Albert T. Fischer - Schweizer Tobak

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1912 reicht die junge BWL-Studentin Clara Wirth ihre Dissertation über Kinderarbeit ein. Ihr Einsatz für die Kinder findet keinerlei Würdigung. Jahrzehnte später prägt eine bierselige Studentenrunde den Namen Schmauchtal für die Gegend, in der einst Kinder nachts Tabakblätter ausrippten. Andreas Werth aus diesem Kreis kehrt nach dem Ende seines Berufslebens in die Schweiz zurück, erinnert sich an 'Schmauchtal' und beginnt mit Nachforschungen. Was er aufdeckt, führt ihn direkt zur Arbeit von Clara Wirth und erstaunlichen Familiengeheimnissen.

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Dies alles war, als André ins Haus zog, noch nicht endgültig geregelt. Da standen noch immer die Möbel aus seiner Jugend, mit Folien abgedeckt. Doch alles funktionierte, das Licht in den Räumen, der Herd in der Küche, im Keller sprang sogar die Heizung an. Er hätte sich sein Zimmer im kleinen Hotel sparen können. Ganz geheuer war ihm die Sache nicht. Er brauchte Zeit, um hier, wo seine Wurzeln lagen, sein Leben fortzusetzen. So hatte er gedacht, doch alles war viel einfacher.

Nach zwei Tagen gab er das Hotelzimmer auf. Er hatte seine Habseligkeiten beim Spediteur abgerufen und war dann zur Gemeindeverwaltung gegangen. Dort hatte er sich über die moderne Einrichtung der Büros gewundert. Er wurde freundlich empfangen, der Gemeindeschreiber kümmerte sich persönlich um ihn. Er half ihm, einen Anmeldebogen auszufüllen. Sie sprachen über seine Papiere, er wusste nicht, wo sein Heimatschein steckte, seit 30 Jahren hatte er sich nicht darum gekümmert. Er hatte einfach seinen Schweizer Pass. Vermutlich lag der gesuchte Ausweis in der Stadt Bern. Der Gemeindeschreiber meinte, er würde sich darum kümmern. Er wollte auch wissen ob André reformiert oder katholisch sei, eine reine Formsache, es ginge um die Kirchensteuer. André war Atheist, das sagte er dem Mann freimütig und hatte dabei das Gefühl, nicht auf Anhieb verstanden worden zu sein, vielleicht, weil seine Mutter zur reformierten Gemeinde gehört hatte. Doch es kam keine Rückfrage, also war alles klar. Auf dem Zettel stand «Konfessionslos». Zum Abschied bekam André eine hübsche Broschüre, in der die Gemeinde und ihre gute Wohnqualität vorgestellt wurden.

Danach besuchte André den Friedhof neben der Kirche, in der er einst konfirmiert worden war, er betrachtete nicht nur die Urnengräber, wo die Asche seiner Mutter bestattet wurde. Er durchwanderte mehr oder weniger den gesamten Garten, denn so kam ihm die Anlage vor, anders als die grossen Friedhöfe, diese steinernen Nekropolen, der Grossstadt. Er suchte nach Verstorbenen, die er noch aus seiner Jugend kannte. Zu seinem Erstaunen entdeckte er nur wenige. Wo waren denn all die Menschen hingegangen, die er in seiner Kindheit als ältere Leute wahrgenommen hatte? Er hatte das Dorf vor über 40 Jahren verlassen. Die hiesige Regel gewährte den Verstorbenen 25 Jahre Grabruhe, wie ihm eine Frau erklärte, die ihren kürzlich verstorbenen Mann besuchte – genau das hatte sie gesagt.

Irgendwie lag im Dorf alles weit auseinander. Beinahe eine halbe Stunde musste er gehen, um in der Bank ein Konto für seine Bezüge und Zahlungen zu eröffnen. Nachdem er sich auch bei der Post gemeldet hatte, um sicher zu gehen, dass ihn allfällige Briefe erreichen würden, kaufte er sich in einem erstaunlich grossen und modernen Laden einige Lebensmittel, ging zurück ins Haus und begann dort zu leben – allein und ohne Eile.

Er nahm sich vor, ein Fahrrad zu kaufen, damit die Zeit für die Einkäufe zu kürzen und Ausflüge dem See entlang und durch die Landschaft machen zu können.

Die kommenden Tage verbrachte er mit ausgedehnten Wanderungen. Nach und nach erinnerte er sich an all die Wege, die er als Kind und Schüler gegangen war, an die kleinen Streiche, die er mit anderen Buben gespielt hatte.

Es war Sommer, eine wunderbare Zeit. Weit weg von der Bruthitze der Grossstadt fühlte er sich befreit und voller Frieden. An einzelnen Stellen reichte der Wald vom Heimberg bis ans Seeufer. Da setzte er sich in den Schatten und liess seine Augen über die stille Wasserfläche gleiten, freute sich an der leichten Brise, und versuchte, sich an die kleinen Dörfer und Plätze am gegenüberliegenden Ufer zu erinnern.

