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Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen

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Imre Kertész Roman eines Schicksallosen

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Ich musste ihm in unser Zimmer auf der Hofseite folgen. Hier, umgeben von ein paar verschlissenen, nicht mehr benutzten Möbeln, beteten wir. Onkel Lajos hat zunächst ein kleines, rundes, seidig glänzendes schwarzes Käppchen genau da auf seinen Kopf gesetzt, wo sein spärliches graues Haar eine kleine Lichtung bildet. Auch ich hatte meine Mütze aus dem Flur mitnehmen müssen. Dann hat er aus der Innentasche seiner Jacke ein Büchlein mit schwarzem Einband und rotem Rand und aus der Brusttasche seine Brille hervorgeholt. Danach begann er mit dem Vorlesen des Gebets, und ich musste ihm immer so viel Text nachsprechen, wie er mir jeweils vorsprach. Am Anfang ging es gut, aber bald fand ich diese Anstrengung ermüdend, und mich störte auch einigermaßen, dass ich kein Wort von dem verstand, was wir zu Gott sagten, da wir Ihn ja auf Hebräisch anrufen müssen und ich diese Sprache gar nicht kenne. Daher musste ich, um trotzdem folgen zu können, unablässig auf die Mundbewegungen von Onkel Lajos achtgeben, sodass mir von dem Ganzen eigentlich nur der Anblick der feucht zuckenden, fleischigen Lippen geblieben ist und das unverständliche Geräusch der fremden, von uns selbst gemurmelten Sprache. Ja, und dann noch der Anblick, den ich über die Schultern von Onkel Lajos hinweg durch das Fenster hatte: Gegenüber eilte gerade die größere der Schwestern über den Gang im Stockwerk über uns zu ihrer Wohnung. Ich glaube, ich verhedderte mich im Text ein bisschen. Doch am Schluss des Gebets schien Onkel Lajos zufrieden, und auf seinem Gesicht war ein Ausdruck, dass auch ich schon beinahe das Gefühl hatte: Tatsächlich, wir haben etwas für meinen Vater getan. Und das war am Ende wirklich besser als zuvor, mit diesem belastenden und fordernden Gefühl.

