Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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- Название:Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Warum? Weil alles so wunderbar eingerichtet ist? Weil einer den anderen frißt und dann sich selbst?«
»Weil Sie leben, Sie harmloser Klabautermann! Für das Problem des Mitleids sind Sie noch viel zu jung und unerfahren. Wenn Sie dazu einmal alt genug sein werden, werden Sie merken, daß es nicht existiert.«
»Ich habe eine gewisse Erfahrung.«
Wernicke winkt ab. »Machen Sie sich nicht wichtig, Sie Kriegsteilnehmer! Was Sie wissen, gehört nicht in das metaphysische Problem des Mitleids – es gehört in die allgemeine Idiotie der menschlichen Rasse. Das große Mitleid beginnt anderswo – und es hört auch anderswo auf – jenseits der Klageböcke wie Sie und auch jenseits der Trosthändler wie Bodendiek -«
»Gut, Sie Übermensch«, sage ich. »Gibt Ihnen das aber ein Recht, in den Köpfen Ihres Bezirkes nach Belieben die Hölle, das Fegefeuer oder den phlegmatischen Tod aufzurühren?«
»Recht -«, erwidert Wernicke mit abgrundtiefer Verachtung. »Wie angenehm ist doch ein ehrlicher Mörder gegen einen Rechts-Anwalt wie Sie! Was wissen Sie von Recht? Noch weniger als von Mitleid, Sie scholastischer Sentimentalist!«
Er hebt sein Glas, grinst und blickt friedlich in den Abend. Das künstliche Licht im Zimmer wird immer goldener auf den braunen und bunten Rücken der Bücher. Es erscheint nie so kostbar und so symbolisch wie hier oben, wo die Nacht auch eine Polarnacht der Gehirne ist. »Weder das eine noch das andere ist im Weltenplan vorgesehen«, sage ich. »Aber ich finde mich nicht damit ab, und wenn das für Sie menschliche Unzulänglichkeit bedeutet, so will ich gerne mein Leben lang so bleiben.«
Wernicke erhebt sich, nimmt seinen Hut vom Haken, setzt ihn auf, grüßt mich, indem er ihn abnimmt, hängt ihn dann zurück an den Haken und setzt sich wieder. »Es lebe das Gute und Schöne!« sagt er. »Das eben meinte ich. Und nun hinaus mit Ihnen! Es ist Zeit für die Abendrunde.«
»Können Sie Geneviève Terhoven kein Schlafmittel geben?« frage ich.
»Das kann ich; aber das heilt sie nicht.«
»Warum geben Sie ihr nicht wenigstens heute etwas Ruhe?«
»Ich gebe ihr Ruhe. Und ich werde ihr auch ein Schlafmittel geben.« Er zwinkerte mir zu. »Sie waren heute besser als ein ganzes Kollegium von Ärzten. Besten Dank.«
Ich sehe ihn unentschlossen an. Zur Hölle mit seinen Aufträgen, denke ich. Zur Hölle mit seinem Kognak! Und zur Hölle mit seinen gottähnlichen Redensarten!»Ein kräftiges Schlafmittel«, sage ich.
»Das beste, was es gibt. Waren Sie jemals im Orient? China?«
»Wie sollte ich nach China kommen?«
»Ich war dort«, sagt Wernicke. »Vor dem Kriege. Zur Zeit der Überschwemmungen und der Hungersnöte.«
»Ja«, sage ich. »Ich kann mir denken, was jetzt kommt, und ich will es nicht hören. Ich habe genug darüber gelesen. Gehen Sie gleich zu Geneviève Terhoven? Als erstes?«
»Als erstes. Und ich lasse sie in Ruhe.« Wernicke lächelt. »Dafür werde ich jetzt ihre Mutter einmal etwas aus der Ruhe bringen.«
»Was willst du, Otto?« frage ich. »Ich habe heute keine Lust, über das Versmaß der Ode zu diskutieren! Geh zu Eduard!«
Wir sitzen im Zimmer des Dichterklubs. Ich bin hingegangen, um an etwas anderes zu denken als an Isabelle; aber plötzlich widert mich alles hier an. Wozu das Reimgeklingel? Die Welt dampft von Angst und Blut. Ich weiß, daß das eine verdammt billige Folgerung ist, und überdies ist sie noch falsch – aber ich bin müde, mich selbst dauernd bei dramatisierten Banalitäten zu erwischen. »Also, was ist los?« frage ich.
Otto Bambuss sieht mich an wie eine Eule, die mit Buttermilch gefüttert ist. »Ich war dort«, sagt er vorwurfsvoll. »Noch einmal. Zuerst jagt ihr einen hin, und dann wollt ihr nichts mehr davon wissen!«
»Das ist immer so im Leben. Wo warst du?«
»In der Bahnstraße. Im Bordell.«
»Was ist daran Neues?« frage ich, ohne recht hinzuhören.
