Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Schon wieder?« Riesenfeld schiebt seinen Sessel so, daß er Lisas Fenster vor sich hat.

»Dieses Mal wirklich.«

»Zurück zur Schulmeisterei?«

»Nein«, sage ich,»soviel Einfalt habe ich nicht mehr. Soviel Einbildung auch nicht. Wissen Sie nichts für mich? Sie kommen doch viel herum.«

»Was?« fragt Riesenfeld uninteressiert.

»Irgend etwas in einer großen Stadt. Laufjunge bei einer Zeitung meinetwegen.«

»Bleiben Sie hier«, sagt Riesenfeld. »Hier passen Sie her. Ich würde Sie vermissen. Warum wollen Sie weg?«

»Das kann ich Ihnen nicht genau erklären. Wenn ich es könnte, wäre es nicht so notwendig. Ich weiß es auch nicht immer; nur ab und zu. Dann aber weiß ich es verdammt klar.«

»Und jetzt wissen Sie es?«

»Jetzt weiß ich es.«

»Mein Gott!« sagt Riesenfeld. »Sie werden sich nochmal hierher zurücksehnen!«

»Bestimmt. Deshalb will ich fort.«

Riesenfeld zuckt plötzlich zusammen, als hätte er einen elektrischen Kontakt mit nassen Pfoten angefaßt. Lisa hat in ihrem Zimmer Licht gemacht und ist ans Fenster getreten. Sie scheint uns in unserm halbdunklen Büro nicht zu sehen und zieht sich gemächlich die Bluse aus. Unter der Bluse trägt sie nichts.

Riesenfeld schnauft laut. »Himmel, Donnerschlag, was für Brüste! Darauf kann man ja glatt ein Halblitermaß Bier stellen, und das Glas würde nicht ’runterfallen!«

»Auch ein Gedanke!« sage ich.

Riesenfelds Augen funkeln. »Macht Frau Watzek so was dauernd?«

»Sie ist ziemlich unbekümmert. Niemand kann sie sehen – außer uns hier, natürlich.«

»Mensch!« sagt Riesenfeld. »Und so eine Position wollen Sie aufgeben, Sie Riesenroß?«

»Ja«, sage ich und schweige, während Riesenfeld wie ein württembergischer Indianer zum Fenster schleicht, sein Glas in einer, die Flasche Korn in der andern Hand.

Lisa kämmt ihre Haare. »Ich wollte mal Bildhauer werden«, sagt Riesenfeld, ohne einen Blick von ihr zu lassen. »Bei so was hätte es sich gelohnt! Verflucht, was man alles versäumt hat!«

»Wollten Sie Bildhauer in Granit werden?«

»Was hat das damit zu tun?«

»Bei Granit werden die Modelle schneller älter, als die Kunstwerke fertig«, sage ich. »Er ist so hart. Bei Ihrem Temperament hätten Sie höchstens in Ton arbeiten können. Sonst hätten Sie nur unvollendete Werke hinterlassen.«

Riesenfeld stöhnt. Lisa hat den Rock ausgezogen, aber gleich darauf das Licht ausgedreht, um in ein anderes Zimmer zu gehen. Der Chef der Odenwald-Werke klebt noch eine Weile am Fenster, dann dreht er sich um. »Sie haben es leicht!« knurrt er. »Ihnen sitzt kein Dämon im Nacken. Höchstens ein Milchschaf.«

»Merci«, sage ich. »Bei Ihnen ist es auch kein Dämon, sondern ein Bock. Sonst noch was?«

»Ein Brief«, erklärt Riesenfeld. »Wollen Sie einen Brief von mir überbringen?«

»Wem?«

»Frau Watzek! Wem sonst?«- Ich schweige.

»Ich werde mich auch nach einer Position für Sie umsehen«, sagt Riesenfeld.

Ich schweige weiter und sehe den leicht schwitzenden verhinderten Bildhauer an. Ich halte Georg die Nibelungentreue, auch wenn es mich meine Zukunft kostet.

»Ich hätte das ohnehin getan«, erklärt Riesenfeld heuchlerisch.

»Das weiß ich«, sage ich. »Aber wozu wollen Sie schreiben? Schreiben hilft nie. Außerdem fahren Sie doch heute abend weg. Verschieben Sie die Sache, bis Sie zurückkommen.«

Riesenfeld trinkt seinen Korn aus. »Es mag Ihnen komisch vorkommen – aber Sachen solcher Art verschiebt man höchst ungern.«

In diesem Augenblick tritt Lisa aus ihrer Haustür. Sie trägt ein enganliegendes schwarzes Kostüm und Schuhe mit den höchsten Absätzen, die ich je gesehen habe. Riesenfeld erspäht sie zur gleichen Zeit wie ich. Er reißt seinen Hut vom Tisch und stürmt hinaus. »Dies ist der Augenblick!«

Ich sehe ihn die Straße hinunterschießen. Den Hut in der Hand, wandert er respektvoll neben Lisa her, die sich zweimal umsieht. Dann verschwinden beide um die Ecke. Ich wundere mich, wie das ausgehen wird. Georg Kroll wird es mir sicher berichten. Möglich, daß der Glückspilz dabei noch ein zweites Denkmal in schwedischem Granit herausholt.

