Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

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Roman eines Schicksallosen: краткое содержание, описание и аннотация

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Schreiben, um zu überleben, um weiterleben zu können - nach Buchenwald, nach Auschwitz. Imre Kertész zählt zu den wenigen Autoren, denen Literatur nach Auschwitz noch möglich ist. Sein "Roman eines Schicksallosen" gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse des Holocaust. Gemeinsam mit dem Jugendlichen György wird der Hörer in die Welt der Vernichtungslager gestoßen, lebt und erlebt die Naivität des Beteiligten, der seinem kindlichen Leben entrissen wird und in die Maschinerie der Vernichtungslager gerät. Kindlich naiv erlebt er als immerfort Glücksuchender Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung, erlebt den Verlust an Naivität und die allmähliche Erkenntnis der Realität.

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Es gibt merkwürdige Orte in Buchenwald. Du gelangst etwa hinter einem Gitterzaun zu einer jener schmucken grünen Baracken, die du bisher – sofern du Einwohner des Kleinlagers bist – gewöhnlich nur aus der Ferne bewundern konntest. Jetzt kannst du erfahren, dass sich innen – das heißt wenigstens bei dieser hier – ein von verdächtiger Sauberkeit blitzender Flur befindet. Von dem Flur gehen Türen ab – richtige, echte weiße Türen –, und hinter einer von ihnen erwartet dich ein warmes, helles Zimmer und ein hergerichtetes, gewissermaßen nur deine Ankunft erwartendes Bett. Auf dem Bett eine rote Steppdecke. Dein Körper versinkt in einem wohlgefüllten Strohsack. Dazwischen eine weiße, kühle Schicht, kein Irrtum, du kannst dich überzeugen: ein Laken, tatsächlich. Auch in deinem Nacken ein ungewohnter, nicht gerade unangenehmer Druck, verursacht von einem gutgestopften Strohkissen, darüber ein weißer Bezug. Der Pfleger faltet die Decke, in der er dich hergebracht hat, zweimal und platziert sie zu deinen Füßen: Demgemäß steht dir auch sie zur Verfügung, offenbar für den Fall, dass du eventuell mit der Zimmertemperatur nicht zufrieden sein solltest. Dann setzt er sich mit einer Art Pappkarte und einem Bleistift zu dir auf den Bettrand und erkundigt sich nach deinem Namen. Du sagst: «Vier-und-sechzig , neun , ein-und-zwanzig.» Er schreibt das auf, drängt aber noch weiter, und es braucht einige Zeit, bis du begreifst, dass ihn auch der «Name» interessiert, und wiederum braucht es – wie etwa bei mir – einige Zeit, bis du, in deinen Erinnerungen kramend, tatsächlich auf ihn kommst. Ich musste ihn drei-, viermal wiederholen, bis er endlich zu verstehen schien. Danach zeigte er, was er geschrieben hatte, und über einer Art linierter Fiebertabelle las ich: «Kewischtjerd». Er fragte, ob es «dobro jesz», ob es gut sei, und ich sagte «gut» , worauf er die Karte auf einen Tisch legte und wegging.

Daraufhin – denn offensichtlich hast du ja Zeit – kannst du dich ein bisschen umschauen, alles betrachten, dich zurechtfinden. Du kannst zum Beispiel feststellen – wenn es dir bisher entgangen sein sollte –, dass sich im Zimmer auch noch andere befinden. Du brauchst nur hinzusehen, um unschwer zu erraten: wahrscheinlich auch alles Kranke. Du kannst herausfinden, dass diese Farbe, dieser deinem Auge schmeichelnde Eindruck, dieses gewisse, alles beherrschende Dunkelrot, eigentlich die Farbe einer wie Lack schimmernden Substanz ist, welche die längsverlaufenden Dielenbretter deckt, nun und dann sind auch die Steppdecken sämtlicher Betten auf diesen Farbton abgestimmt. Es sind etwa zwölf an der Zahl. Meistens Einzelbetten, doppelstöckig nur dieses hier, in dessen unterer Etage du liegst, rechts von dir die weißgestrichenen Bretter der Trennwand, und ebenso die beiden vor dir und die beiden an der Trennwand gegenüber. Du magst ganz verdutzt sein wegen des vielen unausgenützten Platzes, der großen, bequemen, gut einen Meter breiten Zwischenräume zwischen den Betten, und magst staunen über die Vergeudung, wenn du da und dort sogar ein leeres Bett erblickst. Du entdeckst etwa das sehr hübsche, in viele kleine Vierecke aufgeteilte Glasfenster, das Helligkeit gibt, und der blassbraune, einen hakenschnabeligen Adler darstellende Stempel auf deinem Kopfkissen mag dir ins Auge stechen, worauf du wohl auch bald die dazugehörigen Buchstaben «Waffen-SS» entzifferst. In den Gesichtern ringsum hingegen wirst du vergeblich nach einem Zeichen, nach einer Äußerung forschen, vergeblich das Ereignis deiner Ankunft – das doch schließlich, so möchtest du meinen, irgendwie so etwas wie eine Neuigkeit ist –, vergeblich Interesse, Enttäuschung, Freude, Ärger, was immer, wenn es auch nur flüchtige Neugier wäre, in ihnen erkennen wollen – und so wird die Ruhe, die, je länger sie dauert, umso unbehaglicher, umso peinlicher, in gewisser Weise, möchte ich sagen, umso geheimnisvoller wird, das wirst du erfahren können, dein merkwürdigster Eindruck sein, falls es dich irgendwie hierher verschlägt. In dem viereckigen freien Raum, den die Betten umschließen, kannst du außerdem einen weißbedeckten kleineren, an der Wand gegenüber einen größeren Tisch ausmachen, darum herum ein paar Stühle mit Rückenlehne, bei der Tür einen großen prächtigen, tüchtig summenden Eisenofen, daneben einen schwarzglänzenden vollen Kohlebehälter.

