Hannah Miska - So weit wie möglich weg von hier

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Hannah Miska lernte in Australien Pauline Rockman, die Präsidentin des Jewish Holocaust Centre Melbourne, kennen, deren Familie Magdeburger Wurzeln hat. Durch ihre Arbeit im Centre hatte Miska Gelegenheit, zahlreiche Überlebende des Holocaust kennenzulernen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.

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„Ich erinnere mich, dass wir mit dem Nachbarn bei einer Flasche Wodka zusammengesessen haben und dass der Nachbar meine Mutter und meine Tante fragte, ob er unser Haus als Radiostation benutzen könne, um täglich Nachrichten an die polnische Exilregierung in London zu senden. Diese Idee wurde zwar schnell von den beiden Frauen verworfen, aber die Begeisterung, anderweitig zu helfen, war groß. Und so fingen meine Mutter und meine Tante an, Dokumente und Waffen im Keller zu verstecken. Ich habe mich mit dieser Idee überhaupt nicht wohl gefühlt, aber Mutter und Tante waren nicht zu bremsen.“

Eines Tages fahren Maria und ihre Mutter nach Warschau, um Lebensmittel zu besorgen und neue Bücher aus der Bibliothek zu holen. Die Bücher sind besonders wichtig für die Familienmitglieder, die das Haus nicht verlassen dürfen. Es ist eine von vielen Zugfahrten zwischen Kobyłka und Warschau. Diesmal jedoch ist es anders.

„Der Zug war brechend voll und voller Soldaten. Meiner Mutter und mir wurde ein Sitzplatz angeboten im ‚Nur für Deutsche‘-Abteil. Soldaten erzählten und lachten und alles war gut – bis ich plötzlich eine Stimme sagen hörte: ‚Ich weiß, du bist eine Jüdin.‘ Erst langsam, dann schneller und lauter, und fast einfallend mit dem Rhythmus des Zuges, wiederholte die Stimme. ‚Ich weiß, ich weiß, du bist Jüdin.‘“

Maria ist gemeint. Es ist eine gezielte Denunziation.

„Ich habe ganz still gesessen und wusste nicht, was ich machen sollte, bis meine Mutter eingriff.“

Lidia Markus protestiert, erklärt, dass Maria ihre Tochter sei und nicht irgendeine Jüdin, die vom Zug abgesprungen sei, wie der Denunziant behauptet, und zeigt ihre Kennkarten. Es hilft nichts. Als der Zug in Warschau hält, ruft der Denunziant die Polizei und bittet sie, Maria und ihre Mutter zur Gestapo-Zentrale zu bringen.

„Und so haben uns sechs Gendarmen zur Gestapo gebracht: Zwei liefen vor uns, zwei hinter uns und zwei an der Seite. Ich nahm mir fest vor, nicht zu weinen, aber ich hatte eine entsetzliche Angst. Würden die mich fragen, wo ich die letzte Nacht geschlafen habe? Würde ich dann stark genug sein, Tante Olgas Adresse nicht zu verraten? Würden die mich foltern? Ich hatte so meine Zweifel, ob ich dann meinen Mund halten könnte. Würden sie vielleicht meine Mutter bedrohen? Das waren so meine Gedanken. Aber vor allem dachte ich: Ich will nicht sterben.“

Die Gestapo-Zentrale ist eines der am meisten gefürchteten Gebäude Warschaus. Es ist bekannt, dass hier brutale Verhöre stattfinden, dass hier geschlagen, gefoltert und gemordet wird.

„Wir mussten eine Treppe nach oben gehen, und mir ging durch den Kopf: Komisch, und ich dachte immer, die Gestapo sei im Keller. Die Treppenstufen glänzten, der lange Flur glänzte, jemand öffnete eine Tür, und vor uns standen drei Gestapo-Leute in schwarzen Uniformen. Und an der Wand war ein riesiges Porträt von Hitler. Während meine Mutter unsere Kennkarten vorzeigte, dachte ich immerzu: Bitte, bitte, lass mich stark sein und mich nicht die Menschen verraten, die ich so sehr liebe.“

Einer der Gestapo-Männer inspiziert die Kennkarten, legt sie auf eine Glasplatte und beleuchtet sie.

„Und dann, plötzlich, brach dieser Mann, der offenbar der Vorgesetzte war, in offenes Gelächter aus und sagte: ‚Blonde Haare, blaue Augen, helle Haut und ordentliche Papiere – was für ein netter Scherz so früh am Morgen. Sie sind frei, Sie dürfen gehen. Heil Hitler.‘ Und dann liefen wir also zurück durch diesen Flur, und ich wollte nichts anderes als den nächsten Zug nach Hause nehmen. Ich war in totaler Panik, dass mich nun jedermann als Jüdin erkennen würde. Aber meine Mutter beruhigte mich, meinte, dass alles in Ordnung sei, und sie bestand darauf, dass wir uns nun genauso wie immer verhalten – also einkaufen und Bücher aus der Bibliothek holen. Natürlich konnte sie mich nicht zum Narren halten. Ich wusste, dass das nur Vorsichtsmaßnahmen waren, um sicherzugehen, dass uns niemand folgte.“

Maria kann das Gelächter des Gestapo-Mannes für lange Zeit nicht vergessen. Von nun an ist sie von den Zugfahrten nach Warschau befreit, Tante Olga springt ein. Lidia und Olga verbinden ihre Zugfahrten nach Warschau mit ihren patriotischen Pflichten für die AK. Die achtzehnjährige Maria zieht sich zurück und denkt viel darüber nach, was passiert ist.

