Albert T. Fischer - Schweizer Tobak

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1912 reicht die junge BWL-Studentin Clara Wirth ihre Dissertation über Kinderarbeit ein. Ihr Einsatz für die Kinder findet keinerlei Würdigung. Jahrzehnte später prägt eine bierselige Studentenrunde den Namen Schmauchtal für die Gegend, in der einst Kinder nachts Tabakblätter ausrippten. Andreas Werth aus diesem Kreis kehrt nach dem Ende seines Berufslebens in die Schweiz zurück, erinnert sich an 'Schmauchtal' und beginnt mit Nachforschungen. Was er aufdeckt, führt ihn direkt zur Arbeit von Clara Wirth und erstaunlichen Familiengeheimnissen.

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Die tüchtige Frau bewältigte ihre grössten Herausforderungen in der Zeit, in der Clara Wirth im Schmauchtal Inhalte und Fakten für ihre Doktorarbeit über die Heimarbeit in der Tabakindustrie zusammentrug. Die junge Frau war bei den Fabrikherren in der Gegend gewesen, und das waren, wenn man die Inhaber von Kleinstbetrieben dazu zählte, mehr als 100. Nicht ganz zu Unrecht fürchteten sie, durch diese Arbeit in ein schiefes Licht zu geraten.

Im Gegensatz dazu hatte Mama Brand keine Berührungsängste. Die Doktorandin ging bei ihr ein und aus. Die Unternehmerin hatte nichts zu verbergen. Ihre Löhne liessen jeden Vergleich zu und die Arbeitsbedingungen entsprachen den Gesetzen. Sie bestritt nie, dass diese Härten enthielten, über die gelegentlich zu reden sein würde – «kommt Zeit, kommt Rat», sagte sie jeweils. Sie sah sich in ihren Ansprüchen bescheiden, arbeitete selbst von früh bis spät, hatte ihre Söhne in die gleiche Richtung erzogen und versuchte, ausserordentlicher Not dort zu begegnen, wo sie auftrat.

Dass die Verhältnisse, in denen ein Grossteil der Arbeitnehmer leben musste, nichts anderes waren als alltägliche Not, konnte sie nicht auf sich selbst zurückführen. Ohne die Arbeit in den Fabriken würde alles bloss schlimmer sein, meinte sie und das sagte sie ohne Arroganz.

Unermüdlich arbeitete sie für das Gedeihen ihres Unternehmens. Die wachsenden Exporte ins angrenzende Ausland und die vom deutschen Kaiser verhängten Schutzzölle führten zur Gründung einer Fabrik in Deutschland. Diese Aufgabe hatte sie einem aussergewöhnlich geschickten Verkäufer und unermüdlichen Schaffer, Sebastian Schaller, übertragen.

Der kurz danach ausgebrochene Erste Weltkrieg stellte die Frau vor beinahe unlösbare Probleme. Der Import von Tabak wurde nahezu unmöglich und die Qualität der in der Schweiz kultivierten Sorten liess zu wünschen übrig. Zwar musste sie Einbussen in Kauf nehmen und den Betrieb in der Schweiz reduzieren, aber sie hielt durch und nach dem Krieg wurden ihre Zigarren zu einer der grossen Marken im Land.

Nach Jahren der Ausbildung übergab sie die Leitung des Unternehmens nach und nach ihren Söhnen. Hannes stand der betrieblichen Arbeit näher und wurde verantwortlich für die Produktion, während der sprachlich begabte und weltgängigere Kaufmann Marcel Einkauf, Verkauf und Verwaltung der Firma führte. Es kam die Zeit, in der Marcel mit seiner Frau und dem kleinen Sohn Heinz in München lebte und sich dort bei Sebastian Schaller mit dem Geschäft in Deutschland vertraut machte. Noch ahnten die jungen Leute nicht, in welch furchtbare Katastrophe der neue Reichskanzler Hitler sein Land, Europa, ja die Welt stürzen würde. In München, in dem das Ungeheuer auf seinem Weg zur Macht tiefe Spuren hinterlassen hatte, sprachen die meisten Leute, mit denen Marcel zu tun hatte, von Aufbruch, neuer Ordnung, von deutscher Überlegenheit. Es war für das junge Paar schwierig, sich ein richtiges Bild zu machen. Sie versuchten, aus der Entwicklung für ihr Unternehmen das Beste herauszuholen und waren doch froh, zurückzukehren und Wohnsitz zu nehmen in der neuen Villa mit grossem Umschwung, den die Mama für ihren Sohn von Gottfried Lönz vom Stadelhof erworben hatte. Mit ihnen zog auch die 18-jährige Maria, die Haushalthilfe der jungen Frau Brand, in die Villa. Maria hatte schon in München Heinz, den sie heimlich Heinzelmännchen nannte, gehütet.

Landleben

Um die Jahrhundertwende, als Louis Brand mit seiner Frau die ersten Firmenerfolge feierte, lebte Emma Lönz mit ihrem Vater und ihrer Grossmutter abseits vom Dorf auf dem Stadelhof, einem der grösseren Anwesen auf dem Kreuzacher Dürrbühl.

Ihr kleingewachsener Vater Gottfried Lönz, Göpf genannt, galt als Grobian. Er hatte einen Klumpfuss und konnte nur hinkend gehen.

