Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Die Leber. Er ist schon seit langem fällig. Ich glaube nicht, daß er es diesmal schafft. Alles kaputt. Ein, zwei Tage, dann wird es vorbei sein.«
Knopfs Frau erscheint. »Also keinen Tropfen Alkohol!« sagt der Arzt zu ihr. »Haben Sie sein Schlafzimmer kontrolliert?«
»Genau, Herr Doktor. Meine Töchter und ich. Wir haben noch zwei Flaschen von dem Teufelszeug gefunden. Hier!«
Sie holt die Flaschen, entkorkt sie und will sie auslaufen lassen.
»Halt«, sage ich. »Das ist nun nicht gerade nötig. Die Hauptsache ist, daß Knopf sie nicht kriegt, nicht wahr, Doktor?«
»Natürlich.«
Ein kräftiger Geruch nach gutem Korn verbreitet sich.
»Was soll ich denn damit im Hause machen?« klagt Frau Knopf. »Er findet sie überall. Er ist ein kolossaler Spürhund.«
»Die Sorge kann Ihnen abgenommen werden.«
Frau Knopf händigt dem Arzt und mir je eine Flasche aus. Der Arzt wirft mir einen Blick zu. »Was dem einen sein Verderben, ist dem andern seine Nachtigall«, sagt er und geht.
Frau Knopf schließt die Tür hinter sich. Nur noch Lisa, Georg und ich stehen draußen. »Der Arzt glaubt auch, daß er stirbt, was?« fragt Lisa.
Georg nickt. Sein purpurner Pyjama wirkt schwarz in der späten Nacht. Lisa fröstelt und bleibt stehen. »Servus«, sage ich und lasse sie allein.
Von oben sehe ich die Witwe Konersmann als Schatten vor ihrem Hause patrouillieren. Sie lauert immer noch auf Brüggemanu. Nach einer Weile höre ich, wie unten leise die Tür zugezogen wird. Ich starre in die Nacht und denke an Knopf und dann an Isabelle. Gerade als ich schläfrig werde, sehe ich die Witwe Konersmann die Straße kreuzen. Sie glaubt wahrscheinlich, daß Brüggemann sich versteckt habe, und leuchtet unsern Hof nach ihm ab. Vor mir am Fenster liegt immer noch das alte Regenrohr, mit dem ich Knopf einst erschreckt habe. Fast bereue ich es jetzt, aber dann erblicke ich den wandernden Lichtkreis auf dem Hof und kann nicht widerstehen. Vorsichtig beuge ich mich vor und hauche mit tiefer Stimme hinein:»Wer stört mich hier?« und füge einen Seufzer hinzu. Die Witwe Konersmann steht bocksteif. Dann zittert der Lichtkreis frenetisch über Hof und Denkmäler. »Gott sei auch deiner Seele gnädig -«, hauche ich. Ich hätte gern in Brüggemanns Tonart geredet, beherrsche mich aber – auf das, was ich bis jetzt gesagt habe, kann mich die Konersmann nicht verklagen, wenn sie rausfindet, was los ist.
Sie findet es nicht heraus. Sie schleicht an der Mauer entlang zur Straße und rast zu ihrer Haustür hinüber. Ich höre noch, daß sie einen Schluckauf bekommt, dann ist alles still.
XXI
Ich vertreibe vorsichtig den ehemaligen Briefträger Roth, einen kleinen Mann, dessen Amtsbezirk während des Krieges unser Stadtteil gewesen ist. Roth war ein empfindsamer Mensch und nahm es sich sehr zu Herzen, daß er damals so oft zum Unglücksboten werden mußte. In all den Jahren des Friedens hatte man ihm immer freudig entgegengesehen, wenn er Post brachte; im Kriege aber wurde er mehr und mehr eine Gestalt, die fast nurmehr Furcht einflößte. Er brachte die Einziehungsbefehle der Armee und die gefürchteten amtlichen Kuverts mit dem Inhalt:»Auf dem Felde der Ehre gefallen«, und je länger der Krieg dauerte, um so öfter brachte er sie, und sein Kommen weckte Jammer, Flüche und Tränen. Als er dann eines Tages sich selbst eines der gefürchteten Kuverts zustellen mußte und eine Woche später ein zweites, da war es aus mit ihm. Er wurde still und auf eine sanfte Weise verrückt und mußte von der Postverwaltung pensioniert werden. Damit war er, wie so viele andere, zum langsamen Hungertode während der Inflation verurteilt, da alle Pensionen immer viel zu spät aufgewertet wurden. Ein paar Bekannte nahmen sich des einsamen alten Mannes an, und ein paar Jahre nach dem Kriege begann er wieder auszugehen; doch sein Geist blieb verwirrt. Er glaubt, immer noch Briefträger zu sein, und geht mit einer alten Berufskappe umher, um den Leuten weiter Nachrichten zu bringen; aber nach all den Unglücksmeldungen will er jetzt gute bringen. Er sammelt alte Briefumschläge und Postkarten, wo er sie findet, und teilt sie dann aus als Nachrichten aus russischen Gefangenenlagern. Die Totgeglaubten seien noch am Leben, erklärt er dazu. Sie seien nicht gefallen. Bald kämen sie heim.
