Impressum:
L...wie...Lisa, Lust, Liebe, Leben! Erotischer Roman
von Günter Richter
Günter Richter wurde in einer kleinen Stadt am nördlichen Rand des Sauerlandes geboren.Es ist ihm wichtig, gelebte Sexualität aus ihren immer noch bestehenden Tabuzonen herauszuholen, sie im alltäglichen Sprachgebrauch zu etablieren und damit besprechbar zu machen.Günter Richter ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Dortmund. Er ist in eigener Praxis als Psychotherapeut tätig.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: york_76 © depositphotos.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862773800
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1 Erste Begegnungen
An diesem Tag war es besonders schlimm. Ich hatte mal wieder mein »Augenflimmern« – so nenne ich den Zustand, der medizinisch korrekt wohl in den Bereich Migräne oder auch leichter epileptischer Anfall einzuordnen ist.
Es ist eigentlich harmlos, was die Symptome betrifft. Ein Anfall dauert in der Regel etwa eine halbe Stunde, kann sich aber auch wiederholen. Während der ganzen Sache ist mein Sehen mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Ich kann dann nichts genau fokussieren, ein Flimmern breitet sich von einem Punkt kreisförmig nach außen aus. Zum Schluss ist das Flimmern aus meinem Gesichtsfeld verschwunden, zurück bleiben meist ein leichter Kopfschmerz und Schlappheit.
Gerade hatte ich einen solchen Anfall hinter mir, war matt und schläfrig, hatte leichten Kopfdruck. Ich beschloss, ein bisschen an die frische Luft zu gehen, um mein Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, damit ich wieder klarer denken könnte. Ich ging also in die nahe gelegenen Felder und genoss die spätsommerliche Stimmung. Es war angenehm warm – eine Wärme, die einen leicht werden lässt, die um den Körper schmeichelt, als machte sie Versprechungen, dass es immer so bleiben könnte. Ich ließ mich treiben, setzte einen Schritt vor den anderen, atmete ruhig und tief, mein Blick ging nach vorn, ohne etwas Bestimmtes zu fokussieren. Es wurde eine Art Meditation, bei der ich eins wurde mit der mich umgebenden Umwelt. So konnte ich auftanken.
In Gedanken versunken erschrak ich, als plötzlich eine Stimme neben mir sagte:
»Schön, einfach so zu gehen, nicht wahr?« Ich blickte nach links, von wo die Stimme kam, und sah in die dunkelbraunen Augen einer Frau. War sie schon länger neben mir gegangen? Warum hatte ich sie dann nicht eher bemerkt?
»Ich muss wohl ziemlich geträumt haben, Sie nicht zu bemerken!«, sagte ich zu ihr.
»Ja, das haben Sie wohl«, antwortete die Frau. Sie hatte eine außergewöhnliche Stimme mit einer tiefen, angerauten Stimmlage, die einem schmeichelte, einen in den Bann zog. Gleichzeitig wurde ich den Eindruck nicht los, sie könnte einen damit auch verhexen. Mit solcherart zwielichtigen Empfindungen machte ich mich daran, meine Begleiterin näher in Augenschein zu nehmen. Sie war von kleiner Statur – hatte ich sie deswegen nicht bemerkt? – hatte leuchtend rote, halblange Haare und war mit allen weiblichen Reizen ausgestattet, die mich elektrisierten. Da waren Brüste, fest und nicht zu groß, ein Po mit einer gelungenen Mischung aus Apfel- und Birnenform, die Hüften rund und wohlgeformt, die Beine schlank, wo sie es sein sollten, und fleischig hoch bis zum Po.
Sie bemerkte wohl, dass ich sie musterte, und meinte: »Ich bin Lisa. Gefall ich dir?«
Mir schoss das Blut in den Kopf, es wurde abwechselnd heiß und kalt und ich brachte keinen Ton heraus. Irgendwie nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und nickte ihr zu.
»Schön!«, war ihre Antwort. Wir gingen schweigend weiter. Irgendwann näherte ich mich ihr mit meiner Hand, berührte leicht die ihrige. Sie zog sie nicht zurück und ich griff zu. So gingen wir dann Hand in Hand. Ich spürte ihre warme Handfläche und in mir stieg eine wohlige Wärme auf. Es schien mehr wie ein Traum als Wirklichkeit. Ich befürchtete, jeden Moment aufzuwachen.
