Marina Selle - Weil du nur einmal lebst

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Die 18-jährige Lory verbringt den Sommer bei ihrer Tante Maddie in Maryland, wo sie den süßen Noah kennen lernt. Zusammen wollen die drei die alte Villa der Tante zu einer Pension umbauen, doch Noah und Lory machen eine unerwartete Entdeckung. Und dann ist da noch die gleichaltrige Rosie, die an Leukämie erkrankt ist und voraussichtlich bald sterben wird. Doch Lory möchte ihr helfen, wieder zurück ins Leben zu finden. Eine Geschichte über Freundschaft, die stärker ist als Krankheit und eine Liebe, die sommerlicher nicht sein könnte.

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Marina Selle

Weil du nur einmal lebst

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Inhaltsverzeichnis Titel Marina Selle Weil du nur einmal lebst Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Marina Selle Weil du nur einmal lebst Dieses ebook wurde erstellt bei

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

November

Impressum neobooks

1. Kapitel

„Und du meinst, du möchtest das wirklich machen?“, fragte mich meine Mutter skeptisch und blickte auf ihren Laptopbildschirm.

„Ja klar, warum denn nicht?“, fragte ich und nippte an meiner Limonade.

„Na weil Countmay nicht gerade um die Ecke ist“, sagte meine Mutter und tippte auf ihrer Tastatur herum.

„Na ja. So weit ist es nun auch wieder nicht weg. Außerdem bin ich dort doch nicht alleine. Ich meine, ich habe Tante Maddie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

Warum also nicht? Was machst du da eigentlich?“

„Ich sehe mir ein Hotel in der Nähe an.“

„Wieso das denn? Du weißt doch, dass ich bei Mad wohnen möchte.“

„Ja, das weiß ich Schatz, aber du weißt auch, dass dort im Moment noch die reinste Baustelle ist. Sie hat gerade erst angefangen mit den Renovierungsarbeiten und ich möchte nicht, dass du in einem Zimmer schlafen musst, in dem der Putz auf dem

Boden liegt und die Fenster nicht richtig schließen.“

„Ich hab schon mit Maddie darüber geredet“, sagte ich und sah meine Mutter beruhigend an, „sie hat mir am Telefon gesagt, dass ihr eigenes Haus schon komplett fertig ist und dass ich im Gästezimmer schlafen könnte. Außerdem meinte sie, dass die Arbeiten an der Pension gar nicht mal mehr so lange andauern würden und ich dann die Bilder machen könnte.“

„Welche Bilder?“, fragte meine Mutter überrascht und klappte ihren Laptop zu.

„Ich habe Mad versprochen, eine Internetseite für die Pension zu erstellen, mit Bildern, Beschreibungen und so weiter. Sie meinte, ich könnte doch so gut mit Computern umgehen, also dachte ich mir warum denn nicht? Wenn sie mich schon den ganzen Sommer bei sich wohnen lässt.“

„Also gut. Du bist alt genug um zu wissen, was du tust, Lory. Aber bitte pass auf dich auf, okay? Ich weiß, dass meine Schwester eine wirklich liebe und verantwortungsvolle Person ist, aber trotzdem. Manchmal kann sie ein bisschen chaotisch sein. Wenn du nach Hause kommen möchtest, dann ruf mich an und du kannst sofort den nächsten

Zug nehmen.“

„Ich weiß Mom, danke“, sagte ich und gab ihr einen Schmatzer auf die Wange. „Aber mach dir bloß nicht zu viele Sorgen um mich, verstanden?“ Meine Mutter lächelte und strich mir über die Haare.

„Ich werde es versuchen. Aber ich vergesse immer, wie groß du schon bist. Ich meine, in einem Jahr hast du deinen Schulabschluss! Ich denke es wird Zeit, dass ich mich an solche Situationen gewöhne, hm?“

Ich nickte und nahm einen Schluck von meiner Limo, die ich in den Händen hielt.

„Da hast du wohl Recht. Aber keine Sorge, bei dir gefällt es mir eigentlich ganz gut. Ich denke nicht, dass ich so bald hier ausziehen möchte“, sagte ich und grinste belustigt.

Meine Mutter lachte und sah mich zufrieden an.

„Na dann, hab ich ja alles richtig gemacht“, antwortete sie und lächelte gutmütig.

„Ich werde Maddie nachher anrufen und sie fragen, wann du kommen kannst“, sagte sie und stand vom Sofa auf.

„Also, was willst du zu Abend essen?“

2. Kapitel

„Nächste Station, Melton“, sagte die monotone Lautsprecherstimme und riss mich aus meinem Halbschlaf.

