Bijan Moini - Der Würfel

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Unsere Wirklichkeit wird mehr und mehr von künstlicher Intelligenz geprägt. Dieser brillante Roman erzählt auf packende Weise, wohin uns diese Entwicklung führt: in ein sorgenfreies Leben, über das der perfekte Algorithmus herrscht, genannt «Der Würfel».
Die nahe Zukunft. Deutschland wird von einem perfekten Algorithmus gesteuert: Der «Würfel» ermöglicht den
Menschen ein sorgenfreies Leben, zahlt allen ein Grundeinkommen, erstickt Kriminalität im Keim. Um das zu leisten, sammelt er selbst intimste Daten der Bevölkerung. Berechenbarkeit ist zum höchsten Gut geworden. Einer der wenigen Rebellen gegen dieses System ist der 28-jährige Taso. Mit großem Aufwand entzieht er sich der Totalerfassung, täuscht den Würfel über seine Vorlieben und Gedanken, indem er seine Entscheidungen mithilfe von Spielwürfeln und einer Münze trifft. Er ist ein «Gaukler», einsam, aber zufrieden.
Doch dann bekommt er Besuch von einer jungen Frau: Dalia ist aus einer rückständigen Sekte geflohen und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Leben in der schönen Welt des Würfels. Taso verliebt sich in sie, gerade als der Widerstand ihn rekrutieren will. Plötzlich steht er vor einer unmöglichen Entscheidung: Verrät er seine Ideale – oder eine ideale Welt?

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Trotzdem wollte Taso seine Arbeit nicht missen. Er verdiente etwas Geld zu seinem Grundeinkommen dazu, sah ab und an Frau Aydin und hatte unter der Woche etwas zu tun. Außerdem war er hier unbeobachtet: Der Würfel verknüpfte die Analysen der Supervisoren nie mit ihren digitalen Profilen, um die Unabhängigkeit der Justiz zu schützen. So konnte jeder infrage stellen, was Instalaw für richtig hielt – ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was der Würfel von ihm erwartete und wie sich die Entscheidung auf den eigenen Pred-Score auswirken würde. Tasos Job war ein wenig wie eine Würfelfreie Zone im Auge des Kubismus.

Am späten Vormittag erinnerte Tasos Kalender ihn an einen Termin beim Chef. »Ah, Herr Doff«, begrüßte ihn Herr Richter, als Taso an dessen Bürotür klopfte. »Die Evaluierung, richtig? Kommen Sie rein.« Er winkte Taso zu sich und bot ihm den Stuhl gegenüber an. »Ich brauche noch einen Moment.« Taso nahm Platz und sah sich um. Dafür hatte er zu Beginn ihrer Meetings immer genügend Zeit.

Herr Richter hatte das Büro bei seinem Einzug aufwendig besmalt und es seither kaum verändert. Es war rundum vertäfelt und gab Taso jedes Mal das Gefühl, in einer alten bayerischen Gaststätte zu sitzen. Durch große Fenster in der Wand hinter dem Schreibtisch blickte der Besucher in einen sonnendurchfluteten Park, in dem Giraffen umherstolzierten. Die Wand daneben zeigte einige Gemälde berühmter Verfassungsrichter, zwischen ihnen hingen Bilder von Herrn Richter und seiner Familie. Auf die dritte Wand hatte er eine prachtvolle, offen stehende Flügeltür gesmalt, die sich zu einem Salon mit großem Kamin, schweren roten Polstersesseln und einem edlen Perserteppich öffnete. Die einzige Veränderung seit Tasos letztem Besuch war ein Zertifikat, das zu Herrn Richters Rechten an der Wand hing: Der Wächterrat gratuliert Herrn Egon Richter zum Erreichen eines Pred-Scores von 85. Die Zahl stand in einer eigenen Zeile und schimmerte golden. Für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden und Wohlstand danken wir ihm außerordentlich und versprechen ihm für die Zukunft alles Gute.

