Bijan Moini - Der Würfel

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Unsere Wirklichkeit wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz geprägt. Dieser brillante Roman erzählt auf packende Weise, wohin uns diese Entwicklung führt: in ein sorgenfreies Leben, über das der perfekte Algorithmus herrscht, genannt «Der Würfel».
Die nahe Zukunft. Deutschland wird von einem perfekten Algorithmus gesteuert: Der «Würfel» ermöglicht den
Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt allen ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jährige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung, täuscht den Würfel über seine Vorlieben und Gedanken, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Spielwürfeln und einer Münze trifft. Er ist ein «Gaukler», einsam, aber zufrieden.
Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau: Dalia ist aus einer rückständigen Sekte geflohen und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Leben in der schönen Welt des Würfels. Taso verliebt sich in sie, gerade als der Widerstand ihn rekrutieren will. Plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale – oder eine ideale Welt?

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Taso sah sie bestürzt an.

Dalia lächelte verbittert. »Aber diese räumliche Enge ist nichts gegen die Hirnwäsche. Mindestens einmal am Tag musste ich zur Kirche. Unsere Prediger beschimpften Kubisten erst nur als Götzenanbeter, inzwischen seid ihr alle schlicht des Teufels. Jede Woche erreichen uns aus der Muttergemeinde in Amerika weitere Regeln und Neuinterpretationen von Bibelstellen. Du kannst dir nicht vorstellen, was man als Teenager alles falsch machen kann. ›Deine Bluse zeigt zu viel Arm!‹ … ›Sprich den Namen des Herren nicht ohne Grund!‹ … ›Der Umgang mit diesem oder jenem ist nicht gut für dich!‹ … Jeden Tag musste ich mir so was anhören!

Einmal hat mich mein Vater mit Smarts erwischt. Ein Freund hatte die irgendwo draußen gefunden und war deswegen der große Star unter uns Sektenkindern. Ich war total glücklich, als ich sie mal ausleihen durfte. Ich wollte mir nur ansehen, was jeder außer uns sich da in die Augen und Ohren steckt. Sie funktionierten in Humaning natürlich nicht, und wahrscheinlich waren sie sowieso kaputt. Trotzdem hat mich Papa gezwungen, meine ›Sünde‹ im nächsten Gottesdienst zu beichten. Mama sprach dann vor der versammelten Gemeinde das Urteil: Zwei Wochen durfte niemand mit mir reden. Wie bereitwillig meine Mutter ein Exempel an mir statuierte, hat mir wirklich Angst gemacht.«

Taso wusste noch immer nicht, was er sagen sollte. Solche Informationen hatte der Gaukler in seinen Berichten über die Namischen verschwiegen und sie lieber für ihre Ablehnung des Würfels, für ihre Disziplin und Überzeugung gefeiert. Aber wirklich überrascht war er auch nicht. Wie so oft wollte niemand hinter die Fassade blicken.

»Vor zwei Jahren haben unsere Nachbarn CRAC-Anhänger versteckt«, fuhr sie fort. »Ich weiß nicht, ob du die kennst, das ist die Christian Resistance …«

»… Against Cubism«, ergänzte Taso.

Dalia nickte. »Das muss man sich mal vorstellen – die verstecken Terroristen, die bereit sind, für ihre Sache zu töten … im Namen Gottes! Die haben sogar zwei Freunde von mir rekrutiert. Deren Eltern waren auch noch stolz darauf. Von da an wollte ich nur noch weg, raus aus dieser verlogenen Gemeinde. Aber ich wusste nicht, wie das gehen sollte, ich kannte ja nichts anderes. Meine ganze Familie, alle meine Freunde waren in Humaning.« Dalia stiegen Tränen in die Augen. » Sind in Humaning.«

Taso ertrug es kaum, sie so niedergeschlagen zu sehen. Er wollte, dass sie sich besser fühlte, wusste aber nicht, was er tun konnte. Ungeschickt versuchte er, das Gespräch am Laufen zu halten. »Warum … Warum bist du nicht früher abgehauen?«

Dalia verzog gequält das Gesicht. Sofort bereute Taso die Frage. »Ich habe seit dem Nachmittag mit dir kaum über etwas anderes nachgedacht«, sagte sie.

Tasos Herz schlug schneller.

»Aber so einfach war das nicht. Es hat lang gedauert, bis ich verstand, dass ich meinen Eltern nichts schulde. Dass Gott nicht von mir wollen kann, dass ich unglücklich bin. Dass unsere Prediger keinen besseren Zugang zu ihm haben als ich selbst. Und außerdem war … ist da diese Angst vor einer fremden Welt, von der ich nichts verstehe …«

»Nein!«, rief Taso und sprang auf. Er hatte aus den Augenwinkeln etwas durch die Küche huschen sehen. Mit zwei Sätzen war er dort, schnappte die Minidrohne aus der Luft und schmetterte sie gegen die Wand. Wütend knallte er das Fenster zu. Warum hatte er nur nachgegeben? Er schloss die Augen, bis sein Puls sich beruhigte. Dalia sollte seinen Ärger nicht bemerken und auf sich beziehen.

