Hannah Miska - So weit wie möglich weg von hier

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Hannah Miska lernte in Australien Pauline Rockman, die Präsidentin des Jewish Holocaust Centre Melbourne, kennen, deren Familie Magdeburger Wurzeln hat. Durch ihre Arbeit im Centre hatte Miska Gelegenheit, zahlreiche Überlebende des Holocaust kennenzulernen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.

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„Der australische Traum fing an, Risse zu bekommen. Julek hatte eine Anzeige in die Zeitung gesetzt: ‚Textilingenieur mit englischem Abschluss sucht Arbeit‘. Er hatte viele Interviews, aber jedes Mal, wenn dem Gesprächspartner klar wurde, dass Julek Pole ist, war das Gespräch zu Ende. Die haben ihm geradeheraus gesagt, dass australische Arbeiter ihn nicht in einer Managerposition akzeptieren würden. Und so fing Julek eben an, als Arbeiter zu arbeiten. Aber er hat sich nicht beschwert. Ehrlich gesagt war ich diejenige, die unglücklich war. Ich habe auch meine Familie vermisst, die so weit weg war.“

Julek arbeitet schwer, und mit der Hilfe einiger Freunde, die ihm Geld leihen, kann er ein kleines Haus für die Familie kaufen. Kurz darauf kommen Bekannte aus Polen mit ihrem fünfjährigen Sohn in Melbourne an, und Maria und Julek sind mehr als froh, die drei bei sich unterzubringen: Franka war Marias Lehrerin gewesen, und zusammen mit ihrem Mann Leon hatte sie heimlichen Unterricht für ihre ehemaligen Schülerinnen im Warschauer Ghetto organisiert. Die beiden Familien teilen das kleine Haus für die nächsten drei Jahre.

Während die Kinder die neue Sprache sehr schnell lernen, tun sich die Erwachsenen schwer – insbesondere Franka und Maria, die nicht arbeiten und daher wenig Kontakt mit den „Aussies“ haben.

„Wir mussten noch nicht mal groß das Haus verlassen, um einzukaufen. Milch und Brot wurden täglich geliefert, und zweimal in der Woche kam ein Obstladen auf Rädern und hielt vor der Tür. Der Verkäufer war ein Italiener, und die Konversation ging normalerweise nicht über ‚Geben Sie mir dies‘ mit Fingerzeigen und ‚Si, si, Signorina‘ hinaus. Also haben wir uns schließlich entschlossen, Englisch-Unterricht zu nehmen. Leider ist unser sehr guter Lehrer nach kurzer Zeit nach England gegangen und ließ uns mit unserem dürftigen Grundwissen zurück. Aber wenigstens konnte ich schon Bücher lesen – ich habe mit Büchern angefangen, die ich schon aus dem Polnischen kannte.“

Maria muss sich ständig selbst daran erinnern, wie gut das Leben doch ist in Australien – jedenfalls im Vergleich zu all dem Horror, den sie und ihre Familie durchgemacht haben während des Krieges. Sie fühlt sich nicht wirklich zu Hause. Sie vermisst Polen, sie vermisst die Kiefernwälder, sie vermisst den Schnee im Winter und die milden, warmen Sommer. Aber in erster Linie vermisst sie ihre Mutter und alle anderen in der Familie, die ihr so lieb und teuer sind.

„Ich habe noch nicht mal Melbourne gemocht, weil ich dachte, es sei eine gesichtslose Stadt ohne Persönlichkeit, fast schon klinisch. Es gab keine kleinen Straßenhändler, keine Straßenkünstler oder -musikanten, keine Bettler und keine Verrückten auf der Straße. ‚Wo waren diese Leute in Australien?‘, fragte ich mich dauernd. Und wann immer ich in die Stadt ging, sah ich natürlich auch keine bekannten Gesichter und traf niemanden – ich kannte ja niemanden.“

Maria und Julek hatten Polen in dem Glauben verlassen, dass ihre Familie – oder was von der Familie übrig geblieben war (Juleks Mutter war im Ghetto von Łódź gestorben und sein Vater 1944 aus dem Ghetto heraus in ein Vernichtungslager deportiert worden) – nachkommen würde, sobald die nötigen Papiere vorliegen würden.

