Ulrike Schmitzer - Die Flut
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Das Buch
Eine seltsame rote Schlammflut hat das Land überschwemmt. Woher sie kommt: Niemand weiß es, aber wer mit der schlammähnlichen Masse in Kontakt gerät, dessen Haut verfärbt sich schwarz. Schon bald werden die Schwarzhäutigen wegen vermeintlicher Ansteckungsgefahr ausgestoßen. Ein Bauer macht sich auf die Suche nach seinem Enkel, der von Soldaten fortgebracht worden ist. Viel Zeit ihn zu finden, hat er nicht, denn auch auf seinem Körper breitet sich das schwarze Stigma immer schneller aus …
Die Autorin
Ulrike Schmitzer, 1967 in Salzburg geboren; Redakteurin bei Ö1, lebt als freie Filmemacherin und Autorin in Wien; zahlreiche Radiopreise, unter anderem den Radiopreis für Erwachsenenbildung/Eduard-Ploier-Preis 2005 und 2006, zuletzt Inge Morath-Preis für Wissenschafts-Publizistik 2012. Absolventin der Leondinger Akademie für Literatur 2008; Studium der Publizistik und Kunstgeschichte; zuletzt von ihr erschienen: Bourdieus Erben (2006) und Susan Sontag. Intellektuelle aus Leidenschaft (2007) beide hg. m. Elisabeth Nöstlinger im Mandelbaum Verlag, Wien und Die falsche Witwe (2011) in der Edition Atelier; Veröffentlichungen in diversen Literaturzeitschriften, u. a. kolik, Literatur & Kritik, SALZ.
Die Textlicht-Reihe
Textlicht ist junge Literatur in einem handlichen Format, für daheim oder unterwegs, nebenher oder zwischendurch – die Bücher der Textlicht-Reihe sind Literatur, die unter die Haut geht und noch lange im Kopf bleibt.
Ulrike Schmitzer
Die Flut
Inhalt
Die Flut
Der rote Lack glänzte in der Sonne. Die Blechkiste, in der er die Briefe verstaut hatte, wurde schon heiß. Der Motor lief ruhig und gleichmäßig. Er hatte das alte Motorrad in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt und poliert. Die alten Traktorräder montiert, den Traktorsitz, eine lange Lenkstange, ein neues Abgasrohr steil in den Himmel gerichtet, die Kühlung poliert. Die Ladefläche direkt an das Gefährt geschweißt.
Er genoss es, wie sich die Leute im Dorf nach seiner Maschine umdrehten. Die Kinder liefen neben ihm her. Bei der Post stieg er langsam ab.
Ist das ein Motorrad, fragte ein Kind.
Oder ein Traktor, fragte ein anderes.
Eine Wundermaschine, sagte ein drittes.
Genau, sagte der Bauer und lächelte. Als er aus der Post kam, nahm er die Kurbel vom Haken, schwang sie durch die Luft und drehte den Dieselmotor an.
Die Kinder lachten. Der Motor schnurrte.
Er sah aus dem Fenster. Es war still. Kein Auto, das in der Kurve bremste. Kein aufheulendes Motorrad. Nicht einmal das Geklimpere der buddhistischen Glocke vom Nachbarn, die beim leisesten Windstoß anklang. Der Himmel war eigenartig rot. In einigen Kilometern Entfernung blitzte es.
Die Vögel fielen einer nach dem anderen still von den Bäumen. Ihr buntes Federkleid war verschwunden. Auf dem Boden bildete sich aus ihren Körpern ein Teppich, der immer schwärzer wurde.
Er ging durch die Tür hinaus auf sein Feld. Der kleine Bach begann das Feld zu fluten. Er breitete sich aus, über sein Reich, das er vor Jahrzehnten dem Wald abgerungen hatte.
Er stapfte durch die Flut, bis er spürte, dass sich seine Plastikstiefel verformten. Sie begannen sich aufzulösen. Noch bevor er die rote Masse auf seiner Haut spüren konnte, kletterte er auf einen Baum und warf die Stiefel von sich. Da saß er nun. Barfuß. Und kein Mensch in Sichtweite. Die Flut trieb Hasen und Mäuse an ihm vorbei, ein Fuchs lag auf dem Rücken. Sein Bauch war schwarz. Er fragte sich, woher dieses rote Wasser kam. Es regnete nicht. Es hatte seit Wochen nicht geregnet, die Felder waren ausgedorrt. Die Bauern hatten um Wasser gebetet, um wenigstens einen Teil der Ernte noch retten zu können. Er saß lange auf dem Baum, sehr lange.
Die Flut zog sich langsam zurück. Der Bauer bemerkte es zuerst gar nicht. Die Masse versickerte aber nicht im Erdreich, es war vielmehr, als ob die Ebbe einsetzen und sich das rote Meer zurückziehen würde.
