Prolog
Epilog
Ferien, die bleiben
Von Micky Molken
BAND 1 DER
ORCHI-DACEAE-TRILOGIE
»Wie alles begann!«
Buchbeschreibung:
Hi, darf ich mich vorstellen Jörn, Denise Jörn. Wisst ihr was, diesen Sommer soll es passieren. Was passieren soll? Ach ja, dass könnt ihr nicht wissen. In diesen Ferien werde ich meine Unschuld verlieren, denn ich bin über beide Ohren verliebt. Wollt ihr seine Namen wissen? Okay, ich verrate es euch. Sein Vorname klingt wie Musik, RONNY. Ich bin so aufgeregt! Wie war euer erstes Mal? Oder steht es euch noch bevor, so wie bei mir? Eins ist klar, mein erstes Mal, muss perfekt werden. Nicht zwischen Tür und Angel und so. Verflixt, ich habe so viele Fragen zum Thema Sex. Doch wie zum Teufel fange ich es geschickterweise an? Ich bin gespannt, ihr auch?
Über den Autor:
Drei Jahre lang hatte es gedauert bis Micky Molken (aufgewachsen in einer Kleinstadt) seinen Debütroman „Reinkarnation vs. Tod“ dem Buchhandel präsentierte. Das Ergebnis war großartig. Nie hätte er selbst mit solch einem Zuspruch gerechnet. Und genau dieser Erfolg war es, der ihn unermüdlich antreibt, Tag für Tag neue Geschichten zu erzählen. Sein Werkzeug? Das ist die Kraft und die Macht der Fantasie. Und glauben Sie mir, solange er atmen kann, wird es immer neue Geschichten von Micky Molken geben. Er lebt und arbeitet im Norden Mecklenburg-Vorpommerns, unweit von der schönen Insel Rügen.
© 2021 Micky Molken
© Cover und Umschlaggestaltung:
Laura Newman – design.lauranewman.de
Lektorat: Maren Vollmer
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. Dies ist eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen, Orten und sonstigen Begebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt
www.mickymolken.de
Hier die beiden Gewinner von
„Reinkarnation VS. Tod“
- Top-Foto-Challenge -
In den Gastrollen:
Sabrina Horling, als Gastwirtin „Marie“
Florian Piper, als Gastwirt „Renato“
Herzlichen Glückwunsch!
1. Auflage, 2021
Micky Molken
Prolog
Es war schon spät. Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt, als die letzten Umzugskartons die Wohnungstür erreichten. Der Möbelpacker hielt zwei schwere Kisten in den Händen. Mit fragendem Blick schaute er seitlich an den hochragenden Kartons vorbei.
»Keine Ahnung, sagen Sie es mir. Sie sehen selbst das Chaos«, seufzte Denise und raufte sich die Haare. Überall waren Kartons verteilt und sie stand wie angewurzelt mittendrin.
Der Möbelpacker zuckte mit den Schultern. Sein Kopf war so rot wie der Pullover von Denise. Auf seiner Nasenspitze tanzten bereits kleine Schweißperlen. Mit ständigem Nachfassen versuchte er, die ihm aus den Händen gleitenden Kartons zu halten. Seine Arme wurden immer länger und es würde nicht mehr lange dauern, bis alles zu Bruch ginge.
»Und?«, krächzte er.
Mit zusammengepressten Lippen schaute sie sich um und zuckte mit den Schultern.
»Keinen blassen Dunst! Stellen Sie es einfach im Nebenzimmer ab.«
Dann betrachtete Denise ihn. Nein, er war nicht ihr Typ. Er war zu klein, zu kompakt und zu alt. Vielleicht hatte er noch geschätzte fünf oder sechs Jahre bis zur wohlverdienten Rente. Wenn er diese jemals erreichte. Denn was er Tag für Tag schaffte, war schwere körperliche und kraftanstrengende Arbeit. Wahrscheinlich steckten ihm über 350 Treppenstufen, zehn Kilometer Fußmarsch und zwölf Stunden harte Arbeit in seinen Beinen.
Selbst schuld. Hätte er damals in der Schule besser aufgepasst, müsste er heute nicht meine Besitztümer schleppen.