Die wirkliche Herrin auf dem Stadelhof war Stine, Göpfs Mutter, Emmas Grossmutter. Sie war die Einzige, die ihren zum Jähzorn neigenden und seine Behinderung immer wieder verfluchenden Sohn zu bändigen vermochte. Das war wichtig, denn zum Hof gehörten zehn Kühe, einige Kälber und Rinder. Ohne Melker oder Knecht und im Sommer mit weiteren Helfern, meistens Taglöhnern und einer Magd als Hilfe für die alte Frau, war die Arbeit nicht zu bewältigen.

Emma war wie einst ihre Mutter ein eher feingliedriges Mädchen und schien der Grossmutter nicht stark genug, um auf dem Hof so etwas wie eine brauchbare oder gar vollwertige Magd zu werden. Schon während ihrer Schuljahre musste die Kleine lernen, Tabakblätter auszurippen. Die Alte holte den Tabak jeden Freitag, um eine Woche später die ausgerippten Blätter abzuliefern. Emma war ein geschicktes Mädchen. Sie tat mit Fleiss, was die Grossmutter ihr zumutete, denn nur so blieb diese einigermassen bei guter Laune. Zwar war der Lehrer mit der Schülerin nicht zufrieden. Er besuchte Stine und erzählte ihr, das Mädchen schlafe oft während des Unterrichts, aber er möge sie nicht bestrafen, weil er glaube, die Arme müsse zu Hause zu viele Stunden arbeiten.

Das brachte Stine aus der Fassung. Was er sich da ausdenke, sei eine Frechheit. Die Emma müsse kaum je länger als bis zehn Uhr abends arbeiten und auch am Morgen vor Kirchgang und Schule verlange sie nur ganz selten einen Einsatz, höchstens an Freitagen, wenn die Lieferung für die Fabrik nicht erfüllt sei. Dann müsse sie halt um vier oder halb fünf aufstehen und den Rest bewältigen, aber sie selbst helfe ihr dabei immer.

Der Lehrer gab sich damit nicht zufrieden. Er erzählte Stine, Kinderarbeit werde in Zukunft bedeutend stärker geahndet. Es gehe nicht an, dass die Familien nach wie vor ihre Kinder ausbeuteten. Er werde wiederkommen und mit ihm ein Fräulein aus Sankt Gallen, das gegenwärtig eine wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema mache. Ihr könne sie dann alles sagen, was sie mit der Emma mache und wie sie darüber denke. Die schreibe alles auf und daraus werde zuletzt ein Buch über die Kinderarbeit im Schmauchtal. Das machte Stine stutzig. Er solle sich hüten, dieses Fräulein vorbeizubringen, einen Dreck werde sie der erzählen, in ihrem Haus mache sie, was sie für richtig finde und das gehe bei Gott niemanden etwas an. Kinder müssten sich von klein auf an Arbeit gewöhnen, sonst werde nie etwas aus ihnen und jetzt solle er gehen, sonst rufe sie den Göpf und der werde ihm dann seine Schulmeisterflausen austreiben.

Kinderarbeit war zwar in jenen Jahren längst verboten. Es war jedoch die Grossmutter, die jede Woche einmal mit ihrem Wägelchen die entrippten Blätter brachte, die neuen Bündel holte und den Lohn kassierte. Dass die kleine Emma ihrer Grossmutter ab und zu behilflich war, kümmerte niemanden. Weil Emma sehr geschickt war, bekam sie mit vierzehn Arbeit in der Fabrik. Das stille, fleissige, bescheidene Mädchen war beliebt bei ihren Kolleginnen, aber auch beim Aufseher und schliesslich auch bei Mama Brand.

Die älteren Frauen hatten Emmas Mutter ebenfalls gekannt. Böse Zungen im Dorf wollten wissen, eine andere Frau als jenes schüchterne Mädchen armer Leute hätte der Wüterich Göpf nie bekommen, ihre Eltern hätten das zarte Ding an Stine und ihren Göpf verramscht, er habe seine Frau verprügelt und einige behaupteten, sie sei überhaupt nicht an den Folgen von Emmas Geburt gestorben, sondern am Elend der endlosen Quälereien ihres Mannes.

Sechs Tage die Woche sass das Mädchen im Fabriksaal auf ihrem Stuhl und verarbeitete ihre Chargen. Nach vier Jahren hatte sie es zur Wickelmacherin gebracht, doch Stine holte nach wie vor jeden Freitag Tabakblätter, und wenn Emma am Abend nach jeweils zehn Stunden Fabrikarbeit nach Hause kam, setzte sie sich in der Stube an den Tisch zum Ausrippen bis zehn oder elf Uhr nachts. In den Wintermonaten, wenn es draussen weniger Arbeit gab, setzten sich Stine, die Magd, der Knecht und der Göpf dazu und alle arbeiteten im Licht einer trüben Petrollampe mit. Die mittlerweile junge Frau war blasser und trauriger geworden. In den letzten Wochen vor ihrem 17. Geburtstag wurde ihr während der Arbeit in der Fabrik ab und zu übel und sie musste sich erbrechen. Hin und wieder weinte sie still vor sich hin. Auf Fragen zu ihrer Verfassung zuckte sie die Achseln, lächelte beschwichtigend und meinte, es sei nichts, sie fühle sich einfach etwas müde. Damit stiess sie auf Verständnis und auch Anteilnahme.

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