Impressum
© 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-96688-107-4
Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de
Nr. 641
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 642
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 643
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 644
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 645
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 646
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 647
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 648
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 649
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 650
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 651
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 652
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 653
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 654
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 655
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 656
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 657
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 658
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 659
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 660
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Die Stimmung auf dem Achterdeck der Kriegsgaleone war so frostig, als befänden sie sich auf einem Gletscher. Schuld daran war die mehr als üble Laune des alten Kommandanten.
Er hatte eine Niederlage einstecken müssen, die ihn nach eigener Ansicht etliche Jahre seines ohnehin nur noch karg bemessenen Lebens kosten würde. Genau genommen waren es zwei Niederlagen hintereinander.
Don Julio sollte in Santa Cruz de Tenerife einen aus elf Galeonen bestehenden Konvoi übernehmen, der von Havanna unterwegs war. Dieser Konvoi, beladen mit Gold, Silber und Kleinodien war nicht am Zielort eingetroffen. Statt dessen hatte er erfahren, daß dieser riesige Geleitzug wegen widriger Winde und anderer Unannehmlichkeiten nach Boa Vista auf den Kapverden verschlagen worden war.
Diese Geschichte hatte Don Julio ein Mann untergejubelt, der angeblich zum Konvoi gehörte und Don Esteban de Mallorca hieß. Die Dons nannten ihn El Lobo del Mar, aber das wußte Don Julio nicht, denn sein Auftrag war sehr glaubwürdig gewesen.
Um schnellste Hilfe zu gewähren, war die Kriegsgaleone mit Kurs auf Boa Vista ausgelaufen, aber dort befand sich zum Erstaunen Don Julios kein spanischer Geleitzug, nicht mal ein einziges Schiff.
Don Julio unterstellte daraufhin den Portugiesen auf Boa Vista, den Konvoi „unterschlagen“ zu haben.
Diese ungeheuerliche Unterstellung ließen wiederum die obersten Portugiesen nicht auf sich sitzen, und so zahlten sie die Beleidigung mit schweren Schiffsgeschützen umgehend zurück.
Ergebnis: Der Konvoi war spurlos verschwunden, Don Julios Seelenheil war stark in Mitleidenschaft gezogen, und seine Kriegsgaleone hatte eine Menge Beschädigungen aufzuweisen. Was das alles zusammengenommen für Konsequenzen für ihn persönlich hatte, daran mochte er gar nicht denken.
So stand der Alte verbiestert, mürrisch, ausgelaugt und von einem unbeschreiblichen Zorn erfüllt auf dem Achterdeck seines Schiffes.
Er dachte nach, sehr gründlich und sehr lange und gelangte schließlich zu der beschämenden Erkenntnis, daß man ihn kräftig geleimt hatte, und zwar auf eine so infame Art, wie sie ihm nicht einmal im Traum eingefallen wäre.
Er dachte über das Auftreten von Don Esteban de Mallorca und das seines Ersten Offiziers, Don Juan de Montserrat, nach, und er sah die beiden schwarzhaarigen Männer im Geiste immer wieder vor sich.
Nein, der Gedanke war einfach zu ungeheuerlich, wenn er ihn noch weiter verfolgte. Die beiden hatten einen einwandfreien Eindruck hinterlassen, obwohl er ihnen mit allergrößter Skepsis begegnet war. Sie hatten versiegelte Dokumente von dem Generalkapitän und Befehlshaber des Konvois vorgelegt und auch weitere Dokumente, die vom Gouverneur von Havanna unterzeichnet und gesiegelt waren.
Als sie von Santa Cruz aus in See gegangen waren, war die „Isabella“ sogar direkt vor ihnen vorausgesegelt, um auf Boa Vista den weiteren Schutz zu übernehmen. Aber diese „Isabella“ mit den überlangen Masten und der starken Armierung war ebenfalls spurlos verschwunden.
Das alles war nicht nur mysteriös, es war einfach unbegreiflich. Möglicherweise lag doch irgendwo ein Irrtum vor, der sich später aufklären würde.
Der Erste Offizier, Don Eugenio Pergoza, ein Mann mit einer schiefen Nase und einem dünnen Oberlippenbart, der sehr von sich eingenommen war, warf Don Julio einen Blick unter halbgesenkten Lidern zu. Er wollte etwas sagen, doch als er den bösen Blick des alten Habichts bemerkte, verkniff er sich das und schwieg. Don Julio war zur Zeit nicht ansprechbar. Man mußte ihn für einige Zeit sich selbst überlassen, sonst gab es ein höllisches Donnerwetter.
Don Julio stand, als sei er zutiefst beleidigt, an der Schmuckbalustrade und schnüffelte mißmutig in den trockenen Harmattan, der ihm Mund und Nase austrocknete.
Die Küste Mauretaniens zog vorüber, eintönig, trostlos, von Wüstenregionen bestimmt. Hin und wieder tauchte eine kleine Oase in der Einöde auf, aber Menschen waren keine zu sehen. Der ganze Landstrich schien wie ausgestorben zu sein.
Als Don Julio sich ihm ruckhaft zuwandte, zuckte der Erste ein wenig zusammen. Er sah in das vertrocknete Gesicht mit den vielen Hautfalten am Hals, und er sah die bösartig verkniffenen Lippen, die nur noch ein Strich waren. In den sonst müden Augen lag alle Boshaftigkeit dieser Welt. Der Blick war kalt und tödlich.
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