„Ich hätte alles gegeben für meine Söhne – inzwischen war mein zweiter Sohn Michael geboren – damit sie eine Großmutter und eine Tante haben. Sie sind wirklich nur mit uns groß geworden, ihren Eltern, und haben nie ihre weitere Verwandtschaft kennengelernt. Eines Tages erhielten wir einen Brief von meiner Mutter, in dem sie erklärte, dass der Mann meiner Schwester als polnischer Journalist in Polen bleiben wolle, dass meine Schwester ein Baby erwarte – und dass meine Mutter deshalb nun auch in Polen bliebe. Das war hart, und ich habe viel geweint.“

Lidia Markus bleibt in Łódź, ihre Schwester Olga Zmigrodzki zieht nach Warschau. Beide bleiben in enger Verbindung, fahren gemeinsam in Urlaub und besuchen ihre russischen Verwandten in Moskau. In den siebziger Jahren fliegt Maria nach Polen, um nach langer Zeit ihre Familie wiederzusehen. 1975 stirbt ihre Mutter, Joe und Michael haben ihre Großmutter nie kennengelernt.

Marias Schwester Genia zieht später in ihrem Leben nach Schweden, wohin ihr Sohn aus dem kommunistischen Polen geflohen ist. Marek geht nach Paris, um dort im Fach Elektronik zu promovieren, seine Eltern Vitek und Inka folgen ihm und leben in Paris.

Bald nach ihrer Ankunft in Australien fängt Maria an zu nähen, um zum Familieneinkommen beizutragen. Weil sie die Kinder nicht einem Kindermädchen überlassen will, näht sie zu Hause. Julek verkauft seine kostbare Kamera und kauft eine Nähmaschine. Allmählich lernen die beiden auch ein paar Leute kennen, meistens polnischer Herkunft, und Maria beginnt, das ihr zunächst so fremde Land zu mögen. Bald schon können sie ihren „Esky“4 gegen einen Kühlschrank eintauschen, und schließlich werden sie stolze Besitzer eines Austin A40. Um unabhängiger zu werden und ein bisschen mehr zu verdienen, kaufen sie eine „Milchbar“.5 Aber Maria hasst das Geschäft.

„Erstens haben wir nicht großartig verdient, und zweitens hat das Geschäft wirklich unser Familienleben beeinträchtigt. Zum Beispiel konnten wir nicht mehr zusammen essen, weil ja einer immer im Laden sein musste. Ich war sauer auf mich und auf Australien, weil mein Mann und ich unsere produktivsten Jahre damit vergeudeten, Kühlschränke mit Milch und Limonade zu füllen, fehlende Ware in den Regalen nachzufüllen und leere Flaschen zu sortieren. Wir haben den Laden nur ein gutes Jahr lang behalten.“

Julek, der inzwischen längst Julian genannt wird, bekommt eines Tages eine Arbeitsstelle vom Institut für Technologie angeboten, die seiner Qualifikation entspricht. Das Institut befindet sich jedoch in Geelong, einer Hafenstadt etwa 75 Kilometer südwestlich von Melbourne. Als Maria Angst vor einem erneuten Neubeginn bekommt, lehnt er die Stelle ab und kauft stattdessen eine Konditorei. Maria fühlt sich lange Zeit unwohl bei dem Gedanken, Julek die Karriere verbaut zu haben. Die Jungs entwickeln sich derweil bestens und werden zu echten „Aussies“.

„Die haben Aussie Rules gespielt, die australische Version von Fußball, und außerdem Cricket. Das war ein Spiel, das wir nie richtig verstanden haben!“

Den Australiern begegnet Maria mit Vorsicht und Wachsamkeit. Sie fürchtet, dass es Vorurteile gegen sie und ihre Familie geben könnte, weil sie Immigranten sind – und Juden. Zu ihrem Erstaunen trifft sie jedoch auf keine Ressentiments, die Australier sind freundlich und offen. Eines Tages in den frühen sechziger Jahren allerdings kommt Joe nach Hause und berichtet von einem Klassenkameraden, der antisemitische Reden schwingt. Maria und Julek schreiben einen Beschwerdebrief an den Direktor, der freundlich antwortet, dass er nur dann etwas tun könne, wenn er den Namen des Jungen wüsste. Den aber will Joe nicht preisgeben.

Maria und Julian in ihrem Haus in Melbourne 1980 Ich war wirklich deprimiert - фото 16

Maria und Julian in ihrem Haus in Melbourne, 1980

„Ich war wirklich deprimiert, weil ich plötzlich wieder diese Stimmen aus meiner Kindheit im Kopf hatte: ‚Nieder mit den Juden!‘ Aber ein paar Tage später kam Joe von der Schule nach Hause und erzählte, dass der Direktor eine Serie von Vorlesungen für die oberen Klassen organisiert hatte. Er hatte verschiedene Experten eingeladen, um über den Zweiten Weltkrieg zu berichten. Fantastisch! Da habe ich wirklich gedacht: Was für Glückspilze wir doch sind, dass wir uns in Australien niedergelassen haben, und was für eine gute Entscheidung für unsere Kinder. Ich war sogar bereit, den Australiern für ihr Cricket zu vergeben“, lacht Maria.

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