Draußen kommt der Tischler Wilke über den Hof. »Wie wäre es mit einer Sitzung heute abend?« ruft er durchs Fenster.

Ich nicke. Ich habe schon erwartet, daß er das vorschlagen würde. »Kommt Bach auch?« frage ich.

»Klar. Ich hole gerade Zigaretten für ihn.«

Wir sitzen in der Werkstatt Wilkes zwischen Hobelspänen, Särgen, Blumentöpfen mit Geranien und Leimtöpfen. Es riecht nach Harz und frischgeschnittenem Tannenholz. Wilke hobelt den Deckel des Zwillingssarges zurecht. Er hat sich entschlossen, eine Blumengirlande umsonst dreinzugeben, sogar vergoldet, mit Blattgoldersatz. Wenn er interessiert ist, ist der Verdienst ihm gleichgültig. Und hier ist er interessiert.

Kurt Bach sitzt auf einem schwarzlackierten Sarg mit falschen Bronzebeschlägen; ich auf einem Prachtstück aus Natureiche, matt gebeizt. Wir haben Bier, Wurst, Brot, Käse und sind entschlossen, mit Wilke die Geisterstunde zu überstehen. Der Sargtischler wird nämlich gewöhnlich zwischen zwölf und ein Uhr nachts melancholisch, schläfrig und ängstlich. Es ist seine schwache Stunde. Man sollte es nicht glauben, aber er fürchtet sich dann vor Gespenstern, und der Kanarienvogel, den er in einem Papageienkäfig über seiner Hobelbank hängen hat, ist um diese Zeit nicht genug Gesellschaft für ihn. Er ist dann verzagt, spricht von der Zwecklosigkeit des Daseins und greift zum Schnaps. Wir haben ihn schon öfter morgens besoffen auf einem Bett von Hobelspänen schnarchend in seinem größten Sarg gefunden, mit dem er vor vier Jahren elend hereingefallen ist. Der Sarg war für den Riesen vom Zirkus Bleichfeld angefertigt worden, der plötzlich bei einem Gastspiel in Werdenbrück nach einer Mahlzeit von Limburger Käse, harten Eiern, Mettwurst, Kommißbrot und Schnaps gestorben war – scheinbar gestorben, denn während Wilke die Nacht durch, allen Gespenstern zum Trotz, an dem Sarg für den Riesen schuftete, hatte der sich plötzlich mit einem Seufzer vom Totenbett erhoben und anstatt, wie es anständig gewesen wäre, Wilke auf der Stelle zu verständigen, eine halbe Flasche Korn ausgesoffen, die noch übriggeblieben war, und sich schlafen gelegt. Am nächsten Morgen behauptete er, kein Geld zu haben und außerdem keinen Sarg für sich bestellt zu haben, ein Einwand, gegen den nichts zu machen war. Der Zirkus zog weiter, und da niemand den Sarg bestellt haben wollte, blieb Wilke damit sitzen und bekam dadurch für einige Zeit eine etwas bittere Weltanschauung. Besonders ärgerlich war er auf den jungen Arzt Wüllmann, den er für alles verantwortlich machte. Wüllmann hatte zwei Jahre als Feldunterarzt gedient und war dadurch abenteuerlich geworden. Er hatte so viele halbtote und dreivierteltote Muschkoten im Lazarett zur Behandlung gehabt, ohne daß ihn irgend jemand für ihren Tod oder ihre schiefgeheilten Knochen verantwortlich machte, daß er zum Schluß einen Haufen interessante Erfahrungen sammeln konnte. Deshalb war er nachts noch einmal zu dem Riesen geschlichen und hatte ihm irgendeine Spritze verabreicht – er hatte öfters im Lazarett gesehen, daß Tote wieder erwacht waren -, und der Riese war auch prompt wieder ins Leben zurückgewandert. Wilke hatte seitdem, ohne daß er es wollte, eine gewisse Abneigung gegen Wüllmann, die dieser später auch nicht dadurch aus der Welt schaffen konnte, daß er sich wie ein vernünftiger Arzt benahm und die Hinterbliebenen seiner Fälle zu Wilke schickte. Für Wilke war der Sarg des Riesen eine ständige Mahnung, nicht zu leichtgläubig zu sein, und ich glaube, das war auch der Grund, warum er mit der Zwillingsmutter in ihre Wohnung gegangen ist – er wollte sich selbst davon überzeugen, daß die Toten inzwischen nicht schon wieder auf Holzpferden herumritten. Es wäre für Wilkes Selbstachtung zuviel gewesen, neben dem unverkäuflichen Riesensarg auch noch mit dem quadratischen Zwillingssarg hängenzubleiben und so eine Art Barnum in der Zunft der Sargtischler darzustellen. Am meisten hatte ihn bei der Sache mit Wüllmann geärgert, daß er keine Gelegenheit gehabt hatte, mit dem Riesen ein längeres Privatgespräch zu führen. Er hätte ihm alles vergeben, wenn er mit ihm ein Interview über das Jenseits hätte haben können. Der Riese war schließlich einige Stunden lang so gut wie tot gewesen, und Wilke, als Amateurwissenschaftler und Gespensterfürchter, hätte viel darum gegeben, Auskunft über das Dasein auf der anderen Seite zu erhalten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend»

Обсуждение, отзывы о книге «Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x