Joe Martin - Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -

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„Wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der jeder jeden bescheißt?“
Roland Zickler, Vorsitzender Richter der 12. Großen Strafkammer am Landgericht Bonn
Wollen wir das? Wollen wir, dass die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit in Deutschland und in Europa weiter zunimmt?
In unserer sogenannten „sozialen“ Marktwirtschaft, in der wir angeblich leben, ist bei weitem nicht alles so sozial, wie man annehmen möchte. Auch bei uns scheißt der Teufel immer auf die größten Haufen. Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.
Joe Martin hat unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem viele Jahre analysiert und zeigt die Missstände in diesem Buch auf – und was wir ändern können.
„Wenn wir nicht jetzt einen neuen Wertekompass nutzen, um zu entscheiden, wie wir in Zukunft leben wollen, werden die Spannungen größer, die Ungleichheit wird zunehmen und am Ende verlieren alle.“
Joe Martin präsentiert die Tricks der Vermögenden und die Manipulation der Politik in leicht verständlicher Sprache. Er zeigt auf, wie es wenigen Finanzkraken gelingt, über unser Leben, unsere Umwelt und damit über unser Wohlergehen zu bestimmen. Deshalb stellt er auch entsprechende Forderungen zusammen, die eine positive Änderung ermöglichen. Das Ziel nach Gesundheit, Glück, Zufriedenheit, Freiheit und Frieden aller Menschen muss die Profitmaximierung um jeden Preis ersetzen. Der Respekt gegenüber Menschen, dem Tierwohl und der Natur ist der neue Wertekompass.

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Kleinere Machenschaften – Tönnies

Zuvor drehen wir jedoch einmal ein kleineres Rad. Respektlosigkeit, Ausbeutung von Menschen und abscheuliche Machenschaften, die gegen jedes Tierwohl verstoßen, findet man leichter als die ganz großen Betrügereien.

Ein gutes Beispiel ist der Fleischproduzent Tönnies in Nordrhein-Westfalen. Er und sein Unternehmen sind das perfekte Negativ-Beispiel für den verlorenen oder nicht vorhandenen Respekt vor Menschen und dem Tierwohl. Obwohl der Skandal hohe Wellen schlägt, gerade zu der Zeit als ich diese Zeilen im Sommer 2020 schreibe, bin ich sicher, dass sich die Wogen glätten werden, die Menschen den Skandal schnell vergessen werden und alle wieder zum sogenannten „business as usual“ zurückkehren. Aber, weil der Fall Tönnies geradezu ein Paradebeispiel für die Perversionen des ungezügelten Kapitalismus darstellt, lohnt es sich an dieser Stelle, diese „Schweinerei“ einmal näher anzusehen.

So eine Schweinerei

Schweine müssen gefüttert werden. Mästen nennt man das. Völlig unabhängig, wie sie gehalten werden, sie müssen fressen, damit sie groß werden und damit man sie dann schlachten kann. Sie müssen gemästet werden. Das ist die Welt, in der wir heute leben.

Die heutige Tierhaltung und das Mästen an sich hat mit Tierwohl gar nichts mehr zu tun. Unter schlimmsten Umständen werden die Tiere gehalten, damit sie schnell wachsen, richtig wachsen und damit sie so früh wie möglich schlachtreif werden. Aber allem voran steht eben die Fütterung. Weil in Deutschland nicht genügend Schweinefutter produziert wird, muss man es importieren.

Deshalb findet man große Schweinefarmen und Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Futter kann günstig auf dem Seeweg dorthin geliefert werden und aus diesem Grund leben in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg sechsmal so viele Schweine wie Menschen.

Jeder Dritte arbeitet rund um diese Industrie. Man spricht zwar von Schweinezucht, aber es ist inzwischen eine Industrie. Eine Industrie wie die Auto- oder Tourismusindustrie, die Luftfahrt- oder die Computerindustrie. In der Schweinezucht geht es also auch industriell zu und Profit ist das Ein und Alles.

Jedes Unternehmen muss automatisieren und Kosten sparen, wo immer es geht. Kosten sparen kann man, indem man Maschinen einsetzt, Prozesse standardisiert und automatisiert. Allerdings sind solche Maßnahmen sehr kostenintensiv und nur große Marktteilnehmer mit guten Verbindungen zum Kapital können sich einen solchen Ausbau leisten.

Alleine deshalb sind sie dann auch immer wieder gezwungen weiter Kosten zu optimieren und zu automatisieren, damit die Investoren mit entsprechenden Gewinnen belohnt werden können. Einziges Ziel dieser Unternehmen ist Profit und noch mehr Profit. Es ist der ungezügelte Kapitalismus in Aktion.

Einzelne Bauern haben keine Chance

Mitmachen kann zwar jeder, aber durch den Zwang zur Automatisierung und das zur Verfügung stehende Kapital können nur große und rein auf Profit getrimmte Unternehmen gewinnen. Kleine Unternehmen oder gar einzelne Bauern haben keine Chance. Wer den Schweinen ein bisschen Lebensraum gibt, kann keinen Profit machen.

Wer sich ein bisschen um das Tierwohl kümmert, kann keinen Profit machen. Wer sich also „dumm“ verhält, erhält auch keine Kredite und kann deshalb auch keine Profite an Investoren ausschütten. Wem das Tierwohl mehr wert ist als eine ordentliche Rendite, der wird abgedrängt von denen, für die Tiere nur industrielle Waren sind.