Seine gesamte Kindheit hatte er mit seiner Mutter, der Grossmutter und den für ihn damals so viel älteren Geschwistern hier über dem sich von Norden nach Süden ausdehnenden See und dem langgezogenen Dorf mit seinen Dutzenden von kleinen und grösseren Fabriken verbracht. Die diesseitigen angrenzenden Dörfer waren damals noch klar auszumachen, insbesondere zwischen Wirrwil und Kreuzach gab es diesen breiten, tiefen Graben, den er bei tiefem Wasserstand verbotenerweise mit anderen Jungen immer wieder durchwatete, nach Kröten oder gar Fröschen absuchte und in dem sie sich ab und zu mit den Buben aus Kreuzach heftig stritten. Die Kreuzacher Buben wirkten auf ihn immer etwas seltsam. Deren Kniehosen waren länger und sie mussten jeden Sonntag zur Kirche gehen. Das wusste er von Felix.

Diese Kirche mit dem schönen Turm hatte den Jungen – damals hatten ihn alle Andreas gerufen – immer wieder angezogen, aber er gehörte nicht dazu, er war nicht katholisch. Die Kirche stand direkt neben der Fabrik, in der seine Mutter arbeitete und er ging daran vorbei, wenn er Tante Helene besuchte. Hin und wieder warf er einen Blick in die ihm seltsam fremde Welt der Katholischen.

Während der Zeit der Sekundarschule hatten er und Felix’ jüngerer Bruder Peter ein Stück weit den gleichen Schulweg. Von ihm liess er sich die ewigen Wahrheiten und Geheimnisse der Papstkirche erklären. Peter glaubte an die Vergebung der Sünden, an die Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut seines Erlösers und an Hölle, Fegefeuer und Himmel. Der Junge war so überzeugt, dass André begann, sich ernsthaft um sein eigenes Seelenheil Sorgen zu machen. Doch seine Mutter wies ihm ihren Weg, meinte, er sei ein Reformierter und schickte ihn in den Konfirmandenunterricht. Sie hielt nichts vom katholischen Tingeltangel. Der allmächtige Gott, zu dem man betete, und die Bibel als Anleitung zum anständigen Lebenswandel genügten. Der Pfarrer war nur zur genauen Erklärung des geschriebenen Wortes da und mehr brauche es nicht, sagte die Mutter.

Inzwischen war nicht nur der Bach in Röhren begraben worden, vielleicht war auch der religiöse Graben mehr oder weniger zugeschüttet, und für die unterschiedliche Geschichte interessierten sich die jungen Leute kaum mehr.

Alle wichtigen Leute in Andrés Kindheit waren Reformierte gewesen, auch die Brands, die Fabrikanten, die im katholischen Dorf wohnten und denen die dort einzige, aber sehr bedeutende Fabrik gehörte. Auch Tante Helene und Onkel Ernst wohnten da. Letzterer wurde als Reformierter und Direktor bei den Brands gar Gemeindepräsident. Das war so etwas wie ein Zeugnis katholischer Toleranz, oder hatte das vielleicht etwas mit Geld und Macht zu tun? Andrés Mutter Irma, Ernsts Schwester, verneinte vehement, aber nicht, weil sie an die katholische Toleranz glaubte, sondern an die ausserordentlichen Fähigkeiten ihres Bruders.

André erinnerte sich genau. Als er diese Frage gestellt hatte, war er 16, er hatte seiner Meinung nach zu denken begonnen und besuchte das Gymnasium. Es war die Zeit, in der er viele Bücher las. Neben der ohnehin diktierten Pflichtlektüre interessierte ihn quer-beet jede Richtung, Brecht, Marcuse, Solschenizyn, Hemingway, Dostojewski, Tschechow, und dabei fand er zum Entsetzen seiner Mutter auch Zeit für die ersten Abenteuer mit Mädchen. Dabei war alles harmlos, Getändel und maximal Geschmuse, wenn›s hochkam. Ein uneheliches Kind wäre ein Unglück gewesen, eine Katastrophe, eine Schande, ein Grund, sich das Leben zu nehmen, mindestens für die junge Mutter. Um zu vermeiden, dass sie für diese Ungeheuerlichkeit in die Pflicht genommen würden, flohen junge Männer damals noch in die Fremdenlegion.

Der tief empfundenen Kontrolle seiner Mutter war er erst als Student entgangen. Da hatte er in Bern seine Mansarde. Mit etwas Glück machte er ihr auch da keine Schande. Das war nicht so ganz einfach, es gab keine Pille, kaum Präservative, die jungen Frauen wussten über ihren eigenen Körper kaum Bescheid und er nicht viel mehr.

Seither hatte er ein Leben gelebt und nun stand er wieder da, wo alles begonnen hatte. André lächelte vor sich hin. Zum ersten Mal seit langem.

Hier war er zu Hause, das war seine Heimat, hier wollte er leben, bis die Natur sein Leben irgendwann beenden würde.

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