Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Nun fühlte sich Bento sogar noch schlechter: diese Hände, die einander berührten und wieder auseinanderzuckten, damit er es nicht sehen würde – dieser vertraute Blick zwischen den beiden. Wenige Minuten zuvor waren sie noch seine engsten Freunde gewesen. Erst vergangene Nacht hatte Dirk ihm das Leben gerettet; erst vergangene Nacht hatte er Clara Marias Schauspielkunst bewundert, war von jeder ihrer Bewegungen verzaubert gewesen, von jedem koketten Kräuseln ihrer Lippen und dem Flattern ihrer Augenlider. Und urplötzlich empfand er Hass gegen die beiden. Es war ihm unmöglich gewesen, sich bei Dirk zu bedanken, er konnte nicht einmal seinen Namen aussprechen oder Clara danken, dass sie vergangene Nacht bei ihm gesessen hatte.

»Beruhige dich«, murmelte Bento. »Tritt einen Schritt zurück und betrachte dich aus größerer Entfernung. Sieh doch, wie deine Gefühle Karussell fahren – zuerst Liebe, jetzt Hass, dann Wut. Wie wankelmütig, wie launenhaft Leidenschaften doch sind. Sieh nur, wie du von den Handlungen anderer herumgeworfen wirst, erst hierhin, dann dorthin. Wenn du erfolgreich sein willst, musst du deine Leidenschaften dadurch überwinden, dass du deine Gefühle an etwas Unveränderliches, etwas ewig Währendes heftest.«

Abermals ein Klopfen an der Tür. Das gleiche, sanfte Klopfen. Konnte sie es sein? Dann ihre melodiöse Stimme: »Bento, Bento, darf ich hereinkommen?«

Hoffnung und Leidenschaft flammten auf. Augenblicklich fühlte Bento sich beschwingt und vergaß alles ewig Währende und Unveränderliche. Vielleicht war Clara ja allein, verändert, reuig. Vielleicht würde sie wieder seine Hand halten.

»Treten Sie ein.«

Clara Maria trat allein ins Zimmer. Sie hielt einen Zettel in der Hand. »Bento, das hier hat mir ein Mann für Sie gegeben. Ein fremder, aufgeregter, recht kleiner Mann mit einem starken portugiesischen Akzent, der immer die Straße hinauf- und hinuntergesehen hat. Ich glaube, er ist Jude. Er wartet vorn am Kanal auf eine Antwort.«

Bento riss ihr den Zettel aus der ausgestreckten Hand, faltete die Nachricht auseinander und überflog sie schnell. Clara Maria beobachtete ihn neugierig: Noch nie zuvor hatte sie Bento so begierig einen Text lesen sehen. Er las ihr den portugiesischen Text auf Holländisch vor:

»Bento, ich habe von vergangener Nacht gehört. Die ganze Gemeinde weiß davon. Ich möchte Sie heute sehen. Es ist wichtig. Ich stehe nahe an Ihrem Haus vor dem roten Hausboot an der Singel. Können Sie kommen? Franco.«

»Er ist ein Freund, Clara Maria«, sagte Bento. »Mein einziger Freund, der mir aus meinem alten Leben geblieben ist. Ich muss ihn treffen. Ich kann allein die Treppe hinuntergehen.«

»Nein. Papa sagte, Sie dürfen heute noch keine Treppen steigen. Ich werde Ihrem Freund bestellen, dass er in ein, zwei Tagen wiederkommen soll.«

»Aber er schrieb ausdrücklich ›heute‹. Es muss etwas mit vergangener Nacht zu tun haben. Meine Wunden sind ja nur Kratzer. Ich schaffe das schon.«

»Nein, Papa hat Sie meiner Fürsorge anvertraut. Ich verbiete es Ihnen. Ich werde ihn heraufbringen. Ich bin sicher, dass Papa nichts dagegen hätte.«

Bento nickte. »Danke, aber achten Sie bitte darauf, dass niemand auf der Straße ist – niemand darf ihn eintreten sehen. Seit meiner Exkommunikation darf kein Jude mehr mit mir sprechen. Er darf nicht gesehen werden, wenn er mich besucht.«

Zehn Minuten später kehrte Clara mit Franco zurück. »Bento, wann soll ich wiederkommen und ihn hinausbegleiten?« Nachdem sie von den Männern keine Antwort bekam, die vollauf damit beschäftigt waren, einander in die Augen zu sehen, zog sie sich diskret zurück. »Ich bin dann im Nebenzimmer.«

Als die Tür leise ins Schloss fiel, trat Franco näher und packte Bento an den Schultern: »Sind Sie in Ordnung, Bento? Sie sagte mir, dass Sie nicht schwer verletzt sind.«

»Nein, Franco, nur ein paar Kratzer hier …« Er zeigte auf seinen Bauch. »Aber ein sehr tiefer Schnitt hier «, sagte er und deutete auf seinen Kopf.

