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Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen

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Imre Kertész Roman eines Schicksallosen

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Die Mama meiner Stiefmutter erschien in einem kegelförmigen, kriegerischen Hut mit Krempe: vorn sogar mit einer Feder darauf, quer. Sie hat ihn dann aber bald abgenommen, und da ist ihr schönes, etwas schütteres, schneeweißes Haar zum Vorschein gekommen, mit dem dünngeflochtenen schmächtigen Knoten. Sie hat ein hageres gelbes Gesicht, dunkle große Augen, und von ihrem Hals hängen zwei welke Hautlappen herunter: In gewisser Weise ähnelt sie einem sehr klugen edlen Jagdhund. Der Kopf zittert ihr fortwährend ein bisschen. Ihr ist die Aufgabe zugefallen, den Rucksack für meinen Vater zu packen, weil sie sich auf solcherlei Arbeiten besonders versteht. Sie hat sich dann auch sofort darangemacht, anhand der Liste, die ihr meine Stiefmutter übergab.

Die Schwester meiner Stiefmutter haben wir allerdings nun gar nicht gebrauchen können. Sie ist viel älter als meine Stiefmutter und auch ihrem Äußeren nach ganz anders, so als wären sie gar keine Geschwister: Sie ist klein, dicklich und hat ein Gesicht wie eine staunende Puppe. Sie schwatzte furchtbar viel und weinte auch und hat alle umarmt. Auch ich konnte mich nur mit Mühe von ihrem sich weich anfühlenden, nach Puder riechenden Busen befreien. Als sie sich hinsetzte, stürzte das ganze Fleisch ihres Körpers über die kurzen Oberschenkel. Und um auch von meinem Großvater zu sprechen: Er seinerseits ist stehen geblieben, da, neben dem Kanapee mit meiner Großmutter, und hat sich geduldig, mit unbewegtem Gesicht ihre Klagen angehört. Zuerst hat sie wegen meines Vaters gejammert; doch mit der Zeit ließen sie ihre eigenen Leiden diesen Kummer vergessen. Sie klagte über Kopfschmerzen, dann beklagte sie sich über das Rauschen und Dröhnen, das der Blutdruck in ihren Ohren hervorruft. Mein Großvater ist das schon gewöhnt: Er antwortete ihr auch gar nicht. Er hat sich aber auch die ganze Zeit nicht von ihrer Seite gerührt. Nicht ein einziges Mal habe ich ihn etwas sagen hören, aber sooft mein Blick in die Richtung wanderte, habe ich ihn immer dort gesehen, in derselben Ecke, in der es allmählich dunkler wurde, in dem Maß, wie der Nachmittag fortschritt: Jetzt waren nur noch seine kahle Stirn und die Biegung seiner Nase irgendwie von einem stumpfen gelblichen Licht beleuchtet, während seine Augenhöhlen und der untere Teil seines Gesichts im Schatten versanken. Und nur am Blitzen seiner kleinen Augen war zu erkennen, dass er jede Bewegung im Zimmer verfolgte, ganz unmerklich.

