Albert T. Fischer - Schweizer Tobak

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1912 reicht die junge BWL-Studentin Clara Wirth ihre Dissertation über Kinderarbeit ein. Ihr Einsatz für die Kinder findet keinerlei Würdigung. Jahrzehnte später prägt eine bierselige Studentenrunde den Namen Schmauchtal für die Gegend, in der einst Kinder nachts Tabakblätter ausrippten. Andreas Werth aus diesem Kreis kehrt nach dem Ende seines Berufslebens in die Schweiz zurück, erinnert sich an 'Schmauchtal' und beginnt mit Nachforschungen. Was er aufdeckt, führt ihn direkt zur Arbeit von Clara Wirth und erstaunlichen Familiengeheimnissen.

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Sie werde sich der Sache annehmen, das hatte die Mama versprochen.

Lukas konnte zur Schule gehen, der Dorflehrer übte sich in Geduld und nach Ostern liess ihn der Pfarrer, nach einer umständlich geplapperten Beichte, am weissen Sonntag zur ersten Kommunion. Mama Brand hatte ganze Arbeit geleistet. Obwohl sie reformiert war, also nicht den richtigen Glauben hatte, konnte es sich der geistliche Herr nicht erlauben, ihre Wünsche zu übergehen. Mamas jährlicher Obolus war ihm zu wichtig.

Lukas lernte ein wenig lesen, mit Karten spielen und dabei auch etwas rechnen. Seine jüngeren Brüder begannen ihn zu überholen, auch ihn dann und wann auszutricksen, aber sie spielten mit ihm und liessen ihn hin und wieder gewinnen – er ahmte sie mehr nach, als dass er von ihnen lernte.

Inzwischen übernahm er auch, meist eher unwillig, einige Arbeiten auf dem Hof. Er liebte es beispielsweise, den Heurechen über die Wiese zu ziehen und freute sich, wie sich die saubere Grasnarbe hinter ihm leicht neigte. So legte er hin und her eine Bahn neben die andere und sie ergaben ein sauberes Abbild seiner Arbeit.

Eines Tages sagte Lukas, er wolle in der Fabrik arbeiten. Lukas bekam seine Stelle als Ausripper. Das waren in der Regel vier Handgriffe, bei denen den Tabakblättern die Rippen ausgezogen wurden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erreichte er eine bemerkenswerte Geschicklichkeit.

Zu seinem 20. Geburtstag schenkte ihm eine Frau im Dorf den zwilchenen Anzug ihres verstorbenen, nur wenig grösseren und ähnlich massigen Mannes. Zum braunen Kleid gehörten zwei Hosen, ein Gilet, ein Hut, zwei weisse Leinenhemden und ein schwarzer Krawattenknopf. Sie überliess ihm zudem einen Stock mit Elfenbeingriff und, was ihn am meisten freute, die Taschenuhr des Verstorbenen.

Der Schneider im Dorf machte ein paar Änderungen, kürzte die Hosen und das alles ohne grosse Rechnung. Lukas hatte seiner Mutter von allem nichts erzählt und sich am folgenden Sonntag ohne Ankündigung die neuen Sachen angezogen.

Er setzte sich am Morgen zum Kaffee im neuen Gewand an den Tisch, zog sich danach Gilet und Jacke an, setzte sich den Hut auf den Kopf, nahm den Stock und zog ins Dorf zur Kirche, zur Messe. Er werde dort für seine Mutter beten. Emma war sehr krank.

Mit 84 Jahren starb Stine. Sie arbeitete bis in die letzten Wochen, fuhr mit ihrem Wägelchen zur Fabrik und zurück. Sie war eine der letzten Heimarbeiterinnen. Die Betriebe waren zunehmend auf eine gleich bleibend hohe Qualität der Deckblätter angewiesen und diese liess sich in der Fabrik leichter sichern. Auch wurde die inzwischen verdeckte oder geleugnete Ausbeutung der Kinder durch die eigenen Eltern mehr und mehr als Schande gebrandmarkt und die Fabrikherren wollten nicht länger an den Pranger gestellt werden.

Nach Stines Tod versuchte der von Melchior durch die Jahre immer wieder gedemütigte Göpf einen Befreiungsschlag.

Als Alleinerbe seiner Mutter verkaufte er hinter Melchs Rücken Mama Brand zu Handen ihres Sohnes Marcel auf dem Dürrbühl ein Stück Land. Das war keine Kleinigkeit, um die vier Hektar, ein Drittel der gesamten Fläche, die zum Hof gehörte, in unmittelbarer Nachbarschaft, deutlich über dem Hof, durch Buschwerk getrennt, an schönster Lage mit Sicht auf See und Alpen vom Säntis bis zur Jungfrau, zum Bau einer Villa.

Von Melch zur Rede gestellt, behauptete er, Stine hätte das Ganze noch zu Lebzeiten eingefädelt. Die Villa werde dem neu verheirateten Sohn, der gegenwärtig mit seiner jungen Frau noch in München lebe und dem sie, da sie selbst schon beinahe siebzig sei, die Leitung der Fabrik übertragen wolle, als Wohnhaus dienen.

In der Folge geschah Unglaubliches: Melch warf seinen Schwiegervater aus dem Haus und befahl ihm, in der Scheune über dem Stall in dem Zimmer, in dem er einst als junges Knechtlein sein Bett hatte, zu hausen und zu schlafen. Er solle nur noch zum Essen ins Haus kommen dürfen.

