Amy Walker - SommerLust | Erotische Geschichten

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Dieses E-Book entspricht 320 Taschenbuchseiten …
In der heißen Jahreszeit geht's zur Sache!
Eine alleinerziehende Mutter entdeckt ihr Verlangen nach Unterwürfigkeit, eine Frau lebt auf einem Selbstfindungstrip ihre geheimsten Sehnsüchte aus, ein Ehepaar tobt sich im Sommerurlaub aus – was allerdings nicht unbemerkt bleibt, eine Wildforscherin sieht sich zu einem erotischen Ablenkungsmanöver gezwungen, ein neuer Nachbar entpuppt sich als sexy Aufreißer und fantasievoller Verführer.
Welche glühende Sommerfantasie lässt Sie nach Abkühlung lechzen?
Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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SommerLust | Erotische Geschichten

von Amy Walker

Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!

Lektorat: Daniela Jungmeyer

Originalausgabe

© 2018 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: © Mayer George @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

ISBN 9783862779796

www.blue-panther-books.de

Das Wandern ist des Weibes Lust

»Fuck, was ist denn …?« An der Rückseite meines Oberschenkels brennt es. Automatisch schlage ich mit der flachen Hand auf die Stelle und bemerke verstört, dass das Vieh, das mich gestochen hat und das ich plattgemacht habe, fast die Größe meiner Handfläche hat!

»Uah!« Angewidert wische ich meine Hand an einem Büschel Gras am Wegesrand ab und marschiere verbissen weiter. Hätte ich doch nur Feuchttücher mitgenommen! Aber auf den Hiker-Blogs, die ich vor meiner Wanderung studiert habe, stand überall geschrieben, das Gewicht des Rucksacks solle unbedingt so minimal wie möglich gehalten werden, deshalb habe ich die Feuchttücher doch nicht eingepackt. Jetzt, in der sommerlichen Wärme in Oregons Wildnis, sehne ich mich inbrünstig nach dem zarten Duft der in Lotion getränkten Tücher. Vielleicht hätte ich zugunsten der Tücher doch lieber auf meinen Ladyshaver verzichten sollen, mit dem ich mich eisern täglich komplett enthaare. Man sollte sich schließlich selbst in der Wildnis nicht so gehen lassen, dachte ich mir und habe nicht geahnt, wie abstoßend und klebrig ich mich trotz des Vorsatzes, mich zu pflegen, dennoch fühlen würde. So hatte ich mir das Ganze sicher nicht vorgestellt …

Die Juli-Sonne hier draußen brät mich regelrecht, und obwohl ich mich und meine Kleidung seit meinem Aufbruch vor zehn Tagen jeden Abend an einem der hier zahlreichen Seen, Bachläufe oder Flüsse wasche, habe ich inzwischen das Gefühl, den Schweißgeruch nicht mehr vollständig loszuwerden. Als wäre das nicht schon übel genug, locke ich damit monströse Insekten an. Gott, ich hatte es mir irgendwie erhabener, würdevoller ausgemalt, mich durch diese Landschaft zu kämpfen. Wäre der Weg zurück zu meinem Startpunkt in Elk Lake nicht vermutlich genauso lang wie zur nächsten Stadt und damit zur nächsten Ausstiegsmöglichkeit, würde ich sofort umkehren! Ja, das wäre es: abbrechen, reumütig nach Hause schleichen und meiner Freundin eingestehen, dass sie recht damit hatte, dass meine plötzliche Besessenheit, einen Abschnitt des Pacific Crest Trails zu erwandern, geradezu lächerlich ist! Innerlich schüttle ich den Kopf über mich selbst – ich bin nicht gerade sportlich und eigentlich laufe ich auch nicht gerne. Wie bin ich nur auf diese bescheuerte Idee gekommen?

Wie auch immer, jetzt stecke ich mitten in Oregons Wildnis fest und muss einfach weiterlaufen, um den nächsten Ausstiegspunkt zu erreichen. Wenigstens liegt endlich wieder ein Stück Wald vor mir, sodass ich mein überhitztes Gemüt ein wenig abkühlen kann. Ein weiteres Mal sticht mich irgendein Insekt – diesmal in die rechte Wade. Davon, dass man auf dem Trip von Insekten regelrecht aufgefressen wird, wenn man es wagt, in der sommerlichen Hitze nur mit kurzen Shorts und einem Tanktop bekleidet, unterwegs zu sein, hat auf den Blogs keiner auch nur ein Wort erwähnt … Aber je länger ich unterwegs bin, desto sicherer bin ich mir ohnehin, dass diese PCT-Hiker allesamt nicht alle Tassen im Schrank haben! Zweitausendsechshundertfünfzig Meilen von Mexico nach Kanada wandern … Wer sich das freiwillig antut, kann nur verrückt sein!