Inzwischen hatten wir wieder die Richtung zur Stadt eingeschlagen und näherten uns den ersten Häusern. Wir sprachen nicht, sondern gingen weiter bis zu einer Straßenecke, wo sie auf ein Haus und deutete und sagte: »Da wohne ich. Hast du Lust, mitzukommen?«
Wieder versagte vor Erregung meine Stimme. Ich nickte nur und schon standen wir im Hausflur. Nachdem wir zwei Treppen hochgestiegen waren, öffnete sie die Wohnungstür und wir betraten ihre Wohnung.
Sie deutete mir den Weg ins Wohnzimmer und verschwand selbst im Bad. Ich setzte mich in das bequeme, große Sofa und ließ den Raum auf mich wirken. Er war nicht besonders groß, aber – wie ich fand – geschmackvoll eingerichtet. Es gab einen niedrigen Tisch mit Glasplatte, in dessen Auslage Muscheln drapiert waren, wahrscheinlich Mitbringsel eines Urlaubs am Meer. Das Auffälligste aber war der Geruch, der alles zu umnebeln schien. Ein süßlicher Duft, dezent nach Moschus und Patschuli riechend, die Sinne betörend. Ich wollte mich gerade wieder in meiner angeregten Fantasie verlieren, da trat meine Begleiterin aus dem Bad.
Sie war nackt, NACKT, N-A-C-K-T! Mir war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Hätte ich nicht gesessen, wäre ich geradewegs umgefallen.
Sie bemerkte meinen Schreck und sagte: »Du brauchst nicht erschrecken, ich bin zu Hause oft, eigentlich die meist Zeit, nackt. Ich hasse es, Kleider tragen zu müssen, und so entledige ich mich ihrer meistens sehr schnell. Du siehst, kein Grund zur Besorgnis. Wenn du möchtest, zieh dich doch auch einfach aus!«
Jetzt ging gar nichts mehr. Ich muss wohl puterrot im Gesicht gewesen sein, außerdem bekam ich einen Schluckauf – mein treuer Begleiter in vermeintlich peinlichen Situationen.
Sie bemerkte beides und versuchte mich zu beruhigen, indem sie auf mich zukam und mich umarmte. Ich war wie elektrisiert, als ihr Körper den meinen berührte. Ich spürte ihre nackte Haut durch meine Kleidung und es war ein geiles Gefühl. Hätte ich Nackenhaare gehabt, sie hätten sich aufgestellt. Aber bei mir stellte sich etwas anderes auf. Ich bekam eine Erektion. Da ich nur leichte Shorts anhatte, wurde die Beule unübersehbar. Ich hätte in den Boden versinken können.
Sie schien sich ihrer Wirkung auf mich voll bewusst und sagte: »Ist doch nicht schlimm, ist doch das Normalste auf der Welt, und ich fasse es als Kompliment auf, anscheinend findest du mich ja attraktiv. Ich mag Schmeicheleien. Aber jetzt musst du dich auch ausziehen.« Ja, was sollte ich bei so viel Offenheit anderes wollen? Ich entledigte mich meiner lästigen Kleidungsstücke und war dann auch vollkommen nackt, NACKT, N-A-C-K-T! Mir war nun alles egal. Nein das ist eigentlich der falsche Ausdruck, ich fand allmählich Gefallen an der Situation, wie sie war. Ich setzte mich ganz offen auf das Sofa, versteckte meine Scham nicht, sondern zeigte ihr meinen Penis, meinen Schwanz – und sie schaute hin. Es war nichts Anrüchiges dabei, es schien wirklich das Normalste auf der Welt zu sein. Diese Offenheit und Selbstverständlichkeit gefielen mir immer mehr. Warum sich eigentlich verstecken? Ich genoss die Situation, wie sie war.
Lisa setzte sich ebenfalls auf das Sofa, rückte an mich heran und fragte dann: »Darf ich deinen Schwanz streicheln?« Meine Zustimmung bekräftigte ich mit intensivem Kopfnicken.
Ich hätte mir nichts Schöneres vorstellen können. Sie berührte meinen Schwanz erst sanft mit ihren Fingerspitzen, strich mit ihnen über den ganzen Schaft, auf der Oberseite hinunter bis zu meinem Sack, an der Unterseite wieder zurück bis zur Eichel.
»Einen schönen Schwanz hast du«, war ihr Kommentar dazu. »Er ist schön und hart!« Meine Empfindungen explodierten wie kleine Feuerwerksraketen, kleine feine Nadelstiche durchzogen meinen Schwanz. Jetzt bloß nicht aufhören, dachte ich, aber sie ging wieder auf Distanz und setzte sich mir gegenüber in einen Sessel. »Ich möchte, dass wir uns langsam annähern und kennenlernen. Gib mir Zeit, ich weiß, dass Männer da anders ticken, sie gehen schnell aufs Ganze. Aber das gefällt mir nicht!«
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