Christoph Kleemann - Hans im Glück oder Die Reise in den Westen

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Hans im Glück oder Die Reise in den Westen: краткое содержание, описание и аннотация

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»Krebs!« Als der ehemalige Pfarrer Hans-Georg Weber, der eine Landesstelle zur Erforschung der Opposition in der DDR leitet, gegen Ende seines Berufslebens diese Diagnose erhält, entscheidet er sich statt für Operation und Chemo für eine alternative Therapie. In der kleinen Privatklinik in Vierwalden wird seine Erkrankung als ganzheitliche Störung erkannt und biologisch behandelt. Als er beginnt, sich seiner eigenen Lebensgeschichte zu stellen, geraten Glaube und Theologie, Selbstbild und Anspruch, Anerzogenes und Charakterbedingtes in einen reinigenden Strudel, aus dem er gestärkt und hoffnungsvoll hervorgeht. Viele Reisen haben ihn schon in den »Westen« geführt. Nun wird es eine Pilgerreise sein, eine Reise zu den Wurzeln, eine Reise zu sich selbst, bei der er das, was krank macht, hinter sich zu bringen sucht. Er beginnt sein Leben neu zu ordnen. Und erhält eine neue Chance.

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Wieder einen doppelten Espresso als Erstes, fragte der Wirt. Damit war es klar.

Wie immer, antwortete Georg und musste lachen, als ihm der Wirt den Rücken wandte. Sechs oder sieben Jahre hatte er sich bestimmt nicht mehr hier blicken lassen.

Er schaute sich genauer im Raum um. Die dunkle Täfelung der Wände schien ihm noch dunkler, die Lautrecs darüber zahlreicher geworden und näher zusammengerückt. Das warme Licht aus den gläsernen, mattgelben Kelchen reichte gerade so aus, um noch lesen und schreiben zu können. Er zog aus seiner Jacke, die er über den Stuhl geworfen hatte, ein kleines Heftchen und einen winzigen, aber umso dickeren Kugelschreiber und notierte Ankommen . Das Stichwort wollte er in den nächsten Tagen noch einmal gedanklich durchkauen.

Zwei Tische weiter, aus einer Männerrunde, erscholl lautes Gelächter. Georg schaute hinüber. Sechs Männer, die meisten in dunklen Anzügen und weißen Hemden mit Krawatte, hoben ihre Weingläser und prosteten sich zu. Der Einzige, der kein weißes Hemd trug, drehte ihm den Rücken zu. Das Jackett hing über der Stuhllehne. Seine schwarzen Locken ließen in ihrer Mitte einen kleinen weißen Mond hervortreten. Er wandte sich um, sah in Georgs Ecke und drehte sich zurück. Im selben Moment wandte er sich blitzschnell noch einmal um und schaute mit zusammengekniffenen Augen zu Georg hin.

Georg? Bist du es?

Er sprang auf und kam an seinen Tisch. Georg stand auf und sagte: Carlo?

Na klar, was denkst du denn? Was machst du hier in unserer Stadt? Und dann auch noch in unserer Plaka?

Beide umarmten sich kurz, dann wurde Georg an den Nachbartisch entführt. Die anderen Herren erhoben sich der Reihe nach, indes Carlo ihnen Georg vorstellte: Das ist Georg Weber, einer der ganz wichtigen Leute aus der Stadt, in der wir Aufbauhilfe geleistet haben. Seinen Namen werden ja alle schon mal gehört haben. Er war sozusagen mein amtliches Gegenüber im Osten. Nimm bei uns Platz. Du bist natürlich mein Gast.

Dann schaute er in die Runde und erzählte, wie Georg das erste Mal hierher kam. Damals war er eben Stadtrat für Schule und Kultur geworden, durch den Runden Tisch.

Stellt euch vor, den alten SED-Stadtrat hatten die Revolutionäre fortgejagt. Das war – wann war das genau?

Anfang neunzig, sagte Georg.

Das war eine große Sache, fuhr Carlo fort. Der Georg musste ja die ganzen alten Mitarbeiter in seinem Ratsbereich übernehmen, die meisten SED.

Alle, warf Georg ein.

Und dann die Schuldirektoren und Kulturfunktionäre, kaum einer, der nicht der führenden Partei angehörte. Ihr könnt euch vorstellen, was für eine aussichtslose und doch irgendwie auch hoffnungsvolle Situation. Oder?

Na ja, du darfst nicht unterschlagen, dass mir zwei ausgesprochen kompetente Frauen zur Seite gestellt wurden. Die eine, eine erfahrene Pädagogin, wäre unter anderen Umständen selber Schuldirektorin oder Stadträtin geworden. Die andere eine ehemalige Dramaturgin vom Stadttheater, die aus politischen Gründen rausgeflogen war.

Aber trotzdem, sagte Carlo, wo hat es das schon gegeben! Das waren doch revolutionäre Vorgänge. So etwas kennen wir nur aus Büchern. Und du hattest doch keine Ahnung von Verwaltung, oder?

Keinen Schimmer, sagte Georg. Das bisschen, was ich von den Vorgängen in einem Rathaus verstand, verdanke ich der kurzen Zeit, die ich als Beobachter des Runden Tisches im Rathaus tätig war und den Sitzungen des Runden Tisches selber, wo alle wichtigen kulturpolitischen Entscheidungen diskutiert wurden.

