Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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- Название:Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Sei nicht traurig«, sagt Isabelle, die mich beobachtet hat.
»Ich kann nicht auf Regenbögen gehen, Isabelle«, sage ich. »Aber ich möchte es gerne. Wer kann es?«
Sie nähert ihr Gesicht meinem Ohr. »Niemand«, flüstert sie.
»Niemand? Du auch nicht?«
Sie schüttelt den Kopf. »Niemand«, wiederholt sie. »Aber es ist genug, wenn man Sehnsucht hat.«
Das Licht wird jetzt schnell grau. Irgendwann war das alles schon einmal so, denke ich, doch ich kann mich nicht erinnern, wann. Ich fühle Isabelle nahe bei mir und halte sie plötzlich in den Armen. Wir küssen uns wie Verfluchte und Verzweifelte, wie Menschen, die für immer auseinandergerissen werden. »Ich habe alles versäumt«, sage ich atemlos. »Ich liebe dich, Isabelle.«
»Still!« flüstert sie. »Spricht nicht -«
Der fahle Fleck am Ausgang der Allee beginnt zu glühen. Wir gehen auf ihn zu und bleiben am Tor des Parkes stehen. Die Sonne ist verschwunden, und die Felder sind ohne Farbe; dafür aber steht ein mächtiges Abendrot über dem Walde, und die Stadt wirkt, als brenne es in den Straßen.
Wir stehen eine Weile still. »Welch ein Hochmut«, sagt Isabelle dann plötzlich. »Zu glauben, daß ein Leben einen Anfang und ein Ende hat!«
Ich verstehe sie nicht gleich. Hinter uns bereitet sich der Garten bereits für die Nacht; aber vor uns, auf der anderen Seite des eisernen Gitters, flammt und brodelt es in einer wilden Alchimie. Ein Anfang und ein Ende? denke ich, und dann begreife ich, was sie meint; daß es Hochmut sei, ein kleines Dasein aus diesem Brodeln und Zischen herausschneiden und abgrenzen zu wollen und unser bißchen Bewußtsein zum Richter zu machen über seine Dauer, während es doch höchstens eine Flocke ist, die kurze Zeit darin schwimmt. Anfang und Ende, erfundene Worte eines erfundenen Begriffes Zeit und der Eitelkeit eines Amöben-Bewußtseins, das nicht untergehen will in einem größeren.
»Isabelle«, sage ich. »Du süßes und geliebtes Leben, ich glaube, ich habe endlich gefühlt, was Liebe ist! Es ist Leben, nichts als Leben, der höchste Griff der Welle nach dem Abendhimmel, nach den verblassenden Sternen und nach sich selbst – der Griff, der immer wieder vergeblich ist, der des Sterblichen nach dem Unsterblichen – aber manchmal kommt der Himmel der Welle entgegen, und sie begegnen sich für einen Augenblick, und dann ist es nicht mehr Piraterie des einen und Versagen des andern, nicht mehr Mangel und Überfluß und Verfälschung durch Poeten, es ist -«
Ich breche ab. »Ich weiß nicht, was ich rede«, sage ich dann. »Es strömt und strömt, und vielleicht ist Lüge dabei, aber dann ist es Lüge, weil Worte lügnerisch sind und wie Tassen, mit denen man Springbrunnen auffangen will – aber du wirst mich auch ohne Worte verstehen, es ist noch so neu für mich, daß ich es nicht ausdrücken kann; ich wußte nicht, daß auch mein Atem lieben kann und meine Nägel lieben können und sogar mein Tod lieben kann, und zum Teufel damit, wie lange es dauert und ob ich es halten kann oder nicht und ob ich es ausdrücken kann oder nicht -«
»Ich verstehe es«, sagt Isabelle.
»Du verstehst es?«
Sie nickt. »Ich hatte schon Sorge um dich, Rudolf.«
Warum sollte sie Sorge um mich haben, denke ich. Ich bin doch nicht krank. »Sorge?« sage ich. »Warum Sorge um mich?«
»Sorge«, wiederholt sie. »Aber jetzt habe ich keine mehr. Leb wohl, Rudolf.«
Ich sehe sie an und halte ihre Hände fest. »Warum willst du weg? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
Sie schüttelt den Kopf und versucht, ihre Hände loszumachen. »Doch!« sage ich. »Es war falsch! Es war Hochmut, es waren Worte, es war Gerede -«
»Mach es doch nicht kaputt, Rudolf! Warum mußt du etwas, was du haben willst, immer gleich kaputtmachen, wenn du es hast?«
»Ja«, sage ich. »Warum?«
»Das Feuer ohne Rauch und Asche. Mach es nicht kaputt. Leb wohl, Rudolf.«
Was ist das? denke ich. Es ist wie auf dem Theater, aber es kann doch nicht sein! Ist das ein Abschied? Aber wir haben doch schon so oft Abschied genommen, jeden Abend! Ich halte Isabelle fest. »Wir bleiben zusammen«, sage ich.
