Fürstbischöfliches Schloss (heute Finanzamt): erbaut unter dem Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (1693-1729).
Synagoge: Seit dem 14. Jh. gab es in Zeil eine jüdische Gemeinde. In der Judengasse 18 steht die ehemalige Synagoge (heute Privatbesitz). Bereits 1920 löste sich die jüdische Gemeinde aus Mangel an Mitgliedern auf und schloss sich den Glaubensbrüdern in Haßfurt an. Die beiden Thorarollen aus dem 18. Jh. wurden ebenfalls dorthin gebracht, wo sie beim Judenpogrom der Nazis 1938 vernichtet wurden.
Schloss Schmachtenberg: Außerhalb des Altstadtkerns im Stadtteil Schmachtenberg liegt in einer Talsenke versteckt das große Schloss, das im 16. Jh. erbaut und um 1700 für Jagdaufenthalte der Bamberger Bischöfe umgebaut wurde.
Wanderung 1: Auf den Spuren von Abt Degen rund um Zeil
Abwechslungsreiche Wanderung durch Weinberge, Wald und Schlucht.
Basis-Infos
Information Die Tourist-Information befindet sich in der ehemaligen Ratsdienerwohnung (Grohehäuschen) neben dem Rathaus, ist allerdings nur im Sommer an Wochenenden besetzt. Sonst Infos im Rathaus. Marktplatz 8, 97475 Zeil, Tel. 09524/9490 (Stadt Zeil) und Tel. 09524/94937 (Tourist-Info), www.zeil-am-main.de. April bis Okt. Fr 12-18, Sa 10-16, So 10-13 Uhr. Stadtführungen und Hexenführungen nach Absprache. Stadtturmbesteigung nach Vereinbarung bei Franz Hoffmann, Sander Str. 18, Tel. 09524/1441. Infos zum Weinfest unter www.zeiler-weinfest.de.
Verbindungen Bahn, Zeil besitzt einen Bahnhof und liegt an der Strecke Bamberg-Schweinfurt (Haltestelle der Regionalbahn).
Taxi, Gertrud Pfaff, Tel. 09524/1304; Taxi Will, Wildgarten, Tel. 09524/850905.
Übernachten/Essen & Trinken
Übernachten Hotel Kolb, Hotel mit Restaurant und schöner Weinstube mit handgefertigten Glasfenstern. Angenehme Terrasse, die abends stimmungsvoll beleuchtet wird. Funktionelle, komfortable Zimmer, schöne Themenzimmer, manche Zimmer sind etwas klein (oft einzeln stehende Betten). Übernachtung ab 50 € (EZ) bzw. 80 € (DZ). Krumer Str. 1, Tel. 09524/9011, www.hotel-kolb-zeil.de.
Altes Forsthaus, im schön gelegenen Ortsteil Bischofsheim liegt der traditionelle Gasthof mit fränkischer Küche. Von hier aus kann man zu schönen Wanderungen aufbrechen. Terrasse. DZ 50 €. Bischofsheim 18, Tel. 09524/1821.
Essen & Trinken Zur Alten Freyung, Brauerei zum Hirschen (Göller), eine fränkische Brauerei ohne Schnickschnack. Das preiswerte Wirtshaus im Zentrum von Zeil (unmittelbar an der Stadtmauer) ist im Sommer mit seinem riesigen Biergarten und der üppigen Speisekarte ein beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen. Gutbürgerliche Küche, hervorragendes Bier; zu empfehlen: Steinhauerweizen ( www.brauerei-goeller.de), Hausbrände. 9.30-1 Uhr, Di Ruhetag (in den Sommermonaten ohne Ruhetag). Speiersgasse 21, Tel. 09524/9554.
Bio/Regional Zur Sonne, das Weinhaus im Ortsteil Ziegelanger ist seit 1912 im Familienbesitz. In dem freundlichen und gemütlichen Gasthaus von Wolfgang Zimmermann werden fränkische Küche und Weine aus kontrolliert ökologischem Anbau angeboten. Besondere Spezialitäten sind gerupfter Käse, Brotzeiten (eigene Schlachtung), selbst gebrannter Schnaps und in der Saison Spargel. Übrigens werden auch Führungen durch die eigenen Weinberge angeboten. Ab 15 Uhr, Sa/So ab 10 Uhr, Mi/Do Ruhetag. Ziegelanger 19, Tel. 09524/5460, www.weinhaus-zimmermann.de.
Winzerhof Schick, im Stadtteil Ziegelanger gelegene Gaststätte mit hausgemachten Brotzeiten und gutem Essen, Eigenbauweine. Bergstr. 22, Tel. 09524/7892, www.schick-winzerhof.de.
Zeiler Esszimmer, überzeugt mit guten Speisen und schönem Biergarten. Kastanienbäume spenden hier Schatten. In der Nähe des Bahnhofs. Tel. 09524/2459195, www.schick-winzerhof.de.
