Hannah Miska - So weit wie möglich weg von hier

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Hannah Miska lernte in Australien Pauline Rockman, die Präsidentin des Jewish Holocaust Centre Melbourne, kennen, deren Familie Magdeburger Wurzeln hat. Durch ihre Arbeit im Centre hatte Miska Gelegenheit, zahlreiche Überlebende des Holocaust kennenzulernen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.

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Jeden Tag sehen Maria und ihre Familie von ihrem Haus in Kobyłka aus den dicken, schwarzen Rauch über dem Warschauer Ghetto.

„Aber das Thema wurde nicht erwähnt. Es war wie ein stillschweigendes Übereinkommen: Man spricht nicht über den Tod in Anwesenheit eines sterbenden Patienten. Ich habe natürlich die ganze Zeit an meine Freundinnen gedacht – die Freundinnen, die ich im Stich gelassen hatte.“

Mitte Mai ist das Ghetto bis auf den Grund niedergebrannt. „Und ich dachte, das Ghetto hat sich gegenüber den Deutschen länger verteidigt als Polen, Frankreich und der ganze Kontinent.“

Sechs Wochen nach ihrem ersten Besuch kehrt Maria zum Ghetto zurück und sieht nur noch Ruinen. „Das Haus, in dem Irma und ihre Familie gelebt hatten, stand eigentümlicher Weise noch – vermutlich weil es so dicht an der Mauer war. Ich ging rein und suchte nach irgendeinem Zeichen von Irma, aber natürlich fand ich nichts.“

Marias Familie lebt nun seit eineinhalb Jahren im Versteck. „Wir stritten uns oft, meist über dumme und wirklich kleine Sachen. Tatsache war, dass wir nun schon viel zu lange auf viel zu kleinem Raum zusammen waren.“ Lethargie, Angst und Depression setzen ein. Als sich die sowjetischen Truppen Warschau nähern, kommen Gerüchte auf, dass die Deutschen die gesamte polnische Bevölkerung evakuieren will.

„Ich bekam jetzt wirklich Angst, dass ich das Ende des Krieges nicht mehr erleben würde. Vitek, sonst der große Geschichtenerzähler, wurde still, und seine Augen merkwürdig dunkel. Er hatte irgendwelche Kapseln zum Schlucken organisiert, falls die Deutschen kommen. Ich habe eine Menge über den Tod nachgedacht – und dabei wollte ich doch so gerne leben. Ich wollte mehr lernen, mehr über die Welt erfahren, ich wollte mit meinem Liebsten spazieren gehen, und ich wollte frei sein.“

Es ist Sommer 1944, als die Rote Armee Warschau erreicht .

„Wir haben angefangen, Hoffnung zu schöpfen, wir fühlten, dass das Kriegsende nahe war. Aber dann lasen wir in der Untergrundpresse von der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek und von den schrecklichen Verbrechen, die dort verübt worden waren. Nun bekamen wir eine entsetzliche Angst davor, was die Deutschen auf ihrem Rückzug alles mit uns machen würden.“

Am 1. August beginnt die Armia Krajowa ihren Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Die Kämpfe sind erbittert.

„Von unserem Dachboden aus konnten wir Rauch über Warschau sehen und das Licht von dem Artilleriebeschuss erhellte unsere Zimmer. Einmal landete sogar eine Granate in unserem Dachboden, aber zum Glück explodierte sie nicht. Und dann sahen wir in der Ferne auch all die Menschen, die unter deutscher Bewachung aus Warschau getrieben wurden – Erwachsene, Kinder, Hunde, Kühe – alles war in Bewegung.“

Die Deutschen kommen auch nach Kobyłka.

„Da war ein Hämmern an der Tür, und deutsche Soldaten schrien: raus, raus! Sie hielten uns ihre Gewehre vor die Nase und sagten, wir würden vor den nahenden Russen evakuiert werden. Sie gaben uns keine Minute Zeit – wir mussten sofort mitkommen. Sie trieben uns aus dem Haus – und wir mussten Inka, Vitek, Julek und Marek allein im Keller zurücklassen.“

Die SS-Verbände, die eigens vom Reichsführer-SS Heinrich Himmler zur Zerschlagung Warschaus zusammengestellt worden waren, evakuieren das ganze Dorf, plündern und brennen Häuser ab. Nach einem Tagesmarsch gelingt es Maria, ihrer Schwester, Mutter und Tante bei Dunkelheit, sich von dem Strom der Flüchtlinge unerkannt abzusondern und nach Hause zurückzukehren. Das Haus ist schwer demoliert, aber nicht abgebrannt. Die vier versteckten Juden im Keller sind wie durch ein Wunder am Leben. Mitte Januar 1945 rollen sowjetische Panzer in Kobyłka ein.