Wir kehrten in das Zimmer auf der Straßenseite zurück. Es dämmerte. Wir haben die mit Verdunklungspapier verklebten Fensterflügel vor dem bläulichen, dunstigen Frühlingsabend draußen geschlossen. Damit waren wir ganz im Zimmer eingesperrt. Der viele Lärm ermüdete mich. Und auch der Zigarettenrauch biss mir schon in die Augen. Ich musste viel gähnen. Die Mama meiner Stiefmutter hat den Tisch gedeckt. Sie selbst hatte das Abendessen mitgebracht, in ihrer großen Handtasche. Sie hatte sogar Fleisch dazu besorgt, auf dem Schwarzmarkt. Das hatte sie erzählt, als sie ankam. Mein Vater hat ihr das Geld dafür bezahlt, aus seiner ledernen Brieftasche. Wir saßen schon alle beim Abendessen, als auf einmal auch noch Herr Steiner und Herr Fleischmann gekommen sind. Auch sie wollten sich von meinem Vater verabschieden. Herr Steiner fing gleich damit an, «dass sich keiner stören lassen» solle. Er sagte: «Gestatten, Steiner. Bitte sitzen zu bleiben.» An den Füßen hatte er auch jetzt die zerschlissenen Pantoffeln, unter der offenen Weste wölbte sich sein Bauch, und auch den ewigen, übelriechenden Zigarrenstummel hatte er im Mund. Er hat einen großen roten Kopf, auf dem die kindlich gescheitelte Frisur seltsam wirkt. Herr Fleischmann verschwand fast daneben, denn er seinerseits ist winzig, von sehr gepflegtem Äußeren, und er hat weißes Haar, eine gräuliche Haut, eine eulenartige Brille und einen immer etwas besorgten Ausdruck im Gesicht. Er machte an Herrn Steiners Seite wortlos Verbeugungen und rang die Hände, als wolle er sich entschuldigen, für Herrn Steiner, so schien es. Da bin ich allerdings nicht sicher. Die beiden Alten sind unzertrennlich, auch wenn sie sich fortwährend in den Haaren liegen, denn es gibt keine Frage, in der sie sich einig wären. Sie haben nacheinander meinem Vater die Hand gedrückt. Herr Steiner hat ihm auch noch auf die Schulter geklopft. Er nannte ihn «alter Junge», und dann hat er seinen alten Kalauer losgelassen: «Nur immer den Kopf runter und nie die Verzagtheit verlieren.» Und er sagte – worauf auch Herr Fleischmann heftig nickte –, dass sie sich weiterhin um mich und die «junge Frau» (wie er meine Stiefmutter nannte) kümmern würden. Er zwinkerte mit seinen winzigen Äuglein. Dann hat er sich meinen Vater an den Bauch gedrückt und ihn umarmt. Als sie weg waren, ist alles im Geklapper der Bestecke, im Gemurmel der Stimmen, im Dunst der Speisen und dichten Tabakrauch erstickt. Jetzt drangen nur noch hin und wieder zusammenhanglose Bruchstücke von Gesichtern und Gebärden zu mir, die sich sozusagen aus dem Nebel um mich herauslösten, insbesondere der zittrige, knochige gelbe Kopf der Mama meiner Stiefmutter, wie sie auf jeden Teller aufpasst; dann die abwehrend erhobenen Hände von Onkel Lajos, der kein Fleisch will, weil es vom Schwein ist und die Religion das verbietet; die Pausbacken der Schwester meiner Stiefmutter, ihre mahlenden Kiefer und tränenden Augen; dann taucht unerwartet der kahle, rosige Schädel von Onkel Vili in den Lichtkreis der Lampe, und ich höre Fetzen von neuen zuversichtlichen Erklärungen; des weiteren erinnere ich mich an die feierlichen, in völliger Stille aufgenommenen Worte von Onkel Lajos, mit denen er Gottes Hilfe in der Angelegenheit erbittet, dass «wir in Bälde alle wieder gemeinsam am Familientisch sitzen dürfen, in Frieden, Liebe und Gesundheit». Meinen Vater sah ich kaum einmal, und auch von meiner Stiefmutter drang nur eben so viel zu mir durch, dass man sich sehr viel und aufmerksam um sie kümmerte, fast schon mehr als um meinen Vater, und dass ihr einmal der Kopf wehtat und mehrere sie fragten, ob sie vielleicht eine Tablette möchte oder eine Kompresse: Sie wollte aber weder das eine noch das andere. Hingegen wurde ich in unregelmäßigen Abständen wegen meiner Großmutter aufmerksam: wie sie den anderen die ganze Zeit in die Quere kam, wie man sie dauernd zu ihrem Kanapee zurückführen musste und wegen ihrer vielen Klagen und ihrer nichts mehr sehenden Augen hinter den dicken, von Tränen beschlagenen Vergrößerungsgläsern – wie zwei seltsame, Schweiß absondernde Insekten. Irgendwann sind dann alle vom Tisch aufgestanden. Da begann das letzte Abschiednehmen. Meine Großmutter und mein Großvater sind allein, etwas früher als die Familie meiner Stiefmutter gegangen. Und vielleicht das merkwürdigste Erlebnis dieses ganzen Abends war für mich die einzige Regung, mit der mein Großvater sich bemerkbar gemacht hat: Er presste seinen scharfen kleinen Vogelkopf für einen einzigen Augenblick, aber auf eine ganz wilde, fast schon verrückte Art an die Jacke meines Vaters, an seine Brust. Sein ganzer Körper zuckte wie im Krampf. Dann ist er schnell hinausgeeilt, meine Großmutter am Ellbogen führend. Alle haben ihnen Platz gemacht. Dann haben einige auch mich umarmt, und ich habe auf meinem Gesicht die klebrige Spur ihrer Lippen gespürt. Dann war es mit einemmal endlich still, alle waren gegangen.

