Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Jetzt ist es schon zwei Monate her, dass wir von Vater Abschied genommen haben. Der Sommer ist da. Im Gymnasium sind jedoch schon lange Ferien, seit dem Frühling schon. Sie haben sich darauf berufen, dass Krieg ist. Auch Flugzeuge kommen oft und bombardieren die Stadt, und für Juden gibt es seither neue Gesetze. Seit zwei Wochen bin auch ich zur Arbeit verpflichtet. Man hat mich mit einem amtlichen Schreiben benachrichtigt: «Ihnen wird ein ständiger Arbeitsplatz zugewiesen.» Adressiert war es: «An den zum Hilfsarbeiter auszubildenden Heranwachsenden Köves György», und so habe ich gleich gesehen, dass das Jungvolk die Hände im Spiel hat. Ich hatte allerdings auch schon gehört, dass jetzt in Fabriken oder an ähnlichen Orten auch diejenigen beschäftigt würden, die altersmäßig noch nicht ganz vollwertig sind für den Arbeitsdienst, so wie ich zum Beispiel. Mit mir sind noch etwa achtzehn Jungen dort, aus ähnlichen Gründen, ebenfalls um die fünfzehn. Der Arbeitsplatz ist in Csepel, bei einer Aktiengesellschaft, die sich «Shell Erdölraffinerie» nennt. So bin ich auch zu einem gewissen Privileg gekommen, weil es sonst verboten ist, mit dem gelben Stern das Stadtgebiet zu verlassen. Mir hingegen wurde ein ordnungsgemäßer Schein ausgehändigt, sogar versehen mit dem Stempel des Kommandanten der Rüstungsindustrie, und da ist verfügt, dass ich «die Zollgrenze nach Csepel überschreiten» darf.

Die Arbeit selbst kann man nicht besonders anstrengend nennen, und so, mit den Jungen zusammen, ist sie sogar ganz vergnüglich: Sie besteht in Hilfsarbeiten im Aufgabenbereich des Maurers. Die Anlage ist nämlich einem Bombenangriff zum Opfer gefallen, und mit unseren Bemühungen sollen die von den Flugzeugen angerichteten Schäden wieder behoben werden. Auch der Polier, dem wir unterstellt sind, ist mit uns ganz gerecht: Er zahlt uns am Wochenende sogar einen Lohn aus, genauso wie seinen richtigen Arbeitern. Doch meine Stiefmutter hat sich vor allem über den Ausweis gefreut. Bis dahin hat sie sich jedes Mal, wenn ich irgendwohin gehen wollte, die größten Sorgen darüber gemacht, wie ich mich ausweise, falls das einmal vonnöten sein sollte. Jetzt braucht sie sich diese Sorgen nicht mehr zu machen, denn der Ausweis bescheinigt mir ja, dass ich nicht einfach nur so dahinlebe, sondern in der Industrie kriegswichtige Arbeit leiste, und das untersteht selbstverständlich einer ganz anderen Beurteilung. Das sieht auch die Familie so. Bloß die Schwester meiner Stiefmutter hat ein bisschen die Hände gerungen, dass ich solche körperliche Arbeit verrichten muss, und, schon am Rand der Tränen, gefragt: Bist du dafür aufs Gymnasium gegangen? Ich habe ihr gesagt, meiner Meinung nach ist das nur gesund. Auch Onkel Vili hat mir gleich recht gegeben, und Onkel Lajos hat gemahnt: Wir müssen hinnehmen, was Gott für uns beschlossen hat; darauf war sie dann still. Dann hat mich Onkel Lajos beiseitegenommen und noch ein paar ernstere Worte mit mir gewechselt: unter anderem hat er mich ermahnt, nicht zu vergessen, dass ich an meinem Arbeitsplatz nicht nur mich selbst, sondern die «gesamte Gemeinschaft der Juden» zu vertreten und deshalb auch ihretwegen auf mein Benehmen zu achten habe, da es nunmehr im Hinblick auf sie, auf sie alle, beurteilt werde. In der Tat, daran hätte ich gar nicht gedacht. Aber ich habe eingesehen, dass er natürlich recht haben kann.

Von meinem Vater kommt regelmäßig Post aus dem Arbeitslager: Er ist gesund, Gott sei Dank, er erträgt die Arbeit gut, und auch die Behandlung – so schreibt er – ist menschlich. Die Familie ist zufrieden mit dem Inhalt der Briefe. Und Onkel Lajos ist der Ansicht: «Bisher ist Gott mit deinem Vater», und hat mich ermahnt, täglich zu beten, dass Er ihm weiterhin beistehe, weil Er ja mit Seiner Macht über uns allen walte. Und Onkel Vili hat uns versichert, wir hätten sowieso nur noch «eine kurze Übergangszeit» durchzustehen, denn – so erläuterte er – die Landung der Alliierten habe «das Schicksal der Deutschen endgültig besiegelt».

