Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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- Название:Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Hörst du sie?« fragt Isabelle. »Sie haben getrunken, tief und viel, und nun sind sie ruhig und satt und zufrieden. Sie summen tief, wie Millionen Bienen.«
»Wer?«
»Die Bäume und all die Büsche. Hast du sie gestern nicht schreien gehört, als es so trocken war?«
»Können sie schreien?«
»Natürlich. Kannst du das nicht hören?«
»Nein«, sage ich und sehe auf das Armband, das funkelt, als hätte es grüne Augen.
Isabelle lacht. »Ach, Rudolf, du hörst so wenig!« sagt sie zärtlich. »Deine Ohren sind zugewachsen wie Buchsbaumgebüsch. Und dann machst du auch so viel Lärm – deshalb hörst du nichts.«
»Ich mache Lärm? Wieso?«
»Nicht mit Worten. Aber sonst machst du einen furchtbaren Lärm, Rudolf. Oft bist du kaum zu ertragen. Du machst mehr Lärm als die Hortensien, wenn sie durstig sind, und das sind doch wahrhaftig mächtige Schreier.«
»Was macht denn Lärm bei mir?«
»Alles. Deine Wünsche. Dein Herz. Deine Unzufriedenheit. Deine Eitelkeit. Deine Unentschlossenheit -«
»Eitelkeit?« sage ich. »Ich bin nicht eitel.«
»Natürlich -«
»Ausgeschlossen!« erwidere ich und weiß, daß es nicht stimmt, was ich sage.
Isabelle küßt mich rasch. »Mach mich nicht müde, Rudolf! Du bist immer so genau mit Namen. Du heißt auch eigentlich nicht Rudolf, wie? Wie heißt du denn?«
»Ludwig«, sage ich überrascht. Es ist das erstemal, daß sie mich danach fragt.
»Ja, Ludwig. Bist du deines Namens niemals müde?«
»Das schon. Meiner selber auch.«
Sie nickt, als wäre das das Selbstverständlichste der Welt.
»Dann wechsle ihn doch. Warum willst du nicht Rudolf sein? Oder jemand anders. Reise doch weg. Geh in ein anderes Land. Jeder Name ist eines.«
»Ich heiße nun einmal Ludwig. Was ist da zu ändern? Jeder weiß es hier.«
Sie scheint mich nicht gehört zu haben. »Ich werde auch bald weggehen«, sagt sie. »Ich fühle es. Ich bin müde und meiner Müdigkeit müde. Es ist alles schon etwas leer und voll Abschied und Schwermut und Warten.«
Ich sehe sie an und spüre plötzlich eine jähe Angst. Was mag sie meinen?»Ändert sich nicht jeder immerfort?« frage ich.
Sie blickt zur Stadt hinüber. »Das meine ich nicht, Rudolf. Ich glaube, es gibt noch ein anderes Ändern. Ein größeres. Eines, das wie Sterben ist. Ich glaube, es ist Sterben.«
Sie schüttelt den Kopf, ohne mich anzusehen. »Es riecht überall danach«, flüstert sie. »Auch in den Bäumen und im Nebel. Es tropft nachts vom Himmel. Die Schatten sind voll davon. Und in den Gelenken ist die Müdigkeit. Sie hat sich hineingeschlichen. Ich gehe nicht mehr gern, Rudolf. Es war schön mit dir, auch wenn du mich nicht verstanden hast. Du warst doch wenigstens da. Sonst wäre ich ganz allein gewesen.«
Ich weiß nicht, was sie meint. Es ist ein sonderbarer Augenblick. Alles ist auf einmal sehr still, kein Blatt regt sich, nur Isabelles Hand mit den langen Fingern schwingt über den Rand des Korbsessels, und leise klirrt das Armband mit den grünen Steinen. Die untergehende Sonne gibt ihrem Gesicht eine Farbe von solcher Wärme, daß es der Gegensatz von jedem Gedanken an Sterben ist – aber trotzdem ist mir, als breite sich wirklich eine Kühle aus wie eine lautlose Furcht, als könnte es sein, daß Isabelle nicht mehr da wäre, wenn der Wind wieder beginnt – aber dann weht er plötzlich in den Kronen, er rauscht, der Spuk ist vorbei, und Isabelle richtet sich auf und lächelt. »Es gibt viele Wege, zu sterben«, sagt sie. »Armer Rudolf! Du kennst nur einen. Glücklicher Rudolf! Komm, laß uns ins Haus gehen.«
»Ich liebe dich sehr«, sage ich.