Ich rieb mir meine müden Augen und schaute zum Fenster hinaus.

Ich musste wohl recht früh eingeschlafen sein, denn ich hatte gar nicht mitbekommen, wie draußen vor dem Fenster die Landschaft immer grüner und hügeliger geworden war. Ich sah auf mein Handydisplay. Mittlerweile war ich schon gute acht Stunden unterwegs. Ich wühlte in meiner Tasche und fand schließlich mein Zugticket. Ich legte es auf meinem Schoß bereit, da der Schaffner gerade auf dem Weg durch die Reihen war und schaute wieder aus dem Fenster.

Die Bäume und Wiesen rasten vor meinen Augen vorbei und ich sah zum Himmel, der strahlend blau und vollkommen wolkenlos war.

Als wir von zu Hause aus losgefahren waren, hingen dort noch Wolken am Himmel, aber je weiter wir gefahren waren, desto schöner war es geworden, jedenfalls soweit ich es mitbeklommen hatte.

Als der Schaffner zu mir kam, zeigte ich ihm mein Ticket und er wünschte mir noch eine gute Fahrt. Ich bedankte mich bei ihm und holte dann mein Handy aus der Tasche, um eine SMS an Maddie zu schreiben, damit sie wusste, wann sie mich vom Bahnsteig abholen sollte.

Hi Mad, komme in 5 Minuten am Bahnhof in Melton an.

Wo soll ich auf dich warten?

LG, Lory

Ich schickte die Nachricht ab und steckte mein Handy wieder ein. Langsam begann ich, meine Sachen zusammen zu packen, damit ich gleich schnell aussteigen konnte. Dann bekam ich eine Nachricht.

Hallo Liebes, ich schaffe es leider nicht, dich abzuholen, weil hier ein Rohr gebrochen ist und ich auf die Handwerker warten muss, aber ich habe jemanden organisiert. Achte einfach auf einen roten Geländewagen.

Bis gleich dann, Maddie :)

Na das fing ja super an. Ich hoffte inständig, dass es die nächsten Wochen nicht so weiter gehen würde, schließlich wollte ich etwas Zeit mit meiner Tante verbringen und mit der Website wollte ich auch anfangen und das war natürlich nicht möglich, wenn bei der Pension Probleme auftraten, die den Zeitplan umschmissen.

Als der Zug hielt, griff ich mir schnell meinen Koffer und meine vollgestopfte Sporttasche und stieg aus.

Als ich aus dem Zug trat, kam mir ein Schwall warmer Sommerluft entgegen. Die Luft roch süßlich nach Blumen und Blüten und war gerade noch kühl genug, dass sie Temperaturen nicht zu drückend waren. Ich hiefte meinen schweren Koffer auf den Bahnsteig und lief ein paar Schritte, bis ich schließlich stehen blieb.

Wohin sollte ich jetzt gehen? Ich beschloss, einfach den wenigen Leuten zu folgen, die mit mir ausgestiegen waren und kam schließlich an den Parkplätzen aus. Ich setzte mich auf eine der drei Bänke im Schatten und wartete.

Ich stellte mein Gepäck neben mir auf dem Boden ab und sah mich um. Der Bahnhof war recht klein, ein wenig heruntergekommen aber eigentlich wirkte er ganz romantisch. Er sah aus wie eine dieser Filmkulissen, fand ich. Er war gesäumt von alten, großen Bäumen und kleinen, blühenden Sträuchern und es gab einen kleinen Fahrradunterstand, dessen Säulen von Efeu umrankt waren.

Wie Maddie es mir aufgetragen hatte, hielt ich Ausschau nach einem roten Geländewagen, aber ich entdeckte ihn nicht.

Ich hoffte, dass ich den richtigen Parkplatz gewählt hatte, aber da ich nirgendwo einen anderen Parkplatz gesehen hatte, beschloss ich einfach noch ein bisschen zu warten. Vielleicht verspätete sich meine Mitfahrgelegenheit nur ein wenig. Um die langsam aufkommende Langeweile zu vertreiben, machte ich ein paar Fotos von dem Bahnhof und schickte sie meiner Mutter.

Dazu schrieb ich:

Hi Mom, bin gerade angekommen. Sieht das hier nicht idyllisch aus? Aber das ist noch nicht Countmay, dorthin fährt nämlich kein Zug.

Mad wollte mich eig. abholen, aber sie kann nicht kommen, Rohrbruch in der Pension. Gleich holt mich jemand ab und fährt mich zu ihr.

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