Und haben die alten SED-Mitarbeiter Sie gelinkt, fragte einer der Männer, ein sehniger Typ mit hervorstehenden Backenknochen und einem Mund wie Udo Lindenberg.

Frieder Nauheim, erklärte Carlo, einer von uns.

Versucht haben sie es schon, sagte Georg. Aber einer in meinem Ressort, der erkannt hatte, dass die Zeit der führenden Partei abgelaufen ist, verhielt sich loyal und beriet mich gut. In einem vertraulichen Gespräch räumte er mir gegenüber ein, der Partei seien nicht nur schwere Fehler anzulasten, sie habe ihre Mitglieder geradezu charakterlich deformiert, indem sie jeden Ansatz von kritischem Mitdenken als parteischädigendes Verhalten denunziert habe. Herausgekommen sei eine ängstliche, angepasste und auf ihren kleinen Vorteil bedachte Gattung Mensch, mit der man eigentlich nichts mehr anfangen könne. Dieser Mann hat mir den Rücken freigehalten. Was sonst hinter meinem Rücken noch alles abgelaufen sein mag, werde ich wahrscheinlich nie erfahren.

Der Wirt nahm die Bestellung auf. Die Herren hatten sich auf Forelle geeinigt. Georg schloss sich ihnen an.

Und einen Weißen, sagte Carlo, für unseren Gast. Oder trinkst du lieber Roten? Georg bejahte.

Also noch eine Flasche von dem Roten bitte.

Und warum sind Sie nicht Stadtrat geblieben? Ein junger, straff gescheitelter Teilnehmer der Runde schaute ihn aus einem klugen Gesicht über den aufgestützten Ellenbogen herausfordernd an.

Das ist übrigens Faber Schmidt-Weirich, unser FDP-Vertreter im Kulturausschuss des Stadtparlaments.

Georg nickte ihm zu und sagte: Hätte ich mir denken können, gelbe Krawatte mit blauen Punkten, sozusagen Berufsbekleidung.

Sein Gegenüber griente: Da haben’s die Genossen von der SPD schwerer. Die müssen sich ihre rote Krawatte mit den Kommunisten teilen.

Die Herren lachten, und Carlo fügte hinzu: Bloß gut, dass wir uns nicht auf Farben festlegen lassen. Was sollte sonst unser Freund Heidenreich sagen. Der dürfte zu seinem Schwarzen ja nie die passende Krawatte tragen, um nicht den Eindruck zu vermitteln, die CDU trüge eben die deutsche Politik zu Grabe.

Der Angesprochene lachte ein bisschen zu heftig für den harmlosen Witz.

Aber nun zu Fabers Frage, nahm Carlo den Faden wieder auf und schaute Georg erwartungsvoll an.

Dass ich nicht Stadtrat geblieben bin, sagte Georg, hat einen ganz einfachen Grund: Es gab Wahlen, und ich gehörte keiner Partei an.

Und warum gehörten Sie keiner Partei an, bohrte der nach.

Ja, das werden die Herren wohl schwer nachvollziehen können. Ich bin in einem Staat herangewachsen, in dem es eigentlich nur eine Partei gab, die nicht nur die Macht, sondern auch die Wahrheit für sich beanspruchte. Die anderen zugelassenen Parteien führten ein Schattendasein, soweit sie sich nicht noch links von der SED zu profilieren versuchten. Für mich hat das Wort Partei vierzig Jahre lang einen unangenehmen Klang gehabt. Deshalb fand ich meine politische Heimat 1989 in den Bürgerbewegungen, vor allem im Neuen Forum. Freunde von mir sind sehr schnell in die frisch aus der Taufe gehobene SDP eingetreten, andere in die CDU oder Liberale Partei, als sich deren westliche Schwesterparteien um sie zu kümmern begannen. Ich fühlte mich am wohlsten unter den aktiven Parteilosen, die plötzlich – wie Pilze nach einem warmen Herbstregen aus der Erde schießen – von wer weiß woher bei uns auftauchten und mitmachen wollten, Menschen, die ich in unserer Stadt noch nie gesehen hatte und die so unverbraucht und ideenreich auftraten, dass es eine Freude war, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Da gab es keine Hierarchie und keine Ideologie, kein Postengerangel, kein – ach, vielleicht sollte ich hier lieber Schluss machen. Nicht dass sich jemand von Ihnen angegriffen fühlt.

Da musst du nicht bange sein, griff Carlo ein, wir arbeiten heute in unseren Parteien auch mit Parteilosen zusammen, wir haben sogar schon einen parteilosen Stadtrat durchgekriegt. Dass die dich damals nicht als Parteilosen übernommen haben, verstehe ich immer noch nicht. Na ja, sagte Georg, sie haben mir ja ein Angebot gemacht. Der SPD-Vorsitzende suchte mich heim …

Hört, hört, mischte sich Schmidt-Weirig ein, wenn die SPD kommt, ist es wie eine Heimsuchung!

… Pardon, fuhr Georg fort, ich meine, er suchte mich auf und erklärte, man wolle, dass ich das Amt fortführe, für die SPD sozusagen. Als ich nach der Bedingung fragte, wurde mir unmissverständlich nahegelegt, dann auch bald Parteimitglied zu werden. Und das genau konnte ich nicht versprechen.

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