Sie lächelt stärker. »Nenne es, wie du willst. Was ist der Wind und was ist die Stille? So verschieden sind sie und doch beide dasselbe. Ich bin eine Weile auf den bunten Pferden des Karussells geritten und habe in den goldenen Gondeln mit blauem Samt gesessen, die sich nicht nur drehen, sondern auch noch auf und nieder schweben. Du liebst sie nicht, wie?«
»Nein. Ich habe früher lieber auf den lackierten Hirschen und Löwen gesessen. Aber mit dir würde ich auch in Gondeln fahren.«
Sie küßt mich. »Die Musik!« sagt sie leise. »Und das Licht der Karussells im Nebel! Wo ist unsere Jugend geblieben, Rudolf?«
»Ja, wo?« sage ich und spüre plötzlich Tränen hinter meinen Augen und begreife nicht, warum. »Haben wir eine gehabt?«
»Wer weiß das?«
Isabelle steht auf. Über uns im Laub raschelt es. Im glühenden Licht der späten Sonne sehe ich, daß ein Vogel mir auf das Jackett geschissen hat. Ungefähr dahin, wo das Herz ist. Isabelle sieht es und biegt sich vor Lachen. Ich tupfe mit meinem Taschentuch die Losung des sarkastischen Buchfinken fort. »Du bist meine Jugend«, sage ich. »Ich weiß es jetzt. Du bist alles, was dazugehört. Das eine und das andere und noch vieles mehr. Auch das, daß man erst weiß, was es war, wenn es einem entgleitet.«
Entgleitet sie mir denn? denke ich. Was rede ich daher? Hatte ich sie denn je? Und warum sollte sie entgleiten? Weil sie es sagt? Oder weil da plötzlich diese kühle, lautlose Angst ist? Sie hat schon so vieles gesagt, und ich habe schon so oft Angst gehabt. »Ich liebe dich, Isabelle«, sage ich. »Ich liebe dich mehr, als ich je gewußt habe. Es ist wie ein Wind, der sich erhebt und von dem man glaubt, er sei nur ein spielerisches Wehen, und auf einmal biegt sich das Herz darunter wie eine Weide im Sturm. Ich liebe dich, Herz meines Herzens, einzige Stille in all dem Aufruhr, ich liebe dich, die du hörst, ob die Blume dürstet und ob die Zeit müde ist wie ein Jagdhund am Abend, ich liebe dich, und es strömt aus mir heraus wie aus einem soeben aufgeschlossenen Tor, hinter dem ein unbekannter Garten sich öffnet, ich verstehe es noch nicht ganz und bin erstaunt darüber und schäme mich noch etwas meiner großen Worte, aber sie poltern heraus und hallen und fragen mich nicht, jemand redet aus mir, den ich nicht kenne, und ich weiß nicht, ob es ein viertklassiger Melodramatiker ist oder mein Herz, das keine Angst mehr hat -«
Isabelle ist mit einem Ruck stehengeblieben. Wir sind in derselben Allee wie damals, als sie nackt durch die Nacht zurückging; aber alles ist jetzt anders. Die Allee ist voll vom roten Licht des Abends, voll von ungelebter Jugend, von Schwermut und von einem Glück, das zwischen Schluchzen und Jubel schwankt. Es ist auch keine Allee von Bäumen mehr; es ist eine Allee aus unwirklichem Licht, in dem die Bäume wie dunkle Fächer sich zueinander neigen, um es zu halten, einem Licht, in dem wir stehen, als wögen wir fast nichts, durchdrungen von ihm wie Silvesterkarpfen vom Geiste des Rums, in dem sie baden und der sie durchdringt, bis sie beinahe zerfallen.
»Du liebst mich?« flüstert Isabelle.
»Ich liebe dich, und ich weiß, ich werde nie wieder einen Menschen so lieben wie dich, weil ich nie wieder so sein werde wie jetzt in diesem Augenblick, der vergeht, während ich von ihm spreche, und den ich nicht halten kann, selbst wenn ich mein Leben gäbe -«
Sie sieht mich mit großen, strahlenden Augen an. »Jetzt weißt du es endlich!« flüstert sie. »Jetzt hast du es endlich gefühlt – das Glück ohne Namen und die Trauer und den Traum und das doppelte Gesicht! Es ist der Regenbogen, Rudolf, und man kann über ihn gehen, aber wenn man zweifelt, stürzt man ab! Glaubst du es nun endlich?«
»Ja«, murmle ich und weiß, daß ich es glaube und vor einem Augenblick auch geglaubt habe und schon nicht mehr ganz glaube. Noch ist das Licht stark, aber an den Rändern wird es bereits grau, dunkle Flecken schieben sich langsam hervor, und der Aussatz der Gedanken bricht darunter wieder aus, nur verdeckt, aber nicht geheilt. Das Wunder ist an mir vorübergegangen, es hat mich berührt, aber nicht verändert, ich habe noch denselben Namen und weiß, daß ich ihn wohl bis ans Ende meiner Tage mit mir herumschleppen werde, ich bin kein Phönix, die Neugeburt ist nicht für mich, ich habe zu fliegen versucht, doch nun taumele ich wie ein geblendetes schwerfälliges Huhn wieder zur Erde, zwischen die Stacheldrähte zurück.
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