Marc Lindner
Das Problem der Armut ist die Armut
© Marc Lindner, 2017
Cover: Marc Lindner
Lektorat: Mandy Hemmen
www.wortzeichner.wordpress.com
Dieses Buch beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Problemen, und muss sich dementsprechend einer eindeutigen Ausdrucksweise bedienen. Die Begriffe Armut oder arme Menschen stellen hier einen Bezug zur wirtschaftlichen Kaufkraft dar und sind in keiner Weise beschuldigend oder diskriminierend gemeint.
Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich persönlich nicht arme Menschen problematisiere, noch dass in den Begriffen ein Bezug zur Wertigkeit von Menschen gefunden werden kann. Wenn von dem Problem der armen Menschen die Rede ist, dann unterstelle ich, dass alle Menschen gleichwertig sind, und das Problem darin besteht, dass einige nicht den Wohlstand haben, der ihnen zusteht.
In diesem Werk wird die systematisch bedingte Armut betrachtet, wodurch es sich um eine allgemeine Betrachtung handelt. Menschen, die aufgrund einer Spielsucht arm sind, oder wegen der bewussten Entscheidung, nicht zur Gesellschaft gehören zu wollen, weil sie nicht bereit sind eine gesellschaftlich orientierte Leistung zu erbringen, werden hier ausgeklammert. Dieses Phänomen hat per se nichts mit der systematisch bedingten Armut zu tun, und führt allzu oft dazu, dass in Diskussionen arme Menschen verallgemeinert negativ konnotiert und mit Sozialschmarotzern gleichgestellt oder zumindest verglichen werden. Armut hat rein gar nichts mit „sozialschmarotzen“ zu tun! Vielmehr entsteht das „Sozialschmarotzen“ erst dadurch, dass das Problem der Armut falsch verstanden wird, und dadurch versucht wird, es auf ungeeignete Weise zu beseitigen.
Das Wort asozial und seine Abwandlungen stehen hier für Anti-sozial, und meinen einen Mangel an sozialen Fähigkeiten sowie sozialem Verständnis oder ein gesellschaftsschädigendes Denk- oder Handlungsverhalten.
Bei den im Folgenden getroffenen Aussagen und Einschätzungen handelt es sich um meine persönliche Meinung und ich möchte erneut betonen, dass ich niemanden persönlich treffen oder beleidigen möchte.
Marc Lindner 20. August 2017
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Vorwort Dieses Buch beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Problemen, und muss sich dementsprechend einer eindeutigen Ausdrucksweise bedienen. Die Begriffe Armut oder arme Menschen stellen hier einen Bezug zur wirtschaftlichen Kaufkraft dar und sind in keiner Weise beschuldigend oder diskriminierend gemeint. Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich persönlich nicht arme Menschen problematisiere, noch dass in den Begriffen ein Bezug zur Wertigkeit von Menschen gefunden werden kann. Wenn von dem Problem der armen Menschen die Rede ist, dann unterstelle ich, dass alle Menschen gleichwertig sind, und das Problem darin besteht, dass einige nicht den Wohlstand haben, der ihnen zusteht. In diesem Werk wird die systematisch bedingte Armut betrachtet, wodurch es sich um eine allgemeine Betrachtung handelt. Menschen, die aufgrund einer Spielsucht arm sind, oder wegen der bewussten Entscheidung, nicht zur Gesellschaft gehören zu wollen, weil sie nicht bereit sind eine gesellschaftlich orientierte Leistung zu erbringen, werden hier ausgeklammert. Dieses Phänomen hat per se nichts mit der systematisch bedingten Armut zu tun, und führt allzu oft dazu, dass in Diskussionen arme Menschen verallgemeinert negativ konnotiert und mit Sozialschmarotzern gleichgestellt oder zumindest verglichen werden. Armut hat rein gar nichts mit „sozialschmarotzen“ zu tun! Vielmehr entsteht das „Sozialschmarotzen“ erst dadurch, dass das Problem der Armut falsch verstanden wird, und dadurch versucht wird, es auf ungeeignete Weise zu beseitigen. Das Wort asozial und seine Abwandlungen stehen hier für Anti-sozial, und meinen einen Mangel an sozialen Fähigkeiten sowie sozialem Verständnis oder ein gesellschaftsschädigendes Denk- oder Handlungsverhalten. Bei den im Folgenden getroffenen Aussagen und Einschätzungen handelt es sich um meine persönliche Meinung und ich möchte erneut betonen, dass ich niemanden persönlich treffen oder beleidigen möchte. Marc Lindner 20. August 2017
