissen Dingen ähnlich denken; aber mehr als das habe sie sich damals überhaupt nicht vorstellen können. Sie hat noch eine Weile darüber nachgesonnen, wie seltsam das sei, und dann sagte sie: «Offenbar hat es so sein müssen.» Sie hatte einen merkwürdigen, fast schon strengen Ausdruck im Gesicht, und ich habe ihre Ansicht auch gar nicht bestritten, obwohl ich eher mit dem einverstanden bin, was sie gestern gesagt hat, nämlich dass die Bombe schuld war. Aber natürlich kann ich das nicht wissen, und mir schien, so gefiel es ihr besser. Wir sind dann bald gegangen, weil ich ja morgen zur Arbeit muss, und als ich dem Mädchen die Hand gab, hat sie mir mit dem Fingernagel einen scharfen kleinen Schmerz versetzt. Ich verstand, sie meinte unser Geheimnis, und ihr Gesicht schien zu sagen: «Alles in Ordnung.»

Am nächsten Tag hat sie sich jedoch ziemlich sonderbar benommen. Am Nachmittag nämlich, nachdem ich von der Arbeit nach Hause gekommen war und mich gewaschen, Hemd und Schuhe gewechselt und mit einem nassen Kamm auch mein Haar in Ordnung gebracht hatte, sind wir zu den Schwestern gegangen – denn Annamaria hat es inzwischen bewerkstelligt, mich dort einzuführen, wie sie schon damals vorgehabt hatte. Auch ihre Mutter hat mich freundlich empfangen. (Ihr Papa ist im Arbeitsdienst.) Sie haben eine ganz ansehnliche Wohnung, mit einem Balkon und Teppichen, einigen größeren Zimmern und einem separaten kleineren für die Mädchen. Es ist mit einem Klavier, zahlreichen Puppen und anderen Dingen nach Mädchengeschmack ausgestattet. Meistens spielen wir Karten, aber heute hatte die ältere Schwester keine Lust dazu. Sie wollte zuerst mit uns über ein Problem sprechen, über eine Frage, die sie neuerdings sehr beschäftigt: Es ist nämlich so, dass ihr der gelbe Stern einiges Kopfzerbrechen bereitet. Eigentlich habe erst «der Blick der Leute» sie auf die Veränderung aufmerksam gemacht – denn sie findet, dass die Leute sich ihr gegenüber verändert haben, und sieht in ihren Blicken, dass sie von ihnen «gehasst» wird. Auch heute Vormittag habe sie es so empfunden, als sie im Auftrag ihrer Mutter einkaufen ging. Nun, also mir scheint, sie sieht das auf eine etwas übertriebene Art. Meine Erfahrungen zumindest sind nicht die gleichen. So gibt es auch am Arbeitsplatz unter den Maurermeistern solche, von denen jeder weiß, dass sie Juden nicht ausstehen können: Trotzdem haben sie sich mit uns Jungen ganz gut angefreundet. Gleichzeitig ändert das natürlich noch gar nichts an ihrer Einstellung. Dann ist mir noch das Beispiel des Bäckers eingefallen, und ich habe versucht, dem Mädchen zu erklären, dass in Wirklichkeit nicht sie selbst gehasst werde, also nicht sie als Person – denn schließlich kennt man sie ja gar nicht –, sondern eher die Idee «Jude». Da hat sie erklärt, eben darüber habe auch sie gerade nachgedacht, weil sie im Grunde gar nicht recht wisse, was das ist. Annamaria hat ihr zwar gesagt, das wisse doch jeder: eine Religion. Aber daran war sie nicht interessiert, sondern am «Sinn». «Schließlich muss man doch wissen, wofür man gehasst wird», so meinte sie. Sie hat zugegeben, dass sie zu Beginn das Ganze überhaupt nicht verstanden habe und sehr betroffen gewesen sei, dass man sie verachte, «einfach nur, weil ich Jüdin bin»: Da habe sie zum ersten Mal gefühlt, dass – so sagte sie – sie etwas von den anderen Menschen trenne und dass sie anderswo hingehöre als sie. Dann habe sie nachzudenken begonnen, auch durch Bücher und Gespräche versucht, hinter die Sache zu kommen, und dabei habe sie erkannt: Gerade deswegen werde sie gehasst. Sie ist nämlich der Ansicht, dass «wir Juden anders sind als die anderen», dass diese Verschiedenheit das Wesentliche ist und die Juden deshalb von den Menschen gehasst würden. Sie sagte auch noch, wie eigenartig es für sie sei, im «Bewusstsein dieser Verschiedenheit» zu leben, und dass sie deswegen manchmal eine Art Stolz, dann wieder eher irgendwie Scham empfinde. Sie wollte von uns wissen, wie wir es mit unserer Verschiedenheit hielten, ob wir stolz darauf seien oder uns eher schämten. Ihre Schwester und Annamaria wussten es nicht so recht. Auch ich habe bis jetzt noch keinen Anlass für solche Gefühle gesehen. Und überhaupt, man kann doch diesen Unterschied nicht einfach selbst bestimmen: Schließlich ist ja genau dafür der gelbe Stern da, soviel ich weiß. Das habe ich ihr auch zu bedenken gegeben. Aber sie hat sich darauf versteift: «Den Unterschied tragen wir in uns.» Meines Erachtens ist dagegen das wichtiger, was wir außen tragen. Wir haben lange darüber debattiert, warum weiß ich nicht, denn um die Wahrheit zu sagen, ich sah nicht recht ein, warum die Frage so wichtig war. Aber es war etwas an ihrem Gedankengang, das mich irgendwie ärgerte: Meiner Meinung nach ist das alles viel einfacher. Na ja, und dann wollte ich bei dieser Auseinandersetzung auch gewinnen, natürlich. Auch Annamaria schien hin und wieder etwas sagen zu wollen, aber dann ist sie keinmal dazu gekommen, weil wir beide sie nicht mehr richtig beachtet haben.

Читать дальше
Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Roman eines Schicksallosen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Roman eines Schicksallosen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё не прочитанные произведения.


Отзывы о книге «Roman eines Schicksallosen»

Обсуждение, отзывы о книге «Roman eines Schicksallosen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.