Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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»Die Juden haben seit jeher mit der Gefahr gelebt. Wir wurden schon immer unterdrückt – wenn nicht von Christen oder Muslimen, dann von unseren eigenen Ältesten. Amsterdam ist der einzige Ort in der Alten Welt, der uns einen gewissen Grad an Freiheit bietet, aber viele sehen das Ende dieser Freiheit nahen. Eine Vielzahl von Feinden gewinnt an Stärke: Der Krieg mit den Engländern ist vorüber, aber höchstwahrscheinlich nur für kurze Zeit. Ludwig der Vierzehnte bedroht uns, und unsere eigene liberale Regierung wird den holländischen Oraniern, die eine Monarchie gründen wollen, nicht mehr lange widerstehen können. Teilen Sie diese Sorgen denn nicht auch, Bento?«

»Ja! Sogar so sehr, dass ich meine Arbeit an der Ethik unterbrochen habe und nun ein Buch über meine theologischen und politischen Ansichten schreibe. Religiöse Autoritäten haben einen Einfluss auf die regierenden Instanzen und mischen sich inzwischen so sehr in die Politik ein, dass ihnen Einhalt geboten werden muss. Wir müssen zusehen, dass Religion und Politik getrennt bleiben.«

»Erzählen Sie mir mehr von Ihrem neuen Projekt, Bento.«

»Vieles davon ist ein altes Projekt. Erinnern Sie sich an die biblische Kritik, die ich Ihnen und Jacob erläutert habe?«

»Wort für Wort.«

»Das bringe ich jetzt zu Papier und werde alle diese Argumente und noch so viel mehr einbringen, dass jeder vernunftbegabte Mensch zwangsläufig die göttlichen Quellen der Heiligen Schrift anzweifeln und schließlich anerkennen muss, dass alles im Einklang mit den allgemein gültigen Gesetzen der Natur geschieht.«

»Sie werden also genau diese Ideen veröffentlichen, die Ihnen den Cherem eingebracht haben?«

»Lassen Sie uns später darüber sprechen. Befassen wir uns im Augenblick mit Ihren Plänen, Franco. Dieses Thema ist drängender.«

»Unsere Gruppe gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass unsere einzige Hoffnung in der Neuen Welt liegt. Eines unserer Mitglieder – er ist Kaufmann – war schon dort. Er hat sich Ländereien angesehen und ein Grundstück ausgewählt, das wir von der Niederländischen Westindischen Gesellschaft gekauft haben. Und ja, Sie haben Recht: Es gibt schon eine eingeführte jüdische Gemeinde in Curaçao. Aber wir werden auf der anderen Seite der Insel auf unserem eigenen Land leben, wir werden lernen, Landwirtschaft zu betreiben, und wir werden eine andere Art von jüdischer Gemeinde ins Leben rufen.«

»Und Ihre Familie? Wie reagiert sie auf diesen Schritt?«

»Meine Frau Sarah ist damit einverstanden, aber nur unter bestimmten Bedingungen.«

»Unter bestimmten Bedingungen? Kann eine jüdische Frau denn Bedingungen stellen? Welche Bedingungen?«

»Sarah hat einen starken Willen. Sie will nur mitkommen, wenn ich ihr Anliegen ernst nehme, die Art und Weise zu ändern, wie Frauen im Judentum angesehen und behandelt werden.«

»Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Wie sehen wir Frauen denn an? So einen Unsinn habe ich noch nie gehört.«

»Sie bat mich, genau dieses Thema mit Ihnen zu diskutieren.«

»Sie haben mit ihr über mich gesprochen? Ich dachte, Sie müssten Ihren Kontakt zu mir sogar vor ihr geheim halten?«

»Sie hat sich verändert. Wir haben uns verändert. Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Darf ich Ihnen ihre Worte übermitteln?«

Bento nickte vorsichtig.

Franco räusperte sich und sprach in einem höheren Tonfall: »Herr Spinoza, stimmen Sie zu, dass ausschließlich Frauen in jeder Hinsicht als minderwertige Geschöpfe behandelt werden? In der Synagoge müssen wir von den Männern getrennt und auf schlechteren Plätzen sitzen und …«

»Sarah«, unterbrach Bento und wechselte sofort zum Rollenspiel, »natürlich werdet ihr Frauen und eure begierigen Blicke von uns getrennt gesetzt. Ist es denn richtig, dass Männer von Gott abgelenkt werden?«