I. Vermögensschichten I. Vermögensschichten Es liegt unter anderem systembedingt am Kapitalismus, dass es Einkommensschichten beziehungsweise Einkommensunterschiede gibt, wie dies in der Darstellung 1 aufgezeigt ist. Diese wären nur durch echten Kommunismus zu beseitigen. Einen solchen hat es aber noch nie gegeben, und selbst wenn es ihn gäbe, dann wären die Probleme, die dadurch entstünden viel bedeutender als bei einem richtig verstandenen, und gesteuerten Kapitalismus. Darstellung 1: Vermögensunterschiede als Konsequenz des Kapitalismus, in Abhängigkeit dessen, was die Gesellschaft anstrebt und toleriert. Dem Kapitalismus ist nämlich zu Eigen, dass er am besten mit den inneren Trieben des Menschen harmonisiert, und dadurch einer Gesellschaft dazu dienlich sein kann, den maximalen Nutzen für sich zu erzielen. Weil das Streben, das Können und die Interessen eines jeden Individuums unterschiedlich sind, ist es nicht möglich und nicht sinnvoll, eine finanzielle Gleichheit zu erzielen. Dadurch wird es immer finanzielle Schichten, entsprechend einer vielerorts aufgezeigten Einkommenspyramide, geben. Dies ist an- und fürsich nicht zu beanstanden, wenn die einzelnen Schichten für einzelne Individuen nicht von Geburts wegen definiert sind. Ebenso wichtig ist auch, dass im Vergleich zu der linken Pyramide in der Darstellung 1, es nicht dazu kommt, dass Reichtum aufgrund von bitterer Armut entsteht und systembedingt Armut in dem Ausmaß entsteht, wie wir es heute kennen. Der Kapitalismus und das Armutsproblem ist dann verstanden, wenn unterschiedliches Einkommen dazu führt, dass der Einkommensschwache würdevoll von seiner Arbeit leben kann, so wie es die rechte Pyramide der Darstellung 1 zeigt. Denn zu sagen, dass die Menschheit die Vermögensungleichheit des Kapitalismus benötigt, um als Gesellschaft voran zu kommen, bedeutet nicht, dass wir menschenunwürdige Lebensbedingungen brauchen.
a. Durchlässigkeit der Schichten a. Durchlässigkeit der Schichten Es mag immer wieder Beispiele geben, die zeigen, dass Menschen aus ärmeren Schichten zu Wohlstand gefunden haben. Denn durch Kreativität oder sonstige besondere Fähigkeiten und glückliche Umstände, kann theoretisch jedes Individuum Wohlstand für sich erringen. Auch wenn dies von vielen Befürwortern des Kapitalismus angeführt wird, um diesen als Maxime unseres Handels zu verteidigen, so betrifft dies nur einzelne arme Menschen, aber keinesfalls die Armut an sich. Jede Grenze ist in irgend einer Weise durchlässig. Das gilt auch für die einzelnen Gesellschafts- und Wohlstandsschichten. Dem Kapitalismus ist es zu eigen, dass jeder Alles erreichen kann, wenn die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Trotz aller Genialität kann es aber für viele auch allein daran scheitern, dass sie nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Vielleicht braucht die richtige Idee auch jemanden, der sie vermarktet. Ein Talent muss gesehen werden, und von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, bevor dieses im kapitalistischen System aufsteigen kann. Darin kommt bereits die erste Einschränkung unseres Systems zum Ausdruck. Die Genialität, die Fähigkeiten und das Bestreben zu besonderen Leistungen ist nutzlos, wenn dem Individuum keine Bühne geboten wird, seine Leistungen anzubieten, sprich kein Unterstützer vorhanden ist, der in den Einzelnen investiert und an dessen wirtschaftlichen Aufschwung mit verdient. Aber selbst wenn jeder Mensch mit außergewöhnlichen Talenten oder Fähigkeiten entdeckt und gefördert würde, würde dies helfen etliche Menschen aus ärmlichen Verhältnissen hin zu Wohlstand zu bringen – aber es würde das Problem der Armut nicht lösen. Denn das Problem der Armut ist und bleibt die Armut, und das in mehrfacher Hinsicht.
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