Überdies ist auch noch eine Kusine meiner Stiefmutter gekommen, mit ihrem Mann. Ich rede ihn «Onkel Vili» an, denn so heißt er. Mit seinem Gang ist etwas nicht ganz in Ordnung, und deshalb trägt er an einem Fuß einen Schuh mit dickerer Sohle, andererseits verdankt er diesem Umstand auch das Privileg, dass er nicht zum Arbeitsdienst muss. Er hat einen birnenförmigen Kopf, oben breit, rund und kahl, an den Wangen jedoch und zum Kinn hin schmaler. Man hält in der Familie große Stücke auf seine Meinung, denn bevor er ein Wettbüro für Pferderennen aufmachte, war er im Journalismus tätig. Auch jetzt wollte er sofort von interessanten Neuigkeiten berichten, die er «aus sicherer Quelle» hatte und als «absolut glaubwürdig» bezeichnete. Er setzte sich in einen Lehnstuhl, das schlimme Bein steif weggestreckt, rieb sich mit einem trockenen Rascheln die Hände aneinander und teilte uns mit, dass «in unserer Situation demnächst eine grundlegende Wende zu erwarten» sei, weil «geheime Verhandlungen» unseretwegen begonnen hätten, und zwar «zwischen den Deutschen und den alliierten Mächten, mit neutraler Vermittlung». Die Deutschen hätten nämlich, nach Onkel Vilis Erklärungen, ihre hoffnungslose Lage an allen Fronten «nun bereits selbst erkannt». Er war der Ansicht, wir, «das Judentum Budapests», kämen ihnen geradezu «wie gerufen», um «auf unserem Rücken Vorteile bei den Alliierten herauszuschinden», die dann natürlich für uns alles tun würden, was getan werden könnte; und hier erwähnte er einen nach seiner Meinung «wichtigen Faktor», den er noch von seiner journalistischen Tätigkeit her kannte und den er «die Weltöffentlichkeit» nannte; er sagte, diese Letztere sei «erschüttert» von den Geschehnissen, die uns beträfen. Es gehe natürlich hart auf hart – so meinte er weiter –, und gerade das erkläre die augenblickliche Schärfe der Maßnahmen, die gegen uns ergriffen würden; doch das seien lediglich die natürlichen Folgen «des großen Spiels, in dem wir im Grunde nur das Werkzeug für ein riesiges internationales Erpressungsmanöver sind»; er sagte jedoch, dass er, der durchaus wisse, was unterdessen «hinter den Kulissen geschieht», das alles in erster Linie für «spektakulären Bluff» halte, des höheren Preises wegen, und er bat uns nur um ein wenig Geduld, bis «die Dinge ihren Lauf nehmen». Worauf mein Vater ihn gefragt hat, ob das noch für morgen zu erwarten sei oder ob er seine Einberufung auch als bloßen «Bluff» betrachten und morgen vielleicht gar nicht erst ins Arbeitslager einrücken solle. Da ist Onkel Vili ein bisschen verlegen geworden. Er sagte: «Nun ja, das nicht, natürlich nicht.» Doch er sagte auch, er sei da ganz ruhig, mein Vater würde bald wieder zu Hause sein. «Es ist fünf vor zwölf», hat er gesagt und sich dabei in einem fort die Hände gerieben. Und er hat auch noch hinzugefügt: «Wäre ich doch bloß bei einem einzigen meiner Renntipps so sicher gewesen wie bei dieser Sache, dann wäre ich jetzt nicht ein so armer Schlucker!» Er wollte noch fortfahren, aber meine Stiefmutter und ihre Mama waren gerade fertig mit dem Rucksack, und mein Vater erhob sich von seinem Platz, um das Gewicht auszuprobieren.

Als Letzter kam der älteste Bruder meiner Stiefmutter, Onkel Lajos. Er nimmt in unserer Familie irgendwie eine wichtige Stellung ein, obwohl ich nicht ganz genau angeben könnte, welche. Er wünschte sogleich, mit meinem Vater unter vier Augen zu sprechen. Ich konnte sehen, dass dies meinem Vater auf die Nerven ging und dass er, wenn auch sehr taktvoll, versuchte, es schnell hinter sich zu bringen. Danach hat Onkel Lajos überraschend mich in die Zange genommen. Er sagte, er möchte mit mir «ein bisschen plaudern». Er hat mich in eine verlassene Ecke des Zimmers geschleppt und, Auge in Auge mit ihm, gegen einen Schrank gestellt. Er fing damit an, ich wisse ja, dass mein Vater «uns morgen verlässt». Ich sagte, ich wisse es. Dann wollte er hören, ob er mir hier fehlen werde. Ich antwortete, wobei seine Frage mir doch etwas auf die Nerven ging: «Selbstverständlich.» Und weil mir das irgendwie zu wenig schien, habe ich gleich noch hinzugefügt: «Sehr.» Worauf er eine Zeit lang bloß genickt hat, mit klagender Miene.

