Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Jetzt endlich haben wir uns dann doch auf den Nachhauseweg gemacht. Wir wohnen in einem großen Mietshaus, in der Nähe des Platzes, wo auch die Straßenbahnhaltestelle ist. Wir waren schon auf unserem Stockwerk, als meiner Stiefmutter einfiel, dass sie vergessen hatte, die Brotmarken einzulösen. In die Bäckerei habe ich dann zurückmüssen. Den Laden konnte ich erst nach ein bisschen Schlangestehen betreten. Zuerst musste ich mich vor die blonde, großbusige Bäckersfrau hinstellen: Sie schnitt das entsprechende Quadrat von der Brotmarke ab, dann weiter, vor den Bäcker, der das Brot abwog. Er hat meinen Gruß gar nicht erwidert; es ist ja in der Gegend allgemein bekannt, dass er die Juden nicht mag. Deshalb hat er mir auch um etliche Gramm zu wenig Brot hingeworfen. Ich habe aber auch schon sagen gehört, dass auf diese Weise pro Ration etwas für ihn übrig bleibt. Und irgendwie, wegen seines wütenden Blicks und seiner geschickten Handbewegung, habe ich auf einmal die Richtigkeit seines Gedankengangs verstanden, nämlich warum er die Juden in der Tat nicht mögen kann: Sonst müsste er ja das unangenehme Gefühl haben, er betrüge sie. So hingegen verfährt er seiner Überzeugung gemäß, und sein Handeln wird von der Richtigkeit einer Idee gelenkt, was nun aber – das sah ich ein – etwas ganz anderes sein mag, natürlich.

Ich beeilte mich, von der Bäckerei nach Hause zu kommen, da ich schon recht hungrig war, und so bin ich gerade nur auf ein Wort mit Annamaria stehen geblieben: Als ich eben die Treppe hinaufwollte, kam sie heruntergehüpft. Sie wohnt auf unserem Stock, bei den Steiners, mit denen wir uns jeweils bei den alten Fleischmanns treffen, neuerdings jeden Abend. Früher haben wir von der Nachbarschaft nicht sonderlich Kenntnis genommen: Aber jetzt hat sich eben herausgestellt, dass wir von der gleichen Sorte sind, und das verlangt nach einem kleinen abendlichen Gedankenaustausch, die gemeinsamen Aussichten betreffend. Annamaria und ich reden währenddessen über andere Dinge, und so habe ich erfahren, dass die Steiners eigentlich bloß ihr Onkel und ihre Tante sind: Ihre Eltern leben nämlich in Scheidung, und da sie sich bis dahin ihretwegen nicht einigen konnten, haben sie beschlossen, dass sie dann lieber hier sein soll, wo sie bei keinem von beiden ist. Zuvor war sie in einem Internat, aus demselben Grund, so wie übrigens früher auch ich. Auch sie ist vierzehn, so ungefähr. Sie hat einen langen Hals. Unter ihrem gelben Stern beginnt sich schon ihr Busen zu runden. Sie musste auch gerade zur Bäckerei. Sie wollte noch wissen, ob ich am Nachmittag nicht Lust hätte auf ein bisschen Rommé, zu viert, mit ihr und den beiden Schwestern. Diese wohnen einen Stock über uns. Annamaria ist mit ihnen befreundet, ich hingegen kenne sie nur flüchtig, vom Gang und vom Luftschutzkeller. Die Kleinere sieht erst so nach elf oder zwölf aus. Die Größere ist, wie ich von Annamaria weiß, genauso alt wie sie. Manchmal, wenn ich gerade in unserem Zimmer auf der Hofseite bin, sehe ich sie auf dem gegenüberliegenden Gang, wie sie gerade forteilt oder nach Hause zurückkehrt. Ein paarmal bin ich ihr auch schon unter dem Tor begegnet. Ich dachte bei mir, dann könnte ich sie jetzt ein bisschen näher kennenlernen: Lust dazu hatte ich. Doch im selben Augenblick fiel mir mein Vater ein, und ich sagte dem Mädchen, heute nicht, da mein Vater einberufen worden ist. Da hat sie sich auch sofort erinnert, dass sie die Sache mit meinem Vater schon daheim von ihrem Onkel erfahren hatte. Und sie machte die Bemerkung: «Natürlich.» Wir schwiegen ein Weilchen. Dann hat sie gefragt: «Und morgen?» Aber ich habe ihr gesagt: «Lieber übermorgen.» Und auch da habe ich gleich noch hinzugefügt: «Vielleicht.»