Sie nickt und legt den Kopf an meine Schulter, und ich fühle plötzlich, daß sie weint. »Wozu weinst du?« frage ich. »Wir sind doch glücklich!«
»Ja«, sagt sie und küßt mich und macht sich los. »Lebe wohl, Rudolf.«
»Wozu sagst du Lebewohl? Dies ist doch kein Abschied! Ich komme morgen wieder.«
Sie sieht mich an. »Ach, Rudolf«, sagt sie, als könne sie mir wieder etwas nicht klarmachen. »Wie soll man denn sterben können, wenn man nicht Abschied nehmen kann?«
»Ja«, sage ich. »Wie? Ich verstehe das auch nicht. Weder das eine noch das andere.«
Wir stehen vor dem Pavillon, in dem sie wohnt. Niemand ist in der Halle. Auf einem der Korbsessel liegt ein sehr buntes Tuch.
»Komm«, sagt Isabelle plötzlich.
Ich zögere einen Augenblick, aber ich kann um nichts in der Welt jetzt wieder nein sagen und gehe mit ihr deshalb die Treppe hinauf. Sie geht, ohne sich umzusehen, in ihr Zimmer. Ich bleibe in der Tür stehen. Sie schleudert mit einer raschen Bewegung die leichten goldenen Schuhe von ihren Füßen und legt sich aufs Bett. »Komm!« sagt sie. »Rudolf!«
Ich setze mich zu ihr. Ich will sie nicht noch einmal enttäuschen, aber ich weiß auch nicht, was ich tun soll, und ich wüßte nicht, was ich sagen sollte, wenn eine Schwester oder Wernicke hereinkäme. »Komm«, sagt Isabelle.
Ich lege mich zurück, und sie legt sich in meinen Arm.
»Endlich«, murmelt sie. »Rudolf«, und schläft nach wenigen tiefen Atemzügen ein.
Es wird dunkel im Zimmer. Bleich steht das Fenster in der beginnenden Nacht. Ich höre Isabelle atmen und ab und zu Murmeln aus den Nachbarzimmern. Plötzlich wacht sie mit einem Ruck auf. Sie stößt mich von sich, und ich spüre, wie ihr Körper steif wird. Sie hält den Atem an. »Ich bin es«, sage ich. »Ich, Rudolf.«
»Wer?«
»Ich, Rudolf. Ich bin bei dir geblieben.«
»Du hast hier geschlafen?«
Ihre Stimme ist verändert. Sie ist hoch und atemlos. »Ich bin hiergeblieben«, sage ich.
»Geh!« flüstert sie. »Geh sofort!«
Ich weiß nicht, ob sie mich erkennt. »Wo ist das Licht?«
»Kein Licht! Kein Licht! Geh! Geh!«
Ich stehe auf und taste mich zur Tür. »Habe keine Angst, Isabelle«, sage ich.
Sie regt sich auf ihrem Bett, als versuche sie, die Decke über sich zu ziehen. »So geh doch!« flüstert sie mit ihrer hohen, veränderten Stimme. »Sie sieht dich sonst, Ralph! Rasch!«
Ich ziehe die Tür hinter mir zu und gehe die Treppe hinunter. Unten sitzt die Nachtschwester. Sie weiß, daß ich Erlaubnis habe, Isabelle zu besuchen. »Ist sie ruhig?« fragt sie.
Ich nicke und gehe durch den Garten dem Tor zu, durch das die Gesunden herein- und hinausgehen. Was war nun das wieder? denke ich. Ralph, wer mag das sein? Sie hat mich noch nie so genannt. Und was meinte sie damit, daß man mich nicht sehen sollte? Ich bin doch schon öfter abends in ihrem Zimmer gewesen.
Ich gehe zur Stadt hinunter. Liebe, denke ich, und meine hochtrabenden Redensarten fallen mir wieder ein. Ich fühle eine fast unerträgliche Sehnsucht und ein fernes Grauen und etwas wie Flucht und gehe schneller und schneller, der Stadt entgegen mit ihrem Licht, ihrer Wärme, ihrer Vulgarität, ihrem Elend, ihrer Alltäglichkeit und ihrer gesunden Abkehr von Geheimnissen und vom Chaos, was für einen Namen man ihm auch geben mag.
Nachts erwache ich von vielen Stimmen. Ich öffne das Fenster und sehe, daß der Feldwebel Knopf nach Hause gebracht wird. Das ist bisher noch nie geschehen; er ist bisher immer noch mit eigener Kraft zurückgekommen, wenn ihm der Schnaps auch aus den Augen lief. Er stöhnt stark. Rundum werden einige Fenster hell.
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