Gregor Eisenhauer - Führerin

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Der amerikanische Verschwörungstheoretiker und Bestsellerautor Charles Klimt kommt nach Berlin, um sein neues Buch vorzustellen, in dem er die Existenz des international operierenden Geheimbundes »Barabas« belegt. Dieser soll, so Klimt, den Fortbestand der NS­Ideologie und den »Endsieg über das Judentum« sichern. Eine Woche später will er Namen nennen. Zeit, die er seinen Feinden gibt, ihn zum Schweigen zu bringen. Den angekündigten Mord soll die Journalistin Martina Claasen auf Klimts Wunsch exklusiv dokumentieren. Doch er will über sie nur den Kontakt zu seiner Tochter und seiner Enkelin Lotta wiederherstellen, um deren Leben er eigentlich fürchtet. Denn seit Klimt in einem Buch die Existenz Gottes geleugnet hat, werden er und alle, die ihm nahe sind, von Ayn Goldhouse, christliche Fundamentalistin und Gründerin des Ordens »New Virgins«, mit unversöhnlichem Hass verfolgt. Deren Vision ist das neue Matriarchat, und da auch ihre Zeit begrenzt ist, sucht sie eine Nachfolgerin: die Führerin. Und plötzlich trägt Lotta das Erkennungszeichen des Ordens – eine kleine schwarze Rose – als Tätowierung …

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Es gab immer mehr Verrückte in der Stadt. Auch der Gedanke machte ihr Sorgen. Anfangs hatte sie darüber gelächelt. «Ich werd wohl spießig im Alter», hatte sie sich selbst ermahnt. Aber es fiel ihr immer schwerer, U-Bahn zu fahren oder S-Bahn. Sie mochte die Menschen nicht mehr, sie mochte den Dreck nicht mehr, die Gerüche, die Schmierereien an den Wänden. Am schlimmsten fand sie die falsche Toleranz alldem gegenüber. Sie konnte nicht einsehen, was hip daran war, mit einer Bierflasche durch die Gegend zu laufen und sie irgendwo abzustellen, wo Kinder gut rankamen, oder sie einfach auf den Boden zu werfen. Das war nicht mehr ihre Welt. Anfangs hatte sie noch versucht, den einen oder anderen zur Rede zu stellen. Es waren ja keine Penner. Es waren Jugendliche, chic aussehende, teuer ausgebildete, behütet aufgewachsene Jugendliche, die sie einfach nur auslachten. Sie wollte ihre Tochter hier nicht großwerden sehen. Dabei war das noch der gute Teil der Stadt, die alte Mitte, wo jetzt die jungen Erfolgreichen wohnten, young urban cannibals.

All ihre Freunde schimpften auf die jungen Reichen, die hier ihre Geländewagen auf dem Fußgängerweg parkten, Gourmettüten durch die Gegend wuchteten und spätnachmittags ihre viersprachig parlierenden Kinder von den Privatschulen in die Penthouse-Wohnungen heimführten.

«Eigentlich will ich nur noch weg!»

Es hatte sie verdammt viel Anstrengung gekostet, diesen einfachen Gedanken offen auszusprechen. Zu viel hing daran. Eigentlich ihre ganze Vergangenheit.

«Ich habe nicht versagt!» Das Mantra ihres neuen Selbstvertrauens. «Ich habe nicht versagt!»

So ganz glaubte sie sich noch nicht. Aber sie war auf einem guten Weg. Gut, sie hatte keine Beziehung, sie hatte ein altkluges Kind, das kaum noch Respekt zeigte, sie hasste ihren Job als Altenpflegerin, sie hatte kein Geld für ein neues Leben, den Mut auch nicht, und keinen Mann. Aber anderen ging es verdammt viel schlechter. Ihrer Freundin Inge zum Beispiel, mit dem kranken Vater, oder Heinz, der sich noch einmal zu einem Kind hatte überreden lassen, vermutlich weil er einen altmodischen Namen trug und immer stärker seinem Vater ähnelte.

Sie sah auf die Uhr. Zehn nach vier. Sie hätte längst draußen sein müssen. Lotta war nicht unpünktlich. Lotta war nie unpünktlich. Lotta war so ganggenau wie eine Schweizer Uhr. Morgens stand sie eine halbe Stunde früher auf als nötig, um nochmals ihre Hausaufgaben durchzugehen. Nie hatte sie auch nur eine Schulstunde geschwänzt, noch nicht einmal den Wunsch geäußert. Lotta war ihr unheimlich zuweilen. Sie hatte die Sorge, dass sich das Kind zu viel abverlangte. Vermutlich weil sie sich selbst die Schuld an der Scheidung gab. Das hatte die Analytikerin damals gesagt. Lehrbuchratschläge. Die Kinder geben sich die Schuld an der Trennung! Unsinn. Sie wollte die Trennung und Lotta hätte sie auch gewollt. Weil Thomas ein Idiot war. Weil sie wieder einmal auf einen Dummkopf hereingefallen war, dessen einziges Wollen im Leben sich darauf richtete, immer auf der Sonnenseite zu stehen, egal auf wessen Kosten. «Ichichich», das war die einzige Melodie gewesen, die er pfiff, weil, singen konnte er schon gar nicht. Sex erst recht nicht. Hätte sie damals nur ihr Augenmerk ein wenig mehr auf das gerichtet, was ihr heute als Erstes einfiel, wenn sie an ihn dachte. Seine Eitelkeit, seine penible Ordnungsliebe und – das Schlimmste von allem – sein Geiz.

