Albert T. Fischer - Schweizer Tobak

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1912 reicht die junge BWL-Studentin Clara Wirth ihre Dissertation über Kinderarbeit ein. Ihr Einsatz für die Kinder findet keinerlei Würdigung. Jahrzehnte später prägt eine bierselige Studentenrunde den Namen Schmauchtal für die Gegend, in der einst Kinder nachts Tabakblätter ausrippten. Andreas Werth aus diesem Kreis kehrt nach dem Ende seines Berufslebens in die Schweiz zurück, erinnert sich an 'Schmauchtal' und beginnt mit Nachforschungen. Was er aufdeckt, führt ihn direkt zur Arbeit von Clara Wirth und erstaunlichen Familiengeheimnissen.

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Von Lorenz lernte André die Namen der Blumen kennen, durch ihn erlebte er, wie die Amseln beim Umgraben auf die frei gewordenen Würmer lauerten, sie aus ihren Löchern zogen und zu den Nestern trugen. Er zeigte ihm die Blattläuse und wie sich die Ameisen darum kümmerten. Er schwärmte vom Rossmist für die Rosen und bedauerte die zarte Gesundheit dieser wunderbaren Blumen. Als sie blühten, liess er ihn die von Sorte zu Sorte unterschiedlichen Düfte riechen. Durch Lorenz erlebte André, wie die Katze Mäuse fing und danach mit ihnen ihr grausames Spielchen spielte.

Anfänglich kam Lorenz auch zum Holzspalten, doch das war inzwischen vorbei. Nun wurde das Haus mit einer Ölfeuerung geheizt. Lorenz hatte im Garten die grosse Grube für den Öltank ausgehoben und dabei an einem gewaltigen Durst gelitten.

Dabei bemerkte André zum ersten Mal in seinem Leben, wie sich ein Mensch veränderte, wenn er über den Durst trank. Lorenz redete langsamer, er lallte ein wenig mit der Zunge und die Worte verloren hin und wieder den Zusammenhang. Nein, betrunken war Lorenz in seiner Gegenwart nie, nur ein wenig angesäuselt, so nannte seine Mutter den Zustand jeweils nachsichtig lächelnd.

Natürlich lernte André auch einige von Lorenz’ vielen Kindern kennen, vor allem die etwa gleichaltrigen Jungen Felix, Franz, Markus und Peter. Freundschaften wurden daraus nicht, denn die Gramperbuben gingen in Kreuzach zur Schule.

Hin und wieder kam Felix mit seinem Vater, um da und dort in der Naturwiese seine Mausefallen in die Erde zu stecken. Das war Felix’ grosses Geschäft und er wusste sehr viel über diese angeblich schädlichen Nager. Felix erzählte auch von seinen Kaninchen und lud André ein, sie zu besuchen. Er ging hin und bekam ein Junges geschenkt. Das gab zu Hause einen Aufruhr! Zuletzt kaufte ihm die Mutter einen Kaninchenkasten und die Grossmutter passte auf, dass er den niedlichen Hüpfer ordentlich fütterte. Doch das arme Tierchen lebte auch so nicht lange. André liess es gelegentlich im Garten herumrennen. Einer von Tante Helenes beiden riesigen, aber sonst friedfertigen Hunden brachte dem lustig hoppelnden Häschen mit einem einzigen Biss ein bitteres Ende.

André bedauerte es, keinen Vater zu haben wie Lorenz einer war, und er beklagte sich darüber auch bei seiner Mutter. Bislang hatte sie das eher geahnt, als dass sie um das Manko ihres Jüngsten wusste. Sie konnte das nicht ändern. In diesen Jahren liess sie André vermehrt zu ihrem Bruder Ernst und ihrer noch immer kinderlosen Schwägerin Helene gehen. Sie hoffte, Ernst könne für den Jungen auch so etwas wie Vaterersatz werden. Zwar gewann André eine gewisse Nähe zu seiner Tante, doch der meistens in seinem Arbeitszimmer oder auf der Terrasse grosse Zigarren rauchende Ernst blieb für ihn irgendwie unnahbar, eher eine Autorität, die ihm imponierte, aber die er auch seiner Stimme und seiner schieren Grösse wegen ein wenig fürchtete.

In seiner Erinnerung mochte er Tante Helene ganz gern. Sie verwöhnte ihn mit Schokolade und im Sommer mit selbst gemachter Eiscreme. Andererseits fand er das Leben in ihrem Haus eher langweilig. Bei ihr drehte sich alles um ihre Bücher, Schallplatten und Kochrezepte. Sie schrieb dauernd Briefe, offenbar an Freundinnen auf der ganzen Welt – Brieffreundinnen seien das, Frauen, die sie seit ihrer Mädchenzeit kannte, ohne sie jemals gesehen zu haben, und sie rauchte endlos Zigaretten, das mochte er nicht. Sie versprühte immer wieder Parfüm, das mochte er auch nicht, aber im Grossen und Ganzen konnte er sie trotzdem ganz gut leiden.