Das führt zur Machtkonzentration. Konzerne entstehen, die die Regeln machen. 80 % aller Schweine werden von zehn großen Konzernen geschlachtet. Die Schlachterei Tönnies kommt laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter auf ca. ein Drittel aller Schweineverarbeitung.

Ein solch großer Marktanteil muss natürlich erkämpft und verteidigt werden. Ein solches Volumen muss organisiert werden und so strukturiert, dass es sich auch noch lohnt. Das Tierwohl spielt bei Tönnies keine große Rolle, weil die Schweine je dort eh nur geschlachtet werden. Allerhöchstens kann man analysieren, wie sie getötet werden und was mit den Tieren passiert, bevor sie getötet werden. Aber dort sind sicher keine großen Einsparungen zu erzielen.

Kostensenkung

Massive Kostensenkungen sind nur auf zwei Arten zu erzielen. Zum einen beim Einkauf der Schlachtprodukte, also der Schweine, und zum anderen bei der Haltung der anderen Tiere, die die Schweine verarbeiten. Wenn du jetzt kurz verwirrt bist, dann deshalb, weil ich die Menschen, die bei Tönnies schlachten, auch als Tiere bezeichnet habe. Biologisch gesehen sind wir ja auch nur Tiere. Wir haben zwar eine andere Gesellschaftsform als die Schweine entwickelt und können lesen und rechnen, aber biologisch gesehen ist der Mensch auch nur ein Säugetier, genauso wie Schweine und Hunde und sogar Wale, Robben, Seekühe und Seeotter.

Wie dem auch sei, um Kosten zu sparen, wendet Tönnies gezielt Maßnahmen an, die die Haltung des für ihn arbeitenden Tiers der Gattung Mensch optimiert. Leider ist die Sklavenhaltung in Deutschland verboten. Ärgerlicherweise gibt es zudem noch eine Menge Arbeitsschutzgesetze und eine umfangreiche Sozialgesetzgebung, damit der Staat entsprechende Einnahmen zum Wohle aller einnimmt. Deshalb hat man sich bei Tönnies ein sehr perfides System ausgedacht, wie man, zum Zwecke der Gewinnmaximierung, die Arbeiter behandelt.

Arbeitsschutz, Krankenversicherung und Anspruch auf Urlaub

Wenn ein Unternehmen Menschen beschäftigt, greifen zahlreiche Gesetze, die zum Schutz der Arbeitnehmer über Jahrhunderte entstanden sind. Für Urlaub, Krankenversicherung, für den 8-Stunden-Tag und die Rentenversicherung haben Gewerkschaften, Arbeitnehmerverbände und einzelne Parteien seit über 100 Jahren gekämpft. Damit soziale Standards gesetzlich verankert werden, die Arbeitnehmern ein einigermaßen gutes Leben ermöglichen.

Tönnies und viele andere Unternehmer, Manager und Unternehmen überlegen natürlich ständig, wie sie diese Maßnahmen aushebeln können und dadurch ihren Gewinn maximieren können. Dabei ist es nicht so, dass sie grob gegen geltende Gesetze verstoßen würden. In aller Regel bewegen sie sich innerhalb der Gesetze, wenn auch an den äußeren Rändern. Das ist aus rechtlicher Sicht in Ordnung, aus Respekt vor Menschen und dem Tierwohl sicher nicht, aber Respekt in diesem Sinne ist ja (noch) nicht gesetzlich festgelegt.

Aber genau wie Tönnies und Konsorten, die innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen handeln, haben auch die Sklavenhändler innerhalb des damaligen gesetzlichen Rahmens gehandelt. Zumindest unterstelle ich das einmal, auch wenn Sklavenhalter und Sklavenhändler den gesetzlichen Rahmen ihrer Zeit wahrscheinlich eher als Empfehlung sahen und Übertritte sicher häufiger an der Tagesordnung waren als heute.

Die heutigen Ausbeuter gehen subtiler vor und bleiben innerhalb der Regeln. Es liegt also an den Regeln, die offensichtlich Lücken aufweisen. Diese Lücken werden von Managern und ihren findigen Anwälten auf der ganzen Welt gesucht, gefunden und ausgenutzt. So auch bei Tönnies.

Sub-sub-sub-Unternehmen

In den Großschlachtereien wurden die Arbeitsleistungen und die Anstellungsverhältnisse der Arbeiter zur Vermeidung von Sozialabgaben und anderen Unannehmlichkeiten für den Arbeitgeber an externe Firmen ausgelagert. Das heißt, das Unternehmen stellt die Leute nicht selbst an, sondern beauftragt ein anderes Unternehmen mit dem Erbringen der Leistung. Soweit so gut.

Jetzt ist es aber nicht so, dass dieses andere Unternehmen ein deutsches Unternehmen sein muss, welches die Arbeiter anstellt und entsprechende Sozialabgaben an den deutschen Staat zahlt. Nein, dieses andere Unternehmen beauftragt wiederum ein weiteres Unternehmen und dieses vielleicht sogar noch ein oder zwei weitere. Damit entsteht ein Netzwerk von Sub-sub-sub-Unternehmen und die Haftung für Sozialabgaben, Urlaubsregelung, Arbeitsschutz und so weiter rückt mehrere Lagen von Tönnies und anderen ab. Bis zu 80 % der Belegschaft bei Tönnies waren Werkvertragsarbeiter. Angestellt waren oder sind sie bei windigen Subunternehmern.

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