„Wieso haben die mich laufen lassen? Nicht, weil ich irgendetwas Tolles oder Heroisches vollbracht hätte. Nein – nur weil ein Gestapo-Mann das Ganze als Witz betrachtete. Und weil ich mit meiner Mutter zusammen war. Meine Mutter war bildschön und hatte diese typischen slawischen Gesichtszüge. Niemand, nicht mal die Gestapo, konnte ernsthaft annehmen, dass sie Jüdin sei. Ja, dachte ich, meine Mutter war mutig, aber es war ja auch leicht für sie, mutig zu sein mit ihrem blonden Haar und ihren blauen Augen. Jüdische Mütter konnten ihre Töchter jedenfalls nicht retten, obwohl sie genauso mutig waren. Ich fand das unfair.“

Maria hält einen Moment inne. „Ich weiß nicht, ob das irgendjemand verstehen kann, was ich jetzt sage, aber ich habe meiner Mutter das arische Aussehen fast übel genommen.“

Olga und Lidia bringen das „Biuletyn Informacyjny“ nach Hause, das offizielle Presseorgan der Armia Krajowa. Es informiert über die politische Situation, über den Krieg und berichtet detailliert über die Untergrundaktivitäten. Der Leser wird aber auch über die „Endlösung“ informiert – die deutsche Antwort auf die „Judenfrage“. Maria liest, dass die Deutschen im Sommer und Herbst 1942 etwa 300.000 Juden aus dem Warschauer Ghetto deportiert haben, darunter alle 200 Kinder des Waisenhauses. Janusz Korczak, damals bereits berühmter Kinderbuchautor und Pädagoge, ist der Direktor des Waisenhauses. Er und alle seine Mitarbeiter weigern sich, die Kinder allein zu lassen, und begleiten die Kinder im Deportationszug, der in den Tod führt.

„Ich musste so oft an Dr. Korczak denken. Ich hatte seine ganzen Kinderbücher gelesen und einige seiner psychologischen Arbeiten. Als Kind und Teenager war ich wirklich total in seinem Bann. Das alles war einfach unfassbar.“

Ein weiteres Manuskript wird ins Haus geschmuggelt: Der Augenzeugenbericht eines polnischen Juden, der den Aufstand im Vernichtungslager Treblinka im August 1943 überlebt. Sofort nach seiner Flucht aus dem Lager – unter dem unmittelbaren Eindruck der Erlebnisse – schreibt Jankiel Wiernik auf, was er gesehen und erlebt hat. Wiernik ist Zeuge an dem Mord an etwa 700.000 Menschen geworden, und in der Monografie „Ein Jahr in Treblinka“ beschreibt er, nüchtern und ungeschönt, die Hölle des Lagers. Der Bericht ist grauenvoll, Maria ist entsetzt.

„Ich las unter anderem von einem namenlosen Mädchen, das sich auf einen SS-Wachmann geworfen hat, und das auf der Stelle erschossen wurde. Ich habe mir gewünscht und mich schließlich selbst davon überzeugt, dass das Irma war.“

An einem Frühlingstag im Jahr 1943 wird die Gegend um Kobyłka von den Deutschen durchkämmt. Sie stürmen in jedes Haus. Vitek, Inka, Julek und Marek haben nur Sekunden, um in ihr Versteck im Keller zu verschwinden.

„Die Deutschen kamen mehrmals ins Haus, sie schauten in jede Ecke, unter die Betten, in die Schränke. Wir waren paralysiert vor Angst. Noch in der gleichen Nacht sind meine Tante Olga und ich losgegangen, um von irgendeinem Dorfbewohner ein Kaninchen zu bekommen. Nachdem wir an Hunderte von Türen geklopft hatten, verkaufte uns tatsächlich jemand zwei Kaninchen. Die haben wir dann sofort in den Käfig gesteckt, der im Keller vor dem Versteck stand.“

Im April 1943 können Maria und ihre Familie Rauchwolken aus der Ferne über Warschau sehen – es ist der Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto. Maria ist unruhig und ängstlich .

„Das Ghetto brannte. Meine Familie wollte mich zurückhalten, aber ich bin trotzdem nach Warschau gefahren. Ich musste selbst sehen, was dort passiert. Es war Ostern, und gleich neben der Ghettomauer war ein Volksfest mit Karussells und Schießbuden. Die Leute hatten ihren Spaß, sie lachten, und es spielte laute Musik. Und zur gleichen Zeit konnte man Häuser im Ghetto brennen sehen und Menschen, die aus den Häusern sprangen.“

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