Amy Walker - Blinde Lust | Erotischer Roman

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Dieses E-Book entspricht 304 Taschenbuchseiten …
Stell dir vor, der Mann deiner Begierde ist vollkommen blind. Was würdest du tun, um ihn deine Lust spüren zu lassen?
Als Studentin Lara den Job als
Haushaltshilfe bei dem blinden
Jason annimmt, ahnt sie noch nicht,
welch voyeuristische und exhibitionistische Veranlagungen in ihr schlummern.
Immer tiefer gerät sie in einen Sog aus Lust und Verlangen.
Doch der charismatische Jason ist nicht bereit, ihre neu erwachte Gier vollends zu stillen.
Und dann ist da auch noch July, Jasons ebenso attraktive wie rätselhafte Ex-Frau …
Was verschweigt Jason Lara?
Kann er ihr geben, wonach sie verlangt?
Und schafft sie es, sein Geheimnis zu lüften?
Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten Szenen.

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Blinde Lust | Erotischer Roman

von Amy Walker

Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!

Lektorat: Marie Gerlich

Originalausgabe

© 2017 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: Frau: © Svyatoslava Vladzimirska @ bigstockphoto.com Mann: © gstockstudio @ www.bigstockphoto.com

Umschlaggestaltung: MT Design

ISBN 9783862776917

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

»Ich brauche ganz dringend einen Job!«, verkünde ich Kelly, als ich mich am Montagmorgen im Stufensaal auf den freien Platz neben ihr fallen lasse. Seit wir vor vier Monaten vor unserer ersten Vorlesung an der USC – University of Southern California – ineinander hineingelaufen sind, weil wir beide spät waren, sind wir Freundinnen und sitzen eigentlich immer nebeneinander.

»Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Lara, und danke der Nachfrage – mein Wochenende war richtig toll«, antwortet Kelly sarkastisch. Bereits an ihrem Tonfall erkenne ich, dass sie schlechte Laune hat. Ich schätze, dass aus der geplanten Annäherung an ihren Schwarm Dean – Verbindungsbruder und Footballgott an der USC – wieder mal nichts geworden ist.

»Dean hat sich in der Bibliothek nicht blicken lassen?«, tippe ich ins Blaue. Dabei hat Kelly sich extra den ganzen Samstag freigehalten, um sich hinter den Bücherregalen der Universitätsbibliothek auf die Lauer legen und eine zufällige Begegnung inszenieren zu können.

»Nein, er ist nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich hat er das schöne Wetter fürs Training genutzt«, meint sie brummig, schüttelt den Kopf und schenkt mir ein versöhnliches Lächeln. »Sorry, das verhagelt mir einfach die Laune. Jetzt aber zu dir ... Bedeutet es, was ich denke, dass du am Montagmorgen so gut gelaunt und tatkräftig zu Grundlagen des Medienrechts hereinplatzt?«

Ich nicke gewichtig. »Ja, Brian und ich haben uns getrennt.« Warum ich deshalb so gut drauf bin? Weil unsere Highschool-Dauerbeziehung schon länger ziemlich marode war und unser Plan, ihr mit dem eigenständigen Leben auf dem College in einer gemeinsamen Wohnung einen neuen Kick zu verpassen, nicht mal halb so gut aufgegangen ist, wie ich gehofft hatte. Letztendlich ist es eine Erleichterung, dass wir eine Schlusslinie gezogen haben – na gut, Brian hat sie gezogen. Aber das juckt mich nicht. Ein aufgeregtes Kribbeln macht sich in mir breit. Ich bin frei!

»Und warum willst du dir jetzt einen Job suchen? Ich dachte, ihr würdet die Wohnung auflösen und du würdest dich nach einer kleineren umsehen, wenn ihr euch trennt«, hakt Kelly nach. Die Bemerkung verpasst dem enthusiastischen Gefühl in mir einen kleinen Dämpfer. Das war der neue Plan gewesen, den ich für mich gefasst hatte, als ich daran zu zweifeln begann, dass das mit dem alten was wird.

Ich hole meinen Ordner aus der Tasche und knalle ihn auf den Tisch. Ich hatte alles bereits durchdacht, und dann macht Brian mir alles zunichte ... Allein schon darüber nachzudenken, macht mich wütend. »Ich habe meine Pläne kurzfristig ein wenig geändert«, murre ich und ramme meinen Bleistift in den Spitzer. »Brian hat sich anscheinend Hals über Kopf in irgendeine Tussi von hier verknallt. Das ist mir schnuppe, aber er bildet sich doch tatsächlich ein, dass ich ihm die Wohnung überlasse, damit sie sofort bei ihm einziehen kann!« Dass er gedenkt, sein Leben wie bisher weiterzuführen und meine Wenigkeit einfach durch eine andere Frau ersetzen will, wurmt mich. Ich bin bestimmt nicht eingebildet, aber ich bin toll und durch niemanden ersetzbar!

