Ulrike Schmitzer - Die Flut

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Eine seltsame rote Schlammflut hat das Land überschwemmt. Woher sie kommt: Niemand weiß es, aber wer mit ihr in Kontakt kommt, dessen Haut verfärbt sich schwarz. Schnell werden die Schwarzhäutigen wegen vermeintlicher Ansteckungsgefahr ausgestoßen. Ein Bauer macht sich auf die Suche nach seinem Enkel, der von Soldaten fortgebracht worden ist. Viel Zeit ihn zu finden hat er nicht, denn auch auf seinem Körper breitet sich immer schneller das schwarze Stigma aus …

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Die Wasserflaschen waren leergetrunken. Der Traubensaft und der Wein zur Hälfte aufgebraucht. Noch immer keine Informationen. Keine Hilfe.

Was ist mit dem alten Brunnen, fragte die Frau.

Es musste mindestens zwanzig Jahre her sein, als sie den alten Brunnen hinter dem Haus zum letzten Mal benutzt hatten. Er war mit einer schweren Betonscheibe abgedeckt. Der Bauer holte den Traktor und zog den Betondeckel weg. Mit dem Kübel holte er klares Wasser hervor. Der Bauer kostete vorsichtig.

Passt, sagte er.

Die Frau kostete ebenso vorsichtig. Er versuchte ihr direkt in die Augen zu sehen. Die linke Kopfhälfte war mittlerweile komplett schwarz, selbst der linke Augapfel war so dunkel wie die Pupille. Sie sah gespenstisch aus. Aber sie sagte, sie hätte keine Schmerzen, und sie konnte noch immer gut damit sehen.

Jetzt haben wir Wasser, sagte die Frau.

Der Bauer holte drei Kübel heraus und machte den Brunnen wieder dicht.

Ich will es abkochen, sagte die Frau, bevor sie in die Küche ging.

Der Bauer ging in die Garage und holte unter einer staubigen Decke einen zerlegten Dieselmotor hervor.

Bald schwitzte er schon vom vielen Herumschrauben und zog sich gerade sein Hemd aus, als er jemanden im Hof rufen hörte.

Der Nachbar war schon im Haus. Der Bauer lief schnell in die Küche, wo seine Frau stand, sie hatte sich ihr Tuch um den Kopf gewickelt.

Bei uns haben auch nur die Schweine überlebt, sagte der Nachbar. Sein Kinn war über den Hals bis zum linken Arm hinunter schwarz. Auch seine Zähne waren dunkel.

Ich wollte fragen, ob ihr noch etwas zum Trinken habt, sagte der Nachbar.

Die Frau gab ihm drei Flaschen Wein und Traubensaft mit, vom Brunnen sagte sie nichts. Eine Decke lag über den Wasserkübeln.

Es ist wie verätzt, sagte der Nachbar und fuhr mit den Fingern über seinen Arm. Oder wie eingefärbt – es brennt nicht, es juckt nicht, es zieht auch keine Blasen auf. Aber es wächst weiter. Immer weiter.

Dann schaute er den Bauern an. Das ist doch eigenartig, oder?

Sie sagen, die Kinder werden nicht schwarz, sagte der Nachbar, bevor er mit den Flaschen im Arm wieder ging.

Der Bauer schaute auf die Decke, die die Kübel verdeckte.

Ich muss bald Diesel holen, sagte er und steckte sich sein Hemd fester in die Hose.

Dass sein Bauch schwarz war, sagte er nicht.

картинка 2

Der Dreck trocknete schnell. Über der Landschaft lag ein dünner Staubfilm. Die Luft schmeckte metallisch. Sie kamen noch einmal. Diesmal allerdings mit Löschfahrzeugen. Sie spritzten den Dreck von der Straße und sammelten die feuchte Masse mit ihren Schaufeln ein.

Der Bauer sah vom Hof aus zu und regte sich auf, dass sie das gute Wasser verschwenden würden.

Wird so schon richtig sein, sagte die Frau.

Nichts wissen wir, sagte der Bauer.

Der Bauer ging ihnen entgegen.

Sie sollten sich eine Schutzmaske holen, sagte ein Soldat. Das pure Gift, das sie da einatmen.

Der Bauer spürte plötzlich einen starken Juckreiz im Hals und bekam einen Erstickungsanfall.

Der Soldat klopfte ihm auf den Rücken und lachte.

So schnell stirbt man davon aber auch wieder nicht, sagte er.

Was ist das, fragte der Bauer, als er wieder zu Atem gekommen war.

Kontaminierter Müll, sagte der Soldat.

Was ist kontaminiert, fragte der Bauer.

Vergiftet, sagte der Soldat.

Ich meinte, sagte der Bauer laut, wie weiß ich, was kontaminiert ist.

Alles, was mit dem Dreck in Berührung kam, sagte der Soldat und fügte noch hinzu: also praktisch alles. Das läuft sowieso auf eine Evakuierung hinaus. Ich weiß gar nicht, wieso sie das so lange hinauszögern. Am besten gehen Sie in die Notschlafstelle im Gemeindezentrum. Bis Sie Ersatzwohnungen zugewiesen bekommen.