Mit meiner Stiefmutter bin ich bis jetzt auch ohne jegliche Meinungsverschiedenheit ausgekommen. Im Gegensatz zu mir ist sie jetzt zum Faulenzen gezwungen: Es ist nämlich angeordnet worden, das Geschäft sei zu schließen, da niemand Handel treiben darf, der nicht reinen Blutes ist. Aber es scheint, dass mein Vater mit Herrn Sütő auf die richtige Karte gesetzt hat, denn dieser bringt uns jede Woche getreulich, was meiner Stiefmutter vom Ertrag unseres Holzlagers zusteht, das jetzt bei ihm ist, so, wie er es meinem Vater versprochen hat. Auch letztes Mal war er pünktlich und hat uns, wie mir schien, eine hübsche Summe auf den Tisch gezählt. Er hat meiner Stiefmutter die Hand geküsst, und auch für mich hatte er ein paar freundliche Worte. Er hat sich auch eingehend nach dem Befinden des «Herrn Direktors» erkundigt, wie gewohnt. Als er schon dabei war, sich zu verabschieden, ist ihm noch etwas in den Sinn gekommen. Er holte ein Päckchen aus seiner Aktentasche hervor. In seinem Gesicht war eine gewisse Verlegenheit. «Ich hoffe, gnädige Frau», sagte er, «es kann im Haushalt von Nutzen sein.» In dem Päckchen waren Fett, Zucker und noch andere Sachen dieser Art. Ich habe den Verdacht, dass er sie auf dem Schwarzmarkt besorgt hat, bestimmt deswegen, weil er die Verfügung gelesen hat, nach der jüdische Personen auf dem Gebiet der Lebensmittelversorgung von nun an mit kleineren Rationen auskommen müssen. Meine Stiefmutter hat sich zuerst ein wenig geziert, aber Herr Sütő bestand sehr darauf, und schließlich konnte sie ja an dieser Aufmerksamkeit nichts aussetzen. Als wir wieder unter uns waren, hat sie auch mich noch gefragt, ob sie meiner Meinung nach richtig daran getan habe, es anzunehmen. Ich fand, ja, denn sie konnte Herrn Sütő ja nicht dadurch verletzen, dass sie es nicht annahm. Schließlich hatte er es ja nur gut gemeint. Das war auch ihre Meinung, und sie sagte, sie glaube, auch mein Vater würde ihr Vorgehen billigen. In der Tat, das konnte ich mir auch nicht anders vorstellen. Und überhaupt, das weiß sie im Allgemeinen besser als ich.

Ich gehe auch meine Mutter zweimal wöchentlich besuchen, an den ihr zustehenden Nachmittagen, wie gewohnt. Mit ihr habe ich schon mehr Probleme. So wie mein Vater es vorausgesagt hat, ist sie überhaupt nicht imstande, sich damit abzufinden, dass mein Platz an der Seite meiner Stiefmutter ist. Sie sagt, ich «gehöre» zu ihr, meiner leiblichen Mutter. Aber soviel ich weiß, hat das Gericht mich eben meinem Vater zugesprochen, und demzufolge hat sein Beschluss doch Gültigkeit. Trotzdem hat mich meine Mutter auch diesen Sonntag wieder darüber ausgefragt, wie ich selbst leben möchte – denn nach ihrer Meinung zählt einzig mein Wille – und ob ich sie liebe. Darauf habe ich ihr gesagt, aber natürlich! Doch meine Mutter hat erklärt, jemanden zu lieben bedeute, dass wir «an ihm hängen», und ich hinge, wie sie es sieht, an meiner Stiefmutter. Ich habe versucht, ihr beizubringen, dass sie das falsch sähe, denn schließlich hinge nicht ich an meiner Stiefmutter, sondern – wie sie ja wisse – habe mein Vater so über mich verfügt. Aber sie hat darauf geantwortet, dass es hier um mich gehe, um mein Leben, und darüber müsse ich selbst entscheiden, und außerdem werde Liebe «nicht durch Worte, sondern durch Taten bezeigt». Ich bin ziemlich bekümmert von ihr weggegangen: Ich kann natürlich nicht zulassen, dass sie wirklich noch denkt, ich liebte sie nicht – andererseits kann ich doch auch nicht ganz ernst nehmen, was sie über die Wichtigkeit meines Willens gesagt hat und darüber, dass ich in meiner eigenen Angelegenheit selbst entscheiden müsse. Schließlich ist das ja ihre Auseinandersetzung. Und es wäre mir peinlich, wenn ich da urteilen müsste. Und überhaupt, ich kann doch nicht meinen Vater bestehlen, und das gerade jetzt, wo der Arme im Arbeitslager ist. Aber ich bin doch mit einem unbehaglichen Gefühl in die Straßenbahn gestiegen, denn es ist ja klar, dass ich an meiner Mutter hänge, und es hat mich gekränkt, dass ich auch heute wieder nichts für sie tun konnte.

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