Mit einer Mischung aus Triumph, Ekel und Frust fingerte er den zerstörten Spion wie einen toten Käfer vom Küchenboden, ging zu Dalia und legte ihn auf den Tisch. Wie viel das Ding wohl gefilmt hatte? »Manche Datenschürfer tragen solche Minidrohnen im Bauch«, erklärte er. »Wenn sie selbst nicht reinkommen, probieren sie es mit denen hier.« Mit zusammengekniffenen Augen inspizierte er das wespengroße Objekt. »Ich wusste nicht, dass die Mistviecher schon so klein sein können.«

Als er aufblickte, sah er das Unverständnis in Dalias Gesicht. »Vielleicht …«, begann sie zögerlich und schlug die Augen nieder.

»Vielleicht was?«

»Vielleicht hätte ich doch nicht herkommen sollen.«

»Dalia, nein … «

»Tut mir leid, dass ich deinen Abend so durcheinanderbringe.« Traurig sah sie ihn an. »Ich hab ehrlich gesagt nicht darüber nachgedacht, wie es für dich ist, wenn ich einfach so auftauche.« Sie stand auf und lief unruhig im Zimmer umher, ihr Blick huschte von einer Zimmerecke zur anderen. »Vielleicht kannst du mir gar nicht helfen.«

Taso stand ebenfalls auf. »Ich möchte dir aber helfen.«

»Und wie, wenn du solche Angst vor der Welt da draußen hast?« Dalia zeigte auf die zerstörte Drohne und sah sich weiter um.

Als Taso begriff, dass sie ihren Rucksack suchte, ging er zu ihr und fasste sie sanft an der Schulter. Sie blieb stehen und sah ihn an. Er musste schlucken, bevor er sprechen konnte. »Sorry, dass ich gerade so aufgesprungen bin. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich freue mich sehr, dich zu sehen. Und dass du zu mir gekommen bist.«

Dalia entspannte sich ein wenig, er ließ die Hand wieder sinken.

»Ich verstehe gut, warum du aus Humaning wegwolltest«, fuhr er fort. »Ich will ja selbst nicht in einer WfZ leben, da fühlt sich alles so eng und gestrig an, auf dem Land noch mehr als in den Städten. Du hast recht, ich bin kein Kubist, aber ich kenne diese Welt trotzdem sehr gut. Und ein kritischer Begleiter ist genau das, was du bei deinen ersten Schritten hier brauchst.«

Taso sah, wie Dalia nachdachte. Er gab ihr einige Sekunden, bevor er ergänzte: »Ich hab morgen sowieso frei. Du kannst heute Nacht hierbleiben, und morgen früh besorgen wir dir alles, was du für den Anfang brauchst. Vielleicht mache oder sage ich ab und zu komische Dinge, aber ich helfe dir wirklich gern.«

Nach einem Moment erwiderte Dalia sein aufmunterndes Lächeln und nickte langsam. Er hoffte, dass sie das aus Überzeugung und nicht aus Alternativlosigkeit tat, freute sich aber über den kleinen Sieg.

»Gut. Ich mache uns jetzt mal was zu essen, und du erzählst mir, wie du dir das Leben hier so vorstellst.«

Dalia folgte Taso in die Küche. Gegen die Anrichte gelehnt begann sie von ihrer Zukunft zu erzählen. Stockend und etwas skeptisch zunächst, bald aber mit wachsender Begeisterung. Sie schwärmte von aufregenden Partys, tiefen Freundschaften und der großen Liebe, von exotischen Reisen, virtuellen Welten und neuem Wissen, von einem erfüllenden Beruf, tollem Essen und großartiger Unterhaltung – von all den Dingen eben, von denen sie gehört hatte oder die ihrer Sehnsucht entsprungen waren. Je länger sie sprach, desto kräftiger leuchteten ihre Augen. Und je kräftiger sie leuchteten, desto schwieriger war es für Taso, sich aufs Kochen zu konzentrieren. Es lag etwas in der Luft, das er selbst schon lange nicht mehr gespürt hatte: Hoffnung und sogar ein wenig Euphorie. Erschrocken bemerkte er, wie sehr er Dalia um ihre Vorfreude und die Aufbruchstimmung beneidete. Trotzdem genoss er die folgenden Stunden sehr. Sie aßen Nudeln mit einem handgemachten Pesto aus Diagon Alley und tranken bis in die Nacht hinein Tee. Dalia träumte, Taso ermutigte, ab und zu lachten sie zusammen. Über die Vergangenheit verloren sie kein Wort mehr.

Erst als Dalia auf dem Sofa eingeschlafen war und Taso auf der Luftmatratze lag, kamen ihm Zweifel. Durfte er Dalia in den Kubismus führen? Ihr bei der Selbstunterwerfung helfen? Gegen all seine Überzeugungen handeln?

Es war stockfinster, trotzdem dauerte es nicht lange, bis er seine Hose und die darin liegende Münze gefunden hatte. Er warf sie gerade so hoch, dass er sie im Dunkeln fangen konnte. Aufgeregt erfühlte er die oben liegende Seite, fuhr erst quer über die abgewetzte Oberfläche, dann von oben nach unten, immer wieder. Ja, es war die Fünf, sie musste es sein, er hatte »Zahl« geworfen.

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