Dem Gedenken an die großen Schweizer
St. Nikolaus von Flüe
Rudolf I.
Henri Frédéric Amiel
Johann Jacob Bachofen
Johann Caspar Bluntschli
Carl J. Burckhardt
Johann Jacob Burckhardt
Benjamin Constant de Rebecque
Jeremias Gotthelf
Carl Ludwig von Haller
Friedrich Emanuel von Hurter
Gonzague de Reynold
Philipp von Segesser
Rudolf Toepffer
Alexandre Vinet
Erik v. Kuehnelt-Leddihn
GLEICHHEIT oder FREIHEIT?
DEMOKRATIE – EIN BABYLONISCHER
TURMBAU?
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Textnachweis: Es handelt sich bei diesem Buch um eine unveränderte Neuausgabe von Kuehnelt-Leddihns „Gleichheit oder Freiheit? Demokratie – ein babylonischer Turmbau?“ (Tübingen, Zürich u. Paris 1985). Beigegeben wurde eine Information „Über den Autor“ mit einem Auszug aus Kuehnelt-Leddihns „Die rechtgestellten Weichen. Irrwege, Abwege und Auswege“ (Wien 1989).
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ISBN 978-3-99081-011-8
eISBN 978-3-99081-044-6
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VORWORT
EINLEITUNG Gleichheit oder Freiheit: Klärung der Begriffe
DIE PROPHETEN DES TOTALITARISMUS
1.Die Denker des neunzehnten Jahrhunderts
2.Der Gleichheitswahn
3.Demokratie und Unfreiheit
4.Die Weissagungen der Jahrhundertmitte
5.Der Leviathan
6.Das Zeitalter des Kollektivismus
7.Die Propheten der russischen Gefahr
8.Das Zukunftsbild
EINE KRITIK DER DEMOKRATIE
1.Das Grundproblem
2.Demokratie und Ethik
3.Schwierigkeiten und Illusionen
4.»Self-Government«
5.Die Ethik der Volksvertretung
6.Wissen
7.Schatten der Tyrannis
8.Weitere Fragen
PROBLEMATIK DER GEGENWART
Ein Dialog über die Demokratie oder Die Demokratie vom Mars betrachtet
Demokratisierung – holder Wahn oder Verzweiflungsschrei?
Scita und Scienda
Prokrustes oder Der Versorgungsstaat
Die Sozialdemokratie: Sinn, Ursinn und Unsinn
Terrorismus heute
Die gesichtslose Geschichtslosigkeit
Die nützlichen Idioten
Der Anti-Ideologismus
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
ANMERKUNGEN
PERSONENVERZEICHNIS
Das Wahre war schon längst erfunden ,
Hat edle Geisterschaft verbunden:
das alte Wahre – faß’ es an!
Goethe .
Dieser Band beinhaltet wesentlich einen Teil meines 1952 in England, in den Vereinigten Staaten und 1953 deutsch erschienenen Werkes Freiheit oder Gleichheit? Andere Auswahlen erschienen in Spanien und Italien. Ungefähr die Hälfte dieses Buches enthält Aufsätze mit derselben Thematik, die für den Leser schwer greifbar sind. Zu einer Ausgabe dieser Schriften habe ich mich auch schon deswegen entschlossen, weil meine neueste große Studie, Die falsch gestellten Weichen. Der rote Faden 1789–1984 (H. Böhlau: Wien–Köln 1985), unsere Probleme eher historisch behandelt und dieser Ergänzung dringend bedarf. Zwar haben sich die Zeiten geändert, aber in den unmittelbaren Nachkriegsjahren erlebten wir im Herzen Europas wieder einmal ein Wunder der Dressur: die vor dem Ersten Weltkrieg noch der Monarchie sich verbunden fühlenden Völker unterwarfen sich unter dem Eindruck ihrer Niederlage widerstandslos der Ideologie der Siegermächte. Man praktizierte nach 1918 die Demokratie, doch wie Plato vorausgesagt hatte, verwandelte sich diese nach frühem Bankrott in eine blutrünstige, auf kriegerische Abenteuer erpichte Tyrannis. In Rußland wickelte sich dieser Prozeß sogar in acht Monaten ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg restaurierte man die schon in den Zwanzigerjahren gescheiterte parlamentarische Demokratie, und wiederum war man Zeuge einer geradezu rührenden Sinnesänderung. Wer erinnert sich da nicht an die verzückten Volksmassen bei uns in der Zeitspanne 1914–1945? (In Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, China, Iran war es auch nicht anders.) Bei uns aber kam es vor, daß in einer Familie der Großonkel den Kaiser, der Großvater die Erste Republik, der Onkel den Ständestaat und der Vater den »Führer« verraten hatte. Schwüre wurden am laufenden Band geleistet und gebrochen, Überzeugungen – nicht nur aus Opportunität, sondern oft in echtem Sinneswandel – wie die Hemden gewechselt.
Treue ist schließlich eine »feudale« Tugend, die man in einem demokratischen Zeitalter, das auf ewigem Wechsel und bei Wahlen auf wilden Überredungsorgien beruht, schon aus ideologischen Gründen nicht erwarten darf. (Wo käme man denn hin, wenn eine Wahl wie die andere ausfallen würde? Zur Abspenstigmachung werden jedesmal Millionen hinausgeworfen.) Geschwätzigkeit ohne Wissen und Erfahrung ist in unserer Epoche ebenso an der Tagesordnung wie die verschiedenen »Angleichungen« (früher »Gleichschaltungen« genannt), so daß der »moderne Mensch«, ein ebenso frecher wie von furchtbaren Ängsten geplagter Wicht, ein Papamäleon genannt werden könnte – eine Mischung von Papagei und Chamäleon.
Man kann sich also auch leicht vorstellen, daß meine Freiheit oder Gleichheit? es hier in den Besiegtenländern nicht leicht hatte. Das Herz trug man damals (wie zumal auch heute) in dem dafür geeigneten Kleidungsstück, also in der Hose. Der brave Rezensent des Buches bei einer führenden christlichen Wochenschrift hatte die Besprechung fünfmal zu schreiben, bis sie vor dem gestrengen Auge seines Chefs Gnade fand. Man durfte ja nicht den allergeringsten Verdacht hegen, daß da irgendeine These von den Herausgebern nur im Entferntesten geteilt wurde. In einer deutschen Großstadt mit geistiger Schlüsselstellung kamen die drei führenden Tageszeitungen – die schwarze, die blaue und die der Besatzungsmacht gehörige – einhellig zum Beschluß, das Buch ganz einfach mit Schweigen zu übergehen. Vielleicht hat sich das gebessert. Man täusche sich aber nicht, denn wir leben immer noch (bis auf weiteres) in der »Nachkriegszeit«, denn Demokratien bereiten sich nicht nur auf Kriege schlecht vor, sie haben auch ein einzigartiges Talent, es zu keinem wahren Frieden zu bringen.
Dem Leser möchte ich aber hier auch gleich zwei Dinge gestehen: ich bin ein Erzfeind aller Kollektivismen, mögen diese rot oder braun sein: seit 1789 gingen wir alle einen Irrweg, der trotz seiner Windungen und gelegentlichen Kehrtwendungen uns schließlich in einen Abgrund führt.
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