Marina Achenbach - Ein Krokodil für Zagreb

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In leuchtenden, konzentrierten Szenen blättert sich ein Jahrhundertleben auf: Das Mädchen Seka aus Sarajevo reitet mit dem Vater in bosnische Bergdörfer. In den 1930er Jahren trifft sie als junge Journalistin in Zagreb auf den deutschen Emigranten, einen Mann vom Theater mit einem Krokodil. Ado ist der jüngste Sohn einer adligen, kaisertreuen Landratsfamilie, aber ein Rebell und Kom- munist. Sie verlieben sich, zwei Kinder werden geboren. Als deutsche Truppen in Zagreb einziehen, verschlägt es sie ins Kriegsberlin und weiter in den Norden an die kühle Ostsee. Seka und Ado verlieren einander, sie findet ihn im KZ-Außenlager Leuna wieder und schleust ihn unerschrocken gegen eine Packung Zigaretten für eine Nacht nach draußen. Nach Kriegsende richten sie ihre Hoffnun- gen auf die DDR. Sie gehen nach Weimar, um eine freie, moderne Theaterschule aufzubauen. Doch die Familie wird erschüttert. Eine Rückkehr nach Zagreb scheitert, Seka findet sich im Westen wieder.
Im belagerten Sarajevo der 1990er sehen Tochter und Sohn Jugoslawien blutig zerfallen. In Deutschland wird Seka noch lange leben und immer wieder jene finden, die wie sie die Verhältnisse ändern wollen.
Sie ist die Mutter der Autorin, die mit dem wundersamen Erzählstrom der Eltern aufwuchs und die hier ein farbenprächtiges Mosaik des Lebens auslegt, ein poetisches Tableau, mit dem Grundton des Staunens.

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29

Am Abendbrottisch streicht Seka Butter auf ein Weißbrot, drauf streut sie Zucker, schneidet die Scheibe in kleine Vierecke und bittet, iss doch, Kind. Ihr zuliebe kaue ich langsam ein Stück und schlucke es. Andreas steht weiter hinten im Raum in seinem Bett, anderthalb Jahre alt, er hält sich am Gitter und plappert mit uns. Auf einer Kommode ein rotbrauner Mahagoni-Radiokasten, aus ihm verkündet eine tiefe Männerstimme: Bomber im Anflug. »Schon wieder«, stöhnt Seka. Sie zieht mir einen Mantel an, die Sirenen heulen in dem auf- und abschwellenden Ton, den niemand je vergisst. Sie nimmt Andreas mitsamt Plumeau auf den Arm, wir gehen umständlich viele Stufen im Haus hinunter.

Der Keller in grauem Licht ist ein bebender Schiffsbauch, in dem sich die Passagiere zusammenklumpen. Die Tür über den steinernen Stufen springt auf, Ado steht in ihr, hinter ihm hellrotes Feuer, seine Hosenbeine flattern, als zerrten Geister an ihnen, er ruft: »Unser Haus ist getroffen, es brennt!« Ihm antwortet das Aufheulen dünner Frauenstimmen. Draußen winden sich hohe Flammen aus den Fenstern, das Feuer rauscht wie ein Sturm, durchsetzt von Knattern und Knallen. Verbrannte Stofffetzen, Papiere, Holzstücke segeln tanzend herunter. Ein Vorhang flattert weit nach außen wie im höchsten Vergnügen und verbrennt. In der Straße steht ein kleiner alter Laster mit offener Ladefläche für Holz und Kohlen. Um ihn drängen sich Frauen mit Kindern und flehen den Fahrer an, sie von hier wegzufahren. »Ich darf nicht, versteht doch, Frauen, es ist streng verboten.«

Auf einmal dreht sich Seka um und geht mit uns los, in das Rot und Schwarz. Rot sind die himmelhohen Flammen, schwarz ist die Nacht. Seka geht mit uns hindurch, Andreas auf ihrem Arm, ich an ihrer Hand. In dieser Nacht ist Seka wie ein schmaler Baum, der mit uns wandert. Wie eine stumme Pflanze, die im tosenden Feuer die Gabe erhalten hat, sich aus ihren Wurzeln zu lösen und sich wegzubewegen. Keine Regung zu uns hin, kein Trösten, nicht einmal ein Gesicht, Schweigen, völliges Schweigen.

Ein Polizist kommt, nimmt ihr wortlos das Kind ab, sie hebt mich hoch, trägt mich durch den Tiergarten und durchs Brandenburger Tor zum Hotel Adlon. Bis alles still wird in dieser Nacht des 23. Novembers 1943, bis dunkel glänzende, tiefe Ledersessel im Hotelfoyer uns aufnehmen.

