Übernachten Schmitt’n Hof, am Ortsrand von Wohnau und gleichzeitig am Fuße des Zabelsteins liegt der Betrieb, der Ferienwohnungen vermietet. Außerdem kann man auch auf der Wiese zelten, es gibt einen Hofladen und einen Brotzeitkeller. Reiterhöfe und Kinderspielplatz in der Nähe. Ferienwohnung für 1-5 Pers. Preise auf Anfrage. Zabelsteinstr. 15, Tel. 09528/1285, www.schmittn-hof.de.
Eschenau (Gemeinde Knetzgau)
Der zur Gemeinde Knetzgau gehörende Ort liegt sehr idyllisch am Rande des Steigerwalds und ist ca. 2 km von Oberschwappach entfernt. Von dort aus kann man herrliche Spaziergänge unternehmen. Lohnend ist beispielsweise ein Spaziergang zur kleinen Bergkirche Heilige Dreifaltigkeit etwas außerhalb des Ortes in Richtung Westheim. Von dort hat man eine herrliche Aussicht auf die Hügel des Steigerwaldes.
Weinberghäuschen am Main
Galerie im Saal: Die kleine, aber feine Kunstgalerie wird betrieben von Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf im ehemaligen Tanzsaal der historischen Dorfwirtschaft. 2019 feierte sie ihr 20-jähriges Bestehen. Gezeigt werden Wechselausstellungen und eine Dauerausstellung zeitgenössischer Künstler, nicht nur aus der Region. Außerdem kuratieren die Besitzer auch Ausstellungen anderenorts, z. B. im Westflügel des Schlosses Oberschwappach.
Öffnungszeiten So/Fei 11-17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Gangolfsbergstr. 10, Tel. 09527/810501, www.galerie-im-saal.de.
Übernachten/Essen Zum Böhlgrund, am Ortsrand von Eschenau (Ausgangspunkt von Wanderungen z. B. Kelten-Erlebnisweg) liegt der beliebte Gasthof mit fränkischer Küche. Sehr schöner Garten mit Blick auf den Steigerwald. Es werden Zimmer, Appartements und Ferienwohnungen vermietet. EZ mit Dusche/WC 42 €, DZ mit Dusche/WC 68 €. August-Wacker-Str. 25, Tel. 09527/376, www.gasthof-loebl.com.
herman de vries: Meine Poesie ist die Welt
„meine poesie ist die welt
ich schreibe sie jeden tag
ich schreibe sie jeden tag neu
ich sehe sie jeden tag
ich lese sie jeden tag
ich esse sie jeden tag
ich schlafe sie jeden tag
die welt ist meine chance
sie ändert mich jeden tag
meine chance ist meine poesie“
herman de vries schrieb dieses Gedicht 1972. Es wurde seither in 57 Sprachen übersetzt.
Der 1931 in Alkmaar (Niederlande) geborene, international bekannte Künstler spricht oft von seinem 200 km 2großen Atelier und meint damit den Steigerwald, der seit über 30 Jahren seine Heimat ist. Er lehnt Hierarchien grundsätzlich ab, deshalb die konsequente Kleinschreibung seines Namens. Er arbeitet in und mit der Natur. Sand und Erde aus allen Teilen der Welt hat er gesammelt, die von den Bäumen fallenden Blätter liest er auf, ein Grashalm ist in seinen Augen ein vollendetes Kunstwerk und der Farn auf der baufälligen Friedhofsmauer ist kein lästiges „Straßenbegleitgrün“, sondern ein wichtiger Teil der Welt. Der Künstler aus dem Steigerwald hat mit seiner Philosophie längst Eingang in die großen Galerien der Welt gefunden. herman de vries ist in Amsterdam und New York ein Begriff. Aber zu Hause fühlt er sich vor allem im Steigerwald. Mit dem Projekt „spuren“ aus dem Jahr 2005 führt herman de vries in die Natur zwischen Zell am Ebersberg/Böhlgrund und Eschenau (Gemeinde Knetzgau). Im Jahr 2011 wurde ein weiteres bedeutendes Kunstwerk von herman de vries in Schweinfurt/Oberndorf aufgestellt: ein Mahnmal für die vielen Tausend Zwangsarbeiter aus ganz Europa, die im Zweiten Weltkrieg in der Schweinfurter Industrie schuften mussten.
♦ Buchtipp: herman de vries, chance and change, von Mel Gooding, erschienen 2006 bei Zweitausendeins. Nur noch antiquarisch.