Taso musste schmunzeln.

Nach einer Weile stand sein Chef endlich auf und ging zu einem Beistelltisch mit einer Kaffeemaschine darauf, einer der wenigen echten Gegenstände im Büro.

»Kaffee?«, fragte er, nahm zwei neben der Maschine stehende Tassen und drehte sie vom Kopf auf die Füße.

»Gerne.«

»Letztes Mal hatten Sie schwarz mit viel Zucker, richtig?«

Taso war verblüfft, dass Herr Richter sich das gemerkt hatte. »Ja, aber heute hätte ich gern einen Milchkaffee ohne Zucker.«

Herr Richter grunzte verächtlich und machte sich an der Maschine zu schaffen. Kurz darauf reichte er Taso kommentarlos eine Tasse mit schwarzem Kaffee, in den er extra viel Zucker gerührt hatte, und setzte sich wieder. Herr Richter mochte Routine, auch bei anderen Menschen. Prompt saß Taso in einem der vertrauten roten Salonsessel im gesmalten Nachbarzimmer. Nur das harte Holz unter seinem Po erinnerte ihn daran, dass er sich nicht fortbewegt hatte. Auch dieser Szenenwechsel war fester Bestandteil eines Gesprächs mit seinem Chef.

Herr Richter saß im Polstersessel gegenüber und rührte stumm in seiner Tasse, bis ihm ein grünes Licht am Ende des Löffels signalisierte, dass der Inhalt jetzt nach seinem Geschmack temperiert war. Nach dem dritten Schluck begann er zu sprechen. »Sie wissen ja, dass Instalaw schon lange ziemlich rundläuft: Die Instakammer unseres Gerichts musste in den letzten zwei Jahren nur sieben Urteile ändern. Bei über zehntausend Fällen, das müssen Sie sich mal vorstellen!« Seine Augen leuchteten kurz, dann wurde er wieder ernst. »Wir werden deshalb künftig immer weniger Fälle in der Supervision bearbeiten und …«, er räusperte sich, »nachdem die Minderheitenförderung ausgelaufen ist, rücken nun die Offliner in den Fokus.« Taso wurde flau im Magen. Herr Richter scheiterte an einem entschuldigenden Lächeln. »Ich mache es kurz: Sie werden künftig weniger arbeiten müssen, nämlich nur noch von Montag bis Mittwoch statt bis Donnerstag.« Herr Richter nahm noch einen Schluck Kaffee und trommelte nervös mit den Fingern gegen das Porzellan. »Vielleicht … schauen Sie sich mittelfristig nach etwas Neuem um. Man weiß ja nie, wie sich die Dinge hier entwickeln, nicht wahr?«

Taso hätte schreien können. Es kostete ihn alle Kraft, seinen Zorn im Zaum zu halten. Er arbeitete regelmäßig doppelt so viele Fälle ab wie David oder irgendein anderer Kollege. Niemand in seiner Abteilung hatte einen Juraabschluss, auch Herr Richter nicht. Diese Maßnahme war nicht nur ungerecht, sie ergab einfach keinen Sinn! Sein Chef wusste das, und trotzdem saß er ruhig auf seinem Thron und vollstreckte diese hässliche Politik.

»Das hat überhaupt nichts mit Ihrer Leistung zu tun!«, fuhr Herr Richter eilig fort. »Ich habe Frau Aydin neulich erst wieder erzählt, was für gute Arbeit Sie machen. Aber Sie wissen ja, wie das System funktioniert. Wenn Sie doch nur …«

»Ich kann das gut verstehen, machen Sie sich keine Sorgen«, unterbrach Taso ihn gepresst. »Muss ich mir wohl noch ein Hobby suchen.« Mit Mühe verzog er seine Mundwinkel so, dass ein Lächeln erkennbar wurde.

Herr Richter schien irritiert. »Ihr Gehalt wird leider auch angepasst«, schob er vorsichtig hinterher.