»Es ist eine solche Erleichterung für mich, Sie zu sehen.«

»Für mich auch. Hier, nehmen Sie Platz.« Er deutete auf das Bett, und beide setzten sich, während Franco fortfuhr:

»Zuerst verbreitete sich in der Kongregation die Nachricht, Sie wären tot, niedergestreckt von Gott. Ich ging in die Synagoge, und dort herrschte Jubelstimmung – die Leute sagten, dass Gott ihre Rufe erhört und sein Gericht geschickt habe. Ich war vor Sorge fast außer mir, und erst als ich mit den Polizeibeamten sprach, die die Umgebung nach dem Attentäter absuchten, erfuhr ich, dass Sie verletzt wurden, natürlich nicht von Gott, sondern von einem verrückten Juden.«

»Wer ist er?«

»Das weiß niemand. Oder wenigstens sagt keiner, dass er es weiß. Ich hörte, dass er ein Jude ist, der gerade erst in Amsterdam eingetroffen ist.«

»Ja, er ist Portugiese. Er schrie: › Herege! ‹, als er sich auf mich stürzte.«

»Ich hörte, dass seine Familie von der Inquisition getötet wurde. Und vielleicht hegt er einen besonderen Groll gegen ehemalige Juden. Manche ehemalige Juden in Spanien und Portugal sind inzwischen die größten Feinde der Juden: Priester, die schnell befördert werden, wenn sie den Inquisitoren helfen, Täuschungsmanöver aufzudecken.«

»Ja, jetzt wird die Verknüpfung der Ursachen klarer.«

»Verknüpfung der Ursachen?«

»Franco, es ist schön, Sie wiederzusehen. Ihre besondere Art, mich immer wieder zu unterbrechen und Klarstellung zu fordern, gefällt mir immer wieder. Damit meine ich einfach nur, dass alles eine Ursache hat.«

»Selbst dieser Überfall?«

»Ja, alles! Alles unterliegt den Gesetzen der Natur, und mittels unserer Vernunft ist es uns möglich, diese Kette von Ursachen zu begreifen. Ich glaube, das gilt nicht nur für Gegenstände, sondern für alles Menschliche, und ich beginne gerade mit dem Projekt, menschliche Handlungen, Gedanken und Begierden so zu betrachten, als handelte es sich um Linien, Flächen oder Körper.«

»Wollen Sie damit sagen, dass wir die Ursache jedes Gedankens, jeder Begierde, jeder Laune, jedes Traumes kennenlernen können?«

Bento nickte.

»Heißt das, wir können nicht einfach entscheiden, ob wir bestimmte Gedanken denken? Ich kann nicht selbst entscheiden, ob ich den Kopf zuerst in die eine Richtung und dann in die andere drehe? Dass wir nicht einfach freie Wahl haben?«

»Genau das meine ich. Der Mensch ist Teil der Natur und deshalb dem Naturgesetz von Ursache und Wirkung unterworfen. Nichts in der Natur, und das gilt auch für uns, kann sich einfach nach Lust und Laune entscheiden, eine bestimmte Handlung auszulösen. Es kann keinen eigenen Staat innerhalb eines Staates geben.«

»Keinen eigenen Staat innerhalb eines Staates? Ich habe schon wieder den Faden verloren.«

»Es ist über ein Jahr her, Franco, seit wir zuletzt miteinander gesprochen haben, und ich rede sofort über Philosophie, statt mich ausführlich nach Ihrem Leben zu erkundigen.«

»Ach was. Nichts ist mir wichtiger, als solche Gespräche wie jetzt mit Ihnen zu führen. Ich komme mir vor wie einer, der kurz vor dem Verdursten ist und plötzlich doch noch eine Oase findet. Alles andere hat Zeit. Erzählen Sie mir von Ihrem Staat innerhalb eines Staates.«

»Ich meine damit Folgendes: Da der Mensch in jeder Hinsicht ein Teil der Natur ist, ist es nicht richtig zu glauben, dass der Mensch die Ordnung der Natur eher stört als ihr folgt. Es ist nicht richtig anzunehmen, dass er oder irgendein Wesen in der Natur einen freien Willen hätte. Alles, was wir tun, wird entweder von äußeren oder inneren Ursachen bestimmt. Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen schon einmal darlegte, dass Gott oder die Natur die Juden nicht auserwählt hat?«

Franco nickte.

»Also ist auch wahr, dass Gott nicht beschlossen hat, die Menschheit solle etwas Besonderes sein, also außerhalb der Naturgesetze stehen. Diese Ansicht hat, wie ich glaube, nichts mit natürlicher Ordnung zu tun, sondern entstammt vielmehr unserem tiefen Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein, unvergänglich zu sein.«

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