Gregor Eisenhauer - Führerin

Здесь есть возможность читать онлайн «Gregor Eisenhauer - Führerin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Führerin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Führerin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der amerikanische Verschwörungstheoretiker und Bestsellerautor Charles Klimt kommt nach Berlin, um sein neues Buch vorzustellen, in dem er die Existenz des international operierenden Geheimbundes »Barabas« belegt. Dieser soll, so Klimt, den Fortbestand der NS­Ideologie und den »Endsieg über das Judentum« sichern. Eine Woche später will er Namen nennen. Zeit, die er seinen Feinden gibt, ihn zum Schweigen zu bringen. Den angekündigten Mord soll die Journalistin Martina Claasen auf Klimts Wunsch exklusiv dokumentieren. Doch er will über sie nur den Kontakt zu seiner Tochter und seiner Enkelin Lotta wiederherstellen, um deren Leben er eigentlich fürchtet. Denn seit Klimt in einem Buch die Existenz Gottes geleugnet hat, werden er und alle, die ihm nahe sind, von Ayn Goldhouse, christliche Fundamentalistin und Gründerin des Ordens »New Virgins«, mit unversöhnlichem Hass verfolgt. Deren Vision ist das neue Matriarchat, und da auch ihre Zeit begrenzt ist, sucht sie eine Nachfolgerin: die Führerin. Und plötzlich trägt Lotta das Erkennungszeichen des Ordens – eine kleine schwarze Rose – als Tätowierung …

Führerin — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Führerin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sie nahm den Kampf an. Mit ihrer Mutter konnte sie über ihre Gefühle nicht reden. Ihr Vater war ein Jammerlappen, was man von Ludwig wirklich nicht sagen konnte. Das war die Falle, in die ihr Stolz sie führte. Ludwig von Hausen war ein schlechter Mensch, der Teufel in Menschengestalt, so schien ihr, aber warum hatte er dann sie gewählt? Ausgerechnet sie? Die verzogene Tochter eines drittklassigen Schauspielerehepaars? Er war ein ganz besonderer Mann, anders als alle anderen, also musste sie eine ganz besondere Frau sein, anders als alle anderen Frauen. Das erfüllte sie zunehmend mit Stolz, je länger sie darüber nachdachte. Ihr Tatendrang regte sich. Sie wollte es ihm gleichtun. Anfangs nur in ihren Träumen.

Sie fragte sich zu keiner Zeit, worin denn nun seine Schuld genau bestand. Ob er Steuern hinterzog, Verbrecher deckte, in Drogen- oder Waffenkartellen tätig war, interessierte sie nicht. Sie wollte es einfach nicht wissen. Seine Schuld war in ihren Augen allein die, sie hintergangen zu haben.

Das würde sie ihm heimzahlen. Aber sie schwor sich, es – anders als ihre Mutter – nicht auf dem Rücken ihrer Kinder auszutragen. Sie tat alles, um ihren zwei Söhnen und der Tochter ein Heim zu geben. Klaus, dem Erstgeborenen, den es schon als Kleinkind zum Computer zog; Helmar, dem Introvertierten, der malte und musizierte, und Lisa, die ihr persönlich als Mädchen so fremd war, weil sie sich völlig normal entwickelte und so uneitel war. Gute Kinder, aber ein herzliches Gefühl empfand sie für keines von ihnen. Am ehesten vielleicht noch für Helmar, er war viel femininer als Lisa, aber er gab ihr auch deutlich zu verstehen, wie sehr er sie dafür verachtete, dass sie ausgerechnet diesen Mann geheiratet hatte. Seinen Vater, den er so abgrundtief hasste, dass er Akne davon bekam. Helmar begriff gar nicht, dass sie Komplizen waren. Noch nicht. Aber er würde es schon noch begreifen.

Fünfzehn Jahre hatte sie damit verbracht, die Kinder vergessen zu lassen, dass ihr Vater nicht für sie da war. Nicht weil er so viel arbeitete, sondern weil er als Vater gar nicht existierte. Es war ihr gelungen. Jetzt war es an der Zeit, an sich selbst zu denken.

