Klaus Muller - Gehen, um zu bleiben

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Die aufsehenerregende Geschichte von Klaus Müllers lange vorbereiteter illegaler Ausreise aus der DDR in den Westteil Deutschlands ist die einer unstillbaren Sehnsucht, auf den Spuren des Schriftstellers Johann Gottfried Seume (1763–1810) Italien zu bereisen. Müller, dem der »Grenzdurchbruch« mittels eines Bootes über die Ostsee 1988 tatsächlich gelingt, will aber den Landstrich seiner Wahl – die mecklenburgische Küste – nicht für immer verlassen und kehrt deshalb, nachdem er Italien gesehen hat, über die Zwischenstation im DDR-Aufnahmelager zu Frau und Freunden nach Rostock zurück.

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In dieser Situation brach im Frühjahr 1982 in den Nordbezirken der DDR die Maul- und Klauenseuche aus. Nach einigen Wochen machte sich in der gesamten DDR ein deutlicher Fleischmangel bemerkbar.

Zu dieser Zeit lief in den Kinos der DDR die überwältigende englische Verfilmung von Swifts „Gullivers Reisen“. Darin kommt eine Szene vor, in der es um Querelen der Liliputaner mit den Bewohnern der Nachbarinsel geht. Gulliver schlichtet hier den Streit, ob man das Ei oben oder unten aufschlagen sollte, indem er den Streithähnen empfiehlt, doch aus den Eiern einfach Omelette, verlorene Eier, Spiegeleier, Rührei, Senfei oder Hoppelpoppel zu machen. Diesen Hinweis befolgten die Gaststättenleiter in den Gaststätten der DDR. Es gab fast nur noch Eiergerichte oder Broiler dort, aber trotz der Solidarität mit den darbenden Sowjetmenschen keinen Lebensmittelmangel in der DDR.

Das Lebensmittelüberangebot im Westen, das durch das Westfernsehen in die Wohnzimmer der DDR-Bürger zumindest visuell gelangte, wurde von den Leuten lange Zeit als Propaganda angesehen, man log nun mal im Fernsehen. Westwerbung galt als Westpropaganda, und sozialistische Produktionserfolge waren die Ostpropaganda. Erst als die größere Zahl von Verwandtenbesuchen im Westen möglich wurde und auch normale Menschen berichteten, dass es im Westen tatsächlich ein überquellendes Kaufangebot gab, und das in für jeden zugänglichen Geschäften, kippte diese Meinung etwas.

Erste Schritte

Für mich war aber klar, im Sommer 1982 musste ich das Segeln erlernen und ein entsprechendes Boot erwerben, machte mich schon mal theoretisch mit der Sache vertraut. Ich muss voraussagen, dass ich ein Typ bin, der aus dem geschriebenen Wort leicht Kenntnis zu erlangen vermag und der für Kräfte, Größen, Orte und Zeiten äußerst zugänglich ist. Deshalb begriff ich nicht nur die Grundlagen des Segelns aus einem einfachen Segellehrbuch heraus, sondern wurde bald, allein aus dem tagtäglichen Hören des Seewetterberichts, zu jemandem, der zuverlässig die meteorologische Navigation erkannte und bald auch beherrschte.

Seit einigen Jahren hörte ich also schon den Seewetterbericht, den das DLF auf der Mittelwelle 1.289 KHz um 6.40 Uhr zur schönsten Frühstückszeit aussendete. Von den zwanzig Wetterstationen des Seewetterberichts kannte ich elf noch aus dem Erdkundeunterricht, die restlichen neun Stationen lagen zweifellos dazwischen, denn die Orte kreisten gegen den Uhrzeigersinn um die Nordsee, um Jütland herum und im Uhrzeigersinn um die Ostsee bis zur Halbinsel Hel. Bald entstand nach der Meldung des Luftdrucks der einzelnen Stationen ein Bild in meinem Gehirn, das man wissenschaftlich die Isobaren nennt, also die Linien gleichen Luftdrucks. Es genügte nun ein Satz aus dem Segelhandbuch, das auch Grundbegriffe der Meteorologie beinhaltete, wonach der Wind auf der Nordhalbkugel aus dem Hoch heraus im Uhrzeigersinn von der Corioliskraft abgelenkt und gegen den Uhrzeigersinn ins Tief hineinweht, um die Windrichtung vorherzusagen. Als ich dann noch las, dass sich mittels der Isobaren-Abstände der Gradient berechnen ließ, war die Grundlage für die Erstellung der Seewettervorhersage gelegt. Ich kann sagen, dass derjenige, der seine gesamte Lebenszeit nicht ausschließlich mit Erwerbsarbeit vertrödelt, sondern sich ihn interessierenden Wissensgebieten intensiv widmet, durchaus entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben kann. In Umkehrung des Ergehens vieler Sanitäter während des Krieges, die mit dem Skalpell auf den Feldsanitätsplätzen agierten, Verwundete behandelten, dabei Erfolge erzielten und nach dem Krieg nicht als Chirurgen tätig sein durften, weil sie die medizinische Theorie nicht an der Universität studiert hatten, hatte ich mir bald autodidaktisch die Navigation beigebracht, ohne jemals praktisch auf der Kommandobrücke eines Schiffes gestanden zu haben und mich nun auch nicht Navigator nennen darf.