Zell am Ebersberg
Steile Weinberghänge erheben sich am Ebersberg rings um Zell herum. Hier wird noch wie in alter Zeit in extremer Steillage fast ausschließlich in Handarbeit gewirtschaftet. Das Ergebnis sind kernig-trockene Frankenweine. Zell ist der Ausgangspunkt für schöne Wanderungen, etwa über Schlossberg und Ebersberg nach Sand oder Maria Limbach im Maintal, durch den Böhlgrund in die Tiefen des Steigerwalds oder zum Zabelstein.
Heckenwirtschaften Weinverkauf bei Peter Götz, charakteristische fränkisch-trockene Steigerwaldweine der Steillage Zeller Schlossberg, freundliche Probierstube in einem Nebengebäude. Höhstr. 10, am besten kurz vorher telefonisch anmelden, Tel. 09529/617, www.goetz-wein.de.
Außerdem zahlreiche weitere Heckenwirtschaften im Ort (Prospekt bei der Gemeinde Knetzgau erhältlich).
Weiki-Hof Alois Endres, Obst und Liköre, Gemüse, Spargel in Direktvermarktung. Ferienwohnung vorhanden. Gartenstr. 10, Tel. 09529/592, endres@weiki-hof.de, www.weiki-hof.de.
Wandern Einer der schönsten Naturräume der Region ist der Böhlgrund. Den Eingang in den idyllischen Bachgrund finden Sie, wenn Sie kurz vor dem Ortsende von Zell Richtung Oberschleichach nach rechts abbiegen, dann das Auto vor dem letzten Haus abstellen. Ab hier kann man das herrliche Tal des Böhlbachs entlang wandern. Verschiedene Abzweigungen vom Grund aus sind möglich, so führt z. B. ein Weg rechts hinauf zum historischen Forsthaus Neuhaus. Empfehlenswert ist auch der urtümliche und verwunschene „Schlangenweg“, der linker Hand des Böhlgrundes parallel zu diesem auf einer Anhöhe im Wald verläuft (Eingang gleich zu Beginn des Tals links in den Wald hinein).
Ebelsbach/Gleisenau
Hier beginnt Weinfranken: Westlich von Ebelsbach wachsen im breiten Maintal die ersten Reben, es ist das östlichste zusammenhängende Weinbaugebiet in Franken. Früher lohnte sich ein Abstecher nach Ebelsbach vor allem wegen des malerischen ehemaligen Wasserschlosses, das jedoch bei einem Brand 2009 zerstört wurde. Die Schlosskapelle St. Maria Magdalena entstand 1580 und wurde um die Wende vom 17. zum 18. Jh. ausgestattet. Hier ist vor allem die doppelte Holzempore mit der Loge für die adelige Familie mit wertvollen Dekorationen erwähnenswert.
Gegenüber der Anlage steht ein Gedenkstein, der an die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bürger Ebelsbachs in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Wie viele in den Todesfabriken der Nazis umkamen, ist bis heute unbekannt.
Im nördlichen Nachbarort Gleisenau (2 km entfernt) steht das 1772/73 erbaute Schloss Gleisenau mit seinem weitläufigen Park und einer Kapelle. Das heitere Anwesen aus dem späten Rokoko beherbergte bis vor einigen Jahren die Dorfschule - ehemals eine der schönsten Schulen in Franken. In den Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäuden des Schlosses ist die Gemeindeverwaltung untergebracht. Der weitläufige, von einer Mauer umgrenzte Park dient oft als Kulisse für stimmungsvolle Dorffeste.
In Steinbach, 2 km westlich von Ebelsbach in Richtung Haßfurt, hat sich ein Golfplatz etabliert (Anfahrt von Steinbach in Richtung Schönbach). Spektakulär ist der Blick in den Steigerwald, der sich von den Greens des 18-Loch-Platzes auf dem Höhenrücken bietet. Gastronomie vorhanden (Tel. 09522/7085500, www.golfclub-hassberge.de).
Wer Weinberge kennenlernen möchte, wie sie einst in Mainfranken vielfach verbreitet waren, sollte ebenfalls nach Steinbach fahren. Hier haben sich Weinbergterrassen, die in Fischgrätform angelegt und mit Trockenmauern befestigt wurden, bis auf den heutigen Tag erhalten. Als die Flurbereinigung in den 1970er- und 80er-Jahren in Steinbach Einzug hielt, blieb die historische Weinbergsanlage zur Freude vieler Frankenweinliebhaber verschont. Übrigens wird Weinbau in dem Winzerdörfchen am Main seit 1335 betrieben. Einst besaß das Bamberger Katharinenspital hier Weingärten. Die Lagen Nonnenberg und Pfaffenberg (heute Naturschutzgebiete) erinnern bis heute daran.
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