Sie liebte seiner Ansicht nach besonders ihre beiden riesigen Hunde, zwei schwarze, langhaarige und ausserordentlich friedfertige Neufundländer, die sie in ihrem Garten frei herumrennen liess und denen sie im Keller einen grossen Raum als Stall eingerichtet hatte. Jeden Tag und beinahe bei jedem Wetter ging sie mit den beiden Tieren in den Wald. Ab und zu kam sie mit ihnen zu Besuch und liess die für ihn bärenähnlichen Wesen auch in Andrés Garten herumtollen. Dass einer der beiden das Kaninchen zu Tode biss, erschreckte den Jungen.

Wie in all den Jahren, wenn er, selten genug und meistens nur für wenige Stunden, seine Mutter besucht hatte, fand er das Haus und seine Lage schlicht einzigartig. Über dem See am Heimberg mit freier Sicht auf die Alpen, nicht weit vom Wald und doch ganz nahe im Zentrum des inzwischen beinahe zur weiträumigen Siedlung gewachsenen Dorfes, fühlte er so etwas wie nach Hause gekommen zu sein. Hier konnte er Heimat erleben, Frieden, Heilung von den Verletzungen, die er und vermutlich auch Miriam sich, wenn nicht aus Bosheit oder Absicht, sondern allein durch Unvermögen oder Ungenügen gegenseitig bei ihrer Trennung und Scheidung zugefügt hatten.

Zwar konnte er die Veränderungen der vergangenen 50 Jahre nicht übersehen, denn wo einst Wiese, Äcker und Obstbäume gewesen waren, standen neu ordentlich in Zeilen oder wild zerstreut Dutzende niedlicher Einfamilienhäuschen, doch die wesentlichen Merkmale aus seiner Kindheit ragten in seinen Augen noch immer heraus: Drüben der spitze Kirchturm der katholischen Kirche von Kreuzach mit der Fabrik von Brand-Cigars, sozusagen über ihm an der sanften Flanke zum Heimberg die Schlossruine Staregg mit den unübersehbaren Gebäuden der Star-Tabak und zwischen dem Haus und dem See das Dorf Wirrwil mit dem hervorstechenden alten Schulhaus und der reformierten Kirche. Unübersehbar waren auch die von Norden nach Süden verlaufenden Schienen der Eisenbahn und die Hauptstrasse.

Was André vergeblich suchte, war der Kreuzbach, der die beiden Dörfer so eindeutig getrennt hatte. Offensichtlich war er in der Zwischenzeit in Röhren gefasst, zugeschüttet und darüber eine Strasse zur Erschliessung der neuen Häuser gebaut worden. Der gefasste Bach mündete nicht mehr direkt in den See, er übernahm jetzt die Abwässer der beiden Dörfer und führte sie zur Reinigungsanlage.

André hatte bei einer Nachbarin die Schlüssel geholt, die drei Jahre lang ab und an nach dem Haus geschaut hatte. Anfänglich war die Mutter noch gelegentlich aus dem Altenheim gekommen, um durch die Räume zu gehen und sich für eine Weile in den Garten zu setzen. Diesen liess sie bis zu ihrem Tod von einem Gärtner einigermassen in Ordnung halten. Einer Putzfrau gab sie Geld und bat sie, ab und zu den gröbsten Staub zu wischen und die Nachbarin war bereit, hin und wieder eine Kontrollrunde zu machen. Der Dorfelektriker versah einzelne Lampen mit Zeitschaltern, um eventuelle Einbrecher abzuschrecken.

Um keinen Preis wollte Andrés Mutter das Haus vermieten oder verkaufen. Sie ging so damit um, als ob sie eines Tages zurückginge und wieder einziehen wollte. Noch am letzten Jahresende vor ihrem Tod kaufte sie alle Zutaten, um ebenso wie in den letzten 50 Jahren ihr Weihnachtsgebäck zu backen.

In jenem Winter erkrankte sie an einer Lungenentzündung, von der sie sich nicht mehr erholte und an deren Folgen sie im Frühling starb. Zum Begräbnis waren neben André, Corinne und Nadine zu seinem Erstaunen auch Miriam und seine Schwester Elisabeth gekommen, aber niemand aus Brasilien, kein Brief, keine Karte, kein Anruf. André und Elisabeth hatten sich danach Vorwürfe gemacht, vielleicht hätten sie Irmas Enkeln den Flug nach Europa bezahlen oder mindestens vorschiessen sollen. Elisabeth entschuldigte sich in einem Brief für die Unterlassung, doch da gab es offenbar kein Problem. Die Enkel meinten, sie hätten die alte Dame nicht gekannt und daher gar nicht daran gedacht, bei der Beerdigung dabei zu sein.

Nach dem Begräbnis hatten André und Elisabeth einen Blick ins Haus geworfen, mehr nicht. Sie waren von der Situation überfordert und warteten die Testamentseröffnung ab. Irma hatte da und dort kleine Legate gemacht und im Übrigen ausdrücklich gewünscht, das Erbe je zu einem Drittel den beiden Geschwistern und den Enkeln in Brasilien zukommen zu lassen.

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