»Autsch!« Kelly verzieht den Mund und schenkt mir einen mitleidigen Blick. Die Spitze meines Bleistiftes bricht ab, weil ich in meinem Ärger viel zu heftig vorgegangen bin. Ich werfe Stift und Spitzer auf den Tisch, seufze und winke Kelly locker ab. »Keine Sorge, mir geht es wirklich gut. Es kratzt nur ein wenig an meinem Ego, dass Brian sich das alles schon so genau ausgemalt hat. Natürlich überlasse ich ihm die Wohnung nicht – darum brauche ich einen Job.« Auf diesen kleinen Racheakt kann ich einfach nicht verzichten. Mein Stolz braucht ihn, und mein Einkommen, das sich aus einem Stipendium und einer monatlichen Unterstützung durch eine private Stiftung für Journalismus-Studenten zusammensetzt, reicht bei Weitem nicht für die Miete der großen Wohnung und meine Lebenshaltungskosten aus.

Kelly verzieht nachdenklich den Mund und nickt verständig. »Dann gehen wir heute Mittag also zum Verwaltungsgebäude anstatt in die Mensa?«, hakt sie nach und holt ebenfalls ihre Unterlagen aus ihrem Rucksack.

Ich nicke entschlossen. »Unbedingt!« Ich habe keine Zeit zu verlieren. Bereits Ende dieser Woche ist die Miete fällig. Und wenn ich nicht bereits in meinem ersten, völlig eigenständigen Monat in Zahlungsverzug kommen will, dann sollte ich besser heute als morgen mit meiner zukünftigen Arbeit anfangen. Trotz dieses Druckes spüre ich ein angenehmes Flattern in der Magengegend. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf Professor Peterson, der gerade den Vorlesungssaal betritt, und lächle versonnen in mich hinein. Dieses Gefühl ist einfach überwältigend. Jetzt geht mein Leben auf dem College erst so richtig los und ich bin gespannt, was mich erwartet!

***

Meine Aufregung steigt, als ich mittags wie vereinbart mit Kelly an das gigantische Infoboard im Verwaltungsgebäude unserer Fakultät trete. So viele Zettel! Ich fühle mich völlig erschlagen.

»Nach was genau suchst du denn?«, fragt Kelly und klingt genauso überfordert wie ich mich fühle. Hilflos zucke ich mit den Schultern und lasse meinen Blick über die Unmengen an Anzeigen schweifen – Wohnungsgesuche, freie WG-Zimmer, das Bild einer entlaufenen Katze und noch vieles mehr hängt aus. »Keine Ahnung ... Such einfach nach einem Jobangebot, das ab sofort gilt und gut bezahlt ist«, erwidere ich und mache mich daran, die Anzeigen zu überfliegen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee, die Wohnung in der Orchard Avenue zu behalten. Sie liegt nahe am Campus, die Gegend ist ruhig und ich bin zum ersten Mal mein eigener Herr. Zu meinem Glück hat Mr. Ross, der Vermieter, darauf bestanden, dass nur ein Name im Vertrag steht, und zwar meiner. Vermutlich hat er eine Situation wie die jetzige bereits vorhergesehen.

»Warum suchst du eigentlich nicht einfach jemanden zur Untermiete? Dann müsstest du neben der vielen Lernerei nicht auch noch schuften gehen«, durchbricht Kelly meine Gedanken und hält mir einen Zettel unter die Nase.

Ich schüttle zweifelnd den Kopf. »Solltest du nicht vorhaben, dein WG-Zimmer aufzugeben, um bei mir einzuziehen, dann vergiss das mal ganz schnell wieder.« Ich stehe überhaupt nicht darauf, mit einer fremden Person zusammenzuwohnen, weshalb der Einzug in eine WG oder eines der Studentenwohnheime für mich von Anfang an nicht zur Debatte stand.

»Sorry, Lara, aber ich mag die Mädels. Außerdem befürchte ich ehrlich gesagt, dass unsere Freundschaft das nicht überleben würde«, meint Kelly und neigt verlegen den Kopf zur Seite. Ich winke locker ab. »Schon gut.« Ich weiß genau, was sie meint: Wir beide sind sehr forsche Personen und können ziemlich starrköpfig sein – keine guten Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben.

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