Meine Gedanken machen mich noch wütender, dabei habe ich mich ebenfalls aus völlig freien Stücken dazu entschieden, einen kleinen Abschnitt dieses Trails zu bewältigen – um herauszufinden, was mit mir nicht stimmt! Der Weg durch Oregon wurde als der flachste und einfachste Teil des Trails beschrieben, der durch die Wildnis dreier Staaten und über mehrere Bergketten und Hochebenen führt. Auf meinem Abschnitt soll es angeblich wenig Berge geben, angenehmes Klima herrschen und es kein Problem sein, Wasser zu finden –zumindest dem Teil mit dem Wasser stimme ich zu. Zu den restlichen Behauptungen kann ich nur sagen: Wenn Oregon als flachster Teil des Trails gilt, will ich mir den Rest der Wanderstrecke gar nicht erst vorstellen! Denn das, was ich gerade erklimme, ist definitiv ein richtig übel ansteigender Berg! Dabei dachte ich, dass meine Wanderung ein Zuckerschlecken wird und ich am Ende um vieles weiser und gestärkt wieder nach Hause zurückkehren würde.

Nach Hause … Ich seufze schwer, hake meine Finger unter den Trägern meines Rucksacks ein, damit die Last mir etwas weniger auf die Schultern drückt, und lege die letzten Meter des Weges im Sonnenlicht zurück, ehe er vom dichten Nadelwald verschluckt wird. Unmittelbar vor dem Trip habe ich meine langjährige Beziehung zu Dave beendet, habe meinen Krempel bei meiner Freundin Tina in der Garage verstaut und bin ziemlich spontan abgehauen, um meinen neuen Lebensabschnitt als getrennt lebende, bald geschiedene Frau mit ein wenig Selbsterfahrung zu beginnen. Irgendein Impuls hat mir gesagt, dass ich das dringend brauche, auch wenn ich mich vielleicht besser nach einer neuen Bleibe hätte umsehen sollen. Ich habe noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wo ich nach diesem Horrortrip mein neues Zuhause finden werde.

Ein seltsames Gefühl ergreift mich, als ich in den Wald trete und mich das nach dem hellen Sonnenschein noch dunkler wirkende Dämmerlicht verschluckt. Eine Art Panik, die mich zu erdrücken scheint, aber innerlich auch irgendwie befreit. Alles um mich herum ist plötzlich so weit und so grenzenlos! Ich fühle mich nicht nur auf meinem Lebensweg ein bisschen verloren, sondern auch hier draußen, in der erdrückenden Stille der Natur.

Stille … Das dumpfe Geräusch, als ich meinen Rucksack auf den Boden plumpsen lasse, durchbricht sie für einen kurzen Moment. Ich lehne mich rücklings an einen Baum, schließe die Augen und versuche mein rasendes Herz zu beruhigen. Stille soll doch angeblich heilend wirken und irgendwie habe ich das Gefühl, dass irgendetwas in mir kaputt ist. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, dass ich Dave tatsächlich verlassen habe … Ich liebe ihn noch wie am ersten Tag, doch ich konnte einfach nicht mehr anders, als zu gehen. Keinen Tag länger hätte ich seine Selbstzweifel ertragen – an seinen Fähigkeiten als Liebhaber, weil das Gefühl in mir, dass mir irgendetwas fehlt, im Laufe der letzten Jahre und Monate immer drängender wurde und mich schließlich zermürbt hat. Typisch Dave, dass er sich die Schuld daran gegeben hat. Ich konnte ihn einfach nicht länger leiden sehen, nur weil ich einfach nicht benennen kann, wonach es mir tief im Inneren verlangt. Dave hätte alles für mich getan, doch leider habe ich nie eine Antwort darauf gefunden, was es ist, das sich immer mehr zwischen uns und meine Gefühle für ihn drängte. Dummerweise scheint jedoch meine Schinderei völlig überflüssig zu sein und mir auch dieser Trip durch die Wildnis, der gleichzeitig eine Reise zu mir selbst werden sollte, keinerlei Aufschluss zu geben, egal wie sehr ich mir den Kopf zerbreche. So langsam dröhnt mir echt der Schädel von der ständigen Grübelei.

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