Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Außerhalb der Unterrichtsstunden mied er die Gesellschaft seiner Kommilitonen mit Ausnahme von Dirk, der schon bald ausziehen wollte, um Medizin zu studieren, und natürlich der frühreifen, bewundernswerten Clara Maria. Doch im Allgemeinen zog er sich nach kurzer Zeit auch von diesen beiden zurück und gab der Gesellschaft der zweihundert gewichtigen, muffigen Bände in van den Endens Bibliothek den Vorzug.

Abgesehen von seinem Interesse an den wunderbaren Gemälden, die in den Kunsthandlungen der kleinen Gässchen ausgestellt waren, welche vom Rathaus abzweigten, hatte Bento für Kunst nicht viel übrig und widerstand van den Endens Bemühungen, seine ästhetische Sensibilität für Musik, Poesie und Erzählkunst zu steigern. Aber wenn es um die Leidenschaft des Direktors für das Theater ging, gab es kein Entrinnen. Klassisches Drama könne nur gewürdigt werden, betonte van den Enden stets, wenn es laut gelesen wurde. Also nahmen Bento und die anderen Schüler gehorsam an dramatisierten Lesungen der Klasse teil, auch wenn Bento zu schüchtern war, genügend Emotionen in seinen Text zu legen. Normalerweise stellte der Direktor des Amsterdamer Stadttheaters und van den Endens guter Freund der Lateinschule seine Bühne für wichtige Inszenierungen zur Verfügung, die vor kleinem Publikum, hauptsächlich Eltern und Freunden der Schüler, gezeigt wurden.

Im Winter 1658, über zwei Jahre nach Bentos Exkommunikation, wurde der Eunuchus von Terenz inszeniert. Bento spielte die Rolle des Parmeno, eines frühreifen Sklaven. Beim erstmaligen Durchlesen seines Texts musste er lächeln, als er den folgenden Abschnitt las:

»Wer diesen Hohn auf jegliche Vernunft

Methodisch zu betreiben dächte, käme

Wohl grad’ so weit wie einer, der verrückt

Sein wollte nach vernünftiger Methode.«

Bento wusste, dass van den Endens schräger Sinn für Humor im Spiel war, als er ihm diese Rolle zugewiesen hatte. Er hatte Bento ständig wegen seines hypertrophierten Rationalismus gescholten, der keinen Platz für ästhetische Sensibilität zuließe.

Die Aufführung war glanzvoll, die Schüler spielten ihre Rollen mit großem Vergnügen, das Publikum lachte oft und applaudierte lange (obwohl es von den lateinischen Dialogen wenig verstand), und Bento verließ das Theater in bester Stimmung und Arm in Arm mit seinen beiden Freunden Clara Maria (welche die Kurtisane Thaïs gespielt hatte) und Dirk (in der Rolle des Phaedria). Plötzlich trat ein Mann mit weit aufgerissenen Augen und irrem Blick aus der Dunkelheit und schwang ein langes Fleischermesser. Er brüllte auf Portugiesisch: » Herege, Herege !« (»Ketzer, Ketzer!«), stürzte sich auf Bento und zog ihm das Messer zweimal quer über den Bauch. Dirk kämpfte mit dem Angreifer und schlug ihn zu Boden, während Clara Maria Bento zu Hilfe eilte und seinen Kopf in ihren Armen barg. Dirk konnte mit seiner schmächtigen Statur dem Angreifer nichts entgegensetzen, der ihn abschüttelte und mit dem Messer in der Hand Hals über Kopf in die Dunkelheit floh. Van den Enden, ein früherer Arzt, eilte herbei und untersuchte Bento. Als er die beiden tiefen Schnitte in seinem schweren, schwarzen Mantel entdeckte, knöpfte er ihn hastig auf und sah, dass das Hemd ebenfalls zerfetzt und blutbefleckt war, das Messer aber nur die Haut geritzt hatte.

Bento, der unter Schock stand, konnte, gestützt von van den Enden und Dirk, die drei Häuserblocks auf eigenen Beinen nach Hause gehen und stieg langsam die Treppe hinauf in sein Zimmer. Die Baldriantropfen, die ihm der Lehrer/Arzt verabreichte, würgte er widerwillig hinunter. Er legte sich hin, Clara Maria setzte sich zu ihm ans Bett, hielt seine Hand, und bald fiel er in einen tiefen, zwölfstündigen Schlaf.