Alle Proteste, auch Emmas Bitte, ihn nicht dermassen zu demütigen, halfen nichts. Er meinte, die Buben bräuchten ohnehin mehr Platz und Lukas sein eigenes Zimmer. Melch blieb bei seiner Entscheidung. Er räumte Göpfs Bett und Kasten eigenhändig um und brachte den ganzen Krempel in die Scheune.

Die Geschichte wurde bald auch im Dorf bekannt und jedermann wunderte sich, warum sich der Göpf diese Demütigung gefallen liess. Grundsätzlich hätte er doch seinerseits seinen Schwiegersohn mit der ganzen Familie vom Hof verjagen können, doch nichts Derartiges geschah.

Kurz nachdem Lukas 20 geworden war und sich über seinen neuen Anzug freute, lag seine Mutter im Sterben. Auch an ihrem Begräbnis trug er seine neue Kleidung, mit einem schwarzen Band um den linken Arm. Am Grab zog er seinen Hut, nahm von Melchior den Weihwasserwedel, um den Sarg zu besprengen, gab ihn weiter an seinen Bruder, übernahm die kleine Schaufel mit etwas Erde, schüttete diese ins Grab, gab die Schaufel weiter, bekreuzigte sich auf Stirn, Mund und Brust und folgte Melchior. Erst zu Hause begann er hemmungslos zu weinen.

Drei Tage nach Emmas Begräbnis erhängte sich ihr Vater in der Tenne neben dem Stall. Im Dorf waren die Menschen entsetzt.

Melch arbeitete zusammen mit einem Knecht und einer Magd auf dem Hof von früh bis spät und versuchte, nicht auf das Gerede zu achten. Nur wenige Monate nach Göpfs Tod verliessen ihn auch sein Knecht und seine Magd, Grund für neues Gerede.

Als Knecht zog der 20-jährige Lorenz Gramper aus dem Entlebuch, der Melchior in vielem an seine eigene Herkunft erinnerte, in den Verschlag über dem Stall, als Magd fand er eine ledige Frau aus der Ostschweiz. Er bezahlte einen guten Lohn und zu essen gab es genug. Das war den beiden das Wichtigste. Melch wurde sehr, sehr einsam.

Das alles geschah noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Brand-Cigars war im kleinen Kreuzach zu einem der grossen Betriebe der Region angewachsen. Was weder im Dorf noch im Schmauchtal kaum jemand ausser der Konkurrenz wusste, war, welche Bedeutung Brand-Cigars in Deutschland noch vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte. Zweitausend Arbeiterinnen und Arbeiter produzierten dort für die deutsche Marktführerin Brand-Cigars.

Maria und Lorenz

Der Entlebucher Lorenz kam 1933 nach seiner Rekrutenschule auf den Stadelhof. Nur Melchior, der Gemeindeschreiber, der Ammann und der Armen- und Waisenvogt kannten seine Herkunft. Als Sohn einer Serviererin und eines durchziehenden Wandergesellen, der, als die Schwangerschaft der bedauernswerten Magd klar wurde, nicht mehr zu finden war, verbrachte seine ersten Jahre mit seiner Mutter im Wirtshaus und kam danach als Verdingbub zu einem Bauern, einem entfernten Verwandten seiner Mutter und wurde so in einer sehr harten Jugend mit Prügeln, Hunger, Lieblosigkeit und Einsamkeit ein Melker und Knecht. Melchior übernahm ihn als Knecht, weil er sich an seine eigene ärmliche Geschichte erinnerte und dem jungen Mann eine Chance geben wollte.

Seinen Werdegang sah man Lorenz nicht an. Er besass einen einwandfreien Sonntagsanzug, zwei schöne Hemden, einen Hut und gutes Schuhwerk. So ging er jeden Sonntag zur Messe, trank danach im Kreuz ein Bier, gönnte sich eine einfache Zigarre, setzte sich dabei allerdings nicht zu den besitzenden Bauern und führte auch keine grossen Reden. Er benahm sich so, wie die wichtigen Leute im Dorf dies von ihm erwarteten – anständig und bescheiden.

So wirkte er auch auf Mädchen, genauer auf die nicht gerade wohlhabenden, aber durchaus anständigen ledigen jungen Frauen im Dorf, als ansehnliche Erscheinung, mit der man sich zeigen durfte. Nach und nach lernte er sie auch kennen. Die meisten von ihnen arbeiteten bei Brand-Cigars und viele sah er auch am Sonntag in der Kirche.

Als Lorenz sich beim Kirchenchor meldete, um der einen oder anderen der jungen Frauen etwas näher zu kommen, mischte sich Melchior nicht ein, obwohl ihm die Sache nicht wirklich passte. Aber er erinnerte sich an seine eigene Zeit als Jungmann. Der Lorenz hatte eine recht gute Stimme und der Dorflehrer, gleichzeitig Chorleiter und Organist, sah in ihm einen zwar völlig ungebildeten, aber brauchbaren Bariton. Einmal die Woche musste er am Abend zur Probe gehen und jeden Sonntag sang er um neun Uhr zum Hochamt. Gegen Jahresende gab der Chor ein kleines Konzert im Kreuzsaal mit einem anschliessenden Theaterstück und danach war die Bühne frei zum Tanzen. Der Chor wurde für Lorenz zu einer Gelegenheit, mit Maria Körber bekannt und im Lauf der Wochen und Monate ein wenig vertraut zu werden. Als Kind lebte sie zusammen mit ihrer Mutter, einer Wasch- und Putzfrau, und einer jüngeren Schwester in Wirrwil.

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