Wein
In Zeil und dem Stadtteil Ziegelanger und vor allem jenseits des Mains (der hier auch eine Sprachgrenze ist: „Mee“ und „Maa“) in Sand gibt es zahlreiche Winzer- und Heckenwirtschaften.
Wir empfehlen neben den Weinen von Anton Nüßleindas Weingut Dr. Heigel, das für seine hochwertigen sortentypischen Weine aus den Lagen Zeiler Mönchshang und Randersackerer Sonnenstuhl bekannt ist. Auch Barrique-Weine und hausgemachte Gelees werden angeboten. Haßfurter Str. 30, Zeil, Tel. 09524/3110.
Dem Weingut Erich Martin gehört das Wahrzeichen von Ziegelanger: ein Weinberghäuschen (das „Gesichtshäuschen“), mit einem strahlenden Gesicht bemalt. Verkauf über die Weinstube Martinsklause in Ziegelanger.
Weingut A & E Rippstein, in Sand, mit Heckenwirtschaft. Der junge Winzer Mathias Rippstein hat sich als Sommelier und innovativer Winzer einen Namen gemacht (ausgezeichnet: seine „S“-Weine). Sandgasse 26, Tel. 09524/1341, www.weingut-rippstein.de.
Mein Tipp Das Weinhaus am Marktplatz, ein Wahrzeichen von Zeil. Von den Eigentümern mit viel Liebe renoviert und im Jahr 2011 durch eine edel-moderne Vinothek mit Probierstube erweitert, findet der Weinfreund in den schönen Verkaufsräumen alles, was das Herz begehrt. Aus den eigenen Weinbergen in Zeil bieten Anton und Roger Nüßlein ein breit gefächertes Sortiment vom vielfach ausgezeichneten Spitzenwein bis zum gefälligen Zecher-Schoppen an. Herausragend sind der Riesling, der sich durch Rasse und Frucht auszeichnet, und für Rotweinfreunde ein samtweicher Spätburgunder. Am häufigsten wird jedoch der Silvaner verkauft. Mit 6,50 € pro Flasche beginnt bei Nüßleins das Weinvergnügen. Es werden auch Weinproben in den Weinbergen angeboten. Der freundliche Service spricht für sich: Hier ist der Kunde König. Weinverkauf mit Weinprobe: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 Uhr und nach Vereinbarung. Marktplatz 1, Tel. 09524/279, www.weinhaus-nuesslein.de.
Haßfurt
Wer aus Bamberg kommt, hat Pech: Der unansehnliche Einkaufs- und Industriegürtel im Osten und im Westen Haßfurts wirkt nicht gerade einladend. Doch der erste Eindruck täuscht. Tatsächlich besitzt das über 750 Jahre alte Haßfurt eine malerische, historisch gewachsene Altstadt mit kunstvollen Fachwerkfassaden, alten Bürgerhäusern und sehenswerten Kirchen.
Das schmucke mainfränkische Städtchen zählt rund 14.000 Einwohner und ist Kreisstadt des Landkreises Haßberge. Der Ort wächst und viele pendeln aus dem Umland zum Arbeiten nach Haßfurt. Das Leben spielt sich in der sanierten Altstadt ab, begrenzt vom Oberen und Unteren Turm. Entlang der breiten Oberen Hauptstraße mit dem weitläufigen Marktplatz samt Rathaus reiht sich Laden an Laden. Sehenswert ist die Stadtpfarrkirche mit zwei Werken Tilman Riemenschneiders oder die frisch renovierte, spätgotische Ritterkapelle mit ihrem eindrucksvollen Westportal. Lohnend ist sicherlich ein Spaziergang zum alten Zisterzienserinnenkloster Mariaburghausen am Südufer des Mains (1,5 km vom Zentrum) - ein Musterbeispiel gotischer Kirchenbaukunst (Kirche normalerweise geschlossen, bitte anrufen im katholischen Pfarramt unter Tel. 09521/1484).
Sehenswertes
Relief an der Ritterkapelle in Haßfurt
Ritterkapelle: Im 15. Jh. wurde die Ritterkapelle zu Ehren Mariens errichtet, einer der bedeutendsten spätgotischen Kirchenbauten in Deutschland. Jedoch wurde sie in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder verändert, beispielsweise durch den berühmten Architekten Karl Alexander von Heideloff. Beachtenswert an der einschiffigen Anlage mit eingezogenem Chor ist der an der Choraußenseite angebrachte dreifache Fries mit insgesamt 230 Wappen, zu denen noch weitere 25 Wappen an den Rippenkreuzungen im Chorinneren kommen - eine Art steinernes Adelsregister. Eindrucksvoll sind auch das Westportal mit dem aufwändigen Relief im Tympanon, das die Legende der Heiligen Drei Könige erzählt, und der bis heute rätselhafte „Viertugendmann“ im Gewölbe der Eingangshalle. Die gesamte Kirche wurde von 2006 bis 2010 hell und farbig saniert.
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