Ich betrachte die Karte, die er mir dieses Mal in die Hand gedrückt hat. Es ist eine uralte Drucksache mit der Aufforderung, an der Preußischen Kassenlotterie teilzunehmen; ein blödsinniger Witz heute, in der Inflation. Roth muß sie irgendwo aus einem Papierkorb gefischt haben; sie ist an einen Schlächter Sack gerichtet, der lange tot ist. »Danke vielmals«, sage ich. »Das ist eine rechte Freude!«
Roth nickt. »Sie kommen jetzt bald heim aus Rußland, unsere Soldaten.«
»Ja, natürlich.«
»Sie kommen alle heim. Es dauert nur etwas lange. Rußland ist so groß.«
»Ihre Söhne auch, hoffe ich.«
Roths verwaschene Augen beleben sich. »Ja, meine auch. Ich habe schon Nachricht.«
»Noch einmal vielen Dank«, sage ich.
Roth lächelt, ohne mich anzusehen, und geht weiter. Die Postverwaltung hat anfangs versucht, ihn von seinen Gängen abzuhalten, und sogar seine Einsperrung beantragt; doch die Leute haben sich widersetzt, und man läßt ihn jetzt in Ruhe. In einer rechtspolitischen Kneipe sind allerdings ein paar Stammgäste vor kurzem einmal auf die Idee gekommen, Roth mit Briefen, in denen unflätige Beschimpfungen standen, zu politischen Gegnern zu schicken – ebenso mit zweideutigen Briefen zu alleinstehenden Frauen. Sie fanden das zwerchfellerschütternd. Auch Heinrich Kroll fand, es sei kerniger, volkstümlicher Humor. Heinrich ist in der Kneipe, unter seinesgleichen, überhaupt ein ganz anderer Mann als bei uns; er gilt da sogar als Witzbold.
Roth hat natürlich längst vergessen, in welchen Häusern Leute gefallen sind. Er verteilt seine Karten wahllos, und obschon ein Beobachter der nationalen Biertrinker mitging und aufpaßte, daß die beleidigenden Briefe des Stammtisches an die richtigen Adressen gelangten, indem er Roth die Häuser zeigte und sich dann versteckte, passierte doch ab und zu ein Irrtum, und Roth verwechselte ein paar Briefe. So kam einer, der an Lisa gerichtet war, an den Vikar Bodendiek. Er enthielt eine Aufforderung zum Geschlechtsverkehr um ein Uhr nachts im Gebüsch hinter der Marienkirche gegen das Entgelt von zehn Millionen Mark. Bodendiek beschlich die Beobachter wie Indianer, trat plötzlich zwischen sie, schlug zweien, ohne zu fragen, die Schädel zusammen und gab dem flüchtenden dritten einen so furchtbaren Fußtritt, daß er in die Luft gehoben wurde und nur mit Mühe entkommen konnte. Erst dann stellte Bodendiek, ein Meister in der Kunst, rasche Beichten zu erzielen, an die beiden Gefangenen seine Fragen, die durch Ohrfeigen mit seinen riesigen Bauernpfoten unterstützt wurden. Die Bekenntnisse kamen bald, und da die beiden Erwischten katholisch waren, stellte er ihre Namen fest und befahl sie am nächsten Tag entweder zur Beichte oder zur Polizei. Sie kamen natürlich lieber zur Beichte. Bodendiek gab ihnen das Ego te absolvo, befolgte dabei aber das Rezept des Dompastors mit mir – er befahl ihnen, als Buße eine Woche nicht zu trinken und dann wieder zum Beichten zu kommen. Da beide fürchteten, exkommuniziert zu werden, wenn sie die Buße nicht ausführten, und da sie es nicht soweit kommen lassen wollten, mußten sie wieder erscheinen, und Bodendiek verdonnerte sie erbarmungslos, jede folgende Woche wieder zu beichten und nicht zu trinken, und machte so aus ihnen zähneknirschende, abstinente, erstklassige Christen. Er erfuhr nie, daß der dritte Sünder der Major Wolkenstein war, der nach dem Fußtritt eine Prostatakur durchmachen mußte, dadurch politisch noch bedeutend schärfer wurde und schließlich zu den Nazis überging.
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