Nein, Denise hatte ein anderes Beuteschema. Die Männer mussten jünger sein, um einiges jünger als sie. Denn sie hatte eine Schwäche für schlaksige, pickelige und jungfräuliche Studenten. Diese Sorte von Jungs, die vermutlich erst spät Erfahrung mit dem anderen Geschlecht sammeln würden. Und genau das machte für sie den Reiz aus: Die erste Frau in deren Leben zu sein, mit der sie das allererste Mal Sex haben würden. Diesen Moment, würden sie bis an ihr Lebensende nicht vergessen und Denise hätte sich damit für immer in ihren Seelen verewigt. Genau das war es, was sie wollte: Eine bleibende Erinnerung sein. Das Andenken eines unvergesslichen Moments.
Völlig erschöpft folgte der Mann ihren letzten Anweisungen. Und der Weg zum rettenden Ufer war nicht weit. Seine Arme waren kurz und der Fußboden nahe. Mit einem Aufschrei, wie ein Gewichtheber, der geschlagen und auf den letzten Platz verwiesen worden war, stellte er die Kartons ab.
Das war jetzt nicht passiert, oder? Denise wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie schreckte auf. Der Möbelpacker, der das Aussehen und die Statur wie einer der Zwerge aus „Der Hobbit“ hatte, erstarrte. Es machte den Anschein, als hätte er einen Hexenschuss. Nur langsam richtete er sich wieder auf.
Mit weit aufgerissenen Augen schaute er zu Denise rüber.
»Entschuldigung, es tut mir leid. Aber ich hatte schon den ganzen Tag Bauchkneifen.«
Jetzt guckte sie entsetzt, Mund und Augen waren dabei weit geöffnet.
»Sie haben doch nicht etwa gerade …?« Denise wusste nicht, ob sie lachen oder angeekelt sein sollte.
»Leider ja, es ist mir so unangenehm.«
Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Der Zwerg hatte doch tatsächlich Gase aus seinem Hinterteil entweichen lassen. Noch immer stand er wie in Stein gemeißelt da.
»Geht es Ihnen gut?«, fragte sie besorgt. Denise blieb regungslos und die anfängliche Belustigung wich komplett aus ihr. Auch er bewegte sich nicht. Nur seine weitaufgerissenen Augen wanderten durch den Raum. Als wäre er ein Modell eines Bildhauers, regte er sich keinen Millimeter, weder vor noch zurück.
»Dürfte ich vielleicht Ihre Toilette benutzen?«
Es fühlte sich für Denise an wie ein Schlag in den Bauch. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Bitte nicht das. Um Gottes willen. Er scherzte, oder? Sie spürte, wie der Ekel in ihr aufstieg.
»Auf gar keinen Fall!«
So, als hätte er eine ansteckende todbringende Krankheit, schnellte Denise zurück und brachte sich so auf Abstand.
»Nicht im Entferntesten werde ich es Ihnen erlauben, meine Toilette zu benutzen. Sorry, auch das tut mir jetzt leid. Nehmen Sie sich die Rolle blauer Säcke und packen Sie sich einen davon auf ihren Fahrersitz. Den Rest können sie gerne behalten.«
Thorin Eichenschild hatte sich tatsächlich in die Hose geschissen. Es war schon schlimm genug, dass er in ihrer Gegenwart seinen Körper nicht unter Kontrolle hatte, seine Gase innerhalb ihrer Wände frei ließ und zudem noch Land aus seiner Körperöffnung herauskatapultierte. Aber für nichts auf der Welt würde sie ihm ihr Badezimmer anbieten. Denise war es genauso peinlich wie ihm, wenn nicht sogar noch peinlicher. Sie wollte nur noch, dass der Mann so schnell wie möglich ihre Wohnung verließ. Netter, freundlicher Small-Talk war ab jetzt vorbei.
»War das alles?«, fragte sie, um sicherzugehen, dass auch der kleinste Umzugskarton sein neues Zuhause erreicht hatte.
»Ja, das waren die beiden letzten Kartons. Die Ladefläche ist leer. Dürfte ich nicht doch Ihr Bad benutzen?«
Er wollte sich doch nicht etwa duschen? Auf gar keinen Fall. Denise holte tief Luft. Ihre Übelkeit spielte mit der Uvula, dem Zäpfchen im Rachenraum, welches bei der kleinsten Berührung ein Brechreizgefühl auslösen konnte. Entweder bildete sie es sich ein oder ihre Wohnung roch tatsächlich nach Gülle. Es überkam ihr ein kurzer trockener Brechreiz. Sie würgte, hielt aber den Mund dabei geschlossen.
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