„Nun waren wir also frei. Ich habe geweint und mich gewundert, dass ich so traurig bin. Meine Mutter sagte, sie wolle den ersten russischen Soldaten küssen, den sie sieht, rannte auf einen jungen Offizier zu, küsste ihn und dankte ihm. Vitek und die anderen trauten sich zunächst nicht aus ihrem Versteck – aus Angst, dass die Deutschen zurückkommen könnten. Schließlich kamen sie aber doch. Vitek ließ sich auf den Boden fallen und weinte, und der dreizehnjährige Marek, der ja die vergangenen drei Jahre keine einzige Möglichkeit gehabt hatte, seine Beine zu bewegen, sprang glücklich auf der Straße herum.“

Die Familie kehrt nach Łódź zurück, Maria und Julek heiraten – diesmal offiziell – und zwei Jahre später wird Sohn Joe geboren. Im Juli 1946 kommt es zu einem Ausbruch von Gewalt gegen Juden in Kielce, einer polnischen Stadt 130 Kilometer südöstlich von Łódź, der mit dem Tod von 42 jüdischen Frauen, Männern und Kindern endet – mit Bajonetten erstochen, erschossen, erschlagen oder gesteinigt. Dies ist der Moment, in dem das junge Paar entscheidet, dass es nicht in Polen bleiben will. Zum Glück hat Julek entfernte Verwandte in Australien. Zwei Cousinen von Juleks Mutter, denen es gelungen war, kurz vor Ausbruch des Krieges nach Australien zu emigrieren, schicken Visa für Julek, Maria und Joe. Trotzdem ist es schwer, den Reisepass von den polnischen Behörden zu bekommen.

„Wir mussten Millionen von Dokumenten und Papieren bei irgendeinem Ministerium in Warschau einreichen. Dann mussten wir von jedem Gegenstand, den wir mitnehmen wollten, eine Fotografie machen, unsere Bücher mit Autor, Titel, Erscheinungsjahr und Verlag auflisten – und wir mussten bestechen.“

Im Dezember 1947, in einem sehr kalten Winter, verlassen sie Polen und müssen in Frankreich ein Jahr auf ihre Weiterreise nach Australien warten.

„Das war eine gut angelegte Zeit. Ich hatte schon immer nach Paris reisen wollen, wo mein Vater studiert hatte. Er nannte Paris immer die ‚aufgeklärte‘ Stadt. Während meiner ganzen Kindheit hatte ich ein mentales Bild geformt von Paris. Für mich war das die Sorbonne, Louis Pasteur und Marie Curie, Emile Zola und Honoré de Balzac, Gauguin und Degas und all die Cafés. Juleks Bruder Simon und seine Frau lebten in Paris, und wir konnten bei ihnen wohnen. Wir haben die Stadt geliebt.“

Ende 1948 fährt die junge Familie nach Triest und besteigt dort das Schiff nach Australien. Fünf Wochen später, in der Mitte des australischen Sommers, erreichen sie Sydney.

„Ich hatte nie zuvor eine so schöne Stadt wie Sydney gesehen – aber es war einfach viel zu heiß für uns, um die Stadt zu genießen. Die Sonne brannte, die Luft war so stickig, dass wir kaum atmen konnten, und unsere Mäntel waren viel zu schwer. Am gleichen Abend bestiegen wir den Zug nach Melbourne – und mussten an der Grenze von New South Wales zu Victoria den Zug wechseln, weil die Spurweite der Gleise unterschiedlich war zwischen den beiden Bundesstaaten. Wir waren verblüfft: Wir waren von Polen über die Tschechoslowakei, Österreich und Deutschland nach Frankreich gereist, ohne dass sich auch nur einmal die Spur geändert hätte – und hier hatten sie unterschiedliche Gleise in einem einzigen Land.“

Die unterschiedlichen Gleisanlagen sind nicht das Einzige, das die Neuankömmlinge erstaunt .

„Alles war so völlig anders als in Europa. Die Sonne, die das Land so versengte, die silbrigen Eukalyptusbäume anstatt der sattgrünen Kiefernwälder, die andere Tierwelt und die Vögel, die die Luft mit Gelächter erfüllten wie in einem Irrenhaus,3 und die Nacht, die so schnell ohne Dämmerung hereinbrach: In einem Moment war es noch hell, und dann auch schon dunkel.“

Die junge Familie hat kein Geld, sie wohnt zunächst bei Juleks Cousinen, die, obwohl sie eine hervorragende Ausbildung haben, als polnische Immigranten keine adäquate Arbeit in Melbourne bekommen konnten und nun eine Hühnerfarm betreiben. Maria spricht kein Englisch, Julek, der in Manchester studiert hat, spricht die Sprache zwar fließend, bekommt aber auch keine Arbeit, die seiner Qualifikation entspricht.

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