Adelheid Duvanel - Fern von hier

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Adelheid Duvanel ist eine Meisterin der kleinen Form. Die radikale poetische Kraft ihrer Sprache macht sie zu einer der bedeutendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts.
Ihre kurzen Erzählungen sind Momentaufnahmen aus dem Leben von meist versehrten Existenzen, die sich aber in ihren fatalen Verhältnissen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen. In ihrem eigensinnigen Beharren auf ihre Sicht der Welt bewahren sie sich ihre Würde gegen die Zumutungen des Lebens. Ja, sie finden gerade in der Abweichung vom Verlangten eine Kühnheit, die den Texten ihre umwerfende Energie gibt. Sie sind von hoher poetischer Präzision, jede Figur «in Einzelanfertigung». Trotz ihres manchmal finsteren Inhalts leben die Texte von überraschenden, absurden Wendungen und einer wunderbaren hintergründigen Komik.
Diese Ausgabe vereinigt erstmals alle in Buchform publizierten und einige der in Zeitschriften und Zeitungen erschienenen Erzählungen Adelheid Duvanels in einem Band, der dieser grossartigen Autorin wieder den Platz in der Schweizer Literatur einräumt, der ihr gebührt.

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Über dieses Buch

Adelheid Duvanel ist eine Meisterin der kleinen Form. ­Die radi­kale poetische Kraft ihrer Sprache macht sie zu einer der bedeu­tendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts.

Ihre kurzen Erzählungen sind Momentaufnahmen aus dem Leben von meist versehrten Existenzen, die sich aber in ihren fatalen Verhältnissen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen. In ihrem eigensinnigen Beharren auf ihrer Sicht der Welt be­­wahren sie sich ihre Würde gegen die Zumu­tungen des Lebens. Ja, sie finden gerade in der Abweichung vom Verlangten eine Kühnheit, die den Texten ihre umwerfende Energie gibt. Die Er­­zählungen sind von hoher poetischer Präzision, jede Figur «in Einzelanfertigung». Trotz ihres manchmal finsteren Inhalts leben die Texte von überraschenden, absurden Wendungen und einer wunderbaren hintergründigen Komik.

Diese Ausgabe vereinigt erstmals sämtliche in Buchform sowie in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien erschienenen Erzählungen Adelheid Duvanels in einem Band, der ­dieser grossartigen Autorin wieder den Platz in der Literatur einräumt, der ihr gebührt.

«Unabweisbar bleibt die Frage, warum die deutsch sprachige Literaturkritik nicht zu Lebzeiten Adelheid Duvanels die Einzigartigkeit dieser Schweizer Erzählerin bemerkt hat.» Peter Hamm

«Adelheid Duvanels Erzählen ist von einer unheimlichen Einmaligkeit. Kein Satz ist bei ihr vorhersehbar, und doch wirkt jeder zwingend notwendig. Was sie schreibt, sind Komödien der Einsamkeit. Zwielichtig. Den Namenlosen gibt sie einen Namen, den Abseitigen ein unverwechselbares Gesicht.» Peter von Matt

«Wenn für diese schon beim Lesen seltsamen Kürzest-Erzählungen fast ohne Handlung, die nach der Lektüre in der Phantasie des Lesers zu arbeiten beginnen, eine Gattungs-Bezeichnung gesucht werden soll, so hat Adelheid Duvanel sie mit dem Titel ihres ersten Bandes schon gefunden: ‹Windgeschichten›. Sie jagen vorbei wie ein Windstoss, schenken einen Hauch von Freiheit, von Sehnsucht anderswohin, bringen viel durcheinander, zerzausen wohlgekämmte Ansichten.» Rolf Michaelis, Die Zeit

Adelheid Duvanel geboren 1936 in Pratteln und aufgewachsen in Liestal machte - фото 1

Adelheid Duvanel, geboren 1936 in Pratteln und auf­gewachsen in Liestal, machte eine Lehre als Textil­zeichnerin. Sie arbeitete auf verschiedenen Bürostellen sowie als Journalistin und Schriftstellerin. Von 1962–1981 war sie mit dem Kunstmaler Joseph Duvanel verheiratet, mit dem sie eine Tochter hatte. Bis auf ein Jahr auf ­Formentera lebte sie in Basel, wo sie 1996 starb. Ihre schriftstellerische Laufbahn ­begann sie unter dem Pseudonym Judith Januar in den Basler Nachrichten, in Anthologien und literarischen Zeitschriften. Ab 1980 erschienen ihre ­Erzählbände im Luchterhand Verlag. ­Duvanel wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grossen Schillerpreis und dem ­Kranichsteiner Literaturpreis.

Adelheid Duvanel

Fern von hier

Sämtliche Erzählungen

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Elsbeth Dangel-Pelloquin

unter Mitwirkung und mit einem Essay von Friederike Kretzen

Limmat Verlag

Zürich

Windgeschichten

Der Dichter

Noch vor einigen Monaten bemühte ich mich, gesellig zu sein. Ich lockte fremde Menschen in mein Haus; wie blutige Blumen leuchtete der Wein aus den Gläsern, die ich ihnen reichte. Am frühen Morgen liefen die Augen der jungen Frauen und Männer aus, sickerten warm über ihre Hälse, hüpften über die Schlüsselbeine und rannen tiefer. Ich aber saß nüchtern wie Cellophan im zerschlissenen Sessel neben der Zentralheizung und beobachtete ihre Tänze; sie lösten sich von den Mauern, an denen sie sich festgekrallt hatten, und flatterten wie Efeu im Wind. Ich versuchte als Kind, mit Hilfe von kleinen Gesten, von andeutenden Worten mit Menschen in Kontakt zu treten, doch sie liebten das Laute, das Deutliche, das ich verabscheute. Sie konnten mich nicht verstehen. Meine ältere Schwester und ich wuchsen ohne Mutter auf. Ich erinnere mich, dass unser Vater die Worte «Enthaltsamkeit» und «Opfer» liebte; er gehörte einer abstrusen Sekte an, zu der auch wir gehören mussten, doch als ich sechzehn war, schwänzte ich die gottesfürchtigen Versammlungen, die mir Magenschmerzen verursachten. Litt ich während des Essens an Durst, sprach Vater: «Iss Salat»; das Trinken, selbst von Wasser, betrachtete er als Ausschweifung; unsere Gaumen und Herzen hatten trocken zu bleiben.