»Ich habe sowieso kaum Ausgaben.« Taso stand etwas schneller auf, als es sein Kreislauf verkraftete. Er schwankte kurz und hielt sich am Stuhl fest, bis der Schwindel verging. Er war nun nicht mehr im Salon, sondern wieder in Herrn Richters Büro. »Wenn sonst nichts mehr ist …«

Sein Chef schüttelte den Kopf. »Nehmen Sie sich den Rest der Woche frei, Herr Doff, Sie haben es verdient.«

Im Flur wurde Taso speiübel. Mit wackeligen Beinen registrierte er den Eingang einer E-Mail in seinem Sichtfenster: eine automatische Kündigung seines Mietvertrags zum Ende des Monats. Kurz darauf folgten Angebote der Zentralen Wohnungsvermittlung für noch günstigere Einzimmerapartments.

Zurück in seinem Büro schloss Taso die Augen, damit der Würfel nicht sehen konnte, wie er wild mit den Armen in die Luft boxte und den Mund zu einem langen, lautlosen Schrei aufriss. Dann setzte er sich an den Schreibtisch und versuchte, sein übliches Tagespensum abzuarbeiten.

Als David mit betretener Miene in der Tür stand, wusste Taso, dass er es nicht schaffen würde. Offenbar hatte sich die Neuigkeit längst rumgesprochen. David versuchte, Taso zu umarmen, was dieser ohne zu überlegen abblockte. Mit verzweifelter Miene suchte David nach Auswegen aus der Misere. Taso solle doch seinen Pred-Score bis knapp über 50 steigern, schlug er vor, damit er nicht mehr als Offliner gelte. Taso nickte und versprach, es sich zu überlegen. Erst nachdem er ihm wiederholt lautstark für seine Anteilnahme gedankt hatte, wurde er David wieder los.

Auf dem Nachhauseweg fühlte er sich deutlich schlechter als damals, als das Gericht seine Fünftagewoche um einen Tag gekürzt hatte. Wenn Herr Richter recht behielt, wäre er bald arbeitslos. Wer würde ihn dann noch einstellen? Niemand wollte Offliner in seinem Unternehmen, geschweige denn Gaukler. Dank Grundeinkommen würde er zwar nicht verhungern – aber was bliebe ihm dann noch? Vielleicht sollte er doch alles hinschmeißen. Seinen Job kündigen, Arbeit in einer WfZ suchen, sich dem Widerstand anschließen. Dem Kubismus endgültig den Finger zeigen.

Eine Meldung seines Newsfeeds riss ihn aus den Gedanken: Tims Chefin Pascale Bellaxa war vorübergehend festgenommen worden. Als Festnahme bezeichnete jedenfalls sie selbst die Gefährderansprache, zu der man sie vorgeladen hatte, ihre vierte in diesem Jahr. Eine Liveschaltung zeigte sie vor dem Polizeihauptquartier.

Taso hatte Pascale schon lange nicht mehr gesehen, aber die Würde und Stärke, die sie ausstrahlte, waren ganz die alten. Ihre blauen Augen waren dezent, aber wirkungsvoll geschminkt, ihr schmales Gesicht war eingerahmt vom hochgestellten Kragen eines schwarzen Mantels, dessen knallgelbes Innenfutter am Saum und an den Ärmeln aufblitzte und der sicher morgen im Modeteil des Gauklers zu sehen sein würde. Pascale wirkte vollkommen gefasst, während sie die Arme effektvoll durch die Luft bewegte, um die Worte ihrer kräftigen Stimme zu unterstreichen: »Das ist unwürdig! Nicht nur ich werde regelmäßig hierher verschleppt, um Rede und Antwort zu stehen, die ich nicht schulde – Hunderten anderen Offlinern geht es genauso! Diese Schikane muss ein Ende haben! Noch diese Woche werden uns wohlgesinnte Abgeordnete eine Gesetzesinitiative starten, mit der wir …«

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