Zeitparallel zu meinen theoretischen, nautischen Vorbereitungen eines Grenzdurchbruchs über die Ostsee unternahm ich auch legale Versuche einer Ausreise. Im Dezember 1981 bereits stellte ich einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Liga für Völkerfreundschaft, Sektion „Italien“. Das neue Jahr war erst wenige Wochen alt, als ich schon ein Ablehnungsschreiben in meinem Briefkasten fand. Mir wurde darin mitgeteilt, dass die Liga für Völkerfreundschaft nicht für private Interessen gedacht sei, sondern für Delegierte der gesellschaftlichen Massenorganisationen der DDR, welche die Politik von Partei und Regierung in den entsprechenden Ländern zu vertreten hätten. Mir war schon vorher klar, dass ich auf legalem Wege nie aus dem Käfig hinauskommen würde, ich führte aber auch später noch meine Antragsflut fort, nicht in der Hoffnung auf Erfolg, sondern um das Bild des naiven Antragstellers zu festigen, der, unfähig zur couragierten Tat, leicht abzuwimmeln, weil harmlos ist.

Mit dem hereinbrechenden Frühjahr rückte die praktische Vorbereitung meines Planes immer dringlicher in den Fokus. Private Segelschulen gab es in der DDR nicht, ich musste mich also zeitweise einer sogenannten Betriebssportgemeinschaft (BSG) anschließen. Diese gab es jedoch als Segelsparte in den direkt an der Ostsee gelegenen Orten nicht. Der Rostocker Universitätssegelclub oder die in Warnemünde ansässigen Segelvereine waren für mich nicht zugänglich. Ich wollte das Segeln natürlich auch nicht in binnenländischen Gewässern oder in mitteldeutschen Talsperren erlernen und praktizieren.

Es hieß für mich, in den Boddengewässern entsprechenden Anschluss zu finden. In der Betriebssportgemeinschaft des Fischereikombinats Saßnitz, die im Großen Jasmunder Bodden einen kleinen Seglerhafen hatte, wurde ich schon bei meiner freundlichen Begrüßungsrede von einem schrecklichen Rüpel, der dort wohl Vereinsvorstand war, ‚weggebissen‘. In den Rostock nahen, kleinen Hafenstädten Ribnitz und Barth verlangte man von mir, den Hauptwohnsitz im Ort zu haben, was ich in beiden Fällen freilich nicht wollte.

Mehr Erfolg zeigte sich für mich in Groß Zicker, wo die Fischereiproduktionsgenossenschaft (FPG) des Mönchgutes in ihrer BSG ein halbes Dutzend 420er Jollen und eine Baracke für das Segelzubehör zu liegen hatte. Der hier Zuständige machte mir Hoffnung, als vorübergehendes Mitglied am Boddensegeln teilnehmen zu können, wenn ich im Kreis Rügen eine Saisonarbeiterstelle annehmen würde. Das war für mich die Chance. Ich bemühte mich daraufhin um einen Job beim HO-Kreisbetrieb Rügen, das heißt, ich fuhr zum Saisonbeginn in Binz vor und bekam spontan die Barleiterstelle in der Binzer Nachtbar „Fass“. Hier musste ich den Bartresen mit allen in der DDR gängigen Barangeboten und die ca. dreißig Tischplätze des Ladens bedienen. In einer Ecke des dunklen Raumes ‚schaffte sich‘ ein Einzelmusiker mit einem Synthesizer, lärmte aber nicht allzu sehr. Wie überall in den Nachtläden des Ostens war das Haus vom ersten Tag an bis auf den letzten Platz gefüllt. In Binz gab es damals, 1982, schon eine Türsteherszene, welche die Gewalttätigkeiten, die nun mal zum Nachtlokalgeschäft gehören, von mir fernhielt. Binz war schon von jeher das bevorzugte Seebad der Berliner Schickeria, auch zu DDR-Zeiten. Es gab einen Seebädersonderzug, der die Liebhaber des Seebades Binz in zweieinhalb Stunden vom Berliner Bahnhof Lichtenberg nach Binz brachte, er fuhr gegen 18 Uhr in Berlin ab und brachte die Leute kurz vor der Öffnungszeit des „Fass“ nach Binz. Besonders hauptstädtische Künstler und ihr Umfeld, aber auch andere Gestalten der Berliner Lebewelt fielen pünktlich um 21 Uhr vom Bahnhof Binz aus im „Fass“ ein. Die meisten Gäste dort waren aber im Ort ansässige Stammurlauber.

Obwohl diese Leute mir schon in den ersten Tagen meines Jobs bedeutende Einnahmen brachten, haben sie bei mir wenig Eindruck hinterlassen, ich hatte ja andere Ziele im Blick. Nur die „Römerin“ ist mir heute noch gut in Erinnerung. Sie war eine große, stolze Mittvierzigerin, trug eine füllige schwarze Mähne auf dem Haupt, zeigte ein tiefes Dekolleté über ihrem beeindruckenden Busen und wurde immer von einem Halbdutzend blonder Jünglinge begleitet, die der Größe nach geordnet lächelnd wie ein Schwanz hinter ihr hertänzelten, wenn sie das Lokal betrat und später ihre Herrin devot umschwärmten.

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