Meine Schwester verließ den Vater früher als ich, aber als ich dann aus der Kälte meines Elternhauses fortging in die Kälte der Welt, war ich noch nicht flügge. Ich verrannte mich, blieb hängen, wurde zum Spielball und fiel tief; ja, ich heiratete beinah. Heute treibe ich auf einer Eisscholle immer weiter von jenem Ufer fort, das sich flach und freudlos in der Ferne abzeichnet und nicht undeutlicher wird. Die Stille um mich ist von Angst gespannt, aufgebläht wie eine Riesenwolke.

Jeden Tag spaziere ich mit meiner Hündin, die auf die genau gleiche Weise hinkt wie ich (ich bin mir des lächerlichen Anblicks bewusst), durch das Vorstadtquartier; wenn ich stehen bleibe, verhält auch das Tier den Schritt und blickt zu mir auf. Auf einem dieser Spaziergänge geschah es, dass ich zum Dichter wurde: Am Straßenrand stand ein Auto, das der Frost vielleicht unsichtbar machen wollte, denn es schien in ein weißes, dünnes Seidenpapier verpackt. Auch der Himmel, der zwischen den weißen Dächern baumelte, war weiß. Als ich das Auto beinah erreicht hatte, sah ich, dass der Finger eines Kindes es mit Buchstaben, mit einem Wort zurückholen wollte aus dem Versteck, es zugleich verwandelte, ihm seine Bedeutung als Auto, die durch die weiße Verkleidung schon in Frage gestellt war, noch einmal und mit Nachdruck wegnahm. Auf der Kühlerhaube stand etwas geschrieben, ein Wort, das mein Interesse weckte; nahe vorbeigehend, entzifferte ich: ZORN. Ich war erregt, eigenartig aufgewühlt, als teile mir das nackte Gesicht einer weiß verhüllten Braut etwas mit, als läse ich in ihrer Miene eine Botschaft, die mit ihrer Eigenschaft als Braut nicht in Zusammenhang stand. Seit jenem Augenblick frage ich mich, ob nicht Worte über der großen Leere, über dem Abgrund, in den mein Leben ge­­­fallen ist, eine neue Welt schaffen können. Ich schreibe nun Tag und Nacht Wörter, male mit ihrem Klang die Fluten des Himmels, die einen tollwütigen Fisch vor mein Fenster treiben; ich baue Türme und Brücken, lasse die Sonne mit blitzendem Besen die Schatten aus den Schluchten kehren und schüttle den Kopf, wenn der Wind, den ich beschreibe, wie ein Vagabund in einem Winkel alte Zeitungen liest; hastig, mit lachhafter Neugier, blättert er um.

Das Getüm

Durch die offene Balkontür, vor der Wotanek am Tisch sitzt, sehe ich am Geländer einen zusammengeklappten, gelben Plastikliegestuhl. Wotanek massiert mit dem kleinen Finger der linken Hand seinen abgebrochenen Schneidezahn mit einer Inbrunst, die vermuten lässt, dass er sich von dieser Massage eine Wirkung erhofft. Ich kenne Wotanek schon lange; die zusammengekrümmte Haltung ist für ihn typisch. Als er ein kleiner Springumsquartier war, wollte niemand mit ihm spielen, da er den Ball immer fallen ließ. «Bewe­gungs­trottel» nannte ihn, später, seine Gattin Helga, eine wahre Eisheilige; am Hochzeitstag küsste sie ihn auf die Nasenspitze, worauf diese erfror. Helga kenne ich erst seit kurzem, weiß also nichts über ihr früheres Leben; sie ist eine großgewachsene Frau mit behaarten Beinen, die stets weiße Turnschuhe trägt.

Wotanek streikte als Kind mit einer Ausdauer, die erstaunlich ist; seine Absage an die Spielregeln unserer Welt bewirk­te, dass sogar seine Gesichtsmuskeln den Dienst versagten; so kam es, dass er gleichsam zugemauert, unerkannt, ganz im Verborgenen lebte. Ich vermute, diese Daseinsart entwickelte sich aus einer außerordentlichen Empfindsamkeit. Er war Heimzögling und hatte seinen Vater nicht gekannt, einen Apotheker, der in seiner Freizeit kilometerlange Papierstreifen mit Lösungsversuchen eines mathematischen Pro­blems vollschrieb und schließlich, sich den Misserfolg seiner Bemühungen zu Herzen nehmend, Selbstmord verübte. Die Mutter war schon vorher aus Gram über diesen Mann gestorben. Da Wotanek den Tod seiner Eltern nicht beweinen konnte, trauerte er heimlich beim Anblick kahler Äste, die der Wind wie Teile eines zerrissenen Netzes vor dem Himmel schwang – um nichts zu fangen; gab es eine Beute außer dem kleinen Wotanek? Auch die immerwährende Melancholie der Katze, die zum Heim gehörte, verstörte ihn, und es gab niemanden, den er an seinen Seelenschmerzen teilneh­men ließ.

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