»Wir waren alle zusammen dort, wir haben für dich bezahlt, und du bist ausgerissen. Sollen wir dir dafür ein Standbild setzen?«
»Ich war noch einmal dort«, sagt Otto. »Allein. Hör doch endlich einmal zu!«
»Wann?«
»Nach dem Abend in der Roten Mühle.«
»Na, und?« frage ich lustlos. »Bist du wieder vor den Tatsachen des Lebens geflüchtet?«
»Nein«, erklärt Otto. »Dieses Mal nicht.«
»Alle Achtung! War es das Eiserne Pferd?«
Bambuss errötet. »Das ist doch egal.«
»Gut«, sage ich. »Wozu redest du denn darüber? Es ist keine einzigartige Erfahrung. Ziemlich viele Leute in der Welt schlafen mit Frauen.«
»Du verstehst mich nicht. Es sind die Folgen.«
»Was für Folgen? Ich bin überzeugt, daß das Eiserne Pferd nicht krank ist. Man bildet sich so etwas immer leicht ein, besonders im Anfang.«
Otto macht ein gequältes Gesicht. »So meine ich das nicht! Du kannst dir doch denken, weshalb ich es getan habe. Es ging alles ganz gut mit meinen beiden Zyklen, besonders mit dem „Weib in Scharlach“, aber ich dachte, ich brauchte noch mehr Inspiration. Ich wollte den Zyklus beenden, bevor ich aufs Dorf zurück muß. Deshalb ging ich noch einmal in die Bahnstraße. Dieses Mal richtig. Und stell dir vor, seitdem: nichts! Nicht eine Zeile. Es ist wie abgeschnitten! Das Gegenteil sollte doch der Fall sein.«
Ich lache, obschon mir nicht danach zumute ist. »Das ist aber verdammtes Künstlerpech!«
»Du kannst gut lachen«, sagt Bambuss aufgeregt. »Aber ich sitze da! Elf Sonette tadellos fertig, und beim zwölften dieses Unglück! Es geht einfach nicht mehr! Die Phantasie setzt aus! Schluß! Fertig!«
»Es ist der Fluch der Erfüllung«, sagt Hungermann, der herangekommen ist und anscheinend die Sache schon kennt. »Sie läßt nichts übrig. Ein hungriger Mann träumt vom Fressen. Einem satten ist es zuwider.«
»Er wird wieder hungrig werden, und die Träume werden wiederkommen«, erwidere ich.
»Bei dir; nicht bei Otto«, erklät Hungermann sehr zufrieden.
»Du bist oberflächlich und normal, Otto ist tief. Er hat einen Komplex durch einen anderen ersetzt. Lach nicht – es ist vielleicht sein Ende als Schriftsteller. Es ist, könnte man sagen, ein Begräbnis im Freudenhaus.«
»Ich bin leer«, sagt Otto verloren. »So leer wie noch nie. Ich habe mich ruiniert. Wo sind meine Träume? Erfüllung ist der Feind der Sehnsucht. Ich hätte das wissen sollen!«
»Schreib was darüber«, sage ich.
»Keine schlechte Idee!« Hungermann zieht sein Notizbuch hervor. »Ich hatte sie übrigens zuerst. Es ist auch nichts für Otto; sein Stil ist dazu nicht hart genug.«
»Er kann es als Elegie schreiben. Oder als Lament. Kosmische Trauer, Sterne tropfen wie goldene Tränen, Gott selbst schluchzt, weil er die Welt so verpfuscht hat, Herbstwind harft ein Requiem dazu -«
Hungermann schreibt eifrig. »Welch ein Zufall«, sagt er zwischendurch. »Genau dasselbe mit fast denselben Worten habe ich vor einer Woche gesagt. Meine Frau ist Zeuge.«
Otto hat leicht die Ohren gespitzt. »Dazu kommt noch die Angst, daß ich mir was geholt habe«, sagt er. »Wie lange dauert es, bis man es erkennen kann?«
»Bei Tripper drei Tage, bei Lues vier Wochen«, erwidert der Ehemann Hungermann prompt.
»Du wirst dir nichts geholt haben«, sage ich. »Sonette kriegen keine Lues. Aber du kannst die Stimmung ausnutzen. Wirf das Steuer herum! Wenn du nicht dafür schreiben kannst, schreibe dagegen! Anstatt einer Hymne auf das Weib in Scharlach und Purpur eine ätzende Klage. Eiter träuft aus den Sternen, in Geschwüren liegt Hiob, anscheinend der erste Syphilitiker, auf den Scherben des Weltalls, das Janusgesicht der Liebe, süßes Lächeln auf der einen, eine zerfressene Nase auf der anderen Seite -«
Ich sehe, daß Hungermann wieder schreibt. »Hast du das auch deiner Frau vor einer Woche erzählt?« frage ich.
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