Daraufhin habe ich aber ein paar interessante und überraschende Dinge von ihm erfahren. Zum Beispiel, dass ein bestimmter Abschnitt meines Lebens, den er «die sorglosen, glücklichen Kinderjahre» nannte, mit dem heutigen traurigen Tag nunmehr für mich zu Ende sei. Gewiss, so sagte er, hätte ich in dieser Form noch gar nicht darüber nachgedacht. Ich musste zugeben: nein. Doch sicher – fuhr er fort – würden seine Worte mich trotzdem nicht ganz überraschen. Ich sagte wieder nein. Darauf hat er mich wissen lassen, dass meine Stiefmutter nach dem Weggang meines Vaters ohne Stütze sei, und auch wenn die Familie «ein Auge auf uns haben wird», so bliebe doch ich von nun an ihre Hauptstütze. Bestimmt – sagte er – würde ich vor der Zeit erfahren, «was Sorge und Verzicht ist». Denn es sei ganz klar, dass ich es von nun an nicht mehr so gut haben könnte wie bisher – und das wolle er mir auch nicht verheimlichen, da wir ja nun «unter Erwachsenen» sprächen. «Jetzt», so sagte er, «hast auch du Anteil am gemeinsamen jüdischen Schicksal», und dann ist er noch weiter darauf eingegangen, wobei er etwa erwähnte, dass dieses Schicksal «seit Jahrtausenden aus unablässiger Verfolgung besteht», was die Juden jedoch «mit Ergebenheit und opferwilliger Geduld auf sich zu nehmen haben», da Gott ihnen dieses Schicksal um ihrer einstigen Sünden willen zuteilwerden lasse, und gerade deswegen könnten sie auch nur von Ihm Barmherzigkeit erwarten; Er hingegen würde von uns erwarten, dass wir in dieser schweren Zeit an unserem Platz bleiben, an dem Platz, den Er uns zugeteilt hat, «je nach unseren Kräften und Fähigkeiten». Ich zum Beispiel – so habe ich von ihm erfahren – müsse künftig in der Rolle des Familienoberhaupts an meinem Platz bleiben. Und er wollte wissen, ob ich die Kraft und die Bereitschaft dazu in mir fühlte. Ich hatte zwar seinem Gedankengang bis dahin nicht ganz folgen können, vor allem da nicht, als er das von den Juden, ihren Sünden und ihrem Gott gesagt hatte, aber irgendwie war ich von seinen Worten doch ergriffen. So habe ich eben gesagt: Ja. Er schien zufrieden. Gut, sagte er. Er habe schon immer gewusst, dass ich ein verständiger Junge sei, der «über tiefe Gefühle und ein ernstes Verantwortungsbewusstsein» verfüge; und das sei bei den vielen Schicksalsschlägen ein gewisser Trost für ihn – so war seinen Worten zu entnehmen. Und dann hat er mir mit seinen Fingern, die außen mit Haarbüscheln bedeckt und innen leicht feucht waren, unters Kinn gegriffen, hat mein Gesicht angehoben und mit leiser, leicht zitternder Stimme gesagt: «Dein Vater steht vor einer großen Reise. Hast du schon für ihn gebetet?» In seinem Blick war etwas Strenges, und vielleicht hat das in mir das peinliche Gefühl geweckt, ich hätte meinem Vater gegenüber etwas versäumt, weil ich, nun ja, von mir aus tatsächlich nicht daran gedacht hätte. Doch nun, da er dieses Gefühl in mir geweckt hatte, fing ich an, es als Belastung zu empfinden, als eine Art Schuld, und um mich davon zu befreien, habe ich ihm gestanden: «Nein.» – «Komm mit», sagte er.

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