SAND

zwischen zwei herzschlägen

hat eine menge erfahrung platz

so viele gegenstände

kann man in beide hände nehmen

Zbigniew Herbert

30

Sand. Auch die Straße ist nur Sand mit zwei tiefen Wagenspuren. Flaches Land. Wind. Die Bäume am Wegrand ohne Blätter. 1. Dezember 1943. Manchmal hört sie das Meer, aber sieht es nicht. Es rauscht auf, als wollte es sich erheben. Im Wind fein ein Tang-Geruch, den sie von Häfen kennt. Dann wieder nur der Geruch des Strohs, der Pferde, manchmal ein Hauch vom eigenen Parfum, der aus ihrem Schal aufsteigt. Mein Gott, ist das einsam, eintönig, arm. Alles ist arm, das Schilf, die Weiden, die tief gezogenen dicken Dächer aus Rohr über den Häusern ohne Licht, der Pferdewagen. Sie sitzt im Pelzmantel auf Stroh, Andreas im Arm, ich schlafend an ihre Knie gelehnt. Die zwei Klepper stampfen durch den Sand. Der Kutscher hockt zusammengesunken auf dem Bock. Schläft er? Ist er betrunken? Seka überlegt, wie sie ihn in ein Gespräch verwickeln kann. »Herr Kutscher, ist es noch weit?« Er brummt, sie versteht nichts. »Herr Kutscher, darf ich nach Ihrem Namen fragen?« Ihre Stimme dringt durch den Wind. Ihr R rollt, ihre Höflichkeit ist weltfremd, es ist unsinnig, ihn hier unvermutet nach dem Namen zu fragen, aber sie traut es sich. Was ist dabei? Als die Frage fast schon vergessen ist, sagt er etwas. »Wie bitte?« »Spangenberg«, sagt er lauter, dreht sich sogar halb um, wirft einen Blick auf sie. Sie wiederholt: Spangenberg. Er nickt, und auf einmal ist alles nicht mehr so trostlos. Der erste hiesige Name. Er hat doch geantwortet. Sie sind hier so, hatte ihr Ado versucht zu erklären, und sie hatte das Wort »stur« gelernt. Nur ein bisschen stur, fürchte dich nicht vor ihnen.

Sie kommen im Dorf Ahrenshoop im Dunkeln an, der Kutscher fährt beim Bürgermeister vor. Seka hat den Schlüssel zum Haus des Malers Partikel, das ist ihre Legitimation. Der Bürgermeister führt sie hin, es ist kalt und muffig, er macht Feuer, sie schleppen ein Bett herunter in das Zimmer mit Ofen, sie schläft mit den Kindern ein, ohne sich auszuziehen. Am Morgen sieht Seka die Ostsee. Zuerst den Himmel, dann die weichen Dünen mit fahlgrünem Strandgras. Die Füße sinken im feinen Sand ein, er rieselt in die Schuhe. Vor ihr dieses unbekannte Meer. Eine einzige graue Fläche, die in den Himmel übergeht. Darüber das große Rauschen, das sie seit gestern kennt, jetzt nah und ungehemmt. Wellen rollen heran und lecken am Rand. Wo ist sie nur hingeraten? Wer von ihren Leuten hat je dieses Meer gesehen? So unruhig und trüb, so anders als die felsumrahmte blaue Adria, so eigenartig lebendig, denn es hebt und senkt sich sacht und unentwegt. Vor diesem Meer zieht sie den Schal fest, verschränkt die Arme vor der Brust, stemmt die Beine gegen den Boden. Sie tastet den Horizont ab, der Blick kann sich nirgends halten, sie schickt ihn den Strand entlang, der sich als schmale Linie an einem fernen Waldrand verliert.

Seka kehrt auf der Dorfstraße zurück zum Haus, ein breiter Wiesenstreifen an der Straße, weiße Gänse rupfen das taufeuchte Gras und zischen sie an, sie geht mit ihren wippenden Schritten an den Zäunen entlang bis zum Partikel’schen Haus aus blassen hellrosa und gelben Ziegelsteinen und Fachwerkbalken. Der Maler hat es mit eigenen Händen gebaut.

Und was sie denkt und nicht aufhören kann zu denken, ist: endlich allein. Sie versteht sich selbst nicht, wie kann gerade jetzt ein Glücksgefühl aufsteigen, das ist unangemessen, zu leichtsinnig, fast schändlich, aber die Freude nimmt in ihr immer mehr Raum ein. Sie ist 26 Jahre alt.

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