Am folgenden Tag regierte Chaos im Haushalt van den Endens. Frühmorgens klopften Beamte der Stadt an die Tür und holten Informationen über den Angreifer ein; später erschienen zwei Diener mit Briefen schockierter Eltern, die van den Enden vorwarfen, nicht nur ein skandalöses Stück über Sexualität und Transvestitismus aufgeführt, sondern auch einer jungen Frau (seiner Tochter) erlaubt zu haben, eine Rolle darin zu spielen – und noch dazu die einer Kurtisane. Der Schulleiter blieb jedoch bemerkenswert ruhig – nein, mehr als ruhig –, die Briefe erheiterten ihn vielmehr, und er lachte in sich hinein, als er daran dachte, dass Terenz sich angesichts dieser empörten, calvinistischen Eltern bestimmt köstlich amüsiert hätte. Bald beruhigte seine Heiterkeit die ganze Familie, und der Schulleiter machte sich wieder daran, seine Kurse für Griechisch und die Klassiker zu geben.

Oben in der Dachstube wurde Bento noch immer von Ängsten geplagt, er konnte die Beklemmung in seinem Brustkorb kaum aushalten. Ständig marterten ihn Bilder des Überfalls, die »Ketzer!«-Schreie, das blitzende Messer, der Druck der Klinge, die seinen Mantel durchschnitt, sein Sturz unter dem Gewicht des Angreifers auf das Straßenpflaster. Um sich zu beruhigen, nahm er seine bewährte Waffe zu Hilfe, das Schwert der Vernunft, doch an diesem Tag konnte es gegen seine Panik nichts ausrichten.

Bento gab nicht auf. Er versuchte, seine Atmung mit langen, bewussten Atemzügen zu verlangsamen, und beschwor bewusst das beängstigende Bild seines Angreifers herauf: dessen Vollbart, die aufgerissenen Augen und den Schaum vor dem Mund wie bei einem tollwütigen Hund. Er stierte so lange in das Antlitz dieses Mannes, bis das Bild sich auflöste. »Beruhige dich«, murmelte er. »Denke nur an diesen Augenblick. Verschwende keine Energie an etwas, das du nicht beeinflussen kannst. Du kannst die Vergangenheit nicht beeinflussen. Du hast Angst, weil du dir vorstellst, dieser vergangene Vorfall fände jetzt in der Gegenwart statt. Dein Geist erschafft das Bild. Dein Geist erschafft deine Emotionen auf das Bild. Konzentriere dich nur darauf, deinen Geist zu kontrollieren.«

Aber all die ausgefeilten Formeln, die er in seinem Notizbuch aufgeschrieben hatte, vermochten nicht, sein hämmerndes Herz zu beruhigen. Er fuhr fort, sich mit Vernunft zu trösten. »Vergiss nicht: Alles in der Natur hat eine Ursache. Du, Bento Spinoza, bist ein unbedeutendes Element in diesem riesigen Kausalzusammenhang. Denk an die lange Zeitlinie des Attentäters, die lange Kette von Ereignissen, die unausweichlich zu seinem Angriff führte.« Welche Ereignisse?, fragte sich Bento. Vielleicht aufrührerische Reden des Rabbiners? Vielleicht traurige Vorkommnisse im vergangenen oder im gegenwärtigen Privatleben des Angreifers? Über all diese Gedanken brütete Bento, während er in seinem Zimmer auf und ab ging.

Dann hörte er ein leises Klopfen. Er war nur einen Schritt von der Tür entfernt, streckte die Hand zur Klinke aus und öffnete abrupt. Clara Maria und Dirk standen im Eingang, ihre Hände berührten sich, ihre Finger waren ineinander verhakt. Schnell zuckten ihre Hände zurück, dann traten sie in sein Zimmer.

»Bento«, stammelte eine verwirrte Clara Maria. »Oh, Sie sind schon wieder auf den Beinen? Erst vor einer Stunde klopften wir schon einmal an, und als Sie nicht öffneten, schauten wir herein, und Sie schliefen tief und fest.«

»Äh, ja, wirklich, schön, dass Sie wieder auf den Beinen sind«, sagte Dirk. »Bis jetzt hat man den Verrückten noch nicht gefasst, aber ich konnte ihn mir genau ansehen und werde ihn wiedererkennen, wenn sie ihn fangen. Ich hoffe, dass sie ihn für lange Zeit wegsperren.«

Bento sagte nichts.

Dirk deutete auf Bentos Bauch. »Sehen wir uns die Wunde an. Van den Enden meinte, ich solle nachsehen.« Dirk kam näher und bedeutete Clara Maria hinauszugehen.

Aber Bento trat sofort einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Es geht mir gut. Nicht gerade jetzt. Ich wäre gern noch ein wenig allein.«

»Also gut, dann kommen wir in einer Stunde wieder.« Dirk und Clara Maria warfen sich fragende Blicke zu und verließen das Zimmer.

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