Der Blick des Bauern wanderte zum Boden, wo seine Schuhe in frischem Schlamm standen. Ich lass mich sicher nicht evakuieren, sagte er bestimmt.

Da wird man Sie sicher um Ihre Meinung fragen, sagte der Soldat.

Die Schweine hatten sich aus dem Stall befreit. Der Bauer ließ sie laufen, sie gingen nicht weit, blieben rund um den Hof. Der Stall wäre ohnehin zu eng, es waren so viele geworden. Er kannte seine Schweine nicht mehr. Vor dem Unglück hatte er allen Schweinen Namen gegeben. Die Kinder hatten damit angefangen, als sie das erste Mal bei einem Wurf dabei waren. Er hatte sich zunächst geweigert. Sie sollten namenlos sein, wenn er sie auf die Schlachtbank hob. Nach und nach hatte er sich daran gewöhnt, wenn die Kinder die Schweine mit Namen riefen und sie tatsächlich hektisch angelaufen kamen.

Die Schweine fraßen die rosa Masse, wo immer sie sie finden konnten. Und sie lag überall. Er hatte sie nach der letzten Überschwemmung nicht mehr weggeschafft.

Der Arzt war ein einziges Mal auf den Hof gekommen. Mit ihm drei Männer von der Landessanitätsdirektion, im Geleit Bundesheer-Soldaten und Polizisten. Der Bauer hatte die Traktor-Kolonne schon von Weitem anrücken sehen. Eine ganze Kolonne von geschlossenen Viehwagen im Schlepptau.

Versteck dich, sagte er zu seiner Frau.

Warum, fragte seine Frau, öffnete aber schnell die Luke zum Dachboden und kletterte hinauf.

Bevor der Bauer in den Hof ging, um die Männer zu empfangen, stellte er die Spitzhacke innen neben die Eingangstür. Für das Jagdgewehr reichte die Zeit nicht, er würde es danach gleich laden und immer griffbereit halten.

Endlich kommt jemand, sagte er zum Arzt.

Wir tun, was wir können, sagte der Dorfarzt.

Wie viele Opfer gibt es auf diesem Hof, fragte der Mann von der Sicherheitsdirektion. Er hatte medizinische Handschuhe an und eine Gesichtsmaske unter dem Kinn. Wegen der Maske hielt er den Kopf unnatürlich steif und weit nach oben gerichtet.

Sein Mantel war zerknittert, den Gürtel schleifte er im Schweinedreck, der sich inzwischen im Hof türmte.

20 Kühe, 47 Hühner …, der Bauer dachte kurz nach.

Ich meine Menschen, sagte der Beamte von der Sanitätsdirektion und schnaufte laut.

… und eine Katze, ergänzte der Bauer.

Gibt es Todesopfer, fragte der Beamte ungeduldig.

Nein, noch nicht, sagte der Bauer und ballte die Faust in der Hosentasche. Aber darf ich vielleicht mal fragen, was wissen die Herren denn über die, wie soll ich sagen, Invasion.

Invasion, der Beamte lachte laut auf.

Invasion sagt er, sagte er noch immer lachend, um dann plötzlich ganz ernst zu werden. Hier spricht niemand von Invasion, verstehen Sie?

Von mir aus, sagte der Bauer.

Gibt es schwarze Stellen auf Ihrem Körper, fragte er.

Nicht dass ich wüsste, sagte der Bauer. Ist das tödlich?

Wir müssen abwarten, wie sich die Sache weiterentwickelt.

Also ja, sagte der Bauer.

Das hab ich nicht gesagt, sagte der Beamte.

Ist es ansteckend, fragte der Bauer.

Davon gehen wir aus, sagte der Beamte.

Gibt es denn schon Medikamente, fragte der Bauer.

Es wird daran gearbeitet, sagte der Beamte. Aber selbst wenn, derzeit hätten wir nicht die erforderliche Infrastruktur, um die Medikamente zu verteilen. Auch daran wird gearbeitet.

Wie viele Leute leben auf dem Hof, fragte der Beamte seinen Assistenten. Dieser strich mit dem Finger über eine Liste, die er auf ein Brett geklipst vor sich trug.

Zwei Personen, sagte er an den Beamten gerichtet.

Wo ist Ihre Frau, fragte der Arzt.

Die ist bei unserer Tochter in der Stadt, sagte der Bauer. Ich hab noch immer keine Nachricht von ihr. Ich mach mir schon große Sorgen. Wissen Sie vielleicht, wie es in der Stadt zugeht?

Es ist überall das Gleiche, sagte der Beamte.

Tragen Sie ein, sagte der Beamte von der Landessanitätsdirektion, eine Person. Nicht infiziert. So, jetzt schauen wir aber, dass wir weiterkommen. Sie bleiben auf dem Hof und bewegen sich am besten hier nicht weg. Wir werden Sie informieren.

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