Wie viele unglaublich peinliche Situationen hatte sie mit ihm durchleben müssen! Wenn er keine zehn Cent Trinkgeld gab, wenn er mit ihr im Restaurant darüber stritt, wer die gemeinsame Flasche Mineralwasser zahlen sollte, wenn er am Kindergeld so lange herumrechnete, bis er drei Euro einsparen konnte. Diesen Mann hatte sie geliebt. Vermutlich weil sie gehofft hatte, dass er verlässlich wäre. Verlässlicher als ihr eigener Vater, der sich erst gekümmert hatte, als das Enkelkind da war.

«Wie dumm bin ich eigentlich?» Sosehr sie über sich selbst lachen konnte – bei dieser Frage blieb ihr manchmal das Lachen im Halse stecken.

Ich klingele jetzt! Sie ermahnte sich noch einmal zur Zurückhaltung. Bis siebzehn zählen. Fünf Passanten freundlich zunicken. Drei Fahrradfahrern auf dem Gehweg streng hinterhersehen. Sie wurde ihrer Mutter immer ähnlicher. Anfangs hatte sie dieser Gedanke noch erschreckt. Das war es genau, was sie immer gehasst hatte, diese selbstgerechte Art. Anderen Fehler vorzuwerfen und die eigenen partout nicht sehen zu wollen. Aber verdammt, so viele Fehler machte sie auch wieder nicht. Zumindest fuhr sie nicht auf dem Gehweg und nervte harmlose Fußgänger. Sie zahlte Steuern, obwohl sie kaum etwas verdiente. Versuchte ihr Kind gut zu erziehen, obwohl es störrischer war als ein alter Esel, und sie mühte sich, auch sonst ein guter Mensch zu sein. Auch wenn es schwerfiel. Gerade wenn sie an ihren Vater dachte. Da war noch dieser Brief, der seit Tagen auf ihrem Schreibtisch lag, und den sie nicht öffnen wollte, weil sie genau wusste, von wem er kam. Sie kannte diese herrischen Schriftzüge nur allzu gut, Hunderte Briefe hatte sie von ihm bekommen, ein Dutzend hatte sie gelesen, dann war sie es leid geworden, seine Vorwürfe und Versprechungen, die sich so durchschaubar abwechselten, nein, sie konnte es nicht mehr ertragen. Sie mochte nicht einmal daran denken.

‹Warum geht diese verdammte Tür nicht auf?!› Sie klingelte.

Wo blieb Lotta?

Sie klingelte und klingelte.

Nichts tat sich. Sie ließ den Daumen auf der Klingel. Hörte das helle Bim-Bim-Bim im hinteren Raum. Endlich Schritte.

Der Gitarrenlehrer trat an die Tür. Ein junger Mann von so schlaksiger Art, dass man wirklich Angst hatte, er könnte jeden Moment zusammenknicken und in seine Einzelteile zerfallen.

«Frau Blumich! Hallo!»

Er war immer so freundlich und fröhlich. Ohne Drogen eigentlich nicht machbar.

«Hi, Sven!» Sie duzte ihn konsequent. Beim Siezen hätte sie lachen müssen.

«Ich wollte eigentlich Lotta abholen!»

«Die ist doch schon seit zehn Minuten weg! Die Stunde geht doch nur bis vier!»

Er sah sie sehr altklug an. Als ob schon der Verdacht auf Alzheimer bestünde.

«Das weiß ich, Sven!» Sie wusste auch, dass Lotta zuweilen den Hinterausgang benutzte, nur hatte sie diesmal nicht daran gedacht. «Lotta ist …» Sie nickte in Richtung Hof.

«Yoh! Sie wollte noch ’ne Kleinigkeit einkaufen und dann direkt nach Hause. Da ist sie jetzt auch bestimmt, im Supermarkt!» Dieser kleine Kifferaffe dachte tatsächlich, er könnte sie beruhigen. Eine wahnsinnige Wut stieg plötzlich in ihr auf, und irgendwie spürte er das, denn er trat einen Schritt zurück.

«Na, dann bis zum nächsten Mal», presste sie mühsam hervor und drehte ihm den Rücken zu. Die Tür fiel verdammt schnell ins Schloss.

‹Du leidest schon unter Verfolgungswahn›, flüsterte sie sich zu. ‹Ruhig jetzt und schimpf sie nicht aus, da gibt es keinen Grund zu.› Sie überlegte noch kurz in den Supermarkt zu gehen, um Kleinigkeiten für das Abendessen zu kaufen, aber sie traute Sven nicht so ganz. Sie wollte sicher sein, dass ihre Tochter zu Hause war. Jetzt, sofort. Lotta würde nie ohne sie in den Supermarkt gehen. Warum auch?

Beim Überqueren der Straße fiel ihr auf, dass der dicke Mann gar nicht mehr im Wartehäuschen saß. Seltsam, dachte sie, er wirkte so, als gehörte er da für immer hin.

Solche Menschen musste es auch geben, die immer wissen, wo sie hingehören.

‹Mensch, Mensch›, dachte sie, ‹Mensch, Mensch, du grübelst zu viel, das führt zu nix Gutem! Selbstgespräche auch nicht!›

«Hallo, Süße!»

Lotta saß am Tisch und studierte ihren Stundenplan.

«Morgen hab ich fünf Stunden und Sport. Sport nervt. Frau Rüdiger nervt. Ich versteh nicht, warum sie mich immer anmeckert. Das ist so ungerecht. Ich will da nicht mehr hin. In der Zeit könnte ich genauso gut was anderes machen. Mathe, oder Ethik, oder Physik.»

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