Ludwig Müller von Hausen schloss die Haustür auf. Er stand still im Atrium und lauschte. Die Kinder waren noch in der Schule. Sie besuchten ein Tagesinternat in der Nähe von Potsdam und kehrten erst spätnachmittags heim. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie dort auch wohnen können – aber das wäre ihnen und seiner Frau nur schwer zu vermitteln gewesen.

Die Haushälterin kam erst gegen vier wieder, wenn es das Abendessen zu richten galt. Er stellte seine Aktentasche ab, zog den leichten Sommermantel aus und hängte ihn in die Garderobe.

Er war sich sicher, dass seine Frau zu Hause war und mit einer Überraschung aufwartete. Sie überraschte ihn gern, und er kam nicht umhin, sie für ihre Ausdauer zu bewundern. Sie schien sich immer noch als seine Partnerin zu fühlen, als Komplizin, obwohl er ihr dazu nie Anlass gegeben hatte. ‹Ein eigenwilliges Ding›, dachte er spöttisch. Er war sich gar nicht mehr sicher, ob er sie selbst töten würde, eigenhändig, das wäre ein fast zu intimer Abschied.

Er schritt langsam die Treppe hoch. Links lagen die Zimmer der Kinder. Helmars Tür stand wie immer offen. Ihm Ordnung beizubringen war völlig sinnlos. Eine Künstlernatur ohne jeden Funken von Disziplin, in einem so heruntergekommen Körper, dass es ihn jedes Mal anwiderte, seinen Sohn sehen zu müssen. Lisa war anders, sie war stolz auf ihre sportliche Gestalt, zu Recht. Sie machte immer eine gute Figur. Beim Tennis, beim Hockey, beim Reiten. Für seine Tochter empfand er so etwas wie Stolz, sie schien neben ihm der einzige Mann im Haus. Über Klaus und was aus ihm werden würde, geworden wäre, mochte er erst gar nicht nachdenken.

Rechts lagen die zwei Schlafzimmer, getrennt durch das Ankleidezimmer. Ihre Tür stand offen. Das leise Lachen war nicht mehr zu überhören. Es stammte von einem Mann.

Ludwig von Hausen ging langsam auf die leicht geöffnete Tür zu. Er war sich ziemlich sicher über das, was ihn erwarten würde. Diese Situation hatte er in den letzten Jahren schon einige Male erlebt. Sie schlief mit ihren jeweiligen Favoriten gern im Schlafzimmer, sofern die Tür offen stand. Sie tat es aber auch im Wohnzimmer, im Garten, in der Küche. Das erste Mal, als er sie ertappen sollte, hatte sie sich von einem in Berlin nicht unbekannten Preisboxer in der Garage penetrieren lassen. Er fand kein anderes Wort dafür. Denn genau so sah es auch aus, nach einem gewalttätigen Eingriff.

Er sah das gutmütig erstaunte Gesicht des Mannes noch vor sich, der Sekunden zuvor voll Stolz die Gattin des bekanntesten Anwaltes der Stadt gegen die sorgsam aufgestapelten Winterreifen gepresst hatte, den Rock gehoben, ihre langen Beine in den schwarzfelligen Pumps mit den Knien auseinandergedrückt, die eine Hand fest in ihrem Nacken, die andere auf ihrem hochgestellten Hintern.

Der Mann trug Jeans, daran erinnerte er sich noch genau, und blaue Shorts, die ihm zwischen den Beinen hingen. Er ruckelte sich mit der Besessenheit eines Spitzensportlers in sie hinein, und von Hausen war damals fast versucht gewesen zu applaudieren, so sportlich schien ihm diese Veranstaltung. Wäre da nicht der Blick seiner Frau gewesen, die ihn von unten her unverwandt anstarrte. Er erkannte in ihren Augen etwas, was er so nur von sich zu kennen glaubte, Hass, reinen Hass.

Der keineswegs ihm galt, das begriff er in der Folge, er galt dem Schicksal, das sie beide zusammengeführt hatte.

Donnerstag, 8. März, 16 Uhr

Invalidenstraße

Nun drückte sie doch die Klingel des kleinen Musikladens. Sie wollte Lotta vom Musikunterricht abholen, obwohl ihre Tochter das streng verboten hatte.

