Wisst ihr, liebe Kinder, wer der große Bruder war? Ja, das war ich selber. Man sagt: Was ich nicht habe, das kann ich auch nicht geben. Wenn ich in meinem Herzen keine Freude habe, kann ich auch keine Freude weiterverbreiten.
Wenn wir zu anderen Menschen freundlich sind, dann können die Leute auch zu uns freundlich sein. Schaut einmal auf unser Bild. Nun ist der Peter schon aus dem Krankenhaus gekommen und die Mutti liegt ganz erschöpft da, weil sie wochenlang kaum geschlafen hat. Abends hatte sie noch in der Bibel gelesen: „… so sollst du mich preisen.“ Das hat sie auch getan und ist dabei mit gefalteten Händen eingeschlafen. Aber Peter wurde schon, bevor es hell wurde, wach.
„Mutti, Mutti!“ ruft er, „warum schläfst du denn so lange? Ich bin schon wach und will dir erzählen, was ich geträumt habe!“
Habt ihr heute Nacht auch etwas geträumt? Erzählt es mal der Mutti, aber weckt die Mutti nicht auf, wenn sie noch so erschöpft ist und schläft.
Wir wollen jetzt beten:Lieber Vater im Himmel, wir danken dir für unsere liebe Mutti, die immer für uns betet und sorgt. Gib ihr heute wieder neue Freude und Kraft. Amen.
„Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider.“
Richter 14,12
Die Mutter liest den Kindern aus der Bibel etwas vor. Wie gesund sie wieder ist. Die Geschichte handelt von Simson, der solche Kraft hatte, dass er mit der Hand einen Löwen fangen konnte und ihn zerriss wie ein kleines Ziegenböcklein. Dann ließ er den toten Löwen einfach liegen. Als er ein paar Tage später wieder zu dem Löwen kam, da war ein Schwarm Bienen in dem Leib des Löwen, die darin ihren Honig herstellten. Er nahm von dem Honig und brachte ihn zu dem Vater und der Mutter. Da aßen sie von dem süßen Honig. Er sagte ihnen aber nicht, dass der Honig aus dem Bauch des Löwen kam.
Nun stellte er seinen Freunden ein Rätsel. „Was ist das?“ fragte er sie, „Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken.“ In sieben Tagen sollten die Freunde das Rätsel geraten haben. Aber sie wussten keine Antwort darauf. Da überredeten die Männer Simsons Frau, sie sollte ihn ausfragen, was das für ein Rätsel sei. Sie fragte nun ihren Mann und weinte sieben Tage lang, bis er ihr das Rätsel verraten hatte. Nun hatten seine Feinde des Rätsels Lösung und er musste ihnen die dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. So geht es einem, der nicht schweigen kann und alles ausplaudert. Wenn uns jemand etwas anvertraut, sollen wir auch schweigen, aber von der Liebe Gottes dürfen wir zu allen Menschen reden.
Jetzt sollt ihr auch ein Rätsel lösen: „Wer hat die schönsten Herden?“ - Nun ratet einmal, ihr lieben Kinder, wer hat denn die schönsten Herden? Wisst ihr es? Nein? - Dann wollen wir ein Liedchen lernen.
Wer hat die schönsten Herden? Die hat Herr Jesus Christ;
vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.
O du freundlicher Hirt! O du freundlicher Hirt,
sei mir gnädig, sei mir gnädig, o du freundlicher Hirt!
Willst du die Herden sehen, die Lämmer zart und fromm?
Lass Welt und Sorgen stehen, zur Sonntagsschule komm!
Auf Gottes Aue weiden die Kleinen hier mit Lust;
der Hirte trägt mit Freuden das Schwache an der Brust.
Die Kinder singen, spielen, der Hirt ist ihre Freud;
und manches Herz muss fühlen: der Tag des Herrn ist heut.
O singt: Die schönsten Herden, die hat Herr Jesus Christ;
vieltausend hier auf Erden, vieltausend wo er ist.
Dieses Lied war eben ein Rätsel. Aber es wurde auch gleich die Auflösung gegeben. Wenn ihr auch ein Rätsel kennt, dann fragt doch die Mutti, ob sie es raten kann. Das macht viel Spaß, wenn es die anderen nicht gleich raten können. Au ja!
Nun wollen wir beten:Lieber Heiland, wir danken dir, dass wir so fröhlich singen und auch so lustig raten können. Wir wollen dir danken für deine Gnade jeden Tag. Amen.
„Gott tut große Dinge, die wir nicht begreifen. Er spricht zum Schnee: ,Falle zur Erde!‘, so ist der da.“
Hiob 37,5.6
Das ist aber ein schönes Winterbild, da können wir sehr viel sehen. Im Hauseingang steht eine alte Frau, die ordentlich friert. Die Krähen picken auf der Erde die letzten Brotkrümel auf. Vorne ziehen die Kinder einen Schlitten und der Hund bellt laut. „Ich will auch mitfahren“, meint er. An der Hauswand steht ein Schneemann, die Kinder haben Schneebälle gemacht und werfen sie gegen den eisigen Mann. Obwohl er einen großen Besen hat, kann er sich gar nicht wehren, er ist ganz steif gefroren.
Ja, Gott hat auch den Schnee gemacht, deshalb rufen die Kinder:
„Ei, du liebe, liebe Zeit, ei, wie hat‘s geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh; nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken, alles steckt in weißen Decken!
Und im Garten jeder Baum, jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett liegt er wie ein Federbett!
Auf den Dächern um und um, nichts als Baumwoll‘ ringsherum!
Und der Schlot vom Nachbarhaus, wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen, hat ein weißes Bäckerjäckchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht, dass er jetzt sein Pfeifliein schmaucht?
Und im Hof der Pumpenstock hat gar einen Zottelrock
und die pudrige Perücke und den Haarzopf im Genicke
und die ellenlange Nase geht schier vor bis an die Straße!
Und gar draußen vor dem Haus! War nur erst die Schule aus!
Aber dann, wenn‘s noch so stürmt, wird ein Schneemann aufgetürmt.
Dick und rund und rund und dick, steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ,nen Tiegel und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee: Und wir rings herum, juchhe!
Ei, ihr lieben, lieben Leut‘! Was ist heut das eine Freud!“ (F. Güll)
Die Kinder freuen sich im Winter. Die älteren Leute sagen oft „Das ist ein schlechtes Wetter“, weil sie so frieren. Aber Gott im Himmel hat alles richtig gemacht - auch den Winter.
„Sing Gottes Lob im Winter auch, er ist so treu und gut;
er nimmt vor Frost und Sturmeshauch die Saat in seine Hut.
Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, so weich und sicher zu;
sie merkt den harten Winter nicht und schläft in stiller Ruh!
Singt Gottes Lob zur Winterzeit, er ist so treu und gut;
er schenkt dem Sperling warmes Kleid und warmes, rasches Blut.
Er zeiget ihm sein Futter an, ein Körnlein hie und da
und führt ihn, da er‘s finden kann, auf Wegen fern und nah.
O, lobet Gott den Winter lang, er ist so treu und gut
und führt auch euer Füße Gang und gibt euch frohen Mut.
Und schenkt euch gute Gaben viel für euren Leib und Geist,
schenkt Kraft zum Fleiß und Lust zum Spiel und Glauben allermeist.“
Wir wollen beten:Wir danken dir, großer Gott, auch für den Winter und für deine Hilfe bei allen Menschen und Tieren. Gib uns bitte Gelegenheit, dass wir darauf achten, dass keiner hungert und friert. Amen.
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