Philipp Hager - Im Bauch des stählernen Wals

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Im Bauch des stählernen Wals: краткое содержание, описание и аннотация

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Wir begegnen dem Erzähler als Reporter in Frankfurt, als Bettler in Paris, als «Cornerman» bei einem Boxkampf in Prag und als rastlos Suchendem und dennoch Antriebslosem in Wien. Er hält sich nur durch glückliche Zufälle und gelegentliche Jobs über Wasser – bis eine junge Frau seinem Leben eine Wendung verleiht. Vielleicht.
Der Roman einer neuen Generation: abgebrannt, unterwegs und immer auf der Suche nach der richtigen Art, das Leben zu bestreiten.

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»Du! Was machst du hier?«, fragte er, völlig außer Atem.

»Was?«

»Was du hier machst?«

»Essen«, gab ich verdutzt zurück.

»Nein, ich meine, wozu bist du hier?«

»Auf dieser Welt?«

»In dieser Halle!«

»Ach so … ich soll hierüber berichten.«

»Ah … du bist der aus Wien, oder? Wie war die Fahrt?«

»Lang. Aber …«

»Sehr schön. Hör zu, hast du noch etwas anderes anzuziehen?«

»Nein. Warum?«

»Der Nebenkampfrichter ist in letzter Minute ausgefallen. Wir brauchen wen, der einspringt. Aber du siehst ziemlich heruntergekommen aus. Dieses abgewetzte Hawaiihemd … und die Hose … hat die da Löcher? Scheiße, nein, das geht nicht.«

»Ich reiße mich auch nicht darum«, sagte ich.

»Scheiße, verfluchte. Was mach ich nur?«, knirschte er, und ohne ein weiteres Wort schnellte er herum und trampelte davon.

Ich steckte mir die Garnele in den Mund. Ein Kellner kam angebuckelt. Er machte den Eindruck, als hätte er bereits ungeduldig im Rücken des Veranstalters gewartet. Nach raschen Einleitungsfloskeln und mehreren Entschuldigungen gab er mir zu verstehen, dass der Tisch, an dem ich saß, reserviert sei. Die Herrschaften müssten jeden Moment eintreffen. Ob ich vielleicht so freundlich wäre …

Ich stand mit dem Teller in der Hand auf. Ob ich mich vielleicht am Tisch geirrt hätte? Wenn ich ihm meine Reservierung zeigte, führte er mich gerne an meinen Tisch! Ach … ich hätte keine Reservierung? Nun, es täte ihm leid, aber es wäre so, dass ein Aufenthalt in der VIP-Zone nur mit gültiger Reservierung möglich sei … also … er griff nach dem Teller, höflich lächelnd. Ich zerrte daran, versuchte, ihn an mich zu nehmen. Er ließ nicht los, lächelte nur verbissen, knurrte:

»Entschuldigen Sie … den Teller müssen Sie hier lassen … jetzt … würden Sie bitte loslassen … was machen Sie denn?«

Ich merkte, wie immer mehr Augen zu uns rübersahen. Aber ich hatte erst eine verfluchte Garnele gegessen, und der Teufel sollte mich holen, ehe ich diese Leckereien einfach so aufgab.

In diesem Moment, als ich mit dem Kellner rang, fiel mir ein Trick ein, um auch den eisernsten Griff zu sprengen. – Man gibt kurz und überraschend nach und zieht dann mit einem festen Ruck wieder an. Aber ich ging zu energisch vor; anstatt nur nachzugeben, stieß ich ihm den Teller gegen die Brust. Die Forelle patschte gegen seine weiße Seidenkrawatte. Er breitete die Hände aus und sah fassungslos an sich runter. Ich wusste sofort, dass ich zu weit gegangen war … aber andererseits hatte er losgelassen; ich wandte mich um und eilte der Treppe zu.

Den Wellenschlag der Empörung ließ ich hinter mir, aber ein scharfer Pfiff holte mich ein, und der Riese vorn an der Treppe drehte den Kopf, sah mich kommen und nahm die Hände aus den Hosentaschen. Das ist Irrsinn, ging es mir durch den Kopf, es geht doch bloß um ein paar Bissen; aber irgendwie war die Sache außer Kontrolle geraten, und nun konnte ich nicht mehr zurück … oder doch? Ich verlangsamte meinen Schritt. Die Gedanken sprühten wie Funken durch mein Hirn. War es wirklich zu spät? Was war denn schon passiert? Die Krawatte, ja, aber sonst? Angenommen, ich …

Ich nahm ein gewöhnliches Schritttempo an und zwang mich zu einem Lachen. Es klang nervös, wie das Bellen einer Hyäne. Ich blickte über die Schulter zurück; der Kellner stand da mit hochrotem Gesicht und rubbelte mit einer Serviette den braunen Saft von seiner Krawatte. Ich rief nach hinten: »Tut mir leid wegen der Krawatte. War keine Absicht.« Dann stellte ich mit einer deutlichen Geste den Teller auf einen Tisch, grinste dem Riesen zu, als ich näher kam, kehrte meine Handflächen nach oben und sagte:

»Alles in Ordnung. Nichts für ungut, Kumpel.«

Unbehelligt huschte ich die Stiegen hinab.