Als ich nach Hause kam, fand ich meinen Vater und meine Stiefmutter schon bei Tisch vor. Während sie sich mit meinem Teller beschäftigte, fragte meine Stiefmutter, ob ich hungrig sei. Ich sagte: «Entsetzlich», ohne, so plötzlich, etwas dabei zu denken und weil es nun einmal in der Tat so war. Sie hat dann meinen Teller auch richtig beladen, auf den ihren jedoch hat sie kaum etwas genommen. Aber gar nicht ich, sondern mein Vater war es, der es bemerkte und sie fragte, warum. Sie hat irgendetwas geantwortet wie: Im Augenblick sei ihr Magen nicht fähig, etwas aufzunehmen, und da sah ich meinen Fehler sofort ein. Gut, mein Vater missbilligte ihr Verhalten. Er führte an, dass sie sich nicht gehenlassen dürfe, gerade jetzt, wo es auf ihre Kraft und Ausdauer am meisten ankomme. Meine Stiefmutter hat nicht geantwortet, aber es war etwas zu hören, und als ich aufblickte, habe ich auch gesehen, was: Sie weinte. Es war wieder ziemlich peinlich, ich gab mir Mühe, nur auf meinen Teller zu schauen. Trotzdem habe ich die Bewegung bemerkt, mit der mein Vater nach ihrer Hand gegriffen hat. Nach einer kleinen Weile nahm ich wahr, dass sie ganz still waren, und als ich vorsichtig aufblickte, saßen sie Hand in Hand und sahen sich sehr innig an, eben so wie ein Mann und eine Frau. Das habe ich nie gemocht, und auch jetzt hat es mich geniert. Obwohl es im Grunde genommen ja ganz natürlich ist, glaube ich. Ich mag es trotzdem nicht. Ich weiß nicht, warum. Mir ist gleich leichter geworden, als sie wieder zu sprechen anfingen. Auch von Herrn Sütő war wieder kurz die Rede und natürlich von der Schatulle und von unserem anderen Holzlager: Ich hörte, dass es meinem Vater eine Beruhigung war, wenigstens diese Dinge, wie er sagte, «in guten Händen zu wissen». Meine Stiefmutter teilte diese Beruhigung, auch wenn sie flüchtig doch wieder auf die Sache mit den «Garantien» zu sprechen kam, in dem Sinn, dass diese nur auf dem gegebenen Wort beruhten und dass es sehr fraglich sei, ob so etwas genüge. Mein Vater hat die Achseln gezuckt und geantwortet, dass es nicht nur im Geschäftsleben, sondern auch «in den übrigen Bereichen des Lebens» für nichts mehr eine Garantie gebe. Meine Stiefmutter hat ihm mit einem Aufseufzen sogleich beigepflichtet: Sie bedauerte schon, die Angelegenheit erwähnt zu haben, und sie bat meinen Vater, nicht so zu sprechen, nicht so etwas zu denken. Da aber hat er daran gedacht, wie meine Stiefmutter mit den großen Sorgen fertig werden soll, die ihr aufgebürdet sind, in so schweren Zeiten, ohne ihn, allein: Doch meine Stiefmutter hat geantwortet, sie sei nicht allein, da ich ihr ja zur Seite stehe. Wir zwei – so fuhr sie fort – würden aufeinander aufpassen, solange mein Vater nicht wieder in unsere Mitte zurückgekehrt sei. Sie wandte sich mir zu, den Kopf etwas zur Seite geneigt, und fragte: So ist es doch, oder? Sie lächelte, aber gleichzeitig zitterten ihre Lippen. Ich habe ja gesagt. Auch mein Vater schaute mich an, mit einem milden Blick. Das hat mich irgendwie ergriffen, und um etwas für ihn zu tun, habe ich den Teller weggeschoben. Er hat es bemerkt und mich gefragt, warum ich das tue. Ich habe gesagt: «Ich habe keinen Appetit.» Wie ich sah, tat ihm das gut: Er hat mir über das Haar gestrichen. Und wegen dieser Berührung würgte mich zum ersten Mal an diesem Tag auch etwas in der Kehle; aber nicht Weinen, sondern eine Art Übelkeit. Ich hätte mir gewünscht, mein Vater wäre nicht mehr da. Es war ein schlechtes Gefühl, aber es war so stark, dass ich nur das über Vater denken konnte, und ich war in diesem Augenblick ganz durcheinander. Gleich danach hätte ich dann auch weinen können, aber ich hatte keine Zeit, weil die Gäste kamen.

Meine Stiefmutter hatte sie schon zuvor erwähnt: Nur die engste Familie kommt – so hatte sie gesagt. Und als mein Vater irgendwie eine Geste machte, hat sie hinzugefügt: «Aber sie wollen sich doch von dir verabschieden. Das ist doch nur natürlich!» Und da hat es schon geklingelt: Die Schwester meiner Stiefmutter und ihre Mama trafen ein. Bald darauf sind auch die Eltern meines Vaters, mein Großvater und meine Großmutter, gekommen. Meine Großmutter haben wir schnellstens auf das Kanapee gesetzt, denn mit ihr verhält es sich so, dass sie selbst durch ihre dicke Vergrößerungsglas-Brille kaum etwas sieht, und in mindestens gleichem Maß ist sie schwerhörig. Aber sie will trotzdem am Geschehen teilnehmen und dazu beitragen. In solchen Augenblicken hat man alle Hände voll mit ihr zu tun, weil man ihr einerseits fortwährend ins Ohr schreien muss, wie die Dinge stehen, andererseits geschickt verhindern muss, dass sie sich auch noch einmischt, weil das bloß Verwirrung stiften würde.

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