«Ich bin fünfzehn!»

Das klang sehr komisch aus dem Mund ihrer Tochter, ihres Kindes, das immer noch so zerbrechlich schien, aber sich sehr energisch jeden Erziehungsversuch verbat.

Lotta! Sie hatte so gar nichts mit dem Namen gemein. Damals hatte Becky gehofft, sie könnte ihrem Kind mit dem Namen die Stärke, die Kraft und die Unbekümmertheit einer Pippi Langstrumpf geben. Aber sie war alles andere als unbekümmert, sie machte sich über alles Gedanken, sie vernarrte sich so in Bücher, wie sie selbst es nie getan hatte. Lotta las nicht. Sie verschlang Bücher. Lebte darin. Die wirkliche Welt existierte gar nicht. Sie selbst schien für sie zuweilen nicht zu existieren. Lotta konnte minutenlang den Blick in die Ferne richten, so in sich konzentriert, dass sie keinen Zuruf wahrnahm, nicht einmal den nassen Waschlappen, den sie ihr aus schierer Verzweiflung einmal in den Nacken gepresst hatte, nur um sie aus dieser Trance zu wecken.

Becky machte das Angst.

«Du musst dir keine Sorgen machen!», ermahnte Lotta sie dann immer. Ihre Tochter war sehr streng mit ihr in letzter Zeit. Körperkontakt war verboten, dazu zählte nicht nur jede Form von Zärtlichkeit, sondern auch unabsichtliches Anfassen. Fleisch war verboten, schon lange, inzwischen auch Fisch, und jegliche Nahrung, die nicht aus ökologisch zertifizierten Ursprungsländern stammte. Schlechte Filme waren verboten, amerikanische Serien, deutsche Quizshows … Die Pubertät war eine schwierige Zeit, aber dass sie in Tyrannei ausarten würde, hätte sie nicht vermutet. Anfangs hatte sie das alles noch von der komischen Seite nehmen können, aber inzwischen machte ihr der heilige Ernst ihrer Tochter Sorgen. Zudem wirkte sie zunehmend blasser und vergeistigter in einer Art, die sie an fanatische Klosterschülerinnen erinnerte.

«Wie steht es mit den Jungs?»

Lotta hatte sie völlig entgeistert angestarrt.

«Mama, was für dumme Fragen stellst du mir immer!»

Sie hatte sich empört abgewendet und war in ihr Zimmer gerauscht. Becky sah ihr nur verdutzt hinterher. Mit fünfzehn hatte sie anderes im Kopf gehabt als Bücher. Ihr erster richtiger Kuss. Zungenkuss! Holger, sie hatte ihn fast zwingen müssen. Was für ein Dummkopf! Schade, dass sie so lange bei ihm geblieben war. Der erste Kuss hätte sie eigentlich eines Besseren belehren müssen. Das erste Mal?! Sie musste laut lachen und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Aber es waren nicht viele Passanten unterwegs. Sie sah zur Tramhaltestelle hinüber. Da saß immer noch dieser dicke Mann, völlig in sich gekehrt, ein Buddha in Jogginghosen, der schon die zweite Straßenbahn hatte passieren lassen. Er schien nicht betrunken zu sein, nur völlig teilnahmslos. Irgendwie kam ihr das Gesicht bekannt vor. Aber dicke beschäftigungslose Männer in Jogginghosen gab es in Berlin jede Menge, sie war schon froh, dass er sich nicht eingepinkelt hatte. Sie schüttelte den Kopf.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Führerin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Führerin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Gregor Schorberger - Gregorsbriefe
Gregor Schorberger
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - German
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - French
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - Russian
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary Dutch - English
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - Portuguese
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary Finnish - English
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - Dutch
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary English - Spanish
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Benjamin Maximilian Eisenhauer - The Great Dictionary Russian - English
Benjamin Maximilian Eisenhauer
Gregor Heiligmann - Der Herrin Wille geschehe
Gregor Heiligmann
Отзывы о книге «Führerin»

Обсуждение, отзывы о книге «Führerin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x