Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Wie konntest du das im Dunkeln sehen?« fragt Kurt Bach. -»Es war Mond.«
»Bei Mond sieht man Erröten auch nicht.«
»Man fühlt es«, erklärt Wilke. »Sie errötet also, hält aber ihr Kleid immer weg vom Körper. Sie trug ein helles Kleid, und Blut macht Flecken, die schwer zu entfernen sind, deshalb. »Ich habe Jod und Heftpflaster«, sage ich. »Und ich bin diskret. Kommen Sie!« Sie kommt und erschrickt nicht einmal.« Wilke wendet sich mir zu. »Das ist das Schöne an eurem Hof«, sagt er begeistert. »Wer zwischen Denkmälern liebt, hat auch keine Angst vor Särgen. So kam es, daß nach Jod und Pflaster und einem Schluck Portwein-Verschnitt der Sarg des Riesen doch noch einen Zweck erfüllte.«
»Er wurde zur Liebeslaube?« frage ich, um sicher zu sein.
»Der Kavalier genießt und schweigt«, erwidert Wilke.
In diesem Augenblick tritt der Mond zwischen den Wolken hervor. Weiß leuchtet unten der Marmor, schwarz schimmern die Kreuze, und verstreut dazwischen sehen wir vier Liebespaare, zwei im Marmorlager, zwei im Granit. Einen Augenblick ist alles still und erstarrt in Überraschung – es gibt jetzt nur die Flucht oder das völlige Ignorieren der veränderten Situation. Flucht ist nicht so ungefährlich; man entkommt zwar im Augenblick, holt sich dafür aber einen solchen neurotischen Schock, daß er zur Impotenz führen kann. Ich weiß das von einem Gefreiten, der einmal von einem Vizefeldwebel der Pioniere im Wald mit einer Köchin überrascht wurde – er war erledigt fürs Leben, und seine Frau ließ sich zwei Jahre später von ihm scheiden.
Die Liebespaare tun das Richtige. Wie sichernde Hirsche werfen sie die Köpfe herum – dann, die Augen auf das einzige erleuchtete Fenster gerichtet, unseres, das ja auch schon vorher da war, verharren sie, als hätte Kurt Bach sie ausgehauen. Es ist ein Bild der Unschuld, höchstens etwas lächerlich, auch wie bei Bachs Skulpturen. Gleich darauf wischt ein Wolkenschatten den Mond so hinweg, daß dieser Teil des Gartens dunkel ist und nur der Obelisk noch Licht hat. Aber wer steht dort, ein glitzernder Springbrunnen? Der pissende Knopf, wie die Statue in Brüssel, die jeder Soldat kennt, der in Belgien Urlaub hatte.
Es ist zu weit, um etwas zu tun. Ich fühle mich heute auch nicht so. Wozu soll ich wie eine Hausfrau reagieren? Ich habe heute nachmittag beschlossen, diesen Platz zu verlassen, und darum strömt mir das Leben jetzt doppelt stark zu, ich fühle es überall, im Geruch der Hobelspäne und im Mond, im Huschen und Rascheln im Hof und in dem unsäglichen Wort September, in meinen Händen, die sich bewegen und es fassen können, und in meinen Augen, ohne die alle Museen der Welt leer wären, in Geistern, Gespenstern, Vergänglichkeit und der wilden Jagd der Erde vorbei an Cassiopeia und den Plejaden, in der Ahnung von endlosen fremden Gärten unter fremden Sternen, von Stellungen in großen fremden Zeitungen und von Rubinen, die jetzt in der Erde zu rotem Leuchten zusammenwachsen, ich fühle es, und das verhindert mich, eine leere Bierflasche in die Richtung der Dreißigsekundenfontäne Knopf zu werfen -
In diesem Augenblick schlagen die Uhren. Es ist eins. Die Geisterstunde ist vorüber, wir können zu Wilke wieder Sie sagen und uns entweder weiterbetrinken, oder in den Schlaf hinabsteigen wie in ein Bergwerk, in dem es Kohle, Leichen, weiße Salzpaläste und begrabene Diamanten gibt.
XIX
Sie sitzt in einer Ecke ihres Zimmers, neben das Fenster gedrückt. »Isabelle«, sage ich.
Sie antwortet nicht. Ihre Augenlider flattern wie Schmetterlinge, die von Kindern lebend auf Nadeln gespießt sind.
»Isabelle«, sage ich. »Ich bin gekommen, um dich abzuholen.«
Sie erschrickt und drückt sich gegen die Wand. Sie sitzt steif und verkrampft da. »Kennst du mich nicht mehr?« frage ich.
Sie bleibt still sitzen; nur die Augen drehen sich zu mir herüber, wachsam und sehr dunkel. »Der, der sich als Doktor ausgibt, hat dich geschickt«, flüstert sie.