Nichts war mehr auf dem Feld. Kein Mais, kein Raps, kein Strauch, keine Erde. Das Nichts war eine hellrote Masse.
Er wickelte seinen Pullover und seine Jacke um seine Füße und stieg vom Baum. Er ging langsam zu seinem Haus. Die Katze lag tot vor der Tür. Die Kühe waren während des Fressens umgefallen. Doch dann hörte er durch die Stille das Kreischen von Kindern. Nein, es war das Quieken der Schweine. Er ging in den Stall. Die Schweine lebten, ihnen war nichts anzusehen. Der rote Dreck klebte überall an ihnen. Sie rieben sich aneinander. Die Hühner lagen mit von sich gestreckten Beinen auf dem Rücken.
Im Haus wickelte er die Jacke von den Füßen und erschrak, seine Zehen waren schwarz. Als ob sie am Gletscher erfroren wären. Er spürte seinen Finger auf den Zehen, der darüber strich. Er suchte seine Frau. Zuletzt war sie in der Küche gewesen und hatte Kartoffeln geschält. Die Schüssel mit den eckigen hellgelben Kartoffeln stand auf dem Tisch. Die Lade mit den großen Messern war aus der Verankerung gerissen und lag auf dem Boden. Ein paar Messer lagen verstreut herum. Von seiner Frau keine Spur. Der Küchenboden von der Masse verschmiert, Fußabdrücke in die Küche hinein und wieder hinaus. Seine Frau würde nie die Messer auf dem Boden liegen lassen.
Er durchsuchte den Hof, die Ställe, den Dachboden, dann ging er in den Bunker. Seine Frau versteckte sich im Hochsommer dort gerne vor der Hitze, sortierte die schrumpeligen Äpfel vom letzten Herbst und die verstaubten Weinflaschen, die niemand trinken wollte. Er hatte den Bunker unbedingt bauen wollen, man weiß ja nie, hatte er gesagt. Ein Teppich aus kleinen Blumen und Blüten überzog den Rücken des Bunkers. Er hatte den höchsten Hügel in der Gegend dafür ausgesucht. Man musste einen Holzsteig hinaufgehen, bevor man in den Bunker einsteigen konnte.
Das rostige Gitter war aufgeschoben. Er hörte ein leises Wimmern und ging näher. Seine Frau saß in einer Ecke, die Beine wie ein Kind angezogen und die Hände vorm Gesicht. Er zog ihre Hände weg. Ihre Nase war schwarz. Sie heulte laut auf. Er umarmte sie. Dann zeigte er ihr seine Füße. Sie weinte noch mehr.
Was geschieht mit uns, fragte sie.
Komm, sagte er. Wir gehen wieder ins Haus.
Sie nahm das große Schlachtermesser mit, das sie vor sich liegen hatte.
Er drehte als erstes den Wasserhahn in der Küche auf, sie hob die Messer vom Boden auf und schob die Lade wieder in die Küchenkredenz. Aus der Leitung kam eine mehlige rote Flüssigkeit. Er wagte nicht, durch den Strahl zu greifen und drehte den Hahn wieder ab.
Sie zogen sich aus und wuschen sich noch in der Küche mit dem Wasser aus den Mineralwasserflaschen gründlich ab. Seine Frau zitterte.
Oh Gott, sagte sie nach einem Blick in den kleinen ovalen Spiegel, der auf dem Nagel neben dem Küchenkasten hing. Hätte ich mir doch bloß nicht ins Gesicht gegriffen. Ob das wieder weggeht?
Hör, was sie im Radio sagen, sagte der Bauer.
Er schaltete das Radio ein, bekam jedoch keinen Sender herein. Kein Strom für den Fernseher. Das Festnetz tot. Das Handy ohne Empfang. Sie setzten sich an den Küchentisch und warteten.
Vielleicht sollten wir zum Nachbarn gehen, sagte die Frau. Vielleicht zum Hauptplatz.
Nein. Wenn es wiederkommt, sagte er.
Sie sah aus dem Fenster. Der Himmel war noch immer nicht klar. Sie machte mit dem Wasser, das noch im Wasserkocher stand, Tee. Sie hielt die Tasse in beiden Händen und trank den Tee in kleinen Schlucken. Er schob die Tasse von sich weg.
Die Katze, sagte sie schließlich.
Er suchte die Gummihandschuhe, die bis zu den Ellbogen reichten und zog sie an. Dann ging er mit einem großen Müllsack vor die Tür und steckte die Katze in den Sack. Sie hatte eine schwarze Zunge. Er trug die Holzscheite von der Hinterseite der Scheune in den Innenhof und schlichtete sie auf einen Haufen. Er packte mit jeder Hand zwei Hühner an den Beinen und schleuderte sie auf den Holzhaufen. Dann warf er die Katze hinauf. Für die Kühe würde er den Traktor brauchen, sie lagen über die ganze Wiese verstreut.
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