Und da habe auch ich von meinem Vater Abschied genommen. Oder eher er von mir. Ich weiß gar nicht recht. Ich erinnere mich auch nicht genau an die Umstände: mein Vater war wohl mit den Gästen hinausgegangen, denn eine Weile blieb ich allein am Tisch mit den Trümmern des Abendessens, und ich bin erst aufgeschreckt, als mein Vater zurückkam. Er war allein. Er wollte sich von mir verabschieden. Morgen früh ist dafür keine Zeit mehr – so hat er gesagt. Im Großen und Ganzen hat auch er über meine Verantwortung und mein Erwachsenwerden etwa das Gleiche aufgezählt, was ich am Nachmittag schon einmal von Onkel Lajos gehört hatte, bloß ohne Gott, nicht mit so schönen Worten und viel kürzer. Er hat auch meine Mutter erwähnt: Er war der Ansicht, sie könnte jetzt vielleicht versuchen, «mich von zu Hause wegzulocken». Wie ich sah, bereitete ihm dieser Gedanke ziemliche Sorgen. Die beiden hatten nämlich lange um den Besitz meiner Person gestritten, bis dann schließlich das Gerichtsurteil meinen Vater begünstigte: Und nun wollte er nicht, das fand ich auch verständlich, nur wegen seiner nachteiligen Lage sein Anrecht auf mich verlieren. Doch er hat sich nicht auf das Gesetz, sondern auf meine Einsicht berufen und auf den Unterschied zwischen meiner Stiefmutter, die für mich «ein warmes, familiäres Zuhause geschaffen hat», und meiner Mutter, die ihrerseits mich «verlassen» habe. Ich horchte auf, da ich von meiner Mutter über diesen Punkt anders unterrichtet worden war: Ihrer Meinung nach war mein Vater der Schuldige. Deshalb war sie auch gezwungen gewesen, einen anderen Mann zu finden, einen gewissen Onkel Dini (eigentlich: Dénes), der übrigens gerade letzte Woche abgereist ist, ebenfalls ins Arbeitslager. Genaueres aber hatte ich eigentlich nie erfahren, und auch jetzt kam mein Vater gleich wieder auf meine Stiefmutter zurück und erwähnte, dass ich es ihr verdanke, nicht mehr im Internat sein zu müssen, und dass mein Platz «hier zu Hause, an ihrer Seite» sei. Er sprach noch lange von ihr, und jetzt dämmerte mir schon, warum meine Stiefmutter nicht dabei war: Es wäre ihr bestimmt peinlich gewesen, das zu hören. Mich hingegen begann es einigermaßen zu ermüden. Und ich weiß gar nicht mehr, was ich meinem Vater alles versprochen habe, als er es dann von mir verlangt hat. Im nächsten Augenblick jedoch habe ich mich plötzlich in seinen Armen wiedergefunden, und es hat mich irgendwie unerwartet und unvorbereitet getroffen, von ihm so gedrückt zu werden nach diesen Worten. Ich weiß nicht, ob mir die Tränen deshalb gekommen sind oder einfach aus Erschöpfung oder vielleicht, weil ich mich seit dem ersten morgendlichen Hinweis durch meine Stiefmutter irgendwie darauf vorbereitet hatte, dass sie mir in diesem bestimmten Augenblick unbedingt kommen müssten: Aber warum auch immer, es ist ja recht, dass es so geschehen ist, und ich hatte das Gefühl, es hat meinem Vater auch gutgetan, das zu sehen. Dann hat er mich zu Bett geschickt. Ich war ja auch sehr müde. Aber wenigstens – so dachte ich – konnten wir den Armen mit der Erinnerung an einen schönen Tag ins Arbeitslager ziehen lassen.

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