Es ist wahr. Wernicke hat mich geschickt. »Er hat mich nicht geschickt«, sage ich. »Ich bin heimlich gekommen. Keiner weiß, daß ich hier bin.«
Sie löst sich langsam von der Wand. »Du hast mich auch verraten.«
»Ich habe dich nicht verraten. Ich konnte dich nicht erreichen. Du bist nicht herausgekommen.«
»Ich konnte doch nicht«, flüstert sie. »Sie standen alle draußen und warteten. Sie wollten mich fangen. Sie haben herausbekommen, daß ich hier bin.«
»Wer?«
Sie sieht mich an und antwortet nicht. Wie schmal sie ist! denke ich. Wie schmal und wie allein in diesem kahlen Zimmer! Sie hat nicht einmal sich selbst. Nicht einmal das Alleinsein ihres Ichs. Sie ist zersprengt wie eine Granate in lauter scharfkantige Stücke von Angst in einer fremden, drohenden Landschaft unfaßbarer Schrecken.
»Niemand wartet auf dich«, sage ich.
»Doch.«
»Woher weißt du das?«
»Die Stimmen. Hörst du sie nicht?«
»Nein.«
»Die Stimmen wissen alles. Hörst du sie nicht?«
»Es ist der Wind, Isabelle.«
»Ja«, sagt sie ergeben. »Meinetwegen ist es der Wind. Wenn es nur nicht so weh täte!«
»Was tut weh?«
»Das Sägen. Sie könnten doch schneiden, das ginge schneller. Aber dieses stumpfe, langsame Sägen! Alles wächst immer schon wieder zusammen, wenn sie so langsam sind! Dann fangen sie wieder von vorne an, und so hört es nie auf. Sie sägen durch das Fleisch, und das Fleisch wächst dahinter zusammen, und es hört nie auf.«
»Wer sägt?«
»Die Stimmen.«
»Stimmen können nicht sägen.«
»Diese sägen.«
»Wo sägen sie?«
Isabelle macht eine Bewegung, als habe sie heftige Schmerzen. Sie preßt ihre Hände zwischen die Oberschenkel.
»Sie wollen es heraussägen. Ich soll nie Kinder haben.«
»Wer?«
»Die draußen. Sie sagt, sie hätte mich geboren. Jetzt will sie mich wieder in sich zurückreißen. Sie sägt und sägt. Und er hält mich fest.« Sie schauert. »Er – der in ihr ist -«
»In ihr?«
Sie stöhnt. »Sag es nicht – sie will mich töten – ich darf es nicht wissen -«
Ich gehe zu ihr hinüber, um einen Lehnstuhl mit einem fahlen Rosenmuster herum, der sonderbar beziehungslos mit seiner Imitation des süßen Lebens in diesem kahlen Raum steht. »Was darfst du nicht wissen?«
»Sie will mich töten. Ich darf nicht schlafen. Warum wacht niemand mit mir? Alles muß ich allein tun. Ich bin so müde«, klagt sie, wie ein Vogel. »Es brennt, und ich kann nicht schlafen, und ich bin so müde. Aber wer kann schlafen, wenn es brennt und niemand wacht? Auch du hast mich verlassen.«
»Ich habe dich nicht verlassen.«
»Du hast mit ihnen gesprochen. Sie haben dich bestochen. Warum hast du mich nicht gehalten? Die blauen Bäume und der Silberregen. Du aber hast nicht gewollt. Nie! Du hättest mich retten können.«
»Wann?« frage ich und spüre, daß etwas in mir bebt, und ich will nicht, daß es bebt, und es bebt doch, und das Zimmer scheint nicht mehr fest zu sein, es ist, als bebten die Mauern und beständen nicht mehr aus Stein und Mörtel und Verputz, sondern aus Schwingungen, dick konzentrierten Schwingungen aus Billionen von Fäden, die von Horizont zu Horizont und darüber hinaus fließen und hier verdickt sind zu einem viereckigen Gefängnis aus Hängestricken, Galgenstricken, in denen etwas Sehnsucht und Lebensangst zappelt.
Isabelle wendet ihr Gesicht zurück zur Mauer. »Ach, es ist verloren – so viele Leben lang schon.«
Die Dämmerung fällt plötzlich in das Fenster. Sie verhängt es mit einem Schleier aus fast unsichtbarem Grau. Alles ist noch da wie vorher, das Licht draußen, das Grün, das Gelb der Wege, die zwei Palmen in den großen Majolikatöpfen, der Himmel mit den Wolkenfeldern, das ferne, graue und rote Dächergewimmel in der Stadt hinter den Wäldern – und nichts ist mehr da wie vorher, die Dämmerung hat es isoliert, sie hat es mit dem Lack der Vergänglichkeit überzogen, es zum Fraß vorbereitet, wie Hausfrauen einen Sauerbraten mit Essig, für die Schattenwölfe der Nacht. Nur Isabelle ist noch da, geklammert an das letzte Seil des Lichtes, aber auch sie ist schon hineingezogen an ihm in das Drama des Abends, das nie ein Drama war und nur eines ist, weil wir wissen, daß es Vergehen heißt. Erst seit wir wissen, daß wir sterben müssen, und weil wir es wissen, wurde Idyll zu Drama, Kreis zur Lanze, Werden zu Vergehen und Schrei zu Furcht und Flucht zu Urteil.
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