Und da kannst du dann anfangen, dir den Kopf zu zerbrechen: was du denn eigentlich von alledem halten sollst, von diesem Zimmer, von diesem Scherz mit der Steppdecke, dem Bett, der Stille. Das eine oder andere mag dir in den Sinn kommen, du kannst versuchen, dich zu erinnern, Schlüsse zu ziehen, aus deinen Kenntnissen zu schöpfen, auszuwählen. Vielleicht – so magst du grübeln, wie etwa ich es tat – ist das auch so ein Ort, von dem wir noch in Auschwitz gehört haben, wo die Pfleglinge bei Milch und Butter gehalten werden, bis man ihnen – zum Beispiel – Stück für Stück sämtliche Eingeweide herausnimmt, zwecks Weiterbildung, zum Wohle der Wissenschaft. Aber das ist natürlich – du musst es einsehen – nur eine Annahme, eine von vielen Möglichkeiten; ja und vor allem, von Milch und Butter habe ich im Übrigen keine Spur gesehen. Im Gegenteil – so fiel mir ein –, drüben war um diese Zeit längst die Suppe fällig, hier aber konnte ich nicht einmal irgendein Anzeichen davon, ein Geräusch, einen Geruch, wahrnehmen. So kam mir dann ein Gedanke, möglicherweise ein etwas zweifelhafter – aber wer könnte schon beurteilen, was möglich und was glaubhaft ist, wer könnte das ermessen, wer könnte all den unzähligen, verschiedenerlei Einfällen, Erfindungen, Spielen, Scherzen und ernsthaften Überlegungen nachgehen, die in einem Konzentrationslager allesamt ausführbar, machbar sind, sich spielend aus dem Reich der Phantasie in die Wirklichkeit überführen lassen – wer könnte das, selbst wenn er sein ganzes Wissen zusammennähme. Man wird also – grübelte ich – zum Beispiel genau in ein Zimmer wie dieses gebracht. Man wird, sagen wir, genau in ein solches Bett mit Steppdecke gelegt. Gehegt, gepflegt, mit allem versorgt – nur nicht mit Essen, nehmen wir einmal an. Wenn man will, dann lässt sich zum Beispiel vielleicht sogar das beobachten, auf welche Art jemand verhungert – schließlich mag auch das auf seine Art interessant, in höherem Sinn nützlich sein, warum denn nicht, das musste ich zugeben. Wie ich es auch drehte und wendete, die Idee kam mir immer wirklichkeitsnäher, immer brauchbarer vor: Sie konnte also auch schon einem Zuständigeren als mir gekommen sein, fand ich. Ich nahm meinen Nachbarn in Augenschein, den Kranken, der etwa einen Meter links von mir lag. Er war ältlich, ein bisschen kahl, das Gesicht hatte noch etwas von den Zügen, ja sogar von dem Fleisch seines einstigen Gesichts bewahrt. Allerdings bemerkte ich, dass seine Ohren irgendwie den wächsernen Blättern von künstlichen Blumen verdächtig ähnlich sahen und dass die Nasenspitze und die Augengegend eine gelbe Färbung hatten, die mir auch schon recht gut bekannt war. Er lag auf dem Rücken, seine Decke bewegte sich sachte auf und ab: Anscheinend schlief er. Auf alle Fälle, sozusagen versuchshalber, flüsterte ich ihm zu: Versteht man Ungarisch? Nichts, er schien nicht nur nicht zu verstehen, sondern auch nicht zu hören. Ich hatte mich schon wieder abgewandt, um meine Gedankenfäden weiterzuspinnen, als unverhofft ein Wort, ein geflüstertes, dennoch gut verständliches, an mein Ohr drang: «Ja.» Er war es, ohne Zweifel, auch wenn er die Augen nicht geöffnet, seine Lage nicht verändert hatte. Ich hingegen war plötzlich irgendwie dummerweise so erfreut, ich weiß gar nicht, warum, dass ich ein paar Minuten lang ganz vergaß, was ich eigentlich von ihm hatte wissen wollen. Ich fragte: «Woher kommen Sie?», und er antwortete, wieder nach einer endlos scheinenden Pause: «Aus Budapest …» Ich wollte wissen: «Wann?», und nach einer kürzeren Geduldsprobe erfuhr ich: «Im November …» Erst dann fragte ich endlich: «Gibt es hier zu essen?», und wieder nach Ablauf der entsprechenden Zeit, die er offenbar jeweils brauchte, antwortete er: «Nein …» Ich wollte wissen …

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