»Ich kenne ihre Antwort genau«, sagte Franco und fuhr fort, mit ihrer Stimmlage zu sprechen: »Sie meinen, dass Männer wie Tiere ständig brünstig sind und schon allein die Anwesenheit einer Frau ihnen den Verstand raubt – die Anwesenheit derselben Frau, neben der sie jede Nacht liegen? Und allein der Anblick unserer Gesichter wird ihre Liebe zu Gott vertreiben? Können Sie sich vorstellen, wie wir uns dabei fühlen?«

»O törichtes Weib – natürlich müssen Sie unseren Blicken entzogen sein! Die Anwesenheit Ihrer verführerischen Blicke und Ihrer wedelnden Fächer sowie Ihre seichten Bemerkungen schaden jeglicher religiöser Kontemplation.«

»Weil Männer also schwach sind und nicht konzentriert bleiben können, ist es die Schuld der Frau und nicht deren Schuld? Mein Gatte sagt mir, dass Sie behaupten, an sich sei nichts gut oder schlecht, sondern es sei der Geist, der es dazu macht. Stimmt das nicht?«

Bento nickte widerwillig.

»Dann ist es vielleicht der Geist des Mannes, der korrigiert werden muss. Vielleicht sollten die Männer Scheuklappen wie die Maulesel tragen, statt von den Frauen zu verlangen, einen Schleier zu tragen! Haben Sie mein Anliegen verstanden, oder soll ich fortfahren?«

Bento setzte zu einer ausführlichen Antwort an, hielt dann aber inne, schüttelte den Kopf und sagte: »Sprechen Sie weiter.«

»Wir Frauen werden wie Gefangene im Haus gehalten, erhalten niemals Unterricht in der holländischen Sprache und haben daher nur begrenzte Möglichkeiten, einzukaufen oder uns mit anderen zu unterhalten. Wir tragen die Last einer ungleich verteilten Arbeit in der Familie, während Männer die meiste Zeit des Tages herumsitzen und über Themen des Talmud debattieren. Die Rabbiner weigern sich in aller Öffentlichkeit, uns zu bilden, und sagen, wir hätten eine geringere Intelligenz, und wenn sie uns die Thora lehrten, würden sie uns nur Unsinn lehren, weil wir Frauen deren Komplexität niemals begreifen könnten.«

»In diesem einen Fall stimme ich dem Rabbiner zu. Glauben Sie tatsächlich, dass Frauen und Männer die gleiche Intelligenz besitzen?«

»Fragen Sie meinen Gatten. Er steht direkt neben Ihnen. Fragen Sie ihn, ob ich nicht genauso schnell lerne und genauso umfassend verstehe wie er.«

Bento deutete mit dem Kinn zu Franco, der lächelte und sagte: »Sie spricht die Wahrheit, Bento. Sie lernt und versteht genauso schnell, vielleicht sogar noch schneller als ich. Und Sie kennen noch eine Frau wie sie. Denken Sie an die junge Frau, die Sie in Latein unterrichtete und die Sie selbst als Wunderkind bezeichnet haben. Sarah glaubt sogar, dass Frauen auch zu den Minjan gezählt und aufgerufen werden sollten, um von der Bima zu lesen, und dass sie sogar Rabbiner werden sollten.«

»Von der Bima lesen? Rabbiner werden? Das ist nicht zu fassen! Wenn Frauen in der Lage wären, die Macht zu teilen, könnten wir uns in der Geschichte umsehen und viele solcher Beispiele finden. Aber es sind keine zu finden, keine Beispiele, dass Frauen auf Augenhöhe mit Männern regiert hätten, und keine Beispiele, dass Frauen über Männer regiert hätten. Wir können daraus nur schließen, dass Frauen eine inhärente Schwäche besitzen.«

Franco schüttelte den Kopf. »Sarah würde sagen – und da muss ich ihr zustimmen –, dass Ihr Beweis überhaupt kein Beweis ist. Der Grund, dass es keine Teilung der Macht gibt, liegt …«

Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Diskussion, und die Haushälterin trat mit einem Tablett ein, das mit Essen beladen war. »Herr Spinoza, darf ich auftragen?«

Bento nickte, und sie begann, Geschirr mit dampfenden Speisen auf Bentos Tisch zu stellen. Er wandte sich an Franco. »Sie fragt, ob wir Lust auf einen Imbiss haben. Wir können hier im Zimmer essen.«

Franco sah Bento verblüfft an und antwortete auf Portugiesisch: »Bento, wie können Sie auch nur im Entferntesten auf die Idee kommen, dass ich diese Speisen mit Ihnen teile? Haben Sie schon vergessen? Ich bin Rabbiner!«

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