Aber die Erleichterung verging schnell, und schon drei Gänge weiter biss ich mir in den Hintern, weil ich die Leckerbissen zurückgelassen hatte. Essen hatte eine ungeheure Bedeutung für mich. In den Wochen und Monaten davor war ich allzu oft mit leeren Händen dagestanden.

Versunken in diese trüben Erinnerungen bog ich um eine Ecke; da prallte ich plötzlich gegen etwas Weiches. Ich taumelte zurück. Und hatte diesen Gestank in der Nase.

»Du!«, keuchte Knopp, wobei er sich erschöpft gegen die Wand lehnte, »Wozu bist du hier?«

»Auf dieser Welt?«

»Scheiße, dich hab ich schon gefragt, oder?«

»Ja.«

»Und?«

»Was und?«

»Was hast du hier zu tun?«

»Ich bin der Reporter aus Wien.«

»Ah … genau! Und warum kannst du den Kampfrichter nicht machen?«

»Weil ich zu abgefuckt aussehe«, sagte ich.

Ächzend stemmte er sich von der Wand ab. Er schnaufte laut; seine Nasenlöcher blähten sich wie Nüstern. Er musterte mich von oben bis unten.

»Hmm, ja, stimmt. Aber scheiß drauf. Die Leute werden langsam ungeduldig. Was sagst du? Machst du es?«

»Eigentlich habe ich mit der Reportage schon genug um die Ohren.«

»Wie heißt du?«

»Philipp«, seufzte ich.

»Philipp, ich bin Friedrich«, sagte er und streckte mir seine feuchte Hand entgegen. Das machte ihn mir unsympathisch. Ich hasste diese billigen Vertretertricks, die einem Vertrautheit vortäuschen sollen. Ich runzelte die Stirn und ließ seine Hand zwischen uns sterben.

»Hör zu, Philipp, du würdest mir einen riesigen Gefallen tun. Diese beschissenen Handwerker kann man vergessen. Die kennen nicht mal den Unterschied zwischen K.O. und T.K.O. Geschweige denn irgendwas von Submissions. Und meine Leute sind alle verplant. Die kann ich nicht abziehen. Ich weiß nicht, wen ich noch fragen soll. Und ohne Nebenkampfrichter kann die Show nicht losgehen.«

»Zweihundert extra.«

»Was?«

»Zweihundert für den Kampfrichter, Dreihundert für den Reporter. Also Fünfhundert insgesamt. Dann mach ich’s.«

»Scheiße … Fünfhundert? Sagen wir Vierhun…«

»Dann vergiss es.«

»Scheiße, o.k.! Fünfhundert!«, röchelte er, holte ein Taschentuch heraus und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Kapitel III

Zwei Kämpfer marschierten durch ein dröhnendes Lichtgewitter, marschierten über einen Steg zum Ring und stiegen durch die Seile, und jetzt verstummten die Lautsprecher, Gebrüll und Getrommel füllten die Luft, die Kämpfer stellten sich auf im weißen Licht. Der Kampfrichter: Are you ready? Nicken. Nicken. Fight!

Auch ein Blinder hätte dem Kampf folgen können, so unüberhörbar klatschten die Einschläge durch die Reihen. Keine zwei Minuten und die Zuschauer schnappten über … Zieht die Handschuhe aus!Tritt ihm in die Eier!Mach ihn kalt! … Einzelne Pappbecher flogen gegen den Ring, Bierspritzer regneten auf meinen Kopf. Die Halle zitterte wie unter Strom. Jetzt stand einer im Ring, der Aurel hieß, und, Mann, hatte der Herz; er fraß einen linken Haken, seine Knie sackten durch und seine Augen verloren sich, aber er kam zurück und schickte seinen Gegner mit einer Rechten auf die Bretter. Immer wieder entfaltete sich das Leben zu atemberaubender Blüte; aber die Augen der Zuschauer waren glasig und voll Blutgier, und sie beschmutzten es, sobald sie ihre Lippen öffneten.

Ich hatte alle Hände voll zu tun. Ich schlug den Rundengong, nahm die Zeit und achtete auf Regelverstöße. Gleichzeitig kritzelte ich Stichworte für meinen Artikel in das Notizbuch. Rechts von mir bohrte der Ringarzt in der Nase. Links von mir saß der Ringsprecher. Er war ein schlaksiger Kerl, hatte einen Pferdeschwanz im Nacken und trug sein Kinn hoch. Wenn er nichts anzusagen hatte, redete er unentwegt auf mich ein, besprühte meine Wange mit Speichel und Worten: wie anspruchsvoll seine Tätigkeit war, das Modulieren der Stimme und die klare Ar-ti-ku-la-tion, welch weitläufige Ausbildung er hatte durchlaufen müssen, und die berühmten Shows, die er schon mit seinem Talent veredelt hatte. Was? Ich hätte noch nie vom Bayrischen Eisstock Grand Prix gehört? Bestimmt, weil ich ein Ösi war.

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